De-Mail: Das fängt ja gut an…
Realsatire bei der E-Mail-Sicherheit.
Am 9.10. startet in Friedrichshafen der 6-monatige Test für De-Mail, das neue „sichere” E-Mail-System der Bundesregierung. Die Stadt Friedrichshafen lädt zur Pressekonferenz. Zitat aus der Einladung:
De-Mail soll das rechtsverbindliche und vertrauliche Versenden von Dokumenten und Nachrichten über das Internet ermöglichen. Geschäftliche Angelegenheiten oder Behördenkommunikation, für die bisher der Postweg oder sogar persönliches Erscheinen unumgänglich waren, können mit De-Mail einfacher, schneller und von jedem beliebigen Ort aus vollständig elektronisch erledigt werden. Die Inhalte einer De-Mail können weder mitgelesen noch verändert werden. Das macht die elektronische Kommunikation künftig vertrauenswürdiger und hilft, Spam zu vermeiden.
Das scheint man besonders in Friedrichshafen auch bitter nötig zu haben. Denn die Einladungsmail ging an ca. 100 Journalisten. Und die waren alle im To:-Feld gelistet, so daß jeder Empfänger jetzt genau weiß, wer da alles eingeladen ist und wer nicht. Und jeder virenverseuchte oder botunterwanderte Journalisten-PC nun weiß, an wen er noch alles Spam schicken kann.
Naja, wenn man ein Behördenprojekt braucht, um ordentlich E-Mail zu versenden…
9 Kommentare (RSS-Feed)
Nee, die Liste werde ich hier nicht öffentlich rausgeben. Ich habe aber an die Veranstalter eine Mail geschrieben mit Bcc an alle Eingeladenen, und dabei unheimlich viele Abwesenheits-Mails bekommen, teils mit Hinweis auf Handy-Nummern. Das heißt, die hab ich jetzt auch noch.
[…] Danisch: Realsatire bei der E-Mail-Sicherheit […]
[…] Danisch.de » Blog Archive » De-Mail: Das fängt ja gut an… – und alle Adressen im "To-Feld"… <b>Kopfschüttel</b> […]
Ich meinte ja auch nicht bei Dir, sondern, ob sie schon ins Internet geleakt ist.
Ist übrigens eine weit verbreitete Unsitte, statt BCC: einfach TO: oder CC: zu nehmen. Ich bekomme auch manchmal von Lieferanten mails, in denen die ganzen “Konkurrenten” mit drinstehen. Ist jedenfalls immer interessant, wer da sonst noch so drinsteht.
PS: Da einige andere auch die Kommentare vermutlich im Feeddreader lesen, wäre es ganz geschickt, irgendwo die URL mit anzugeben, auch wenn es nach kurzem Nachdenken ganz einfach ist, diese herauszufinden.
Ich kümmer mich drum…
So, ich hab noch an die Überschrift am Anfang der Kommentare ein RSS-Feed-Link für die Kommentare eingefügt und in das Kopf-Menü einen für das ganze Link.
Eigentlich waren beide schon da, aber unauffällig im HTTP-Header, so daß man sie nur über das RSS-Symbol des Browsers auswählen konnte.
Ich überleg mal, ob ich die noch in die Menüleiste nach rechts verfrachte, aber die will ich auch nicht überladen.
Außerdem gehört es ja bei einem Blog zum guten Ton, das RSS-Symbol nicht abzukupfern, sondern sich ein neues zu designen. Da muß ich mir noch was einfallen lassen.
Das wird dich freuen Hadmut und entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Die erste De-Mail ging an Werner Zorn [1].
Ja, schon gesehen. Was ein Quatsch. Die erste Mail ging an Rotert.
Übrigens hatte ich doch kürzlich noch ein VT220-Terminal im Blog angeboten, nachdem es aber keiner haben wollte und der Umzugs-LKW schon bis unters Dach voll war, hab ich es doch weggeworfen.
Vor ein paar Tagen meldete sich dann das Deutsche Haus der Geschichte bei mir. Sie wollten eine Ausstellungsstück über die erste E-Mail machen und suchten dazu noch ein VT220-Terminal.
Wobei ich mir immer noch nicht sicher bin, ob es auf dem Müll besser aufgehoben ist als bei diesem Theater, oder ob es nicht ein Kick gewesen wäre, daß die Uni und Zorn sich in Grund und Boden geärgert hätten, daß das Ausstellungsstück ausgerechnet von mir gespendet worden wäre (auf das Schildchen hätte ich dann schon bestanden). Naja, weg is weg.
Ist die Empfängerliste irgendwo einzusehen, damit man weiß, wer “vertrauenswürdig” genug ist, um über de-mail zu berichten?
🙂