Das Münchner IT-Referat und die grüne Personalie Laura Dornheim
Etwas zu den Hintergründen.
Ein Leser macht mich auf dieses Video von münchen.tv aufmerksam, in dem es um diese Sache ging. Zwei Minuten, in denen Dornheim sagt, was sie vor hat (IT für die Oma gendern, meines Erachtens unglaublich naiv in der Herangehensweise), dann ein Loblied der Grünen auf ihre wunderbaren Fähigkeiten, und der Kommentar der CSU (ab 1:12) , wonach sie unter den 8 Bewerbern, die sich vorgestellt haben, die mit Abstand schlechteste gewesen sei.
Was läuft da für eine Nummer ab?
Leser wiesen mich dazu auf zwei wichtige Artikel der Süddeutschen Zeitung hin, die quasi den Schlüssel zu Verständnis liefern sollen. Es gab offenbar ziemlichen Krach mit dem früheren Inhaber der Stelle, Thomas Bönig, der ja vorzeitig nach Stuttgart gegangen ist.
Der nun habe sich ziemlich mit den Grünen angelegt (komisch, dass er dann trotzdem nach Grünland Stuttgart gehen konnte).
5. April 2022: “Einseitig, wenig pragmatisch und stark ideologisch”
Thomas Bönig sollte die städtische Computertechnik zukunftstauglich machen. Nun verlässt er München vor Vertragsende – nicht ohne deutliche Worte. Warum bei den Grünen “selbst ein rudimentäres Verständnis für IT” fehle und wo die großen Baustellen liegen. […]
Als Thomas Bönig, 60, am 1. März 2018 seinen Job als Chef der städtischen Computertechnik angetreten hat, tat er dies als Krisenmanager. Mehrere Gutachten hatten der Stadt und auch ihren Schulen ein miserables Zeugnis ausgestellt. Alte Rechner, ein Wirrwarr an Programmen und Zuständigkeiten, viel Unmut über den Open-Source-Weg Münchens. Als Open Source wird Software bezeichnet, deren Quelltext eingesehen, geändert und meist kostenlos genutzt werden kann. Um die städtische IT zukunftstauglich zu machen, wurde ein eigenes Referat gegründet.
Mehr sehe ich von dem Artikel nicht, weil hinter Paywall.
Da müssen aber wohl böse Worte stehen, denn am nächsten Tag gab es die Antwort, und es ist bezeichnend für die Süddeutsche, dass die dann nicht hinter Paywall, sondern offen zugänglich ist:
6. April 2022: Streit um städtische IT:Störung im Münchner Betriebssystem
Die harsche Kritik des scheidenden IT-Referenten an der Digitalpolitik in München verstimmt die Stadträte von Grünen/Rosa Liste. Die Opposition hingegen hinterfragt den Stil im persönlichen Umgang mit Thomas Bönig.
Die fundamentale Kritik des scheidenden IT-Referenten Thomas Bönig an den Stadträten von Grünen/Rosa Liste schlug hohe Wellen. Deren Fraktionssprecher Florian Roth nannte die Worte des Referenten “eine verzerrte Darstellung” der Realität und führt die harschen Aussagen Bönigs vor allem darauf zurück, dass sich dieser spätestens nach Ablauf seiner Amtszeit wohl einen neuen Job hätte suchen müssen. “Er war ein Referent, den damals CSU und SPD gewählt haben. Wir haben nicht für ihn gestimmt.” […]
Die Grünen hatten es in der Hand, sie haben das Vorschlagsrecht für diese Personalie und sind nun auf der Suche für eine Nachfolge. Bönig hatte ihre Digitalpolitik in einem Interview mit der SZ als “einseitig, wenig pragmatisch und stark ideologisch” beschrieben. Der scheinbar einzige Schwerpunkt seien Open-Source-Themen. Ihm fehle bei den Grünen die nötige Kompetenz und “ein rudimentäres Verständnis für IT”, sagte Bönig. […]
Fraktionschef Roth ärgerte sich über den Stil Bönigs, davon sei er “nicht angetan”. Nicht zum ersten Mal übrigens. “Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist keine Einbahnstraße.” Dass sich die Grünen nur mit Open-Source-Plänen beschäftigten, sei “Unsinn”. Bei zwei Drittel der Themen hätte man sogar gut zusammengearbeitet, etwa bei der Neuorganisation der Computertechnik an den Schulen. Tatsächlich hätten die Grünen aber den Eindruck gehabt, dass der IT-Referent die Open-Source-Projekte der Stadt “verschleppt”. […]
Und eines betont Roth auch: Die Grünen wollten keine komplette Rückkehr der städtischen Computertechnik zu Open-Source-Produkten. “Wir planen keine zweite Rolle rückwärts beim Betriebssystem und den Office-Anwendungen.” Nur in Bereichen, in denen es passt, sollte die Stadt dies prüfen und umsetzen. […]
Er habe vieles umgesetzt, obwohl das Budget gekürzt worden sei, und der Stadt viel Geld gespart, indem er eine eigene IT-Beratung aufgebaut habe. Bönig habe die “Verblendung der Grünen in Sachen Open Source” bestätigt. Man müsse auf Fachleute und Mitarbeiter hören, um optimale Lösungen anzubieten und “Ressourcen nicht durch unnötige Eigenentwicklungen zu verschwenden, wenn es gute sofort einsatzbare Produkte am Markt gibt”. […]
Dass Bönig beim Thema Open Source “wenig experimentierfreudig” sei, das sei schon richtig. Und das sei bei den Grünen spürbar schlecht angekommen.
Diese sollten nun die Nachfolge für Bönig “unbedingt” ausschreiben”, fordert die CSU. Das haben die Grünen bereits getan. Doch für die CSU ist die sachliche Auswahl unter den Kandidaten entscheidend. Wenn dort jemand nur aus parteipolitischen Gründen lande, sagte Stadträtin Bär, “kann das für uns ein großes Problem werden”.
Es ist etwas verwirrend, weil man nicht so abschließend gut erkennen kann, wer da für und wer gegen Microsoft ist.
Einerseits scheint es so zu sein, dass die Grünen auf Teufel komm raus Open Source machen wollen, aber sagen, dass sie das nicht durchsetzen wollten. Dann wollen sie da Dornheim hinsetzen, die einerseits eine Schwester in der Führungsetage von Microsoft Deutschland hat, andererseits aber bei den Piraten war, die für Open Source seien.
Von Bönig heißt es, er sei Open Source-kritisch, andererseits unterstellt man ihm aber einfach nur Pragmatismus, das zu verwenden, was da ist.
Ziemlich undurchsichtig.
Dass die Grünen mit IT und Technik auf Kriegsfuß stehen, ist aber nicht neu.
Die Grünen waren es ja, die ISDN, Vernetzung und Handys verbieten lassen wollten.
Und die Grünen waren es auch, die uns diesen Datenschutzpest beschert haben, dass wir auf jeder Webseite erst ein Cookie-Formular ausfüllen müssen.
Dass die Grünen naive Dummköpfe und mit Technik fachlich und charakterlich überfordert sind, ist bekannt.
Und dass sie Bönig loswerden wollten, ist auch nicht überraschend.
Aber wieso man dann da eine hinsetzen will, der zu dem Thema laut obigem Video auch nicht mehr einfällt, als die IT für ihre Oma zugänglich zu machen, obwohl München nun wirklich vor ganz anderen Problemen und Aufgaben steht, ist eine noch zu klärende Frage.
Wenn es um das IT-Referat der Stadt München geht, und Dornheim damit kommt, dass ihr zentrales Thema die „Digitale Teilhabe“ sei, also das hirnlose kompetenzlose genderistische Dauergeschwätz, dann zeigt das für mich, dass sie da einfach Null Ahnung hat und nicht weiß, worauf sie sich bewirbt. Wenn sie sagt, dass die IT auch für „Menschen mit niedrigem Einkommen“ zugänglich sein soll, dann fragt man sich, was das mit dem IT-Referat der Stadt München zu tun haben soll. Dornheim schwafelt da ja völlig im Blindflug und spult einfach nur linke femistische Phrasen ab.
Anscheinend ist den Grünen das völlig egal, wieviel die mit Fach und Aufgaben zu tun hat. Hauptsache, sie gibt links-ideologische feministische Gesinnungsbekenntnisse ab.
Die Frage ist:
Wie weit neben der Schiene laufen die Grünen im Münchner Stadtrat?
Wer wählt sowas?