Kurioses Abrechnungssystem beim Chinesen…
Vorhin war ich mal beim Chinesen was essen, eines der vielen kleinen einfachen Restaurants in einer der Seitenstraßen von Soho. Dabei wurde ich eines kuriosen Abrechnungssystems gewahr, das durchaus auch was mit Sicherheit zu tun hat.
Wie immer häufiger üblich gab es ein Buffet, an dem man sich nehmen kann, was man essen will. Kostenpunkt 7 Pfund, etwa 10 Euro, und damit akzeptabel. Das Buffet von aussen zu bestaunen, sah sehr gut was (war auch sehr gut).
Drin am Tisch ein Kärtchen auf Englisch und Chinesisch, das einem erklärt, wie die Sache läuft:
Eigentlich nicht All-you-can-eat im formalen Sinne, weil man nur zweimal zum Buffet darf. (Dafür sind die Teller riesig groß, ein Teller voll war schon soviel, wie ich gerade so reinstopfen konnte. Also eigentlich doch mehr, als man als normaler Mensch essen kann. Die Sache mit den großen Tellern hängt wohl damit zusammen, daß das Restaurant extrem klein und eng war und es deshalb schlicht unmöglich wäre, wenn andauernd Leute mit den kleinen chinesischen Schüsselchen zum Buffet laufen müßten.)
Jetzt aber kommt’s: Man wird gebeten, kein Essen zu vergeuden. Deshalb ist alles, was man essen kann, im Preis mit drin, aber das, was man auf dem Teller übrig läßt, das muß man zusätzlich bezahlen, wenn es eine gewisse Toleranzgrenze überschreitet. Man bezahlt also zusätzlich das, was man nimmt und nicht ißt. Die aufgrund der Enge notwendigen großen Teller bringen es wohl mit sich, daß die Leute mehr nehmen als sie essen können (wäre mir auch fast so gegangen, weil auf den Tellern selbst Riesenportionen höchtens nach mittelgroß aussehen).
Das bringt einen in eine Zwickmühle: Nimmt man zuviel, zahlt man nach. Nimmt man zuwenig und kommt nicht mit zweimal zum Buffet gehen hin, hat man gezahlt und ist nicht satt geworden. Von allem aber mal ne Kleinigkeit zum Probieren ist auch schwierig, weil man damit den ersten Gang schon vergeudet hat.
Trotzdem gefällt es mir, weil ich sowas noch nirgends gesehen habe.
Kenne ich vom japanischen Sushi-Buffet Tokyo-Haus (nicht -Hotel!) in Berlin mit dem Unterschied, daß man ans Buffet kann so oft man will.
Für jedes Sushi daß man auf dem Teller läßt zahlt man 50¢ extra.
Gefällt mir sehr gut die Regelung, wenn ich mir vorstelle, daß manche Gäste sonst sich nochmal einen Teller vollschaufeln, um es dann wegschmeißen zu lassen.