Ansichten eines Informatikers

Die Mär vom billigen Mini-Notebook

Hadmut
28.12.2008 1:36

Da heißt es immer, diese neuen Mini-Notebooks mit Atom-CPU – soll und darf man sie jetzt eigentlich Netbook nennen oder doch wieder Subnotebook? – seien billig. Von wegen.

Im Frühjahr habe ich mir einen großen Toshiba-Notebook gekauft. Zwar nur ein billiges Plastikgehäuse, aber alles drin, alles dran. 250GB Platte, 2GB Ram, Dual Core, DVD-Brenner usw. Kostenpunkt 500 Euro.

Für das MSI U100 habe ich zwar “nur” 400 Euro gezahlt, nun aber inzwischen noch

  • Knapp 70 Euro für einen neuen Akku mit größerer Kapazität von Angeblich 5700 mAh statt des Originalakkus mit 2200 mAh (Dritthersteller über Ebay)
  • Ungefähr 20 Euro für ein neues Netzteil, das auch in die schmale Aktentasche paßt und Reiseadapter hat
  • Heute nochmal 16 Euro für ein zusätzliches GB RAM

Und damit habe ich für das Mini-Ding schon mehr ausgegeben als für das große. Und dabei ist noch nicht einmal ein DVD-Laufwerk drin und nur ne 80er Platte. Für das Aufrüsten der Platte wäre nochmal ein Hunderter weg.

Also ist die Aussage, daß die Dinger so billig wären, glatt gelogen. Der Preis ist beim Kauf niedriger, aber man bekommt auch weniger dafür.

Allerdings müßte man einräumen, daß inzwischen die Preise anfangen zu sinken. Konkurrenz und so. Inzwischen gibt es bei PLUS einen MSI-Klon, dem zwar laut Webseite Bluetooth fehlt und dessen Gehäuse geringfügig im Design geändert wurde, der dafür aber nur noch 300 Euro kostet.

Bin mal gespannt, ab wann es wieder welche ohne Festplatte gibt, die dann vielleicht unter die 250 rutschen.

4 Kommentare (RSS-Feed)

Empirius
28.12.2008 22:41
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darf man die wirklich noch “Netb**k” nennen?
http://www.computerbase.de/news/wirtschaft/recht_gesetz/2008/dezember/inhaber_netbook_ansprueche/

Sind die Ziele des Netb**ks:
– geringes Volumen/Gewicht
– Organizer/ Taschenrechner größe
– Internet rund um die Uhr
– geräuscharm
– Startpreis knapp 198 Euro
Hat dies alles das Toshiba?

Eventuell könnte das Netb**k auch mehr
http://www.eeepcnews.de/2008/12/26/video-grafikperformance-der-nvidia-ion-plattform/


Hadmut
29.12.2008 2:20
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-geringes Volumen/Gewicht:
Kein ordentliches Argument, sonst müßte ein Kleinwagen auch teurer als ein großer sein. Das kleinere Display ist billiger, Abwärme ist auch weniger zu transportieren, DVD fehlt. Ich sehe keinen Grund, warum das geringere Volumen/Gewicht auf den Preis schlagen sollte.

– Organizer???

– Internet rund um die Uhr??? Was hat das mit der Größe des Rechners zu tun? (Hab ich mit beiden Notebooks)

– Geräuscharm sind sie beide

– Startpreis bei 198 Euro ist ein Fehlargument, denn ich rede von 10 Zoll Notebook mit Festplatte.


yasar
29.12.2008 11:44
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Hadmut, Du verwechselst billig und preiswert, genauso wie manche umsonst und kostenlos verwechseln. 😉

Billig sind die Dinger schon und nur das auch nur dann, wenn man sie genau in der Konfiguration braucht, wie sie verkauft werden.

Aber den Effekt, daß Du sobald Du zusäzliche Ausstattung brauchst, das Zeug teuer wird, hast Du auch bei den “großen” Notebooks.


yasar
30.12.2008 1:04
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Apropos klein und teuer:

Fakt ist, daß zumindest im notebookbereich das zeug teurer wird, je mehr es verkleinert wird. Wie Ihr selber vielleicht auch wißt, war es jahrelang schweinisch teuer ein kleines leichtes Notebook (12″) zu haben diese haben meist deutlich (ca. 50-100%) mehr als die 14-17 Zöller gekostet. Bei den großen teilen wurden meist Teiler verbaut, die in größerer Stückzahl und damit billiger zu haben waren. Bei den kleinen mußten meist besondere bauteile, wenn nicht gar Sonderanfertigungen benutzt werden, was das ganze teuer gemacht hat. Und auch die Akkus mußten eine deutlich größere Leistungsdichte haben, um Gewicht zu sparen, als bei den “Großen”, was wiederum ein zusätzlicher Kostenfaktor war.

Insofern sind die “netbooks” zu begrüßen, die zumindest in gleiche Preisbereiche vorstoßen wie die großen und sogar billiger sind, wenn man Abstriche in der Leistung und Austattung hinnehmen kann.

PS: Den EEPC 900A oder den Aspire 110 (Linux-versionen mit SSD) bekommt man als Händler (oder großkunde) zu ungefähr dem Preis, den Du oben genannt hast.