Von einem, der auszog ein Handy zu kaufen…
Wie ich schon erwähnt und noch weiter in diesem Blog beschreiben werde, bin ich inzwischen Besitzer eines Nokia 6110 Navigator Handys. Schon der Weg zu diesem Handy ist einen Blog-Eintrag der deftigen Sorte wert.
Um es vorweg zu nehmen: Die meines Erachtens derzeit preisgünstigste, risikoloseste und vernünftigste Methode, mobil zu telefonieren, ist die: Man kaufe sich im Elektronikmarkt oder bei einer der Sonderangebotsaktionen von Aldi, Lidl oder den anderen Discountern ein SIM-Lock-freies (!) Billighandy. Ein einfaches, aber ordentliches Gerät bekommt man schon für ca. 40 Euro. Soll’s etwas mehr Schnickschnack mit Kamera, Videos, Gedudel und Farbe sein, bekommt man auch für 80-100 Euro schon was ordentliches, kleines, flaches. Dazu dann eine der Prepaid-Karten von Aldi, Lidl, Tchibo oder der Bildzeitung und man hat für wenig Geld und praktisch kein Risiko ein Telefon. Teilweise zahlt man damit in die anderen Mobilnetze nur 10 Cent, was enorm günstig ist, oder bekommt eine Flatrate für 15 Euro im Monat – ohne Mindestvertragsdauer. Es könnte also einfach, billig und unkompliziert sein.
Natürlich mache es ich wieder genau andersherum.
Erster Punkt ist, daß ich hin und wieder von unterwegs große Datenmengen per UMTS bewege. Also nichts mit Billig-Handy und Prepaid. Das Sony Ericsson, das ich bisher hatte, konnte das zwar. Aber sonst war ich mit den vielen Software-Ungereimtheiten und der kurzen Akkulaufzeit nicht so zufrieden. Außerdem wollte ich was mit Navi und damit mit eingebautem GPS. Externe Navis hab ich schon, aber die hat man halt nicht dabei, wenn man gerade mal unterwegs ist und eins braucht. Außerdem: Spaß muß sein. Bei Informatikern jedenfalls. Empfohlen wurde mir das Nokia 6110 Navigator. Und früher hatte ich immer Nokias, also wieder zurück zu Nokia.
Jetzt sind die Dinger derzeit nicht billig und nicht leicht zu bekommen. Denn Nokia stellt davon nicht so viele her. Und das, was sie herstellen, grapschen sich die großen der Provider, um sie mit ihren Verträgen zu bundeln. Damit treiben sie gleichzeitig die Preise der Geräte hoch. Übliche Taktik in den Elektronikmärkten: Das Gerät kostet den Mondpreis x. Mit unseren Super-Duper-24-Monats-Vertrag zu monatlich y Euro zahlen sie aber immer noch wiel weniger weil 24*y immer noch nur 60% von x ist. Oder so. Die Preise werden also über Verknappung und Mondpreise künstlich hoch gehalten um den Leuten teure Laufzeitverträge anzudrehen.
Das ärgerliche Ergebnis ist, daß das 6110 im freien Handel derzeit so um die 380 bis 480 Euro kostet. Völlig überteuert. Das ist das Gerät nicht wert, dafür bekommt man schon einen Notebook mit Windows, 160G Platte, 1-2G RAM, DVD-Brenner, hochauflösender Bildschirm usw. Ein ordentliches Navi mit Karten von Deutschland, Österreich, Schweiz bekommt man ab 130 Euro. Warum also sollte dieses Telefon, in dem weit weniger steckt als die Summe eines separaten Handys und Navis, soviel mehr kosten?
Nun gibt es diverse Anbieter, die einem etwas folgender Art anbieten: Man bekommt das 6110 für umme, hat aber einen 24-Monatsvertrag am Hals, der einen 10 Euro pro Monat kostet. Mal ist es eine Grundgebühr, in der ein paar Minuten am Wochenende mit drin sind. Mal geht das ohne Grundgebühr, dafür aber mit 10 Euro Mindestumsatz. Dazu horrend hohe Gesprächsgebühren, teils 40, gar 70 Cent. Und immer in 60-Sekunden-Taktung. Gelegentlich niedrige Anschlußgebühr. Und immer wied augenzwinkernd erwähnt, daß das Nokia SIM-Lock-frei ist und man es auch mit anderen Karten verwenden kann. Heißt auf deutsch: Solange man nicht vergißt, rechtzeitig zu kündigen, und die Karte erst gar nicht benutzt, bekommt man das 6110 für ca. 240 bis 270 Euro. Na, das sieht doch schon ganz anders aus. 240 Euro fänd ich für das Gerät OK. Und das zeigt auch, daß das Gerät im freien Handel völlig überteuert ist. Und für so eine Karte mit hohen Gebühren und 24-Monatsvertrag hätte ich auch noch eine Verwendung: Da ich ab und zu mal mein Handy zu hause vergesse, stecke ich die Karte einfach in eins meiner alten, abgelegten Handys und lege das zusammen mit einem Ladekabel ins Auto. Im Fall der Fälle, für einen Notruf oder um mal Bescheid zu sagen, daß ich im Stau stecke, reichts allemal, zumal ja sowieso jeden Monat ein paar Minuten frei bzw. über den Mindestumsatz abgedeckt sind. Außerdem habe ich für das Haupt-Handy einen Base-Tarif, und die Abdeckung bei E-Plus ist immer noch nicht so flächendeckend wie bei T-Mobil oder Vodafone. Im Ergebnis also gegenüber dem normalen Kauf rund 200 Euro gespart und noch dazu eine Karte für das Notfallhandy, die 24 Monate läuft. (Die Prepaid-Anbieter drehen einem nämlich nach 3-6 Monaten den Hahn ab, wenn man nicht telefoniert und nachlädt, deshalb taugen die für solche Reserve-Handys eigentlich nicht.)
Also versuchte ich, genau sowas zu bestellen. Das Abenteuer begann. Oder: Von einem der auszog, die Tücken heutiger Handy-Verträge kennenzulernen.
Der erste Anbieter, den ich nach sorgfältigem Vergleich ausgewählt hatte, schien mir nicht zu trauen. Die riefen mich an und fragten, wofür ich denn das Handy verwenden wollte. Seltsame Frage. Na gut, das habe ich ihnen beantwortet. Kurz darauf die freudige Mitteilung, daß man beschlossen habe, daß ich ihrer würdig sei und mich als Kunden akzeptiere. Dann passierte nichts. Ein paar Tage später die Mitteilung, daß man festgestellt habe, daß man die Handys vom Typ Nokia 6110 Navigator gar nicht habe. Der Einkauf habe mitgeteilt, daß es Lieferschwierigkeiten gebe und man voraussichtlich vor Jahresende (es ist jetzt Mitte Oktober!) keine mehr bekäme. Was sie übrigens nicht davon abhielt, weiter mächtig Werbung dafür zu machen, daß es bei ihnen das Nokia 6110 Navigator für 0,- Euro gäbe. Als Ausgleich bot man mir ein normales Nokia-Handy und dazu ein Medion-Navi an. Hab ich beides schon. Die Medion-Navis sind ziemlich gut, aber eins reicht mir. Außerdem wollte ich nicht ständig mit so einem Ding in der Tasche rumlaufen. Der Witz an der Sache war ja gerade die Verbindung aus Mobil-Internet und Navi. Also Auftrag storniert.
Der zweite Anbieter bot das Nokia 6110 Navigator ebenfalls für 0 Euro an und wiederholte auf seiner Web-Werbung ständig, daß die Sache nur 9,95 Euro monatlich koste. Also genau das, was ich suche. Oder? Denkste! Beim Lesen war mir nämlich aufgefallen, daß da mal von 9,95 Grundgebühr und mal von 9,95 Nutzungsgebühr die Rede war. Aber immer schön so, daß es genau gleich aussieht und niemals zusammen auf einer Seite. Zumal ein Preisschild als Graphik gemacht war und genau die nicht runterzuladen war. Also hab ich angerufen. Ah ja: Der Teufel steckt mal wieder im Detail: Der Kartenvertrag kostet tatsächlich 9,95 Grundgebühr. Da sei das Handy aber noch nicht mit drin. Weil das Handy ja nichts koste, würde man statt des Kaufpreises eine Nutzungsgebühr erheben, sozusagen eine Art Miete. Aber, wie immer wieder betont wurde, 9,95 sei doch unglaublich günstig. Als ich dann nochmal ganz präzise nachfragte, gab man schließlich zu, daß es unterschiedliche Gebühren seien und man dann doch beide zahlen muß, also zusammen 19,90 Euro pro Monat. Was ein Schwindel. Da werden Leute echt reingelegt. Denken, sie zahlen 10 Euro, und nachher sind es dann doch 20 Euro pro Monat.
Beim dritten Anbieter hab ich dann die Werbung ganz genau und dreimal gelesen: 0 Euro, keine Anschlußgebühr, keine Grundgebühr, 9,95 Euro Mindestumsatz. Und eine dicke, fette, freundliche Aufschrift: Keine versteckten Gebühren. Gut, die Verbindungskosten sind horrend, unter der Woche ins Festnetz 49 Cent und die anderen Netze 69 Cent, bei 60/60 Taktung, aber da es keine Grundgebühr, sondern ein Mindestumsatz ist, hätte man da auch 14-20 Minuten bzw. kurze Anrufe schon mit drin. Aber Wochenende und Feiertage ins Festnetz nur 7 Cent, und fürs Notfall-Handy ist das alles OK. Auf Nachfrage sagten sie auch, daß sie die Geräte am Lager haben und sofort liefern. Also bestellt.
Und am nächsten Tag brachte mir der Paketservice tatsächlich ein Paket mit dem Nokia 6110 Navigator. 🙂
Gut, daß ich dann noch gelesen habe, was da sonst noch im Paket war: 🙁
Außer dem was ich bestellt hatte, hatten die nämlich noch jede Menge Mist dazugebucht, und das war nicht einmal so ohne weiteres zu erkennen und zu verstehen. Das war nämlich alles so als “inklusive”, als “einfach”, als “kostenlos” deklariert:
- Eine Jamba “Flatrate”. Sogar “einen Monat gratis”. Böse, weil man beim ersten Kontrollieren der Rechnung nicht merkt, daß da was im Busch ist. Und dann hat man es an der Backe. Man kann sich dann grausige Klingeltöne und unsägliche Videos aufs Handy laden. Und aus Gründen, für die mir kein seriöser einfällt, hat man dann gleich eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten am Hals. Auf dem Flyer, der dabei stand, war das noch so dargestellt, als müßte man dazu erst noch eine SMS an eine bestimmte Nummer schicken, um sich anzumelden. Auf dem Lieferschein stand aber, daß das schon mit drin ist. Kein Wort davon aber im Angebot. Wenn man es nicht genau liest, hat man das Ding am Hals, und da galoppieren dann bekanntlich sofort die Inkasso-Unternehmen an. Was diese Jamba-Flatrate kostest? Im ersten Monat gar nichts. Dann 5 Euro im Monat. Also 115 Euro für etwas, was man nicht wollte, nicht sehen konnte, und nicht bestellt hat. Für extrem-nerviges Gedudel.
- Dann gibt’s dazu den ominösen “Verbindungschecker”. Die ersten 6 Monate gratis. Bestellt man ihn nicht 4 Wochen vor Ablauf ab, verlängert er sich um jeweils 6 Monate. Kostet 3 Euro im Monat. Wären auch 54 Euro. Wer’s braucht: Die neuesten Billighandys haben sowas schon eingebaut.
- Und dann noch eine direct-Spar-Option. 3 Monate gratis testen, und dann kostet sie für die restlichen 24 Monate 4,95 Euro berechnet, also insgesamt 103,95. Wobei das mit dem Testen so eine Sache ist: Den Lieferschein könnte man auch so verstehen, daß es bereits fest gebucht ist. War auch nicht in der Werbung erwähnt, hab ich auch nicht bestellt, will ich auch nicht haben.
Feingeister und Neugierige könnten nun die Frage stellen, was eine “directSpar Option” eigentlich ist. Es gibt inzwischen auch Angebote, bei denen man gleich zwei Kartenverträge abschließt. Für die ist diese Option gedacht, die können dann untereinander für 5 Cent telefonieren. Ich habe aber doch nur eine Karte bekommen. Wie soll ich da solche internen Gespräche führen können? Aus der späteren Antwort des Händlers:
Die direct Spar Option ist leider für Sie mit nur einem Vertrag nicht
zu nutzen, jedoch wäre auch diese Option ist vorerst für Sie 3 Monate
kostenlos zum Testen. Sollten Sie die Option nicht weiter nutzen wollen,
kündigen Sie diese bitte mit Frist von einem Monat bis zur nächsten
Mobilfunkrechnung innerhalb der ersten 3 Monate direkt bei Ihrem Netzanbieter.
Ansonsten verlängert sich die Option auf eine Laufzeit von 24 Monaten.Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: “ist leider für Sie mit nur einem Vertrag nicht
zu nutzen … Sollten Sie die Option nicht weiter nutzen wollen, kündigen Sie diese bitte mit Frist … Ansonsten verlängert sich die Option auf eine Laufzeit von 24 Monaten.” Das heißt, man muß über 100 Euro für einen nichtbestellten Dienst zahlen, den man nicht einmal nutzen könnte, wenn man wollte. - Beworben waren also monatliche Kosten von nur 9,95 und “keine versteckten Kosten”. Die versteckten Kosten beliefen sich dann auf 12,95 im Monat. Da sie da vermutlich Provision bekommen, kann ich mir schon vorstellen, wie sowas zustandekommt.
Auffällig war auch, daß das berühmte “Kleingedruckte” hier wirklich so kleingedruckt war, daß man es kaum lesen konnte und es wirklich kaum auffiel. Teils in winziger Schrift am untersten Seitenrand. Weil es teiweise gerasterte Schwarz-weiß-Drucke von Farbseiten waren, konnte man die kleine weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund nur ganz schwer lesen. Wer nicht gut sieht, hat keine Chance mehr. Auf dem Lieferschein waren Angaben zu Gesprächskosten so weit unten angegeben, daß der Drucker die Hälfte abgeschnitten hat.
Also reklamieren. Was ich nicht bestellt habe, muß man auch nicht bezahlen. Nun sind die Brüder aus der Mobilbranche inzwischen
teilweise schwer erreichbar. Telefonisch nur unter einer 0900-Nummer für (falls man es lesen kann) 69 Cent die Minute. Vermutlich bekommt man da erst mal die Warteschleife zu hören. Selbst per Fax sind sie nur über eine 0180-5-Nummer zu 14 Cent pro Minute erreichbar. Probieren wir es erst einmal per E-Mail. Auch auf die zweite E-Mail keine Antwort.
Nun gut, ein Problem habe ich damit eigentlich nicht. Ich hab das Zeug nicht bestellt, und was ich nicht bestellt habe, muß ich im Prinzip auch nicht kündigen und nicht bezahlen. Das Handy hab ich und alle faulen Lastschriften kann ich rückbuchen lassen. Trotzdem nocheinmal ein Beschwerde- und Kündigungsschreiben aufgesetzt, als Einschreiben gekennzeichnet und trotzdem noch per Fax verschickt (auch wenn’s 14 Cent pro Minute kostet).
Aha, sie leben also doch: Innerhalb weniger Minuten nach dem Fax kam dann die Antwort per E-Mail: Es wäre ne Verwechslung, alles nicht gewollt, täte ihnen unendlich leid, da sei bei den Zuordnungen zwischen Angeboten und Verträgen was schiefgelaufen, könnte man ja alles kündigen und stornieren. Soso.
Naja, gut. So bin ich also letzten Endes wie geplant an das Nokia und die Notfall-Telefonkarte gekommen. Der Aufwand war nicht so hoch, wie es sich jetzt hier liest. Eigentlich war es fast mehr Aufwand, diesen Bog-Artikel hier zu schreiben.
Der Punkt ist aber: Es hätte ziemlich teuer werden können, wenn ich das Kleingedruckte nicht gelesen hätte. Trotz aller Beteuerungen und Entschuldigungen habe ich aufgrund der oben geschilderten Erfahrungen den Eindruck, daß da schon Methode dahintersteckt, daß die Margen im Mobilfunkmarkt vielleicht dazu zwingen.
Jetzt könnte man natürlich einwenden, was dieser ganze Umstand eigentlich alles soll. Warum ich nicht einfach in den Laden gehe und mir das Handy normal kaufe und fertig, anstatt auf die Provider und Kartenhändler zu schimpfen. Naja, weil “Normalkaufen” eigentlich nicht geht und von den Großen der Branche systematisch unterminiert wird, damit die ihre Verträge losbekommen.
Meines Erachtens sollte man diese Bindung aus Vertrag und Handy-Subventionierung ganz verbieten. Das heißt, genaugenommen ist sie ja verboten: Denn letztlich ist das nichts anderes als ein versteckter Darlehens- bzw. Finanzierungsvertrag. Und für die müßten effektiver Jahreszins usw. angegeben werden. Hier gibt es aber überhaupt keine Information darüber, wie sich die Zahlungen in Telefongebühren und Rückzahlung des Handys aufteilen. Oder was der Händler selbst für das Handy zahlt. Man sieht nicht einmal den zu finanzierenden Kaufpreis (der wurde hier in diesem Fall mit 339,50 angebgeben, aber wer kann das nachprüfen? Zumal ich das Gerät nirgends für diesen Preis bekommen hätte).
Ich bin der Auffassung, daß Handys und Kartenverträge strikt zu trennen wären. Dann gäbe es nämlich gar keine ultrateuren Verträge und Laufzeiten von 24 Monaten mehr, sondern nur noch die preisgünstigen und vernünftigen, wie sie bei Aldi, Lidl & Co. an der Kasse zu haben sind.
Handys sollten wie alle anderen Elektronik-Artikel auch ganz normal verkauft werden, ggf. mit Finanzierung wie auch bei anderen Geräten im Elektronikmarkt. Dann nämlich würden die Geräte im normalen Handel auch zu normalen Preisen auftauchen und das Nokia hätte da nicht 440 sondern realistische 200 gekostet.
Und würden die Geräte das kosten, was sie wirklich kosten, und einem nicht die 1-Euro-Nummer vorgegaukelt, dann würden eine Menge Jugendlicher und anderer, weniger betuchter Leute, nicht mit absurden Dudel-Foto-Video-Handys rumlaufen, sondern mit den preisgünstigen Einfach- und Billig-Handys (Nokia 1200: ca. 37 Euro), was zwei positive Nebeneffekte hätte:
Erstens gäbe es weniger überschuldete Jugendliche. Die telefonieren sich nämlich mit diesen Extrem-Tarifen in die Pleite, weil es vorher unbedingt das neueste Wahnsinns-Handy sein mußte, das für sie nur so zu erhalten war (aber eben nicht zu bezahlen) war. Mit Billig-Handy und 10 Cent pro Minute sähe das schon ganz anders aus.
Zweitens würde nicht mehr jeder Depp mit dem Foto-Video-Handy auf dem Schulhof rumlaufen. Folge: Weniger Gewalt- und Pornovideos, folglich auch weniger Straftaten, die nur zum Zweck der Videoaufnahme oder des gegenseitigen Übertrumpfens aufgenommen werden. Das ist nämlich auch so eine Folge dessen, den Jugendlichen immer abgefahrenere Dinger anzudrehen, um sie nachher am Vertragsband hängen zu haben.
Die absurde Nebenwirkung dieses Theaters ist eben, daß Handys nicht mehr nach marktwirtschaftlichen Aspekten verkauft werden und ohne Vertrag viel zu teuer sind. Zeit also, dieses Theater endlich abzuschaffen.