zu Guttenbergs Genickbruch?
Wird immer besser.
Ein Leser schickte mir noch diesen Link, wonach sich zu Guttenberg Teile seiner Diss sogar vom wissenschaftlichen Dienst des Bundestages erstellen und zuarbeiten ließ. Na, wenn das kein Service ist. (Hab mir schon überlegt, ob ich nicht in meiner Blog-Reihe „Ich hab den Beruf verfehlt – Bundestagsabgeordneter hätt ich werden sollen” einen reinschreiben sollen, daß ich mir dann wenigstens meine Dissertation von denen hätte schreiben lassen können.)
Wobei, unsere Familienministerin Kristina Schröder hat sich ihre Arbeit ja auch wesentlich von der CDU zuarbeiten lassen, in dem diese sie bei ihrer „Umfrage” unterstützt und die Mitglieder zum beantworten angehalten hat (falls die Antworten überhaupt echt und nicht gefälscht waren).
In irgendeinem Forum hab ich heute morgen schon gelesen, daß inzwischen die Lehrer ihre Schüler vor der Klassenarbeit auffordern, nicht „den Guttenberg zu machen” – also nicht abzuschreiben.
Jau. Nach „mach mir den Möllemann” und „den Barschel machen” (Ich geben Ihnen mein Ehrenwort…) wäre „einen Guttenberg machen” doch auch ne hübsche Redewendung.
Überhaupt. Wer den Doktor (nicht mehr) hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Der SPIEGEL nennt ihn (s.o.) ja schon „Dr. a.D.”
6 Kommentare (RSS-Feed)
Danke für die Erinnerung. Das Buch habe ich ja auch schon reviewt…
Für diese Mühe habe ich Sie seinerzeit aufrichtig bewundert.
Vergleich – Pflicht-“Autopsie” von Dissertationen
Der glodene Weg für den Juristen ist der Vergleich, weil es dann (hoffentlich) schnell Ruhe gibt.
Also sollte die Uni Bayreuth Herrn v.u.z. Guttenberg vorschlagen, wegen des geringen Eigenanteils seiner Arbeit gütlicherweise eine Änderung der Note von “summa cum laude” in “rite” zu akzeptieren, mit dem versteckten Hinweis natürlich, sie könne auch ärger. Dann kann er seinen Grad behalten, muß aber jederzeit mit hämischen Kommentaren rechnen. Das wäre toll – wenn ich daran denke, daß man v.u.z. Guttenberg an seiner Note dreht, kann ich mir nur das HB Männchen vorstellen!
Befürchte leider, daß die Uni Bayreuth den akademischen Tiefschlaf versuchen wird und sich in Jahren zur Unzeit belanglos melden wird – nicht durchgehen lassen! Hatte auch gelesen, man könne auf eine schwache Dissertation auch reagieren, indem man das Werk nicht mehr auflegt, Methode “Aus den Augen, aus dem Sinn”. Das hätten sie gerne.
Schlge auch vor, jede Dissertation und Habilitation, so noch eine geschrieben wird, einer formalen Pflicht-“Autopsie” zu unterwerfen, zur Abschreckung. Genauso wie es löblich wäre, bei jedem Tod eine Autopsie pflichtweise durchzuführen. Es haben Hausärzte schon die Messerwunde im Rücken übersehen und Herzschlag als Todesursache angegeben.
Wenn er einen Text des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages hat erstellen lassen, um seine Doktorarbeit aufzuwerten – das ist doch Untreue, oder?
Er hat die Arbeit ja nicht in Ausübung seines Amtes erzeugt.
Eben kam in Phoenix die Pressekonferenz der Uni Bayreuth zum Fall Guttenberg.
Der Dekan der juristischen Fakultät der Uni Bayreuth hat angemerkt, dass Guttenberg auch sein Rigorosum mit “summa cum laude” abgelegt hat. Gibt es das überhaupt?
Bis jetzt war mir nur bekannt, dass die Höchstnote im Rigorosum die Note 1 ist.
Die Doktorarbeit wird immer doppelt gezählt. Ist diese summa und hat der Doktorand im Rigorosum die Note 1, dann gibt es summa.
Hat der Doktorand im Rigorosum die Note 3, dann gibt es (trotz summa-Arbeit) kein summa.
Kennt sich hier jemand aus? Oder wird dies von Uni zu Uni anders gehandhabt?
Nach dem Guttenberg-Fall ist die Summa-Auszeichnung wohl kein
Ruhmesblatt mehr. Dann ist also eher ein anständiges “Rite” für eine ehrliche Doktorprüfung anzustreben.
Übrigens muss auch einer Datenmassage oder Datenhübschung in naturwissenschaftlichen Dissertationen im Sinne der Gerechtigkeit nachgegangen werden. Da findet man auch bei Profs so einiges Unschöne.
Sehr schöne Entwicklung… Ach ja, “den Lafontaine” könnte man auch noch “machen”. Etwas anderes wird dem Wunderknaben seit heute auch nicht mehr übrigbleiben. Das beste daran: wir sind dann auch seine hochwohlgeborene Frau Gemahlin los – die bei der Verfassung ihres “Buches” übrigens auch den “Guttenberg” gemacht haben dürfte.