Guter Lärm, Schlechter Lärm
Immer wenn ich denke, es geht nicht schlimmer, setzt unsere Regierung noch einen drauf.
Das Kabinett hat heute beschlossen, Kinderlärm von Kindergärten usw. vom Immissionsschutzgesetz auszunehmen, damit man nicht mehr dagegen klagen kann. Man hat einfach beschlossen, daß Kinderlärm nicht mehr gesundheitsschädlich ist. Hat man im Koalitionsvertrag zwischen Union und FDP so festgelegt.
Sind unsere Politiker wirklich so dumm, halten sie uns Bürger für so dumm oder sind die so zynisch abgekocht, daß sie inzwischen jeden Blödsinn als Politik verkaufen?
Man kann doch nicht beschließen oder in einem Vertrag festlegen, ob Lärm schädlich ist oder nicht.
Und ich weiß, wovon ich rede. Ich habe einige Jahre unmittelbar neben einem (auch noch katholischen) Kindergarten gewohnt und habe noch Verwandte dort. Das war die Hölle. Da kann man nicht arbeiten, nicht lernen, nicht schlafen. Kinder können einen unglaublichen Lärm verursachen und das auch noch unglaublich ausdauernd. Wenn die da mit irgendwelchen Spielzeugen herumschlagen oder mit Bobby-Cars über unebene Steinplatten brettern macht das einen ohrenbetäubenden Lärm. Stundenlang. Jeden Tag. Und das jahrelang.
Wenn man sowas direkt vor dem Fenster hat, wird man ernsthaft krank. Wenn da nun die Politik willkürlich beschließt, daß Kinderlärm nun plötzlich einfach nicht mehr als schädlich angesehen wird, ist das so, als würde man leugnen, daß die Erde rund ist. Wir beschließen heute, die Erde ist eine Scheibe. Weils im Koalitionsvertrag so steht. Leute, man kann Politik oder Handlungen beschließen, aber nicht Tatsachen!
Und die ganzen Ökofuzzis, Muttertiere und Sandalenträger jubilieren, wieder mal der blöde Spruch, daß doch die Kinder über alles gehen und Kinder doch was tolles wären. So auf dieser ganz dummen emotionalen Ebene. Kinderlärm kann doch nichts schlechtes sein, weil eine Gesellschaft doch Kinder braucht. (So wie mir mal an anderer Stelle die Katholische Kirche erklärte, daß man deren Mörderlärm von ihrer Kirchenglocke toll finden müsse, weil das doch nun Gottes Lärm wäre. Irgendwie macht die katholische Kirche immer Lärm und findet, daß alle anderen das lieben müssen.)
Würde mich mal interessieren, wie dieselbe Bevölkerungsschicht reagieren würde, wenn die Bundesregierung nun beschließt würde, daß das mit den Castortransporten und den Atomendlagern doch alles ganz harmlos und Radioaktivität nun nicht mehr gesundheitsschädlich wäre. Weil eine Gesellschaft doch Energie braucht. Zum Beispiel, damit die lieben Kinder nicht frieren. Also müßte man mit derselben Logik auch akzeptieren, daß Radioaktivität nicht gesundheitsschädlich ist. Oder Feinstaub.
Lärm ist gesundheitsschädlich und erzeugt in hohem Maße Streß. Dauerstreß. Lärm ist eine Form von Umweltverschmutzung. Wir haben eine lärmorientierte Gesellschaft, in der Leute schon so massiv den Lärm als Lebensform angenommen haben, daß sie schon nicht mehr wissen, was Ruhe ist. Immer mehr Jugendliche kommen mit Ruhe nicht mehr zu Recht. Brauchen dann ihren Walkman oder MP3-Player auf den Ohren, oder irgendein Dudelspiel. Viele Leute bekommen heute schon nach kurzer Zeit regelrechte Entzugserscheinungen, wenn die Dauerbeschallung von Medien, Internet, Handy, Straßenlärm für gewisse Zeit weg ist. Manche Leute drehen schon durch wenn sie sich einfach auf einen Stuhl setzen und ein Buch lesen sollen.
Lärm als Gewohnheit, als Normalzustand, ist eine Krankheitsform. Und ausgerechnet die, die sich als die Partei der Kinder gegen die bösen Nachbarn aufspielen, machen die Kinder kaputt, wenn sie schon im Kleinkindalter in diese Lärmgesellschaft gepresst werden.
Davon ganz abgesehen ist es auch Körperverletzung an den Kindern. Vieles, was diese Kinder da machen, erzeugt in unmittelbarer Nähe des Gehörs einen Lärmdruck, der dauerhafte Hörschäden hervorruft. Ohrenärzte bestätigen, daß bei uns ganze Generationen schon im Jugendalter ein kaputtes Gehör haben. Aber die lieben dummen Eltern bekämpfen ja lieber die, die den Lärm nicht mögen, als den Lärm selbst. Alle reden vom Schutz der Kinder, aber ob die es mit intaktem Gehör zum Jugendlichen schaffen, interessiert keinen. Weil heute nicht mehr Gesundheit, sondern das Machen-können-was-man-will zählt.
Und dann wundert man sich, daß die Grundschullehrer immer öfter berichten, daß sie nicht mehr Lesen und Schreiben lehren, sondern zunehmend als Streitschlichter, Psychotherapeut und Sozialarbeiter gefragt sind, weil die Kinder immer unkonzentrierter und unfähiger sind. Wie soll jemand eigentlich in Ruhe am Tisch sitzen und Lesen und Rechnen lernen können (wie das zu meiner Zeit durchaus noch üblich und normal war), wenn er sein gesamtes bisheriges Leben im Lärm verbracht hat? Wenn schon im Säuglingsalter ständig irgendwo der Fernseher oder das Videospiel läuft, ständig irgendwo das Handy dudelt und so weiter? Wenn man Eltern hat, die schon selbst nicht mehr verstehen, daß Lärm krank macht und eigentlich Ruhe und nicht Lärm der Normalzustand ist?
Was mich daran vor allem stört, ist diese völlig emotionalisierte und absolut unsachliche Diskussion. Die Lärmbefürworter tun sich seit Monaten in allen Medien durch eine unglaubliche Polemik und persönliche Angriffe gegen die hervor, die den Lärm nicht aushalten. So wird immer wieder den geplagten Nachbarn unterstellt, sie hätten niemals selbst Kinder gehabt. (Anscheinend gehen die Krachbefürworter davon aus, daß wer Kinder großgezogen hat, automatisch taub geworden sein müsse.)
Ich weiß von einer Tageszeitung, die eine regelrechte Polemik-Hetze gegen einen Bürger betreibt, der sich gegen den Lärm wehren will. Eine regelrechte Hexenjagd wird da veranstaltet. (Was nebenbei zeigt, wie die Politik die Presse instrumentalisiert und daß wir keine freie Presse mehr haben.) Und vor ein paar Wochen habe ich irgendwo ein Fernsehinterview mit Münchens Oberbürgermeister Christian Ude gesehen, wo er ebenfalls gegen Leute polemisierte, die sich gegen den Krach zu wehren versuchen. Da ist mir der Mann so richtig unsympathisch geworden. Vielleicht sollte der einfach beim Bier-Anzapfen auf dem Oktoberfest bleiben, da passen dann auch der Lärmpegel und das Stammtischniveau zu seinen Aussagen.
Interesant wird die Sache erst, wenn man drüber nachdenkt, was eigentlich dahinter steckt. Wieder einmal Ursula von der Leyen und ihre Schnapsideen. Die hat nämlich damals als Familienministerin die Nummer angeleiert, daß man Kindergartenplätze gesetzlich garantiert und schon Zweijährigen zur Verfügung stellen soll. Im Prinzip ja schön. Aber nach typischer weiblicher Denkweise – man verzeihe mir das üble Klischee, aber hier kommt man einfach nicht drumherum – hat sie postuliert, was man haben will, und kein bisschen drüber nachgedacht, wo es herkommen soll. Die Umsetzung überläßt sie wieder einmal den anderen.
So war es schon bei der Kinderpornosperre, bei den Geburtenzahlen, und bei Hartz-IV hat sie kürzlich auch wieder unseriös geblufft.
Sie hat das jedenfalls angeleiert und hingeworfen, und an den Städten und Kommunen hängt es nun, ihre Ideen zu realisieren. Und die wissen nicht, wie sie das machen sollen, woher Platz und Geld kommen sollen. Also werden bestehende Kindergärten rücksichtslos umgebaut, erweitert, ausgedehnt. Als ob es kein anderes Recht als das der Kinder gäbe. Das kennen wir ja schon von der Kinderpornosperre: Die Kinder, die Kinder. Man muß nur von „zerfetzten Kinderleibern” sprechen, und schon sind alle anderen Hirnbereiche abzuschalten und alle anderen Argumente unseriös und gemein.
Man muß der hundsgemeinen und fiesen Rhetorik dieser Frau mal genau zuhören (habe ich gerade vor ein paar Tagen bei Leute bei Maischberger wieder getan, wie sie auf rein emotionaler Ebene und in extrem scharfem und aggressivem Ton andere über den Haufen geredet hat). Eine Demagogin erster Klasse.
Und die Folgen ihrer Demagogie sind weitreichend. Nun haben wir eine Kinderpornosperrgesetz am Hals, an das sich (verfassungswidrigerweise) die Regierung selbst nicht hält und das keiner haben will. Und wir haben Kindergartenplatzgarantien, von denen keiner weiß, wie man sie umsetzen soll. Also muß man die Kindergärten mit Gewalt erweitern und den geschädigten Nachbarn einfach die Gegenwehr nehmen, indem man beschließt, daß Lärm nicht mehr schädlich ist.
Wie kann so jemand überhaupt in eine Regierungsposition kommen? Und noch dazu als Kanzlernachfolgerin gehandelt werden? Ich halte die Frau fachlich und charakterlich für völlig ungeeignet.
Und um das klarzustellen und den zu erwartenden Beschimpfungsschwadronen entgegenzutreten:
Ich mag Kinder. Und finde es gut, daß sie spielen. Nach meiner Beobachtung am Kindergarten sind auch nicht die Kinder das Problem, sondern die Erwachsenen, in Form von inkompetenten oder desinteressierten Kindergärtnerinnen oder unerträglichen Eltern, die sich selbst nicht benehmen können und kleine verhaltensgestörte Idioten züchten. Ich war auch mal Kind und kann mich an meine eigene Kindergartenzeit noch gut erinnern. Wir haben damals einfach nur gespielt und nicht wie gestörte Deppen krankhaft Dauerkrach produziert, wie man das bei manchen Kindern sehen muß. Und damals war es auch noch üblich, daß man den Kindern sagte, daß sie leiser sein sollen, und nicht den Nachbarn gesagt hat, daß sie den Krach jetzt hinnehmen müßten, weil der jetzt nicht mehr gesundheitsschädlich sein soll.
Aber daß ich Kinder mag, heißt nicht, daß ich so beknackt bin zu glauben, daß man grinsend alles gut finden muß, was Kinder machen, die sich selbst überlassen sind. Ich bin nicht taub. Und weil Kinder Krach machen, heißt das nicht, daß man Krach aushalten oder schön finden muß, nur um kein Kinderhasser zu sein.
Es steht außer Frage, daß wir Kindergartenplätze brauchen. Weil wir mehr Kinder brauchen. Und daß Kinder spielen müssen.
Kinder sind aber eine Aufgabe der Allgemeinheit. Und nicht nur eine Last der kleinen Minderheit, die gerade das Pech hat, neben einem Kindergarten zu wohnen. Die Belastung durch Kinder muß gleichmäßig auf alle verteilt werden und nicht nur auf die, die den Lärm abbekommen. Es fällt nämlich doch sehr auf, daß gerade die, die so auf die Lärmgegner schimpfen, selbst fast immer deutlichen Abstand haben und selbst ruhiger wohnen. Kinderlärm aushalten zu müssen finden sie vor allem dann selbstverständlich, wenn es andere und nicht sie selbst sind, die ihn aushalten müssen.
Den Anwohnern jetzt, wie es die Regierung beschlossen hat, den Rechtsweg zu nehmen, halte ich für grob verfassungswidrig. Denn es gibt eine Rechtswegsgarantie (Art. 19 IV GG), die dem Bürger zusichert, sich gegen Beeinträchtigungen durch die öffentliche Gewalt zu wehren. Unsere Verfassung erlaubt es nicht, durch Regierungsbeschluss oder Koalitionsvertrag Anwohnern das Grundrecht des Rechtswegs zu nehmen.
Außerdem sichert das Grundgesetz die körperliche Unversehrtheit zu (Art. 2 GG). Auch das erlaubt es nicht, per Gesetz festzulegen, daß Lärm nicht mehr gesundheitsschädlich ist.
Hinzu kommt, daß eine solche Entwertung der Nachbargrundstücke auch ein enteignungsgleicher Eingriff in das Eigentum ist. Da gibt es auch eine Bestandsgarantie.
Ich hoffe sehr, daß dieses Gesetz erst gar nicht in Kraft tritt oder als Verfassungswidrig wieder kassiert wird. Diese Regierung ist nicht in der Lage (oder nicht willens), verfassungskonforme Gesetze zu erlassen, und versucht es einfach immer wieder, ob sie am BVerfG damit durchkommt.
Der einzig richtig Weg ist, die Last auf die Allgemeinheit umzulegen, das heißt, aus Steuergeldern oder Abgaben eben Grundstücke oder Gebäude zu kaufen, die groß genug sind, daß man darauf Kinder spielen lassen kann, ohne die Allgemeinheit zu beeinträchtigen. Daß die Kommunen nicht mit Geld umgehen können und notorisch klamm sind, rechtfertigt es aber nicht, die Lasten willkürlich auf Einzelne zu verlegen, die damit quasi für die Öffentlichkeit mit Eigentum und Gesundheit haften müssen.
Die Politik unserer Regierung wird jedenfalls immer schlechter.
24 Kommentare (RSS-Feed)
Mecker nich! Was willst Du nun als next Kanzler, Raubritter vom Guttenberg oder Kaffeetante von der Leyen?
@Carsten: Eigentlich will ich beide nicht. Aber die Tante fände ich noch viel schlimmer als den Ritter.
das der lärm für die kinder selbst sehr schädlich sein muss ist ein aspekt, den ich an keiner anderen stelle betrachtung findet. ein guter ansatz der verfolgt werden sollte
Es kam mal vor einiger Zeit eine Sendung im Fernsehen, in der sie untersucht haben, wieviel Lärm Kinderspielzeug erzeugt, wenn Kinder sich das an den Kopf halten und damit tun, was zu tun ist. Irgendwelche Tröten und solches Zeug. Die sind da einmal quer durch einen Toys-R-Us-Laden gegangen, haben eingekauft und das durchgemessen. Ich weiß es nicht mehr genau, aber irgendwie so um ein Drittel der Spielzeuge erzeugte einen Schalldruck, der dauerhafte Gehörschäden hinterläßt.
Und da kommen diese Regierungsidioten und legen einfach fest, daß der Lärm nicht mehr gesundheitsschädlich sein soll.
Auf die Idee, daß Lärm in einem Kindergarten gar nichts zu suchen hat, kommen diese 7-fach-Super-Muttis nicht.
Du scheinst da was mistverstanden zu haben: Mit Kinderlärm ist der Lärm gemeint, den die Kinder schon selber machen. Ohne Tröten. Und ja, mir ist durchaus bewusst, dass das sehr laut sein kann. Ich komme regelmäßig an einem Kindergarten mit angeschlossener Grundschule vorbei.
Die Tatsache, dass ein Kindergarten nebenan ist, ist meist schon vor dem Einzug bekannt. Also sollte man sich doch darauf einstellen können.
Ich meine, was willst du machen? Wenn jeder Deutsche das Recht hat, einen Kindergarten aus der Nachbarschaft rauszuklagen, kann man Kindergärten nur noch in der Pampa eröffnen, wo sie einen Teil ihres Zwecks erstmal nicht erfüllen können (nämlich die Entlastung der Eltern, sodass diese wieder ihrem Beruf nachgehen können: Eine Fahrstrecken- und -zeitvergrößerung in erheblichem Ausmaß sehe ich nicht als Entlastung an. Hinzu kommen dann noch so Kleinigkeiten wie Zwang zum Auto, weil der Kindergarten in der Pampa nicht / nur schlecht am ÖPNV hängt).
Wenn jeder Deutsche das Recht hat, um die örtlichen Kindergärten Lärmschutzwände zu klagen, wachsen die Kinder also in gefängnisartiger Umgebung auf. Auch nicht so toll. Und dann bringt das ja auch nur was bis zu einer gewissen Höhe. Um den Kindergarten, an dem ich täglich vorbeikomme, stehen Fünfgeschosser. Für effektiven Lärmschutz bräuchte man also fünf Stockwerke hohe Lärmschutzwände. Von der Statik ganz abgesehen, gibt das Probleme mit der Sonneneinstrahlung auf den Hof des Kindergartens: Es wäre schön, wenn die Sonne nicht nur am 21. Juni in den Hof strahlt, sondern vorzugsweise täglich.
Davon abgesehen ist dieser Kindergarten zwar laut, aber nur, wenn die Kinder draußen sind. Was IIRC 3-4 Stunden am Tag sind. In der Zeit kann man das Fenster auch schließen.
Das hilft Dir alles nichts, wenn der Kindergarten umgebaut und erweitert wird, wenn man schon eingezogen ist.
Und das hilft Dir auch alles nichts, wenn der Kindergarten mit den lärmenden Kindern nur 2 Meter weg ist.
Dann müssen die Kindergartengrundstücke eben so groß sein, daß die Kinder nicht direkt unter den Fenstern der Nachbarschaft spielen müssen (und dort noch die Scheiben einwerfen, wie schon erlebt). In dem Fall, den ich kenne, geht es ja nicht nur um Lärm, sondern aufgrund des sehr geringen Abstandes auch darum, daß ständig irgendwelches Spielzeug, Steine, Dreck usw. rüberfliegt, mit dem die Kinder werfen.
Warum kann man Kindergärten nicht so bauen, daß da ein gewisser Abstand gehalten wird? Und warum müssen die mit ihren Bobby-Cars auf Steinplatten rumfahren? Moderne Spielplätze haben Gummimattenboden, der nicht nur den Lärm sehr dämpft, sondern auch die Verletzungsgefahr drastisch reduziert.
Aber so „schlaue” Ratschläge kann man auch nur als jemand haben, der nicht da wohnt, sondern nur dran vorbeigeht.
Ich sage mal als erstes. Ich habe keine Kinder und bin keine Supermutti. Aber ich begrüße das Gesetz sehr. Es geht hier nicht um guten oder schlechten Lärm. Es geht darum die Personen zu schützen, welche sich nicht währen können.
Ersten: Wenn man neben eine Autobahn zieht, sollte man sich auch nicht über den Krach beschweren. Also ganz klar für Leute die da hinziehen haben ganz klar Pech gehabt. Ich zieh ja auch nicht in die Einflugschneise des FRA-Ports
Zweitens: Wenn ein neuer Kindergarten gebaut wird, wird hier schon weitestgehend versucht möglichst wenig Lärm zu verursachen. Weitläufiges Gelände, Hecken, Keine Betonierten Flächen.
Drittens: Statt sich zu beschweren “Ich kann nicht schlafen, arbeiten oder in ruhe ficken”. Sollte man seinen Arsch nehmen und zu den Betreibern der Kindergärten gehen und eine gütliche Einigung treffen.
Vielleicht mag das Gesetzt nicht ausgereift sein und bedarf Verbesserung. Aber in jedem Fall kann es nicht sein, dass man gegen Kinderlärm in irgendeiner Form klagen kann.
Ansonsten lese ich den Blog hier gerne, aber hier hast du definitiv weit über das Ziel hinausgeschossen.
@Matthias: Sorry, wenn ich das mal so sage, aber das ist so das richtig dumme Gerede eines Ahnungslosen. Aber eines völlig Ahnungslosen.
Was heißt denn „Personen zu schützen, die sich nicht wehren können” ? Wer soll sich denn wogegen nicht wehren können (außer Nachbarn gegen den Lärm)?
Wenn man neben eine Autobahn zieht, dann sieht man die Autobahn auch und weiß, worauf man sich einläßt. Wenn man aber vor 30 Jahren neben einen Kindergarten gezogen ist, dann war der damals noch recht still, weil Kindergärten damals anders geführt wurden, anderes Spielzeug hatten, viel kürzere Betriebszeiten usw. Daß die erst im Laufe der Zeit so laut geworden sind, und teils auch noch aggressiv erweitert und ausgebaut wurden, geht Dir wohl nicht in den Sinn? Ich finde diese Brachial-Vereinfachungs-Logik mit dem Autobahn-Vergleich ehrlich gesagt zum Kotzen, das ist so richtig angewandte Stammtisch-Mentalität.
Und was sagst Du eigentlich denen, die da gar nicht freiwillig hingezogen sind? Weil sie beispielsweise Kinder waren oder beim Einzug der Familie noch gar nicht geboren waren, sich also selbst dafür nicht entscheiden konnten? Es heißt immer, die Kinder, die Kinder, wir müssen doch die Kinder schützen. Daß der Kindergartenkrach aber auch die Kinder in der Nachbarschaft massiv beeinträchtigt, ihnen beispielsweise das Lernen unmöglich macht, daran denkt niemand. Kinder sind ja nicht nur im Kindergarten, Kinder gehören auch zu denen, die von Kindergärten gestört werden.
Zu zweitens: Stimmt nicht. Schon gar nicht dann, wenn ein bestehender Kindergarten erweitert wird. Bei dem, von dem ich da speziell rede, gibt es überhaupt nichts dergleichen. Das sind doch aus der Luft gegriffene Behauptungen von Dir. Wäre der Abstand gewahrt, würden die Nachbarn ja auch nicht klagen.
Zu drittens: Sorry, wenn ich Dir das so direkt sage: Hier ist dein Vortrag so dumm und ordinär, daß ich mir noch überlegt habe, ob ich ihn überhaupt durchlasse. Kannst Du Dir vorstellen, daß Nachbarn deshalb klagen, weil eine gütliche Einigung nicht möglich ist? Daß die Kindergartentanten und deren Verwaltung so auf aggressiv und stur schalten, daß gütlich gar nicht geht? Warum unterstellt man eigentlich immer, daß der Streit von den Nachbarn ausgeht? Es mag Kindergärten geben, mit denen man sich vernünftig einigen kann. Aber hier geht es um einen katholischen Kindergarten, die seit Jahren von sich aus Krieg führen, mit Nötigung, Belästigung, Hetze, Sachbeschädigung, versuchten Betrugs usw. Ich weiß nicht, wie Du in das Denkschema „Kindergarten gut, Nachbar böse” gekommen bist, aber Deine Wortwahl zeigt eigentlich schon, auf welcher Ebene Du dich bewegst.
Wenn Du wirklich ein Leser meines Blogs wärst, dann müßtest Du wissen, daß Du mit solchen Pöbelargumenten bei mir nicht weit kommst.
@Hadmut: Leider kann ich nicht von andern Bundesländern oder Orten berichten. Ich sehe nur wie das bei uns ist hier im Landkreis läuft. Bzw. bekomme von meinen Bekannten erzählt, welche neben Kindergarten wohnen oder von den 3 Erzieherinnen in meinen Freundeskreis.
Zu 1: Es ist doch nun wirklich so, dass ich doch nicht in die Nähe eines Kindergarten ziehe wenn mich der Krach stört. Wenn ich da schon zwangs- wohne muss man auch irgendwann mal sagen. “Pech gehabt” Irgendwann gilt nun mal das wohl vieler steht über dem wohl einzelner (Es sind nicht nur die Kinder direkt sondern auch die Eltern betroffen). Aber die meisten Menschen bekommen das eh nicht mit. Weil man normalerweise während der Öffnungszeiten selbst nicht zu hause ist. Des weiteren ist es in den Kindergärten die ich kenne so wie so nicht so das die Kinder von 7:30 Uhr – 18:00 Uhr draußen am toben sind. Und Am Wochende sind die meinst auch geschlossen.
Zu 2: Bei uns ist es so. Ich weiß nicht wo du lebst, wir hier haben Kindergartenbauvorschriften. Das klappt hier so gut, dass die direkt auf einem Krankenhausgelände einen Kindergarten gebaut haben. Ich sage nur hohe Hecken und Spielplatz mit Rindenmulch bestreut.
Zu 3: Wenn das in deinem Fall so ist, dass der katholisch Kindergarten vom Teufel persönlich regiert wird, dann tut mir das wirklich Leid für dich. Aber dies hat nichts damit zu tun das es ein Kindergarten ist. Das könnte auch ein “normaler” Nachbar sein. Du kennst ja den Spruch “der friedlichste Mensch kann nicht in ruhe…” Wenn die bei dir Randale machen, dann zeig Sie doch an wegen Sachbeschädigung oder Betruges. Das hat aber dann nichts mit Lärm zu schaffen.
Und mit Behauptung, wie “Ich habe keine Ahnung” sollte man sich zurück halten. Ich wohne in unmittelbarer Nähe einer Gesamtschule mit über 1500 Schülern von der 4 – 13 Klasse und eines Sportgeländes mit Freibad wo fast jeden Sonntag eine Veranstaltung ist. Ich weiß was Lärm ist. Dennoch würde ich keine dieser beiden verklagen weil Sie mich stören obwohl sie das manchmal schon tun. Aber wie gesagt ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen und die war bis her zu 100 % positiv zum Thema Kindergarten.
Abschließend möchte ich dich fragen ob du selbst Kinder hast? Bzw. Wenn du keine Kinder hast ob du dir vorstellen kannst, welche Erleichterung ein naher Kindergarten für berufstätigen Eltern ist?
Aha. Und auf dieser Basis, daß Dir jemand im Bekanntenkreis von einem netten Kindergarten erzählt hat, läßt Du so einen Kommentar („ficken”) ab und stellst das Gesundheitsbedürfnis anderer in solchen Worten als schlecht dar? Du bewegst Dich damit genau auf diesem Idiotenniveau all derer, die diese Gesetzesänderung befürworten.
Und deshalb sind auch deine anderen Argumente Bockmist. Weil Du das aus Deiner eigenen, extrem begrenzten Sicht und Weltsicht siehst und unterstellst, daß jeder andere in einer ähnlichen Situation und in ähnlichen Lebensumständen sein muß, wie Du.
Es ist auch nicht so, daß das Wohl vieler über dem Wohl einzelner steht. Das ist nämlich das Recht des Stärkeren. Wir leben hier aber in einer Demokratie, einem Rechtsstaat, in dem jeder die gleichen Rechte hat, und nicht der, der einer Mehrheit angehört, die stärkeren Rechte bekommt. So eine Staatsform hatten wir im Dritten Reich, da hat auch die Mehrheit regiert.
Zum Thema „Pech gehabt”: Eben nicht. Es gibt Grundrechte, die Dir offenbar nicht bekannt und bewußt sind. Hör doch endlich mal mit dieser Proletenlogik auf.
Und beispielsweise sind Rentner oder Schüler durchaus auch zwischen 7:30 und 18:00 zu Hause. Du gehst schon wieder nur von Deiner Situation aus.
Zu 2: „Bei uns ist es so.” Es wird mir gerade zu blöd, mich auf diesem Niveau zu streiten. Nur weil es bei Dir so ist, muß es doch nicht bei allen andern 80 Millionen Deutschen genauso sein. Und wenn das in dem Kindergarten mit Hecken und Rindenmulch so ist, dann ist das schön. Aber deshalb sehen nicht alle Kindergärten so aus. Der von dem ich rede, hat 2 Meter Abstand vom den Fenstern des Nachbarhauses, keine Hecken und dergleichen, und üblen Steinboden.
Und wenn Du jetzt nicht was besseres bringst als nur „ich kenne einen netten Kindergarten, also müssen sie alle nett sein” und „ich wohne in der Nähe einer Schule” und „in Ruhe ficken” , dann kommt hier von Dir auch kein Kommentar mehr durch, ich empfinde diesen Blödsinn, den Du hier ablädst, nämlich als Spam und Pöbelei. Du kennst die Fälle, um die es geht, überhaupt nicht, willst es auch gar nicht wissen, aber sprichst den Betroffenen pauschal schon allein deshalb die Rechte ab, weil sie eine Minderheit sind und selbst Schuld wären.
Deine Logik heißt, wenn man das mal ordnet: Du fühlst Dich nicht von einem Kindergarten gestört, also dürfen sich alle anderen 80 Millionen Deutschen auch nicht von Kindergärten gestört fühlen. Denn mehr, als daß Du persönlich Dich nicht gestört fühlst, bringst Du ja argumentativ nicht.
Dieses Schwachsinnsniveau will ich hier im Blog nicht haben.
jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr. nur weil du einen bösen Kindergarten kennst müssen alle schlecht sein???? Ich rede hier auch nicht von einem “guten” Kindergarten sondern von 4 verschiedenen bei denen das super läuft (ist aber kein katholischer dabei). Scheint aber vielleicht wirklich an meinen Landkreis zu liegen oder doch an den Katholiken. Keine Ahnung. Aber ich kann genau das selbe wie du.
“Du kennst die Fälle, um die es geht, überhaupt nicht, willst es auch gar nicht wissen,…”
Es tut mit Leid wenn ich dich mit meinen Kommentaren darauf aufmerksam mache, dass du das auch machst.
Zum Thema: Wohl einzelner zu vielen. Ich weiß nicht in welchem Deutschland du lebst aber in dem in dem ich lebe ist das so. Hier werden Volkszählungen abgehalten, Bahnhöfe umgebaut und Flughäfen erweitert. Und das ganze ohne mich vorher persönlich zu fragen. Spaß bei Seite, da finde ich das Kindergartenproblem noch am kleinsten.
Sorry dafür, dass ich das jetzt ins lächerliche ziehe. Aber was anderes ist das hier nicht mehr. Von mir aus kannst du gern meine Beiträge in Stasi Manier (wenn wir schon bei geschichtlichen vergleichen sind) löschen. Ist mir auch egal.
Grüße
Matthias
Ich habe nie gesagt, daß die anderen schlecht sein müssen. Es müssen ja nicht alle schlecht sein, um klagen zu können.
Anscheinend hast du nicht viel Erfahrung in formaler Aussagenlogik. Das Gegenteil von „alle Kindergärten sind gut” ist „es gibt mindestens einen schlechten”.
Es geht ja auch gar nicht darum, die alle zu verteufeln. Es geht darum, daß man gerade dem, der von einem Kindergarten gestört wird, und sei es nur ein einziger, seine Rechte nicht nimmt, wie es die Regierung vor hat. Dadurch ist nicht gesagt, daß andere Kindergärten schlecht sind, denn der Betroffene klagt ja nur gegen einen und nicht gegen alle. Du hingegen folgerst aus der Beobachtung von einem (oder drei) guten Kindergarten, daß jede Klage unberechtigt wäre, die also alle gut sein müßten.
Bei Dir fehlt es an elementarer Denk- und Aussagenlogik. Denn Du folgerst, daß weil der Kindergarten, den Du kennst, gut ist, sie alle gut sein müssen. Dagegen verallgemeinern die Leute, die klagen, das nicht, und sagen nichts über andere Kindergärten, sondern klagen immer nur gegen den konkreten Einzelfall. Darin liegt keine Verallgemeinerung.
Wie gesagt, Deine Logik ist völlig kaputt.
Mit der gleichen Logik könnte man folgern, daß niemand ein Problem mit einem kaputten Auto haben könnte und deshalb auch nicht gegen Autoverkäufer klagen dürfte, weil mein Auto prima fährt. Und ich kenne sogar noch drei Autos, die auch prima fahren.
Es geht Dir offenbar einfach nicht in den Kopf, daß Deine Aussage, daß Kindergärten gut und damit Klagen allgemein unberechtigt sind, eine unzulässige und unhaltbare Verallgemeinerung ist, während die Klagen von Nachbarn sich immer auf einen konkreten, bekannten, realen Einzelfall beziehen, und damit keine Verallgemeinerung sind.
Übrigens gibt es ja so viele Klagefälle, daß es sich auch nicht um einzelne Ausnahmen handelt. Es gibt sehr viel mehr Klagen als Du Kindergärten kennst.
Dein Argumentationsweise ist so richtig daneben und fehlerhaft, trotzdem aggressiv und herabwürdigend gegen meine Meinung (bzw. die Kläger). Insofern ein schönes Beispiel für die Art von dummer Denkweise, gegen die ich hier ankämpfen will.
Noch einmal: Das Gegenteil von „Alle Kindergärten sind gut” ist „Es gibt schlechte Kindergärten”, auch wenn es vielleicht nur wenige sind. Niemand hat behauptet, daß die alle schlecht wären. Deshalb taugt es überhaupt nicht als Gegenbeispiel, wenn Du einen guten benennst. Denk doch erst mal nach, was Du hier für einen unlogischen und unsinnigen (aber beleidigenden und unsachlichen) Mist erzählst! Das ist elementare Aussagenlogik und Argumentation.
Darf ich fragen, welchen Beruf Du hast?
Ach, und was die „Stasi-Manier” angeht: Diese Frechheit weise ich zurück. Dir geht’s offenbar nur ums Beleidigen, nicht ums Denken.
Ich verweise deshalb auf meine Kommentar-Richtlinie, in der ich sowas ausführlich behandle. Halt Dich gefälligst dran!
Ich möchte hier keine Diskussionen auf diesem „Ficken/Stasi”-Niveau haben. Letzte Warnung. Wenn Du es nicht schaffst, etwas tageslichttaugliches zu schreiben, ist hier Ende.
Ich habe sehr wohl mitbekommen (aus verschiedenen Medien), dass es im Moment enorm viele Klagen gegen Kindergärten usw. gibt. Daher vermute ich, dass die meisten von den Leuten aus niederen Beweggründen klagen und nicht weil es um Ihrer Gesundheit geht. Du kennst doch die Leute? Du weißt wie viele Menschen sind? Des weiteren geht meines Erachtens auch nicht nur im Kindergärten. Wie sieht es den mit Nachbarskindern oder Spielplätzen aus. Als ich klein war, hab ich auch im Garten gespielt und bin meinen Nachbarn auf die Nüsse gegangen. Nur mittlerweile verkommt der Deutsche in ein asoziales “Alles-was-mir-nicht-passt-verklage-ich” verhalten. So dass man auch Kinder am spielen hindern kann. Es tut mir wirklich Leid für Leute die wirklich den Teufel als Nachbarn haben. Aber die, welche davon direkt betroffen sind, würde eine Klage mehr treffen als die, welche es verdient hätten.
Was passiert den wenn eine Klage Erfolg haben würde? Schlimmstenfalls dürfen die Kinder nicht mehr draußen spielen oder nur zu bestimmten Zeiten oder mit Mundschutz. Was weiß ich.
Mir persönlich geht es nur darum, dass ich um jeden Preis das Recht der Kinder Kind zu sein verteidigen würde, da mir diese Recht auch in meiner Kindheit gegeben wurde.
Vielleicht ist die Lösung, welche unser “tolle” Regierung gefunden hat nicht optimal. Aber Sie ist eine Lösung welche für die _meisten_ Menschen in Deutschland eher positiv als negativ ist. Ich mag auch mal behaupten, dass noch nie ein Gesetz gemacht worden ist, welches alle Bürger glücklich macht.
Leider würde mir auch kein Ansatz einfallen die Kinder und deren Kindheit zu schützen und gleichzeitig die Interessen der genervten Anwohner zu schützen. Außer: Man ändert mal seine Grundeinstellung wieder zurück zu einem Sozialen verhalten auf beiden Seiten. Aber das wird wohl in den nächsten Jahren nichts mehr in einer ICH Gesellschaft.
Mein Beruf ist Informatiker.
Das ist genau Dein Problem. Du „vermutest”, daß die Leute aus niedrigen Beweggründen klagen, und beleidigst einfach mal drauflos.
Du bist Informatiker???
Und machst dann solche eklatenten Fehler bei elementarer Aussagenlogik?
Gib Dein Diplom zurück und lass Dir das Lehrgeld wieder auszahlen.
Hadmut, Du hast völlig recht mit Deinen Argumenten. Matthias, Du hast ein wenig recht. Das Problem, welches hier schön plakativ verarbeitet wird, ist das einer Kollision zwischen Grundrechten; also dem Grundrecht des Kindes, an seinen (auch manchmal lauten) Äußerungen nicht gehindert zu werden und das Grundrecht dessen, der diese Äußerungen (inkl. der dazu führenden Umstände) rezipiert bis ertragen muss. Dahingehend ein alltäglicher Vorgang.
Die (zumindest theoretische) Lösung dieses Problems ist die so genannte praktische Konkordanz, welche unter Abwägung beider Rechtspositionen beiden Grundrechten soviel Substanz nimmt wie es braucht, um die Essenz beider Grundrechte bestehen zu lassen. Praktisch könnte das so ausschauen, dass sich die Bewohner bereit erklären, in z.B. der Vormittagszeit und der Nachmittagszeit den auf eine klare Zeit geregelten Krach zu ertragen und der Kindergarten sich im Gegenzug bereit erklärt, die baulichen Begleitumstände in einer akzeptablen Weise so zu verändern, dass der Lärmpegel mäßig bleibt.
Das Mittel der praktischen Konkordanz und die Grundrechte selbst sind da die einzige demokratische Lösung, dafür bedarf es keines Gesetzes, denn solche Gesetze existieren bereits (vgl. Grundgesetz). Da jedoch die Politik vom Grundgesetz nur weiß, unter welchen Umständen es veränderbar ist, um z.B. die Grundrechte einzuschränken, werden die Politiker einen Teufel tun und z.B. auf das oben Angeführte hinweisen. Lieber ergeht man sich in Aktionismus, welcher von Juristen erfunden und umgesetzt wird. Das einzige was dabei herauskommen wird, ist, wie Hadmut richtig erkannt hat, dass der Lärmbelästigte ab dann kein wirkliches Rechtsmittel mehr hat, sein Grundrecht wahrzunehmen.
Auf Grund meiner Erfahrungen mit der Politik und Justiz wäre ich sogar geneigt anzunehmen, dass damit in Zukunft an jedem Ort, an dem keine Politiker wohnen, ein Kindergarten hingesetzt werden kann, unabhängig ob das passt, und die Bevölkerung hat die Konsequenzen zu tragen und eine Mitsprache kommt erst gar nicht in Frage. Damit hat Hadmut also dahingehend das Recht zu sagen, dass wieder einmal die Kinder benutzt werden, um Grundrechte auf großem Umweg einschränken zu können – ohne erst die dazu benötigten einschlägigen Bestimmungen des Grundgesetzes herbeizuziehen. Ein solches Gesetz würde tatsächlich das Grundrecht auf effektiven Rechtsschutz suspendieren und diese Folge wäre weitaus fataler, weil sie präjudiziert zur Ansicht führt, dass alle Grundrechte eben einfach durch jedes einfachgesetzliche Gesetz einschränkbar wären. Der große Spruch kommt dann danach: “Sie können ja (auf eigene Kosten) klagen.” Vor allem werden diese Kinder mit diesem “Wissen” aufwachsen, denn es war ja nur zu ihrem Besten.
PS: Kann man die Kommentarfunktion nicht dahingehend verschlanken, dass man keine Cookies akzeptieren muss?
@Grundrechteforum: Irgendeinen Spam-Schutz brauche ich, sonst gehe ich im Spam unter. Da ich aber gerade plane, eine eigene Blog-Software zu schreiben, möchte ich da jetzt nicht noch groß Zeit in Experimente mit WordPress stecken.
Bis dahin: http://playground.ebiene.de/1137/antispam-bee-wordpress-plugin/
Soll diese Software WP-Inhalte importieren können? Wenn ja, würde ich mich gern als Tester anbieten. Wenn nicht, auch 😉
Sie wird WP-Inhalte importieren müssen, denn ich will ja die Inhalte aus inzwischen über vier Jahren Bloggen nicht verlieren. Allerdings wird es kein schönes Migrationstool geben, weil ich das ja auch nur zweimal migrieren werde, für meine beiden Blogs.
Die Software werde ich auch (vorerst) nicht rausgeben, weil ich die aus Zeitgründen weder allzuschön schnitzen noch auf Anwendbarkeit optimieren kann, sondern das Ding erst mal so zum laufen bringen muß, wie ich es brauche. Es wird daher auch sehr an meine persönlichen Bedürfnisse und Vorstellungen angepasst werden, und deshalb für andere eher weniger interessant sein.
Schade, wenn es irgendwann einmal soweit ist, gilt das Angebot.
Wenn es in einem lauffähigen Zustand ist, wird man es hier sicher im Blog lesen und merken (mindestens an den Anfangs-Bugs). Dann schaue ich weiter, was ich damit mache. Aber erst muß wenigstens das Grundgerüst mal so laufen, wie ich mir das vorstelle. Ich neige dazu, zuerst den Bären zu schießen und erst dann das Fell zu verkaufen.
In diesem Sinne ein schönes Wochenende.
PS: https://www.danisch.de/blog/2011/01/05/idiotische-kryptographie-made-in-germany/ – sehr gut, erinnert mich an die Justiz im Lande.
Nun ja,
ich bin zwar kein Informatiker, aber mit ein wenig Menschenverstand lässt sich wohl schlussfolgern:
1. Lärm macht krank
2. Kinder machen Lärm
ergo: Kinderlärm macht krank!
Auf dem geistigen Niveau unserer Regierung ergibt alles einen Sinn:
Genauso wie per Gesetzeskraft auf das “Wachstumsbeschleunigungsgesetz” der Aufschwung-XXL mit Vollbeschäftigung erfolgen _muss_, hat das Gehirn der Regierten gefälligst mit der Ausschüttung von Glückshormonen zu reagieren, wenn dank des “Schalldruck-durch-Kinder-ist-Eustress”-Gesetzes die Scheiben wackeln.
(Wer dem nicht folgen kann, sollte für eine Lobotomie anstehen oder sich freiwillig nach Afghanistan melden – Die BW will ja demnächst auch Vollhonks verpflichten. ‘tschuldigung, HD, dass ich an dieser Stelle ätzend bin, aber dieses “die-lieben-Kleinen”-Geheuchel geht mir auf die Nüsse, zumal die Absicht hinter dem Vorstoß auch nur darin besteht, dass auch ja alle Elternteile ihr Recht auf Ausbeutung durch Lohnsklaverei verwirklichen “dürfen”. Dann braucht es ja auch nicht EINEN vernünftigen Lohn, sondern kann zwei Aufstockergehälter “gewähren” – die Lohnsubventionierung zahlt dann die kleiner werdende Mittelschicht, die noch Lohnsteuern abführen _kann_ bzw. “darf”.
Noch konsequenter verwirklicht in Mülheim/Ruhr, wo jetzt HIV-Empfängerinnen auf die Kinder von HIV-Empfängerinnen aufpassen sollen, damit die Stadt den Anspruch auf Kinderbetreuung auf 1€-Jobberinnen abwälzen kann. Intensivbetreuung in Kleingruppen durch Qualitätspersonal, die ent-“lasteten” Mütter werden dann in _unentgeltliche_ Praktika vermittelt. Ne, ist klar, es geht um die Kinder…)
Artikel wie dieser haben mich zu einem regelmäßigen Leser deines Blogs gemacht. Danke!