Ansichten eines Informatikers

Böse Kameras von Nikon

Hadmut
15.1.2010 9:11

Die Omen scheinen sich zu bewahrheiten. 2010 wird das Jahr des Bösen in der Fotographie.

Schon länger wird diskutiert, daß dieses Jahr der Durchbruch der EVIL Cameras kommt. EVIL = Electronic Viewfinder, Interchangeable Lenses, also einer Kameragattung zwischen Kompakt und Spiegelreflex. Sensor größer als bei den Taschenknipsen, aber kleiner als Vollformat. Wechseloptiken, aber kein Spiegel, kein Prisma, kein optischer Sucher (jedenfalls keiner durch das Objektiv, höchstens wie bei einer Sucherkamera), LiveView zum Funktionsprinzip. Entweder nur ein ganz gewöhnliches Display oder ein elektronischer Sucher.

Die Idee ist nicht neu. Panasonic und Olympus haben schon ihr Four-Thirds-System zum Micro-Four-Thirds umgemodelt, also den Spiegelkasten weggelassen, die Kameras und die Objektive kleiner gemacht. Vor Jahren war ich mit einer Minolta Dimage 7 unterwegs, die damals erste Digitalkamera, die ein ordentliches Objektiv (wie 28-200) mit einem nicht zu mickrigen Sensor und einem elektronischen Sucher kombinierte und trotzdem wie eine Spiegelreflexkamera zu benutzen war. Ich habe damals angefragt, warum sie die nicht mit Wechselobjektiven anbieten und dazu sowas wie ein Tamron 28-200 draufschrauben. Wollten sie nicht, fanden sie doof. Inzwischen haben sie aufgegeben, das Geschäft an Sony übergeben und gucken der Konkurrenz zu, wie die mit sowas loslegt. Und das Sony 18-200 wird – tätää! – von Tamron gefertigt.

Und nun kommen die Gerüchte hoch (mit Produktfoto), daß Nikon dieses Jahr auch eine EVIL-Kamera vorstellt.

Mal auf die Qualität gespannt. Noch haben sie für solche Kameras kein so wirklich gutes Autofokus-System, weil der Phasen-Autofokus da nicht funktioniert und die Kontrastmethode einfach zu langsam ist.

Korrektur: Es ist kein Produktfoto, sondern nur eine Illustration, wie irgendwer sich das vorstellt. Es ist schon erstaunlich, wieviel Mühe sich die Leute machen, Fotos von Produkten zu erstellen, die es gar nicht gibt. Kürzlich gab es irgendwo ein Produktfoto eines Objektives, das es nicht gibt. Das hat jemand gerendert und sich dabei soviel Mühe gegeben, daß es wirklich echt aussah.