Tanzende Roboter
Da kommt gerade im ZDF eine Aufzeichnung mit Ausschnitten eines SWR3-Konzerts im Mercedes-Werk in Rastatt.
Das sieht ja verdammt scharf aus, wenn auf der Bühne Joe Cocker auftritt und hinter ihm – soweit aus den Kamera-Schwenks ersichtlich, sogar mehr oder weniger im Rhythmus der Musik – in blaues Licht getaucht riesige Industrieroboter tanzen und dabei Karosserie-Teile für Mercedes-Fahrzeuge herumschwenken. Sieht einfach hammerhart aus und paßt zur Industrie-Stimme von Cocker.
Passend dazu: http://www.angurten.de/news/1117.
In Dresden war ich mal zu einer Weihnachtsfeier eingeladen, die in der “Gläsernen Manufaktur” stattfand, in der VW seinen Phaeton zusammenbaut. Eine sehr ungewöhnliche Kulisse, wenn man sehr vornehm speist und zwischendrin mal in den Fahrsimulator geht oder sich die Produktion der Fahrzeuge ansieht, die dort so gar nicht nach Autofabrik aussieht. Da gleiten Autos auf Gestellen langsam und lautlos über edle Holzparkettböden, und völlig sauber angezogene Leute schrauben andächtig und konzentriert das Auto aus Teilen zusammen, die ihnen selbstfahrende Kommoden anliefern. Als das Hochwasser die Semperoper überschwemmt hatte, fanden angeblich sogar Opern in der Fabrik statt, wobei mir allerdings berichtet wurde, daß die Sänger sich sehr negativ über die Akkustik geäußert hätten und lieber mit nassen Füssen gesungen hätten.
Da gibt das Mercedes-Werk, zumindest was im Fernsehen zu sehen ist, einen deutlich abgefahreneren Industrie-Hintergrund her. Und daß man da wohl extra die Roboter darauf programmiert hat, im Hintergrund dekorativ Fahrzeugteile zu bewegen, ist schon was.