Ansichten eines Informatikers

HARIBO macht Kinder … blöd?

Hadmut
3.1.2010 15:47

Da leuchtet mir was nicht richtig ein.

HARIBO macht gerade Werbung im Fernsehen (Thomas Gottschalk und Michele Hunziker) und im Internet:

Für jeden vom 14. Dezember 2009 bis 30. März 2010 verkauften Beutel … HARIBO Goldbären … wird 1 Cent an BILD hilft e.V. “ein Herz für Kinder” gespendet! Und damit ist noch lange nicht genug: Zum Schluß der Aktion wird HARIBO das Spendenaufkommen aus dem Verkauf der Ware sogar verdoppeln…

Warum schreibt man dann also nicht kurz und bündig, daß aus jedem Beutel 2 Cent an BILD gehen und fertig? Klingt so mehr nach hurra, als würde der Käufer einen Cent spenden und HARIBO dann auch nochmal. Klingt gleich so großzügig. Woher sie den zweiten Cent wohl haben werden? Ach, auch vom Kunden?

Und die zweite Frage wäre, ob das wirklich so selbstlos ist, wie es aussieht, oder ob man nicht dadurch soviel Beutel mehr verkauft, daß man auch mit 2 Cent weniger pro Beutel in der Summe immer noch mehr verdient.

Und die dritte Frage wäre, wieviel Honorar Gottschalk und Hunziker eingestrichen haben, und ob am Ende nicht mehr an die beiden als an die armen Kinder geht. Oder anders gefragt: Hätten die Kinder nicht mehr Geld bekommen, wnen man auf die zwei Werbedarsteller und die teure Fernsehwerbung verzichtet und den Kindern das so eingsparte Geld überwiesen hätte?

Fragt sich nur, ob man Kindern nicht was besseres tun würde, wenn man ihnen beibrächte, sich von sowas nicht verkohlen zu lassen, als 2 Cent zu stiften.

2 Kommentare (RSS-Feed)

Stefan W.
3.1.2010 21:11
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Als Konsument kann man so hier 1¢ für Bildkinder spenden, dort 10¢ für den Regenwald, und da drüben wieder etwas für etwas anderes. Wenn man, wie ich, Hariboprodukte mag, ist man gezwungen die Bild zu unterstützen – ich werde unter den Umständen lieber bis Ende Mai Katjes essen, oder namenlose Produkte der Discounter. Saure Apfelringe beispielsweise. Sind diese Rot-gelben Pfirsische süß-klebrig die nach künstlichen Aromastoffen schmecken nicht von Haribo?

Als Konsument kann ich ja selbst entscheiden, wenn ich einer Organisation spenden will. Dann kriege ich auch eine Spendenquittung, und zahle keine MwSt. auf meine Spende. Die ja ihrerseits teils für soziale Belange aufgewendet wird – oder geht ab 2010 alles an die Banken?

Außerdem warte ich auf das Rezept für Gummipfirsische auf Wikileaks. Dann mache ich mir das in Zukunft selbst, und spende für Wikileaks. 🙂


haegar
22.6.2010 18:33
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Hinzufügen sollte man auch noch das im hiesigen Tengelmann der 200g Beutle Goldbären normal 95 cent kostet, der Aktion Bild / Kind 220g Beutel aber 1.65 Euro.

Hmm. mal grade berechnen wie unverschämt die wirklich sind:

20g mehr im Beutel sind 10% mehr Inhalt.
Der Mehrpreis beträgt 70 Cent.
Ziehen wir die 10% ab bleiben 63 Cent Mehrpreis bei gleichem Inhalt.
2 Cent gehen an den guten Zweck.
61 Cent verdienen sie mehr damit. Schön wie hier soziales Engagement und Eigeninteresse in gesundem Verhältniss stehen. *ironie off*

…und der Gipfel der Frechheit ist, dass der Werbeslogan suggeriert sie würden aus lauter Großherzigkeit doppelt draufzahlen. Da verliert man doch echt den Glauben.

Schön wäre ja, wenn einer wie Günther Walraff oder so mit der nötigen Publicity das mal auf ner halben Seite im Spiegel bringt und im Artikel Haribo öffentlich auffordert den vollen Betrag zu spenden. Möchte mal sehen was sie dann machen ^^