G wie gelogen
Da gibt es doch gerade die Fernsehwerbung von “E wie einfach” über einen neuen Stromtarif ohne Grundgebühr, bei dem man nur zahlt, wenn man Strom verbraucht. Hätte mich interessiert. Aber die bescheißen auch, wo sie können:
Gibt man auf deren Webseite nämlich als Rechenbeispiel den Verbrauch von 1 Person ein, bekommt man als Ergebnis, daß man einen Strompreis von 23,33 Cent pro Kilowattstunde zahlt. Könnte sich rechnen, wenn man – z. B. in einer nur gelegentlich genutzten Zweitwohnung – ganz wenig Strom verbraucht.
Aber dann kommt die Fußnote:
Der Tarif gilt ab einem Verbrauch von 1.500 kWh pro Jahr (Mindestverbrauch). Bei einem geringeren Verbrauch wird der Paketpreis abgerechnet. Der Paketpreis ermittelt sich aus dem Mindestverbrauch und dem persönlichen Arbeitspreis.
Jetzt fangen die auch schon damit an, wie die Handy-Provider die Grundgebühr in einem erhöhten Verbrauchstarif mit Mindestumsatz zu verstecken und zu behaupten, es gäbe keine Grundgebühr.
Zeichnet man die monatlichen Kosten aber in Abhängigkeit vom Verbrauch auf, bekommt man eine genauso geformte Kurve wie bei einem normalen Tarif mit Grundgebühr und Mindestabnahme – nur wahrscheinlich noch teurer.
Das ist genauso mit dem jederzeitigen Wechsel der Stromanbieter: Sobald man Zweitarifzähler hat, wollen die nichts mehr von einem wissen.
PS. interessanterweise macht im Moment in unserer Gegend für die Leute, die wechseln könnten der Exmonopolist ENBW immer noch die preiswertesten Angebote, neben Yello, die facktisch auch ENBW sind.