Ansichten eines Informatikers

Verschwendung öffentlich-rechtlicher Fernsehgebühren

Hadmut
13.2.2011 20:28

Über die GEZ müsse wir immer höhere Gebühren für das Fernsehen zahlen. Damit zahlen sie schon für einen Mini-Job ein Jahresgehalt von 450.000 Euro.

Laut der WELT (Nachtrag: Die haben auch nur vom SPIEGEL abgeschrieben, wo der Originalartikel erschien.)zahlt die ARD der Moderatorin Monica Lierhaus künftig ein Jahresgehalt von 450.000 Euro dafür, daß sie in der Werbung für die ARD Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne” in der Werbung auftaucht und einmal die Woche die Gewinner vorliest.

Das dürften kaum 2-3 Stunden Arbeit pro Woche sein, und extrem anspruchslos. So wie früher Fernsehansagerin.

Und dafür 450.000 Euro. Der Gebührenzahler zahlt’s ja. Oder kommt das allein aus den Lotterie-Einnahmen? In beiden Fällen halte ich es für kriminelle strafbare Untreue. Denn für ein Zehntel dessen bekäme man ohne weiteres junge hübsche Mädels am Anfang ihrer Karriere, die das wesentlich besser machen könnten, besser ankommen und sich über den Einstieg in die Fernsehwelt freuen.

Daß man dafür ausgerechnet Monica Lierhaus nimmt, die zwar nach ihrer Krankheit erstaunliche Fortschritte gemacht hat, aber – seien wir mal ehrlich – für den Job als Fernsehansagerin noch nicht so wirklich geeignet ist, und sicherlich keine Chance in einem richtig geführten Wettbewerb um diese Stelle hätte, stinkt ja schon gegen den Wind nach einem zugeschobenen Job (oder eher zugeschobenem Geld). Also Untreue. Was die Frage aufwirft, ob ein öffentlich-rechtlicher Sender seine Jobs überhaupt willkürlich wie eine Firma vergeben kann, oder ob es sich um einen dem Amt vergleichbaren Job handelt, der nach Art. 33 II GG nach einer Bestenauslese vergeben werden muß. Ich werde da mal nachlesen und nachbohren. Stinkt jedenfalls nach Korruption.

Immerhin weiß ich jetzt, wie die das mit „Ein Platz an der Sonne” meinen. Und warum Frank Elstner das bisher gemacht hat.

10 Kommentare (RSS-Feed)

insider
14.2.2011 13:34
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Vorher bekam sie 850.000 für ihren alten Job.


Hadmut
14.2.2011 16:18
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850.000 ???

Sind die wahnsinnig?

Hast Du dafür ne Quelle?


Maren
15.2.2011 12:43
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Heute morgen stand in der Zeitung, dass der Betrag nicht aus Rundfunkgebühren bezahlt wird, sondern aus dem Marketingbudget dieser Fernsehlotterie, für die sie dann wirbt bzw. “botschaftet”. Dennoch ist das eine stolze Summe.


Hadmut
15.2.2011 13:05
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Es wirft aber erstens die Frage nach der Gemeinnützigkeit dieser Lotterie auf, denn die haben den steuerrechtlichen Status der Gemeinnützigkeit.

Und es wirft zweitens die Frage nach den sonstigen Gehältern der Fernsehleute auf, und zwar die, die aus Rundfunkgebühren bezahlt werden.

Wenn das stimmt, daß die vorher 850.000 verdient hat, als sie noch die Sportsendung moderiert hat, dann stelle ich mal in Zweifel, daß das noch vom öffentlich-rechtlichen Auftrag abgedeckt ist.


Stephan
15.2.2011 19:25
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Ich vermute mal die 850.000 sind nur 1/10 von dem was der Herr Gottschalk summa summarum für seine “Darbietungen” bekommt. Bei dem wird es nicht nur beim Grundgehalt bleiben. Die “Aufwendungen” und die Pendlerpauschale müssen auch bezahlt werden.


Hadmut
15.2.2011 19:41
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Wofür ich ebenfalls kein Verständnis habe. Die zahlen auch gewaltige Honorare an die Gäste und Musiker.

Im Zusammenhang mit dem Unfall von Samuel Koch wurde allerdings auch diskutiert, ob an dem Unfall nicht das Audi-Sponsoring schuld hatte, die da (nach dem Smart) mehrere zunehmend große Audi-Modelle vorfahren sehen wollten. Da hieß es dann, daß Wetten Dass so teuer ist, daß das ohne Sponsoring gar nicht geht.

Auch die Fußballrechte werden wohl ziemlich teuer gewesen sein.


insider
16.2.2011 9:57
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Googln ist nicht schwer:
http://www.express.de/news/promi-show/monica-lierhaus-kassiert-850-000-euro/-/2186/775652/-/index.html

Stand auch iirc im Spiegel, im dortigen Forum haben das auch mehrere gepostet als jemand fälschlicherweise einen geringeren Betrag nannte, wird also richtig sein.


insider
16.2.2011 11:24
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Stefan W.
16.2.2011 19:17
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Wenn man für 850k € richtige Promis (Madonna) bekäme würde man wohl die nehmen. Wer meint es für das Geld besser zu machen, der kann sich ja bewerben.

Wieviel Arbeit leistet denn so eine Vertreterin der Lotterie?


Hadmut
16.2.2011 19:41
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Ich habe nicht die Erfahrung gemacht, daß es in diesen Bereichen ein faires Auswahlverfahren gibt und man sich da so einfach bewerben kann.