Russen, Franzosen und Japaner
Update zum Thema tollster Pavillon.
Also, das muss man schon sagen. Die Russen haben auch einen sehr tollen Pavillon, da geht es um Gehirn und Neurologie. Und der von den Franzosen ist auch sehr, sehr gut gemacht, die haben vor allem aus der Not eine Tugend gemacht und eine schöne Multimedia-Show über die Notre Dame, ihre Errichtung, den Brand und die Rettungsarbeiten. Gesponsort von L’Oreal.
Bei den US-Amerikanern war ich noch nicht, und mir wurde heute noch der Geheimtipp zugetragen, dass der wirklich allerbeste Pavillon der von Japan sei, die hätten den Brüller abgeliefert.
Näheres weiß ich aber nicht, und ich grüble noch über die Frage, wie man gleichzeitig der Beste und der Geheimtipp sein kann, denn wenn er so gut ist, müsste es doch offensichtlich sein.
Ich habe mittlerweile ein Problem.
Ich kann mich erinnern, was ich gesehen habe. Aber ich kann mich zu vielem nicht mehr erinnern, wo ich es gesehen habe. Normalerweise trage ich auf Reisen einen GPS-Tracker rum, damit ich hinterher weiß, wo ich gewesen bin und Bilder korrelieren kann. Den habe ich aber im Hotel gelassen, weil ich ja weiß, dass ich auf der Expo war und mir der Krempel zu viel und zu schwer wurde. Zu vieles ist austauschbar, zu viele Multimediashows mit schönen Naturbildern. Die Shows sind zwar sehr gut und toll gemacht, aber irgendwann verschwimmen sie, weil austauschbar. Inzwischen will jeder die Welt retten. Einer gegen den anderen beliebig austauschbar. Das Problem ist, dass es selbst dann, wenn wirklich alle Staaten der Welt (fast alle, Taiwan, Nordkorea, Südkorea, und so ein paar Staaten in der Region zwischen Europa und Asien würden mir einfallen, die ich noch nicht gesehen habe, und Südamerika wohl auch nicht so vollständig. Aber trotzdem: Ganz viele Staaten, alle beisammen, und trotzdem keine Diversität mehr, weil alle auf Einheitslinks gezogen sind. Verblüffend viele sind sich auch praktisch wortgleich einig, dass man Frauen Wahlrechte zugestehen sollte. Österreich habe ich wohl auch noch nicht gesehen. England fehlt mir irgendwie auch noch. Eine Schleife habe ich noch nicht abgeklappert.
Da lob ich mir die Schweiz. Deren Alpennebelkammer war zwar ziemlich albern, aber eben sehr individuell. Alpen hat nicht jeder. Und die Franzosen mit ihrer Notre Dame haben auch etwas individuelles, was nicht austauschbar ist.