Ansichten eines Informatikers

Ubuntu Druckertreiber-Falle

Hadmut
26.11.2008 15:42

Wieder mal so die kleinen Stolperfallen, die das IT-Leben würzen…

Ich hab kürzlich einen Rechner von einem etwas angestaubten Debian auf ein aktuelles Ubuntu für 64Bit hochgezogen (d.h. Software neu installiert). Dabei kam auch eine neue Version TeX mit rüber.

Nun ist Ubuntu ja inzwischen herzallerliebst was den Umgang mit Druckern und Scannern angeht. Man kann einen neuen Drucker einfach so an den USB stecken. Paar Sekunden warten. Und *PLOPP* ist er fertig und betriebsbereit installiert ohne daß man nur eine einzige Taste hätte drücken müssen. Und da sagen die alle, Windows wäre benutzerfreundlich. Die Tücke steckt aber im Detail.

Mir ist nämlich aufgefallen, daß ich seit der Neuinstallation des Rechners auf meinen zwei HP-Laserdruckern das Problem habe, daß in meinem Briefkopf (der so heißt, weil er ganz oben steht) von meinem Namen die obersten zwei Millimeter abgeschnitten sind. Sieht beknackt aus. Ein Vergleich mit älteren Briefen zeigte, daß das alles geringfügig nach oben verschoben ist. Hatte also LaTeX im Verdacht. Gesucht, gemacht, getan, aber keine Ursache gefunden. Mit Offsets experimentiert, aber als Ergebnis nur herausbekommen, daß ich eine abnormal große vertikale Verschiebung einstellen muß, damit der Briefkopf auch gedruckt wird. Was ist anders?

Es lag nicht am LaTeX, sondern an der Auto-Installation des Druckers.

Unter Linux gibt es nämlich für Drucker oft mehrere Treiber. Manche lassen Postscript direkt durch und ändern nur ein paar Parameter, wie etwa für Duplex, wenn der Drucker Postscript-fähig ist. Andere rendern das auf dem PC selbst und schicken nur noch das Bitmuster zum Drucker. Geht auch bei ganz alten, doofen Laserjets ohne Postscript-Emulator.

Und der Treiber, den Ubuntu bei der Autokonfiguration auswählt, ist eben dieser Universal-Hau-Drauf-Ich-Render-selber-Treiber. Und der rendert eben nicht A4 bis in die letzten Ecken, sondern schneidet was ab. Vielleicht liegts auch am Drucker selbst, daß der bei der Emulation des alten PCL irgendwas abschneidet.

Wie auch immer, stellt man ein, daß als Treiber der verwendet wird, der Postscript als Postscript durchreicht und nur die Parameter umwurschtelt, dann geht’s.