Ansichten eines Informatikers

Die Zerstörung der freiwilligen Feuerwehr

Hadmut
9.4.2024 21:38

Stell Dir vor, es brennt, und keiner geht hin.

Es gab mal eine Zeit, da war es die Aufgabe von Feuerwehrleuten, Feuer zu löschen. Leben zu retten. Bei Unglücksfällen zu helfen.

Das war eigentlich nicht so üblich, dass die Feuerwehr, wenn es dann irgendwo brennt, mit Blaulicht angebraust zu kommen und vor Ort politische Arbeit zu betreiben.

In Thüringen, berichtet der MDR, wollen sie nun in das Katastrophenschutzgesetz schreiben, dass nur noch die in der Feuerwehr sein dürfen:

Neuer Paragraf zur freiheitlich demokratischen Grundordnung hinzugefügt

Im Paragraf 13 wird geregelt, wann ein freiwilliger Feuerwehrmann in den Dienst genommen werden kann. Da geht es um das Mindestalter und die ärztlichen Atteste. Neu hinzugekommen ist Absatz 1 und der lautet wörtlich:

Feuerwehren sind freiwillig und ehrenamtlich im Dienst der Gemeinde tätig. Sie müssen für die Übernahme des Ehrenamtes persönlich geeignet sein und für die freiheitlich demokratische Grundordnung eintreten.

Man hat jetzt schon zuwenige Feuerwehrleute (übrigens bekanntlich fast immer nur weiße Männer, nur sehr selten Frauen oder Migranten), und verprellt sie jetzt noch zusätzlich, denn die sind jetzt stinksauer und geladen bis oben hin, weil sie sich eigentlich als Notfallhelfer und Lebensretter verstehen und nicht als politische Gesandte oder Gesinnungsvertreter.

Uwe Fröhlich aus Großbreitenbach im Ilm-Kreis hat sich die Seite im Gesetzentwurf extra ausgedruckt. “Früher stand da gar nichts”, sagt er. Viele Kameraden seien richtig sauer. Fröhlich ist in Großbreitenbach Stadtbrandmeister und verantwortlich für knapp 160 Feuerwehrkameraden in sechs Wehren.

Großbreitenbach hat zehn Ortsteile. “Wieso wird so was da reingeschrieben? Wir als Feuerwehrleute sind politisch und religiös neutral. Wir helfen jedem, egal welches Geschlecht, welche Hautfarbe er hat oder wo er herstammt. Das ist unsere Grundeinstellung. Und jetzt wird das angezweifelt.”

Nicht auszudenken, wenn jemand im brennenden Haus von einem Nazi gerettet würde. Dann lieber verbrennen.

Erinnert mich an die Sache mit dem Kommando Spezialkräfte, wo irgendwelche Feministinnen und Sesselfurzer irgendwelche Säuberungen durchgesetzt und das KSK effektiv zerstört oder massiv geschwächt haben.

Als ob die Feuerwehr etwas wäre, wo sie alle rein wollten, und man nur die Guten reinlasse, anstatt dass man um jeden froh sein müsste, der sich noch zur freiwilligen Feuerwehr meldet.

Die Folgerungen sind interessant:

Denn wenn die Abdeckung mit freiwilliger Feuerwehr nicht gewährleistet ist, muss man sich eine Berufsfeuerwehr leisten. Und wenn auch das nicht geht, gibt es die Zwangsrekrutierung, die sogenannte Pflichtfeuerwehr. Dann wird man genau die, die man gerade aus der Freiwilligen Feuerwehr rausekelt oder nicht haben will, zum Feuerwehrdienst verpflichten. Natürlich könnte man dann, wenn man zur Pflichtfeuerwehr verpflichtet werden soll, sagen, dass man sich jetzt so als Frau fühlt, oder dass man es mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht so habe.

Von wem kommt so ein Mist?

Mit dem neuen Absatz im Gesetzentwurf solle eine “Regelungslücke” geschlossen werden, teilte ein Sprecher des Innenministeriums auf MDR THÜRINGEN-Nachfrage mit. Und weiter: “Feuerwehrangehörige vertreten als ehrenamtlich Tätige die jeweils zuständige Gemeinde als hoheitliche Aufgabenträger und damit den Staat. Damit haben sie auch die verfassungsrechtlichen Grundprinzipien des Staates zu vertreten, den sie repräsentieren.”

Letztlich werde damit Rechtsklarheit für den praktischen Vollzug geschaffen.

Das ist ja auch so wichtig, wenn es brennt, dass nur Feuerwehrleute mit Rechtsklarheit ankommen und nur freiheitlich-demokratisch löschen.

Und was ist, wenn sie das nicht wollen?

Irgendwie haben die da das Konzept der Freiwilligkeit nicht verstanden. In jungen Jahren hatte ich mal mit dem Gedanken gespielt, mich zur freiwilligen Feuerwehr zu melden. Ein Klassenkamerad aus einem anderen Dorf hatte sich dort zur Feuerwehr statt zum Grundwehrdienst gemeldet. Aber mir war das zu vereinsmeierig, außerdem wollte ich ja zum Studium und nicht für 10 Jahre festgenagelt sein. So ein Gesetz wäre für mich aber ein Grund (vor allem vor dem Hintergrund, was da bisher sonst noch so in Sachen Säuberungen läuft), mit sofortiger Wirkung aus der Feuerwehr auszutreten. Mit der Begründung, dass ich eine „freiheitlich-demokratische Grundordnung“ nicht vertreten wolle, in der Gesinnung wichtiger als Menschenleben ist.

Wer ist eigentlich Innenminister von Thüringen? Ein gewisser Georg Maier, SPD.

Das heißt, dass die SPD inzwischen Tote in Kauf nimmt, um die AfD als Konkurrenz zu bekämpfen.

Sagt mir Bescheid, wenn es in Thüringen mal brennt und keiner mehr zum Löschen kommt. (Vermutlich wird man den Großbrand dann der AfD anhängen.)