Ansichten eines Informatikers

Der subtile Unterschied zwischen dem Schicksal von Geisteswissenschaftlern und dem defekter Kühlschränke

Hadmut
1.5.2024 11:19

Ein Geisteswissenschaftler unter meinen Lesern hat bei mir einen Gnadenantrag eingereicht. [Nachtrag]

Vielleicht sind Sie zu – einzelnen – Geisteswissenschaftlern etwas ungerecht, jedenfalls für meinen Geschmack. Ich denke, es muss auch uns geben, die sich um Literatur, Kunst, Musik, die Bewahrung und Ergründung unseres kulturellen Erbes, kümmern. Dass das alles weit anders laufen sollte, als oft heute in der Realität, ist eindeutig. Die Geisteswissenschaften müssten ausgemistet werden und sich wieder um ihren Kern kümmern.

Das wäre ja – abgesehen von dem Detail, dass ich Kunst und Musik eben für Kunst und nicht für Geisteswissenschaft halte und getrennt betrachte – auch in Ordnung, wenn sie das könnten und täten.

Ich hätte ja gar nicht mal so viel gegen Geisteswissenschaftler, wenn sie das erfüllten, was man so ungefähr als ihre Aufgabe betrachten würde oder dessen sie sich – wie hier – gerne rühmen. Die zwei Probleme daran sind aber,

  • dass sie das, was ihre offizielle Aufgabe ist, schlicht nicht nur nicht erfüllen, und das oft nicht einfach nur gar nicht, sondern sogar negativ, kontraproduktiv, schädlich, sabotierend,
  • sich ständig in Dinge einmischen, von denen sie gar keine Ahnung haben, und für die sie nicht zuständig sind, wie etwa Geschlechter.

Sie richten doppelten Schaden an: Innerhalb und außerhalb ihres Aufgabengebietes. Insofern sind Geisteswissenschaftler wie der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk: Der behauptet auch ständig, dass er wichtig sei, erfüllt aber gerade das, wofür er wichtig zu sein beansprucht, überhaupt nicht bis negativ, und treibt ständig Dinge, die er nicht darf und nicht kann.

Klassisches Beispiel sind etwa die Kulturwissenschaftler. Deren dringendste und vorrangigste Aufgabe wäre gewesen, die Politik vor der Migration zu warnen, weil das mit der „Diversität“ blanker Unfug ist und Islam und Demokratie einfach gar nicht zusammengehen. Von denen kommt aber nichts als marxistischer Schwachsinn und Opportunitätsgebrabbel, dafür machen sie in Gender.

Ähnlich die Soziologen. Deren Statistikgehampel strotzt nur so vor Anfängerfehlern, die sind nicht ansatzweise in der Lage, ihre Aufgaben zu erfüllen, aber machen ständig in Politik.

Ich mag diese Argumentation, wofür man wichtig sei, überhaupt nicht. Denn sie beschreibt nur den Soll-, aber nicht den Ist-Zustand. Wenn ein Kühlschrank kaputt ist und nicht kühlt, behalte ich den ja auch nicht, weil seine Aufgabe zu kühlen so wichtig wäre, sondern weil er sie tatsächlich nicht erfüllt. Ich werde einem kaputten Kühlschrank weder Gnade noch Unterhalt gewähren, weil er mir erzählt, wie wichtig es wäre, Lebensmittel zu kühlen, und das niemand außer ihm könnte, wenn er schon das nicht macht, und mir stattdessen ins Wohnzimmer kackt, das Konto plündert, gleichbezahlt werden will, mit falscher Energiesparstufe angeredet zu werden verlangt, mich bei den Nachbarn verleumdet und die Kinder anlügt. Ich habe Kühlschränke schon aus weit geringerem Anlass abholen lassen.

Was mich vor allem ankottert, ist, dass Geisteswissenschaftler nicht nur nichts verifizieren, willkürlich frei erfundenen Blödsinn behaupten und sich dazu aller bekannten Denkfehler als Rabulistik-Mittel bedienen, sondern dass auch hier wieder ein klassischer Standard-Denkfehler vorliegt, die sogenannte motte-and-bailey fallacy, benannt nach Wehrturm und Burghof einer Burg. Wenn sie angegriffen werden, ziehen sie sich in einen leicht zu verteidigenden Wehrturm zurück. Ist gerade kein Angreifer da, strömen sie in den Burghof aus.

Immer dann, wenn man Geisteswissenschaften (Feministen, Linke,…) kritisiert, kommen sie mit irgendwelchen leichter zu verteidigenden Schein-Aufgaben, aber kaum guckt man nicht mehr, machen sie sofort ganz andere Sachen.

Es mag ja sein, dass man Geisteswissenschaften – schon der Begriff ist Täuschung, bestimmte Berufe, die den Geisteswissenschaften zugerechnet werden – braucht. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie die Aufgabe erfüllen, und dass ihr Nutzen darin den Schaden, den sie sonst so anrichten, überwiegt.

Anstatt mit ihren Aufgaben zu kommen, sollten sie mal eine tatsächliche Leistungsbilanz vorlegen, und gegen die von ihnen angerichteten Schäden gegenrechnen. Und die würde ziemlich miserabel ausfallen.

Ich wüsste auch nicht, wofür man Geisteswissenschaftler braucht, außer Lehrern und Juristen. Und beide, Lehrer und Juristen, haben in den letzten 20, 30 Jahren massiv versagt und ziemlichen Mist produziert. Und was die mit „Wissenschaft“ zu tun haben wollen, ist auch nicht klar. Es gibt Universitäten in den USA, die die Juristen rausgeworfen und an Berufsschulen verschoben haben, weil sie sagen, Juristerei sei ein Beruf und keine Wissenschaft. Selbiges gilt eigentlich auch für Lehrer. Und der Rest ist selbst bei Wohlwollen eigentlich nur als Unterhaltungsprogramm zu sehen, gehört eigentlich an die Volkshochschule.

Seien wir doch mal ehrlich: Alles, was wir seit dem Mittelalter geworden sind, vor allem die letzten 500 Jahre, haben die Naturwissenschaftler, Ingenieure und die Mathematiker, inzwischen auch die Informatiker, hervorgebracht. Außer einem früher mal ordentlichen Schulunterricht haben Geisteswissenschaftler dazu eigentlich gar nichts beigetragen, mit ihrem Idelologie-, Belehrungs- und Moralgeschwätz nur gestört und geschadet.

Ich habe vor einiger Zeit einen Bericht über die gesellschaftlichen Zustände in Israel gesehen, der mich sehr an die unsrigen erinnerte. Es ging darum, dass es in Israel eine gespaltene Gesellschaft gibt. Einen säkularen, kaum oder sogar gar nicht religiösen, aber intelligenten und fleißigen Teil, der das alles erarbeitet und Firmen gründet, Erfindungen macht, Steuern zahlt. Und dann gibt es die Orthodoxen, die komplett nutzlos sind, durchgehend unverschämt und aggressiv, und auf der Straße sogar Leute angreifen, die ihnen nicht passen, den ganzen Tag nur beten und faulenzen, niemals arbeiten, vom Steuerzahler alimentiert werden, und dass damit begründen, dass sie erforderlich wären, um das Volk zu retten, weil Gott Gebete verlange, und es ihre Aufgabe wäre, das nötige Kontingent an Gebetszeit abzuliefern. Eine reine Scheinargumentation eines parasitären nutzlosen Bevölkerungsteils. Und genau so ist das mit einem großen Teil unserer Geisteswissenschaftler.

Es ist ein in der Geschichte der Menschheit immer wiederkehrendes Muster, dass manche Leute arbeiten und Steuern zahlen, und ein anderer Teil unter irgendeinem Vorwand und Geschwätz und mit absurden Begründungen von der Arbeit der anderen lebt und selbst nichts beiträgt. In Israel sind das die Orthodoxen. Und bei uns die Geisteswissenschaftler.

Es ist sogar ein wesentliches Element der Entstehung der christlichen Kirche und vieler Religionen, den Leuten einen vom Pferd zu erzählen und damit zu erreichen, als Priester auf deren Kosten leben zu können. Gab es schon im alten Rom in den Tempeln, und viel früher in Form der Schamanen. Und weil unsere Gesellschaft (der christliche, eingeborene Teil) immer unreligiöser wird, und der Marxismus Religion als Konkurrenz nicht mag, hat man die Priesterkaste durch Geisteswissenschaften ersetzt.

Ich bin der Überzeugung, dass man die meisten Geisteswissenschaften aus den Wissenschaften streichen und rauswerfen, oder zum Nebenfach degradieren oder Studium Generale machen sollte. Politologe ist nun mal kein Beruf.

Nachtrag: Geisteswissenschaften haben auch nicht verstanden, dass Wissenschaft unpolitisch ist. Wissenschaft handelt vom Wissen und Können, und nicht vom Wollen. Und schon gar nicht von Aktivismus. Das ist ja alles nur noch Unterschlupf für Marxisten und Ideologen.

Ich meine das ernst: Geisteswissenschaftler sollten mal eine Bilanz aufstellen, worin in den letzten 70 Jahren eigentlich ihr Nutzen gelegen haben soll, und das gegen Kosten und Schaden aufrechnen.