Ich hab eins, ich hab eins!

Hehehe, ich hab eins!

Gerade eben bekommen: Ein Motorola Milestone Android Handy.

Und gleich beim Auspacken schon wieder geärgert: Steht drauf, man solls erstmal laden. OK. Zunächst habe ich mich gefreut, denn im Gegensatz zu meinem bisherigen Nokia-Gerümpel (und den Überresten eines Sony-Ericsson-Abstechers) braucht das Ding kein proprietäres Netzteil, sondern es liegt ein ganz gewöhnliches USB-Netzteil bei, mit einer USB-Buchse. Aber dann wieder ein Spezial-USB-Kabel mit irgendso einem neumodischen Miniatur-USB-Stecker.

Ich fass es nicht.

Ich habe im Lauf der Jahre Kameras, Kabel, Adapter für/mit mindestens 4 verschiedenen USB-Steckern, die kleiner als der normale USB-Stecker sind, gesammelt. Von Hama gab es sogar mal einen Multi-Adapter auf 5 verschiedene, so wie es diese dämlichen Reisestecker gibt.

Nun war ich so froh, daß sich das in den letzten Jahren auf einen Stecker zu konzentrieren schien, der an meinem letzten Handy, an meinem Ersatzhandy, an den vielen Kartenlesern, meiner mobilen Festplatte, meinem Multimediaplayer, den diversen DVB-T-Receivern, dem E-Book-Reader und überhaupt an allem paßte. Herrlich. Und da ich von diesen Kabeln inzwischen eine ganze Kiste voll habe, habe ich einfach überall – in jeder Tasche, jedem Rucksack, im Auto usw. eins von diesen Kabeln platziert, damit man immer laden/zugreifen kann. Feine Sache das, endlich haben sich alle geeinigt. (Nur der blöde Apple iPod tanzt wieder aus der Reihe und braucht was Proprietäres.)

Doch was ist das jetzt? Schon wieder ein neuer Stecker. Der bisherige und in großen Mengen angesammelte Quasi-Standard paßt nicht in das Motorola. Da ist jetzt ein Stecker, der nochmal zwei Zehntel Millimeter flacher ist, und nichts paßt mehr. So ein Mist. Denn diese neumodischen Smartphones muß man ja auch andauern aufladen, angeblich mindestens täglich. Muß ich jetzt andauernd dieses Kabel mit mir rumtragen? Oder schon wieder neue kaufen und auf Reisen dann zwei verschiedene mitnehmen? Haben die noch alle Tassen im Schrank? Ich krieg schon wieder zuviel wenn ich daran denke, daß ich ständig dieses Kabel mit mir rumschleppen soll oder das Gerät nicht mehr laden kann, wenn ich das Kabel mal nicht finde oder im Büro vergessen habe oder sowas.

Da wird man doch als Kunde systematisch verarscht.

Nun haben die Handy-Hersteller ja kürzlich einen neuen Netzteilsteckerstandard für Handys vereinbart. Der wohl, so scheint es, auch nicht der Quasi-Standard-USB-Stecker ist. Was die sich dabei wohl gedacht haben? Ob es die paar Millimeterbruchteile, die der flacher ist, wirklich ausmachen? Wollen wir mal hoffen, daß das Motorola-Gerät wenigstens diesem neuen einheitlichen Stecker entspricht und nicht so völlig proprietär ist.

Fängt ja gut an…

Nachtrag: Was mir da gerade so einfällt: Ich hab das natürlich nicht spontan gekauft, sondern lese schon seit ca. 2 Wochen Vergleiche zwischen den verschiedenen SmartPhones (z. B. auch iPhone), und welche Androiden es gibt. Und habe mich natürlich auch auf den Motorola- und anderen Seiten informiert. Und natürlich auch auf den USB-Stecker geachtet. Nur: Es gab jede Menge hochauflösender Pressefotos von dem Ding. Von vorne, von hinten, von oben, von unten, von rechts, offen und zu, mit diesem und jenem Programm auf dem Bildschirm. Nur eins habe ich nie, auf keiner Webseite gefunden: Ein Foto von der linken Seite des Geräts, auf der die USB-Buchse ist. Das hat man wohl erst kurz vor Produktionsbeginn festgelegt. Was insofern schon darauf hindeutet, daß es sich um den neuen Micro-USB-Stecker handelt, auf den sich die Mobilfunkhersteller geeinigt haben (UCS). Andererseits heißt es, die ersten kompatiblen Handys seien erst Mitte 2010 erhältlich. Hmmpf.

Nachtrag 2: Toll. Jetzt habe ich ein Handy, das beim Druck auf den Ausschalter nicht fragt, ob man es ausschalten will, sondern ob man es „herunterfahren” will.