Vergleich Fotobücher: myphotobook.de gegen Fotobuch.de
Kritische Bemerkungen zur Software.
Nachdem ich überlegt habe, wie man (Reise-)Fotos eigentlich ordentlich präsentieren kann, bin ich nach langem hin und her (Beamer und Notebook immer rumschleppen ist auch doof und wird schon deshalb schwierig, weil ich keinen Beamer habe) zu dem Schluß gekommen, daß man ein Fotobuch anlegen könnte. Gesagt getan.
Fotobücher sind so etwas wie die moderne Version des alten Fotoalbums. Nur daß man jetzt nicht mehr einzelne Bilder mit Fotoecken einklebt (schrecklich…) sondern das Ding am Rechner digital entwirft, übers Internet hochlädt, und sich ein paar Tage später schicken läßt, gebunden wie ein normales Buch. Die einfache Qualität ist dabei digitaler Druck, also letzlich Papier und Erscheinung (mehr oder weniger) wie bei einem gekauften Bildband, oder die teure Edelversion mit belichtetem Fotopapier (jeweils zwei doppelseitig verklebt). Das steht gut im Regal, läßt sich hübsch angucken, und wenn man mehr braucht (oder die Leute mit ihren Fettfingern Abdrücke hinterlassen, Eselsohren produziert, die Seiten eingerissen und zwischen die Seiten gekrümmelt haben) bestellt man sich einfach noch eins.
Nur welchen Anbieter nehmen? Nach langem Studium von Webseiten und einigen Empfehlungen bin ich letztlich auf 2-3 Anbieter gekommen und habe nun einfach mal angefangen, Testbücher erstellen zu lassen. Vom ersten Anbieter habe ich schon welche bekommen und finde sie leicht zu dunkel aber sonst ganz gut, will dazu aber erst was sagen, wenn ich mindestens noch ein Vergleichsexemplar habe.
Was mich aber jetzt schon gewaltig anpöttert: Die lausige Software
Bis auf einen Anbieter (den ich noch nicht gestestet habe und der auch PDF annimmt) verlangen alle mir bekannten Anbieter, daß man das Fotobuch mit einer von ihnen bereitgestellten Software vorab erstellt. Na gut, warum auch nicht.
An sich sind diese Programm gar nicht mal schlecht. Solange man anspruchslos ist, hat man ruckzuck mit ein paar Mausklicks sein Fotobuch zusammengeklickt. Für jede Seite ein Layout wählen (1,2,3,4,… Bilder pro Seite) und per Drag-and-Drop die Bilder reinziehen. Fertig. Jo, bis hier hin dürften die meisten Benutzer damit zufrieden sein und nicht weiter drüber nachdenken.
Im direkten Vergleich der Programme von MyPhotoBook.de und Fotobuch.de hat jedes so seine Vor- und Nachteile. Fotobuch zeigt vorab die Dateinamen nicht an, nur Thumbnails (bzw. wenn man die Maus drüberhält einzelne Namen), was es schwer macht, wenn man sich vorher Notizen mit den Dateinamen gemacht hat. Dafür erscheint mir die Fotobuch-Software insgesamt etwas detaillierter und ausgereifter. Man merkt schon, daß sich da jemand Mühe geben wollte. Außerdem kann man sich den Preview als PDF abspeichern und eigene Layouts anlegen und abspeichern. Etwas Bildverarbeitung geht auch und so.
Aber dann kommt die Macke, an der sie beide leiden und derentwegen man beiden gewaltig in den Hintern treten sollte:
Die Layouts sind allesamt für ein anderes Seitenverhältnis der Bilder als die DSLR-üblichen 3:2 (wie Kleinbild 24×36) gebaut. Man merkt’s nicht gleich, aber wenn man Bilder einfügt, dann wird an den beiden kurzen Seiten was abgeschnitten. Will man das Bild genau so drin haben, wie man es gemacht hat, also unbeschnitten, dann ist langwierige Handarbeit angesagt:
- Bei der Software von myphotobook muß man mit der Maus die langen Seiten verschieben, damit das Bild schmaler wird bis es bei 3:2 angekommen ist. Dabei skaliert das Bild runter. Man merkt aber erst, daß es beim richtigen Verhältnis angekommen ist, wenn das Bild nicht weiter schrumpft. Das ist sehr zeitaufwändig, nervig und fehleranfällig, weil es schwierig ist, das symmetrisch und auf allen Seiten gleich hinzubekommen. Das sieht nachher schief aus.
Als ich das erste Buch von denen bekommen habe, ist mir erst einmal ein herzhaftes „Oh Scheiße!” entruscht, weil ich bei einem Bild nicht gemerkt habe, daß es noch beschnitten ist. Nun ist bei einer Totalansicht des Burj Khalifa in Dubai das Wasserbassin angeschnitten. Sowas macht ein Bild kaputt (und das Wasser läuft aus).
- Nicht viel besser, nur anders, sieht es bei Fotobuch.de aus. Auch da falsche Seitenformate in den Layouts.
Immerhin, man kann mit der Maus ein Bild auf „einpassen” stellen, dann wird es automatisch eingepasst. Das hat nur den Haken, daß danach alles schief aussieht, weil die Bilder dabei nach oben rutschen und deshalb die Kanten nicht mehr aneinander ausgerichtet sind.
Man kann zwar eigene Layouts abspeichern, aber das ist erstens viel Arbeit und zweitens muß man erst einmal ein gerades Layout haben, bevor man es speichern kann. Dummerweise ist die Auflösung der Software nicht hoch genug, um das mit der Maus gerade zu setzen. Das wird alles schief.
Man kann freilich noch die Positionen in Zahlen absolut setzen. Immerhin. Aber gerade wird es dann auch nicht, denn die Seiten sind nicht exakt so groß, wie in der Produktbeschreibung angegeben. Nimmt man diese Größen zum Ausrechnen der Position und der Breite der Kästchen, ist es auch nicht in der Mitte.
Ärgerlich. Höchst ärgerlich.
Warum machen die es einem so schwer ein Fotobuch zu machen, in dem die Bilder einfach so drin sind, wie man sie gemacht, ohne sie abzuschneiden und ohne sie schief anzuordnen?
Da waren wieder Pappnasen am Werk…
11 Kommentare (RSS-Feed)
@Niko: Darüber habe ich auch nachgedacht, aber es paßt nicht.
Wenn Du links vier Bilder (2×2) und rechts ein großes hinpackst, und skalierst die da rein, dann sieht das blöd aus, weil links eine andere Ober- und Unterkante entsteht als rechts.
Inzwischen hab ich es soweit hinbekommen, weil ich rausgefunden habe, daß die Seiten bei Fotobuch außenrum gegenüber den angegebenen Bildgrößen exakt 3mm zusätzlichen Verschnittrand haben. Wenn man das berücksichtigt, kann man die Felder exakt ausrechnen. Ist nur viel Handarbeit, das alles einzupfriemeln.
Was du auch machen kannst, ist in der Bildbearbeitungssoftware deiner Wahl eine Seite in den Abmessungen anzulegen wie sie das fertige Buch hat (Vorsicht mit zu exakten Platzierungen am Rand, da wird manchmal geschnitten) und dann die Fotos entsprechend zu platzieren und beschriften oder was auch immer. Man muss dann halt für jede Seite eine eigene Vorlagendatei anlegen, was etwas Zeit kostet. Man ist dann aber auch freier im Layout.
@Chris: Naja, tricksen kann man immer. Aber es ist halt Unfug wenn sie einem eine Software aufzwingen und man dann doch wieder tricksen muß um die Bilder ordentlich reinzukriegen.
Das ist halt einfach ein Bewertungspunkt, wenn ich keine zeitaufwändigen Zusatztricks brauche. Es ist halt einfach besser, wenn es ohne Workarounds geht. Arbeitszeit ist nämlich auch wertvoll.
Oh, keine Frage. Ich finde das auch sehr lästig. Warum die nicht auch einfach passende PDFs akzeptieren können, ist mir ein Rätsel.
Das hat schon gute Gründe. Kaum jemand würde in PDF richtig herstellen.
Machen die das mit ihrer eigenen Software, dann stimmt das Seitenformat, sie können Farben anpassen, die Beschneidungsstreifen anzeigen, vor zu niedriger Auflösung warnen, usw.
Außerdem können sie unterschiedliche Seiten bearbeiten, weil Umschlag, erste und letzte Innenseite und die Doppelseiten anders bearbeitet werden müssen.
Dann können sie beispielsweise dafür sorgen, daß die Zahl der Seiten dem entspricht, was sie anbieten (nicht jede Seitenzahl ist möglich).
Nur mit solcher Software kann man (wenn man nicht enormen Arbeitsaufwand in die Anpassung eines PDF steckt) das Fotobuch so vorbereiten, daß das auch effizient herzustellen ist und nicht x-mal wegen Fehlermeldungen abgewiesen werden muß. So entstehen die Fehlermeldungen nämlich lokal beim Kunden.
Und die meisten haben solche Software auch gar nicht. Insofern ist es völlig richtig und gut, solche Software anzubieten. Nur daß die Software selbst noch nicht ausgereift ist.
Wo läuft denn diese Software? Im Browser oder lokal? Gibt es letztere auch für Linux und Mac?
Lokal.
Bei diesen beiden Anbieter jeweils Windows und Mac, kein Linux. (Dürfte sich für die aber auch nicht lohnen.)
Im Browser wird das nichts, das wäre viel zu langsam und umständlich, auch wegen Speicherplatz.
Doch, das gibts auch als Browserlösung – da mit Flash. Meinbildkalender.de, die qualitativ gut sind, haben das so gelöst.
ähm, sieht es denn überhaupt gut aus, wenn man soviele Bilder auf eine Seite packt? Ich hab bei ner Freundin gesehen, dass sie insgesamt vier kleine Bilder und ein großes auf einer Seite ins Fotobuch geklebt hat und das sah nicht gut aus! Weniger ist oft mehr *klugscheiss* 😉
@Babsi: Kommt halt drauf an.
Wenn man Bilder hat, die inhaltlich zusammengehören, eine Folge darstellen, ähnlich sind, dann kann man die auch auf eine Seite packen, sonst würde man den Zusammenhang zerreisen.
Natürlich sehen gute Fotos besser aus, wenn man sie alleine auf eine Seite oder sogar Doppelseite setzt. Aber ich habe auch Bilderserien, bei denen 3 oder 4, einmal sogar 6, zusammengehören, und die müssen dann auch zusammen auf eine Seite.
Zwei andere Aspekte: Es kostet halt auch einen Haufen Geld. Immer nur ein Bild pro Seite wird ziemlich teuer, wenn man ein paar gute Bilder hat. Außerdem kann man die Bücher nicht beliebig dick machen, und wenn man viele Fotos hat, passen die sonst eben nicht rein. Außerdem muß die Auflösung auch hoch genug sein. Wenn man ein Bild beschnitten hat oder einen Ausschnitt vergrößert, kann das ziemlich schlecht aussehen, wenn man es zu sehr aufzieht.
Also ich würde sowas mit image magic scripten. Einfach links oder rechts, jenachdem auf welcher seite sich das bild befindet einfach ein weisen streifen einfügen so dass das verhältnis passt. Zugegeben benutzer freundlich ist das nicht… aber was ist das schon.
Andererseit hätte der anbieter der PDFs annimt bevorzugen, bei mir eher gewonnen, denn PDFs kann mit viellerlei software erstellen. Insbesondere mit solcher die auch was kann.