Wißt Ihr, wer mir heute unheimlich imponiert hat?
Ein Stier. Der Stier, der bei einem Stierkampf in Spanien mit einem Riesensprung über die Begrenzung auf die Zuschauertribüne gesprungen ist und dort mal aufgeräumt hat.
Da sitzt so ein blutrünstiges Volk in der Arena und ergötzt sich daran, wie ein Tier gejagt und langsam zu Tode gequält wird. Und das verrückte daran: Sie wollten den Stier – offenbar ein ziemlich kräftiges Vieh – wegen Kampfuntauglichkeit rauswerfen, weil er zu friedlich war und lieber geflohen ist als zu kämpfen. Der wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden und trotzdem setzen sich da die Leute hin um zuzuschauen, wie ein Tier zu Tode gequält wird.
Und auf einmal dreht der den Spieß um und springt über die Begrenzung auf die Zuschauertribüne. Respektabler Sprung. Panik. Dieselben Leute, die das eben noch lustig fanden, wenn man gehetzt wird, laufen nun kreischend davon. Dafür fand’s der Stier wahrscheinlich dann lustig.
Die erwarten, daß ein Tier sich da langsam umbringen läßt und dabei unterhaltsam kämpft – nicht zu viel, nicht zu wenig. Und wenn’s mal einen Torero erwischt, ist das auch amüsant. Nur das dekandente Publikum, dem darf nichts passieren. Sah der Stier anders. Und ich fand’s unterhaltsam.
Kurios allerdings der Matador, der aus Angst vor dem Stier floh und deshalb von der Polizei wegen Vertragsverletzung festgenommen wurde. Der Stier tät sich totlachen.
8 Kommentare (RSS-Feed)
Erstens wäre das auch nicht fair, weil der Stier immerhin Hörner und ein höheres Gewicht hat. Meines Erachtens soll man den Unfug einfach bleiben lassen.
Zweitens verstehe ich nicht, was das mit Juan Carlos zu tun hat. Ist der nicht ein honoriger Mann? Mir kam der bisher immer sehr vernünftig und couragiert vor. Ich habe nichts gegen den.
Juan Carlos ist einer der größten Promoter von Stierkämpfen und da dachte ich, dass ihm eine kleine Lektion durch den Stier nicht schaden könnte.
Aber besser wäre es natürlich, wenn Mensch und Tier in Harmonie zusammenleben würden und dieser und ähnlich perverser Unfug abgeschafft werden würde.
Juan Carlos, ein Mann von Francos Gnaden, ein honoriger Mann? Da sind viele anderer Meinung.
Stierkampf ist imho auch ein Nogo, aber Tradition verschiedener Länder sind halt immer so eine Sache.
Soweit ich allerdings weiß, handelte es sich in diesem Fall nicht wirklich um einen Stierkampf, sondern um eine andere Art von Show, in der der Stier idR am Ende am Leben bleibt. Hatte ich gestern gelesen oder gesehen, auf die Quelle komme ich leider nicht mehr.
Ihr könnt doch nicht jahrtausendealte Traditionen über Bord werfen. Die armen Spanier udn Mexikaner. Dann haben Sie ja nur noch die modernen Sportarten wie Formel 1. Aber das ist ja viel harmloser seit sie die Sicherheitsvorschriften hochgeschraubt haben, zerlegt es ja keine Fahrer mehr. und in die Zuschauer ist da auch schon lange keiner mehr gefahren.
Wenigstens in Pamplona machen sie es (fast) richtig. Da rennen die Idioten ohne irgendwelche Waffen mit den Stieren um die Wette.
Nunja, bei den Spaniern ist vieles aus der Franco-Zeit immer noch nicht aufgearbeitet und wie ich verschiedentlich höre, ist mit manchen Leuten von der “Guardia Civil” immer noch nicht gut Kirschen essen.
@Hadmut: Wieso unfair. Jeder so, wie die Natur ihn geschaffen hat (der Torrero also auch ohne buntes Lametta.
PS: Dabei muß ich an den Witz mit den Stierhoden im Restaurant denken.
Bin ganz Ihrer Meinung. “Ein Hoch, ein Hoch” dem Stier!(statt dem Torero). Hoffentlich macht das Schule unter den Stieren, um das degenerierte Publikum ein bisschen aufzumischen. Der einzig faire Kampf wäre ohnehin nur der Kampf Stier gegen Torero und zwar beide ohne Waffen. Ich würde mich freuen, wenn auch mal Juan Carlos (ohne Waffen) bei einem Stier in der Arena vorstellig würde.