Der Schwachsinn, die Süddeutsche, die Wikipedia und der „universelle Code of Conduct”
Sie kriegen alles kaputt.
Schon der Duden hat sich ja vom Maßstab der deutschen Sprache zur Papierschänderei heruntergemüllt, seit der von Mannheim nach Berlin umgezogen (oder verkauft oder sowas) wurde und der political correctness in die Hände fiel. Die Berliner Zeitung berichtete schon, dass sich der Duden gerade selbst abschafft, weil die sich gerade eine „geschlechtersensible Überarbeitung” verordnen, sich also vom Wörterbuch und Grammatikwerk zum Schwachsinnskatalog umdübeln. Sie schaffen das generische Maskulinum ab und definieren „Schüler” künftig nur noch als Junge, um Leute zu „Schülerinnen und Schüler” zu zwingen. Dummheit und Willkür. Schönes Beispiel aus der Berliner Zeitung:
Die „toten Radfahrenden“ zählen zu den beliebtesten Stilblüten des rot-rot-grünen Berliner Senats. Merke: Das Partizip I bezeichnet – auch in substantivierter Form! – ein Tun, das gerade ausgeübt wird. Ein Radfahrender kann weder im Sarg liegen noch in der Kneipe hocken. Allerdings kann ein schwer verletzter Radfahrer ein Sterbender sein.
Früher gab es hier nach Unfällen tote Radfahrer. Jetzt gibt es hier tote Radfahrende. Die Versorgung mit Holzpflöcken und Silberkugeln ist so schlecht wie bei Masken und Impfstoffen. Erklärt immerhin, warum die sich dann um Ampeln nicht mehr scheren.
Ähnlichen Schwachsinn hat auch die Wikipedia vor (nur dass die auch früher noch nie gut war), und will sich verweiblichen, und die Süddeutsche bejubelt es:
Die Wikipedia will neutral sein, doch sie vermittelt eine einseitige Sicht auf die Welt: Sie wird in erster Linie von Männern geschrieben. 2021 soll sich das endlich ändern. #wikipedia20 @WikimediaDE https://t.co/1otqr24x8J
— Süddeutsche Zeitung (@SZ) January 14, 2021
Man bejammert, dass die Wikipedia fast nur von Männern geschrieben wird, und wie immer kann das natürlich nicht darin liegen, dass Frauen zu faul, zu dumm wären oder zu sowas einfach keine Lust, keinen Spaß daran hätten. Man könnte sich ja mal überlegen, warum Blogs wie dieses hier soweit ich überblicken kann, fast nur von Männern geschrieben werden, als Ausnahme fällt mir spontan nur Heike Diefenbach von Sciencefiles ein, während Frauen auf Youtube mit Schmink- und Beautytips oder Hüpfen und Grimassen wie Lisa und Lena vertreten sind. Vielleicht bekäme man mehr Frauen, wenn man sie erst mal in „Vegane Schminkipedia” umbenennt.
Am 23. Mai 2018 lehnte der Wikipedianer Bradv einen Vorschlag für einen neuen Eintrag ab. Der Artikel enthalte zu wenige relevante Quellen. Wenige Monate später ging die Geschichte um die Welt. Im Oktober erhielt Donna Strickland als dritte Frau den Physik-Nobelpreis, doch niemand konnte in der Wikipedia nachlesen, wozu Strickland forschte. Bradv hatte kurz zuvor die Biografie einer künftigen Nobelpreisträgerin zurückgewiesen.
Das ist kein Zufall, und es ist kein Einzelfall. Studien zeigen, dass Frauen in der Wikipedia anders behandelt werden als Männer.
Das ist wirklich kein Zufall. Und wirklich kein Einzelfall. Denn die Frauenquote, die inzwischen auch beim Nobelpreis gilt, hat uns eine Menge „ausgezeichnete” Professorinnen beschert, von denen man micht weiß, was sie machen. Weil das ja auch nicht wichtig ist, denn es heißt ja, dass Frauen für die Professur nichts können müssen, sondern es nur wichtig ist, dass sie sie erst mal bekommen, und der Rest finde sich dann – und wenn nicht, dann wäre es auch nicht schlimm. Besonders in Deutschland ist man dann ja unkündbar.
Und weil das Nobelpreiskomitee unter Druck steht, auch Frauen auszeichnen zu müssen, müssen die auch nichts können, sondern bekommen automatisch eine ab.
Vielleicht steht über die nicht geschrieben, was sie macht, weil sie eben nichts macht und den Nobelpreis gratis bekommen hat?
2020 ging der Physiknobelpreis an Reinhard Genzel, Andrea Ghez und Roger Penrose. Und da schrieben mir Leute, Insider, dass ihnen auch nicht klar sei, was Andrea Ghez eigentlich mache, und wofür, wenn nicht als Gender-Steuer, sie diesen Nobelpreisanteil eigentlich bekommen habe. In der Wikipedia steht, deutsch wie englisch, verdammt wenig über die Dame drin.
Liegt das nun daran, dass nur Frauen in der Lage wären, die physikalischen Glanzleistungen einer Professorin herauszustellen?
Oder liegt es daran, dass es über sie nichts zu schreiben gibt und sie als Frau mal wieder gratis hinterhergeworfen bekam, wofür Männer hart schuften müssen?
War das nicht das feminstische Credo, der Schwachsinn, der sich bis ins Bundesverfassungsgericht zieht, dass Qualität ein Mythos sei, sich Männer die Nächte in Labors um die Ohren schlagen und Frauen lieber Work-Life-Balance hätten, man von ihnen also nichts verlangen dürfe und sie an allen Ergebnissen, Geldern und Auszeichnungen beitragslos „teilhaben” müssten?
Versucht man nun also durch einen „code of conduct” als concealer per makeup zu verdecken, dass Frauen mit Posten und Auszeichnungen überschüttet werden, obwohl da keine Leistungen sind? Dass man in der Wikipedia über sie nichts zu lesen gibt, weil es über sie nichts zu schreiben gibt?
Studien zeigen, dass Frauen in der Wikipedia anders behandelt werden als Männer. Artikel über Frauen thematisieren oft Familie und Beziehungsleben, sind häufiger negativ konnotiert und enthalten weniger Querverweise. Wenn sie überhaupt geschrieben werden: Fünf von sechs Biografien behandeln Männer. Die deutsche Wikipedia zieht den Schnitt sogar noch etwas herunter.
Da bekomme ich immer zuviel, wenn die Geisteswissenschaftszombies mit „Studien zeigen” ankommen. Diese Enthirntenfakultät meint immer, dass etwas dadurch wahr würde, dass man dabei auf irgendeine Autorität verweisen kann. Auch wenn deren Studien meistens der allerletzte Müll sind und das Ergebnis da immer von vornherein feststeht. Schon mal eine feministische Studie gesehen, in der nicht von vornherein als Ergebnis feststünde, dass Frauen zutiefst diskriminiert werden? Wer das schriebe, hätte seine letzte Studie geschrieben.
Bereits 2011 nannte Sue Gardner, damals Vorsitzende der gemeinnützigen Wikimedia Foundation, neun Gründe, warum kaum Frauen mitmachen. Vor allem schreckt sie der oft aggressive, rechthaberische und teils offen misogyne Umgangston ab.
Nirgends habe ich in den letzten 20 Jahren einen so aggressiven, rechthaberischen und gegenüber dem anderen Geschlecht feindlichen Umgangston erlebt wie unter Feministinnen. Ich kenne einige Frauen, die deshalb nur noch unter Männern arbeiten, weil sie es mit Frauen nicht mehr aushalten. Als damals die Frauenbibliotheken an den Unis in Mode kamen, schrieben mir manche Frauen, dass sie nach kurzen Erfahrungen nur noch in die normalen Bibliotheken gehen, und sehr darauf achten, dass Männer anwesend seien, weil sie es unter Frauen nicht mehr aushielten.
Überhaupt stellt sich die Frage, wie das Ansinnen der Wikipedia, „neutral” sein zu wollen, mit dem Wunsch vereinbaren lässt, den Frauenanteil zu heben. Denn in der Genderliteratur wird Wissenschaftlern ja immer vorgeworfen, so schrecklich neutral zu sein und sich selbst und vor allem ihr Geschlecht vor dem Labor abzugeben und darin dann völlig unabhängig vom eigenen Ich und Geschlecht zu forschen. Frauen könnten sowas nicht und deshalb wäre Wissenschaft wegen ihrer Neutralität frauenausgrenzend. Frauen könnten gar nicht anders, als sich selbst und ihr Geschlecht immer und überall einzubringen.
So begründet man da ja die Notwendigkeit einer Quote – weil sie Wissenschaft und Neutralität nicht können.
Und hier behaupten sie jetzt plötzlich das Gegenteil? Frauen wegen der Neutralität?
Kommen wir nochmal auf die Argumentation von Feministinnen zurück: Männer arbeiten gerne in Labors, Frauen haben lieber Work-Life-Balance, weshalb man von ihnen nichts verlangen dürfe, sondern sie – auch als Quereinsteigerinnen – gratis in die Posten hieven müsse, damit sie an Spaß und Geld „teilhaben” könnten.
Also nichts leisten, nur abgreifen.
Wie aber soll das bei Wikipedia gehen? Wo es nichts abzugreifen gibt und sich die Seiten eben nur durch Leistung, durch Schreiben füllen und nicht per gesetzlicher Quote?
Ist das nicht längst das Eingeständnis, dass der ganze Gender- und Frauenförderquatsch einfach nicht funktioniert?
IvaBerlin, das ist ihr Nutzername, meldete sich vor zehn Jahren bei der Wikipedia an und engagiert sich bei WomenEdit. Die Initiative organisiert monatliche Treffen in Berlin und mittlerweile auch in Erlangen, die derzeit virtuell stattfinden. “Ich wurde vor etwas mehr als acht Jahren zu einem Treffen eingeladen, das Frauen für die Wikipedia interessieren sollte”, sagt Iva. “Da habe ich entdeckt, dass ich nicht die einzige Frau bin. Seitdem komme ich jeden Monat.”
Iva verbringt zehn bis 15 Stunden pro Woche damit, Einführungsveranstaltungen zu organisieren, Autorinnen zu vernetzen, Bearbeitungen von Frauenbiografien zu sichten und sogenannte Edit-a-thons zu organisieren. Dabei treffen sich Wikipedianerinnen und Wikipedianer, um gemeinsam neue Artikel anzulegen. Als Grundlage dient das Schreibprojekt “Women in Red”, das bemerkenswerte Frauen sammelt, deren Name in der Wikipedia rot erscheint. Das bedeutet, dass für sie noch niemand einen Eintrag angelegt hat.
Und das nennen die „Neutralität”?
Wie glaubwürdig können Artikel sein, deren Autorinnen sich auf die Fahnen schreiben, dass man Frauen „bemerkenswert” machen will?
Und wieviel kam dabei bisher heraus?
Wieviele haben sie denn in den 8 Jahren zusammenbekommen?
Neben dem Umgangston, den Iva “verbesserungsfähig” nennt, stört sie die Sprache. Die Wikipedia hält am generischen Maskulinum fest und nimmt auch in ihren Kategorien keine Rücksicht auf die Geschlechtsidentität. Donna Strickland wird als “Frau” geführt, aber gleichzeitig als “Hochschullehrer” und “Nobelpreisträger für Physik”. Zumindest für Wikipedianerinnen selbst ändert sich das allmählich.
Und wer soll den Scheiß dann noch lesen oder gar glauben?
Es soll nicht bei kosmetischen Änderungen bleiben. “Wir sind kurz davor, einen universellen Code of Conduct vorzulegen”, sagt Wikimedia-Chefin Katherine Maher. Die Vereinbarung soll allen Autorinnen und Autoren Regeln für einen respektvollen Umgang auferlegen. Vor allem schafft sie klare Kriterien, um Beleidigungen und Belästigungen zu sanktionieren. Bislang müssen sich Betroffene aktiv über die Täter beschweren, was oft Racheaktionen nach sich zieht.
Für Maher ist das ein wichtiger Schritt, um mehr Frauen für die Wikipedia zu begeistern: “Wir müssen eine Umgebung schaffen, in der sich Menschen sicher beteiligen können, ohne Angriffe zu fürchten”, sagt sie. Die Wikipedia müsse eine Gemeinschaft werden, die alle willkommen heiße – und in der Artikel über Physikerinnen nicht einfach abgelehnt werden, weil sie der Autor für irrelevant hält.
Das alte Märchen, dass es der Umgangston und die bösen Männer wären, der Frauen vom Arbeiten abhielte.
Was machen die eigentlich, wenn sie alles kaputtgeschlagen haben und die Frauen dann trotzdem nicht kommen, weil sie mit ihrer Work-Life-Balance beschäftigt sind?