(nicht ganz) neue Art von SPAM
Von Hewlett-Packard erfunden.
Die bauen jetzt Drucker, die per E-Mail erreichbar sein sollen. Einfach hinmailen, was der drucken soll.
Ich stelle mir das gerade so vor. Da will man was wichtiges drucken und stattdessen druckt das Ding die Farbkartuschen mit Werbung für Viagra und Penisverlängerungen leer, weil der Rechner sich irgendwelche Spyware eingefangen und die Mailadresse den Spammern verraten hat. Oder weil Facebook automatisiert Adressen aus Mailboxen gesammelt und dabei den Drucker weltweit als persönlichen Freund publiziert hat. Sowas wie früher der Fax-Spam, nur viel schlimmer und teurer.
Obwohl, aus Sicht von HP ist das nicht dumm, das lohnt sich. Wenn die Leute nicht genug drucken, um genug von der sauteuren Druckertinte zu kaufen, dann läßt man eben Spammer drucken.
War übrigens auch ne hübsche Denial-of-Service-Attacke gegen Fax-Geräte, die wir uns damals mal so ausgedacht haben:
Wollte man verhindern, daß jemand mit einem Thermopapierfax noch was empfängt oder ihn ärgern, schickte man ihm ein Fax (ohne Header und mit Unterdrückung der Calling Number) das aus ganz vielen weißen, ganz kurzen Seiten bestand. Das ließ sich nämlich hervorragend Fax-G3-komprimieren. Und konnte Leute zum Toben bringen, wenn sie ins Büro kommen und ihre Rolle aus teurem Thermopapier vor dem Fax als Häufchen aus kleinen Papierstreifen wiederfinden, und dafür das ungemein wichtige Fax nicht mehr bekommen haben.
Hat derjenige jedoch ein Tintenstrahlerfax, dann schickt man ihm einfach schwarze, A4 große Rechtecke (die sich ebenfalls trefflich komprimieren und damit preisgünstig übertragen ließen). Ein paar von diesen Seiten, und die Tintenpatrone ist leer. Und weil viele Faxgeräte das nicht gemerkt haben, hat derjenige dann das nachfolgende ganz wichtige Fax durchaus noch bekommen – in weiß auf weiß.
Die Drucker mit E-Mail-Adresse von HP bringen da jetzt ganz neue Varianten ins Spiel:
Man könnte beispielsweise auf dem fremden Drucker mal schnell 100 Kinderpornos ausdrucken und der Polizei einen Hinweis geben, daß da ein ganz böser Kinderschänder unterwegs sei. Macht immer einen guten Eindruck wenn die mal eine Hausdurchsuchung machen und im Drucker gleich offensichtlich stapelweise Material finden.
3 Kommentare (RSS-Feed)
Ein ähnliches Problem kenne ich von einer Uni. Da hingen die Drucker teilweise offen im Netzwerk – und waren für jeden, der die IP kannte, weltweit ansprechbar. Man konnte also praktisch von zu Hause aus drucken und das Zeug dann später einsammeln. Das wurde dann allerdings geändert, nachdem es mal einen grossen Fehldruckjob auf einem der Farblaserdrucker gegeben hat.
Gibt der Drucker die Bestätigung, das der Druckjob fertig ist, dann auch per mail zurück?
Hier meine These wie es zu dieser Funktion kam:
Die Dienste von “Horch und Guck” waren/sind neugierig was die Leute so drucken. Die Frage war also wie bekommt man die Datei die du gerade druckst am bequemsten zum z.B. CIA, usw.
Ahja, da mußte ein kleiner MTA in die Firmware integriert werden. Und dann kam jemand darauf das man die Druckjobs eigentlich auch auf diesem Weg annehmen könnte…und voila..
Weiteres Problem: Der Dienst dürfte so gestaltet sein, dass jedes Dokument erstmal durch HPs Server läuft. Irgendwer muss ja MX sein für die eMailadresse. Man könnte das umgehen, aber aufgrund der Komplexität vermute ich, dass sie die Variante wählen, dass der Drucker sich an einem HP-Webservice anmeldet, der dann die eMailadresse bereit stellt und auch das Konvertieren der Dateianhänge in ein Format, das der Drucker versteht, übernimmt.