Ansichten eines Informatikers

Der Islam und die Eierschalen

Hadmut
6.3.2011 16:12

Lesenswerter Artikel im SPIEGEL. Zitat:

Es ist lustig, über den Islam zu diskutieren, denn man wird gebeten, so vorsichtig aufzutreten, als laufe man über Eierschalen – die Gegenseite könnte sich provoziert fühlen und sich genauso benehmen, wie man es beschrieben hat.

33 Kommentare (RSS-Feed)

BlueLion
6.3.2011 17:45
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Danisch, ob der Islam nach Deutschland gehört oder nicht ist eine Frage ohne Relevanz. Er ist hier, ganz egal ob das irgendjemand will oder nicht. (zitiert nach Oeffinger Freidenker)


Hadmut
6.3.2011 17:50
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Aha. Heißt also, daß wir das Hirn jetzt einfach abschalten können. Mit der Logik hätte man nie herausgefunden, daß die Erde nicht flach ist.


Henning
6.3.2011 19:20
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Hallo Hadmut,

die Antwort kam diesmal zu schnell von Dir (ohne wohl selbst recherchiert zu haben 😉
Da habe ich einen interessanten Artikel zu aufgehoben: http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,381627,00.html

Demnach war es wohl auch im Mittelalter durchaus nicht üblich, von einer flachen Erde auszugehen. Aber vielleicht ist auch der Artikel nur schlecht recherchiert und ein Irrtum, viellicht weiß jemand anderes ja mehr.


Hadmut
6.3.2011 19:23
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Wieso? Hab ich gesagt, daß man das erst heute rausgefunden hat?

Es ist doch völlig egal, wann man es herausgefunden hat. Man hat es herausgefunden, weil man die Dinge nicht einfach hingenommen hat, wie sie nunmal sind, sondern drüber nachgedacht hat. Auch in der Eisenzeit hat man schon Astronomie betrieben – weil man nachgedacht hat.


BlueLion
6.3.2011 19:49
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Hadmut,
es geht nicht darum, das Hirn abzuschalten – aber mit plakativen Aussagen, ob der Islam hier gehört oder nicht, spielt man xenophoben Stammtischbrüdern und NPD-Anhängern in die Hände. Das ist einfach nicht zielführend.
Viel eher würden konstruktive Vorschläge zur Verbesserung der Integration helfen – eine Litanei, warum der Islam so schlimm ist, und gar nie nicht hierher gehört, geht an den realen Verhältnissen vorbei und trägt nicht zu einer Verbesserung der Situation bei.


Hadmut
6.3.2011 20:03
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Ach du liebe Zeit.

Du gestattest aber schon noch, daß ich eine eigene Meinung habe, die außerhalb „konstruktiver Vorschläge” liegt?

Davon abgesehen bin ich der Meinung, daß konstruktive Vorschläge letztlich hier überhaupt niemanden wirklich interessieren.

Und mein konstruktiver Vorschlag wäre eben, solchen Scheiß wie „Nicht kritisieren weil man sonst entweder die einen beleidigt oder den anderen in die Hände spielt” gleich in die Tonne zu hauen. Das halte ich nämlich für gar nicht konstruktiv, sondern nur schädlich.

Konstruktiv wäre, mal von dem blöden „Islam ist Teil – Islam ist nicht Teil”-Geschwätz abzulassen, und klipp und klar zu sagen, welche Verhaltensweisen (!) zu unserer Gesellschaft passen, und welche nicht. Dann kann sich jeder klar entscheiden, ob ihm das in den Kram paßt oder nicht.


Stefan
7.3.2011 1:29
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Hadmut, laß’ dich nicht unterkriegen. Deine Argumente sind die besseren.


Stefan W.
7.3.2011 2:55
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Ich hoffe ja, dass die aktuellen Revolutionsbestrebungen ihren antiautoritären Impuls beibehalten, und weitere Länder anstecken.

Wenn mehr Gesellschaften mit islamischen Mehrheiten die Verantwortung für die Gesellschaft demokratisieren, dann sollte sich dort auch eine Kultur der Kritik und des Pluralismus entwickeln, und die Vorstellung raumgreifen, dass man mit Sprengstoff selten jemanden voranbringt – ausser in Hackfleischform und sehr kurzfristig.

Trotzdem kann es dann natürlich noch Frustattentäter geben, die gerade die Freiheit ablehnen.


bunny jr.
7.3.2011 10:06
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hier ein guter artikel zur problematik. wenn man es denn als problem bezeichnen kann?
http://www.nachdenkseiten.de/?p=8586
nicht die gesellschaft verroht, sondern ihre politiker. solche hetzenden kleingeister dürfen ein solches amt nicht inne haben. haha: “…das wird man doch so noch sagen dürfen!…”! unsere politiker haben weder ehre, selbstachtung noch anstand.
slowly we rot – armes deutschland


georgi
7.3.2011 16:04
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Hach, man kann ja den Moslem nicht kritisieren! Der würde ja sonst explodieren. Was machen eigentlich Baring, Broder, Henkel, Kelek, Schwarzer, Ulfkotte, die Juden- und Gender-Funktionäre die ganze Zeit in den Talkshows? Moslems kritisieren – nein: anpöbeln! Und? Ist deswegen irgendein Moslem explodiert? Die ganze Moslemhasserei ist nichts anderes als dämlicher Kampagnenjournalismus. Und Du gehst der auf den Leim!

und klipp und klar zu sagen, welche Verhaltensweisen (!) zu unserer Gesellschaft passen, und welche nicht. Dann kann sich jeder klar entscheiden, ob ihm das in den Kram paßt oder nicht

…ist doch längst Usus, oder? Es gibt doch Gesetze, Rechtstaatlichkeit.


Hadmut
7.3.2011 16:16
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Diese Fernsehtypen interessieren mich eigentlich gar nicht.

Ich habe rund 8 Jahre in einem Studentenwohnheim mit sehr hohem Anteil an Muslimen aus allen möglichen Ländern gewohnt. Und viele von denen sind beim geringsten Anlaß hoch gegangen wie eine Rakete. Leuten ins Gesicht zu spucken war noch eine der einfacheren Situationen, manchmal sind die einem auch ernsthaft an den Hals gegangen. Und vor meiner Zeit dort sind die auch mit dem Messer aufeinander los. Und viele waren auch selbst permanent damit beschäftigt, andere Leute so kontinuierlich und in süßen Formulierungen verpackt so vor sich hinzubeleidigen. Das ist zwar eigentlich nicht islamisch, sondern eher arabisch, aber so reagieren die eben auf alles, was sie als Beleidigung auffassen. Und sie fassen sehr viel als Beleidigung auf. Das hat in diesen Ländern einen ganz anderen Stellenwert.

Und dann gab es doch mal diesen Schriftsteller Salman Rushdie, der wegen Kritik zum Tode verurteilt wurde. Oder die dänischen Karrikaturisten, auf die Anschläge verübt werden.

Und man liest ja auch regelmäßig die Pressemeldungen, daß sich irgendwer hier stellvertretend für beleidigt erklärt.

Doch, das machen die gerne. Und ich stütze das überwiegend auf eigene Beobachtungen, während Du hier nur Polemik ablieferst.


georgi
7.3.2011 16:54
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Komisch! Meine Erfahrungen sind das genaue Gegenteil. Ich habe ja auch Informatik studiert, war lange Zeit wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand, habe in Westberlin gelebt, habe schwierige Berufsschulklassen mit hohem Migrantenanteil betreut. Ich kann mich also durchaus auf eigene Erfahrungen berufen. Ich saß in einem Büro mit einem ägyptischen Kollegen zusammen, der die Regeln des Islams streng befolgte. Die Ägypter, die ich kennengelernt habe, waren eher kontemplativ, gutmütig, höflich und freundlich als aufbrausend. Auch vom Pakistaner auf derselben Arbeitsstelle kann ich nichts Negatives berichten. Mit denen und den anderen Kollegen, Russen, Rumänen, Chinesen und Angehörigen aller möglichen anderen Nationen habe ich mich den ganzen Tag lang auf Englisch unterhalten. Die konnten ja alle kein deutsch. Ebenso waren die tiefverschleierten Putzfrauen, die nicht einmal das Englische beherrschten, ausgesprochen liebe Frauen. In guter Erinerung habe ich außerdem einen in der ganzen Welt herumgekommenen polyglotten promovierten langzeitarbeitslosen irakischen Kurde, einen palästinensischen Studenten, der bedenkenlos Bier trinkt und Schweinefleisch ißt, und mit einer deutschen Frau verheiratet ist, und einige Türkinnen, die zwar kein Kopftuch tragen, ab und zu ein Gläschen Wein trinken und tadellos deutsch sprechen, trotzdem aber kein Schweinefleisch anrühren. Mein persischer Zahnarzt und der auch irgendwie muslimische Betreiber eines Internetcafes benahmen sich korrekt.

Dann gibt es noch schwierige Schulklassen. Vor allem die Jungen benehmen sich wie die Axt im Walde. Die Türken finde ich dabei am schlimmsten. Libanesen, Palästinenser und Ägypter finde ich etwas besser. Russen und frustrierte Deutsche können aber auch ganz schön schlimm sein.

Ich könnte jetzt noch endlos von Supermarktbetreibern, Cafebesitzern, Gemüsehändlern, von Fußgängerzonen in westdeutschen Innenstädten berichten. Von aufbrausendem, schnell-beleidigtem Wesen habe ich bei all diesen nicht immer sympathischen Zeitgenossen nichts bemerken können. Das Gerede vom Tanz auf Eierschalen finde ich doch total daneben, zumal sie ja von allen Seiten übelst angepöbelt werden.


Hadmut
7.3.2011 17:02
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Deshalb will ich ja auch auf Differenzierung hinaus. Moslem ist nicht Moslem, aber je nach familiärem und landestypischem Hintergrund bringen einige von denen einfach Sitten und Angewohnheiten mit, die jedenfalls ich für inakzeptabel halte. Und man kann sie nicht deshalb tolerieren, weil wir uns dem Islam öffnen wollen oder das als Religionsfreiheit ansehen. Man muß meines Erachtens klar und deutlich sagen, daß dies, das und jenes hier nicht läuft und nicht geduldet wird. Dann kann sich jeder selbst überlegen, obs ihm hier gefällt oder nicht.


georgi
7.3.2011 17:32
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Moslem ist nicht Moslem, aber je nach familiärem und landestypischem Hintergrund bringen einige von denen einfach Sitten und Angewohnheiten mit, die jedenfalls ich für inakzeptabel halte.

Moslems sind hierzulande eben Proleten etwa so wie die Mexikaner in den Staaten. Proleten neigen zu nicht gesellschaftsfähigem Verhalten, zu Wirtshausschlägereien, Raufereien auf dem Pausenhof, Messerstechereien, nächtlicher Ruhestörung und ähnlichen Unannehmlichkeiten. Das verwechseln manche wohl als Beleidigtsein. Der Moslem ist also überhaupt nicht das Problem. Eher soziale Verwahrlosung, gesellschaftlicher Ausschluß, Perspektivlosigkeit, Arbeitslosigkeit und viele andere Probleme, mit denen ganz besonders die Zugewanderten zu kämpfen haben. Diese Probleme interessieren freilich die Medien nicht.

Echtes beständigtes Beleidigtsein finde ich bei Feministen und pro-zionistischen Aktivisten. Und die haben ja die ganze Moslemhasserei losgetreten. Das sind wirklich Leute, die jeden Diskussionsansatz umgehend ins Persönliche und Aggressive umbiegen, die all jene am liebsten aus dem Verkehr ziehen wollen, wenn man nicht ihrer Meinung ist. Solche Leute habe ich kennen- und hassengelernt. Die triffst Du auch in der Blogosphäre an. Aber deren beständigtes Beleidigte-Leberwurst-Spielen interessiert die Medien ja auch nicht.


Stefan W.
7.3.2011 23:27
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Tiefverschleierte Putzfrauen? Kann man verschleiert überhaupt putzen?

Ich lebe in einem Stadtteil mit vielen Türkischstämmigen Menschen, und auf dem Wochenmarkt sind wohl 2/3 der Kunden und Gemüsehändler solche, aber, auch wenn eine ganze Reihe Frauen ein Kopftuch haben – verschleierte habe ich ewig keine mehr gesehen, und mit Burka noch nie eine.

Die verschleierte Putzfrau kaufe ich nicht ganz ab.


Hadmut
8.3.2011 0:02
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Hier in München in der Fußgängerzone sieht man an und ab ziemlich- oder vollverschleierte rumlaufen.

Und kürzlich gabs doch irgendwo in Deutschland mal Streit, weil eine vollverschleiert bei der Stadtverwaltung arbeiten wollte…


bunny jr.
8.3.2011 9:55
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hier im osten kommt diese diskussion kaum an. es gibt hier kaum moslems. und wenn man mal, ich nenn sie mal südländer, sieht, dann sitzen sie in ihrem laden und verkaufen getränke, tabak und gebrauchte elektronik oder gehen anderen beschäftigungen nach. sie arbeiten! wenn man sich mit ihnen unterhält, erfährt man viele interessante sachen. wo sie herkommen, das sie gerne tango tanzen, welche musik sie hören u.s.w. ich glaube, diese ganze moslemdebatte ist keine gesamtdeutsche debatte, sondern eine rein westdeutsche.
die geister die ich rief…
auch wenn uns ossis der ruf vorauseilt, extrem ausländerfeindlich zu sein: dem ist nicht so.
ihr menschen im westen solltet aufpassen, durch die mediale aufbereitung und auch durch das eingehen auf solche themen nicht ebenso in verruf zu geraten. solche politiker sind da wenig hilfreich. je weniger soetwas beachtung findet, jeweniger äußerungen in diese richtung wird es geben. menschen die scheiße von sich geben gehören mit spott und häme gestraft. siehe guttenberg, westerwelle und co.


Hadmut
8.3.2011 11:19
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„Ihr Menschen im Westen” is ja nu auch ganz böse. Solange man so denkt, wird man selbst Ossi bleiben. (Ich habe übrigens 4 Jahre lang in Dresden gewohnt…)

Das es in Ostdeutschland weniger Moslems gibt, dürfte einen ganz banalen Grund haben, der mit Mentalität usw. gar nichts zu tun hat. In den 60er und 70er Jahren hat die „BRD” nämlich massiv die Einwanderung der sog. „Gastarbeiter” gefördert, die ihre Familien nachgezogen haben. Dadurch haben sich in den westdeutschen Großstädten erste Wurzeln der späteren Gemeinschaften von Leuten aus den verschiedenen Ländern gebildet. Und die später nachfolgenden Einwanderer tendieren natürlich dazu, dahinzugehen, wo es schon türkisch, arabisch usw. sprechende Landsleute gibt. Das dürfte m. E. der wesentliche Hauptgrund für das West-Ost-Gefälle sein.


bunny jr.
8.3.2011 19:26
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@ hadmut
diesen banalan grund wollte ich auch nicht weiter auswalzen. die einwanderungsgeschichte der brd in den besagten jahren und auch die gründe sind mir wohl bekannt. ich wollte auf die unterschiede in der wahrnehmung hinweisen.
im übrigen: ich bin gerne ossi und stolzer thüringer. zur wende bzw. zur annexion war ich 14. ich habe in den vergangenen 20 jahren die politik sehr gut mitverfolgen können.
vielleich braucht es ja 21, 22 oder 23 jahre, bis wir gemeinsam die demagogen, hetzer und lügner stürzen. bis dahin bleib ich ossi! =)


Hadmut
9.3.2011 10:07
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@bunny jr: Und die Muslime sehen das leider wohl genauso stur wie die Ossis.


bunny jr.
11.3.2011 7:55
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was darf man? was darf man nicht?
http://luegenmaul.blogspot.com/


georgi
11.3.2011 16:08
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Hallo Hadmut!

Auf der einen Seite findest Du die Diskussion darüber, ob der Islam zu Deutschland gehöre oder nicht, und jeden, der sich an dieser Diskussion beteiligt, blöd. Das Geschwätz von historisch-religiöser DNA erinnert ja wirklich irgendwie an Blut-&-Boden-Propaganda der Nazis, die die deutsche Geschichte aus dem völkischen Charakter der nordischen Rasse ableiten. Das ist blöd. Auf der anderen Seite empfiehlst Du uns, Matusseks Artikel zu lesen, der genau diese blöde Diskussion fortführt, und erklärst uns, daß man sich vor den diese Diskussion betreffenden Moslems in Acht nehmen müsse, nur weil sie derartige Diskussionen genau wie Du für blöd halten. Ich meine, das ist inkonsequent.

Es gibt ja viele saublöde Diskussionen, die Moslems betreffen. Der öffentlich-rechtliche Staatsfunk und die übrigen Medien strahlen ja regelmäßig extrem einseitige spalterische Dokumentationen und Talkshows über Moslems aus. Das kann man ja doch wirklich nicht als Lauf auf Eierschalen bezeichnen. Da denke ich, daß deutliche Worte einer Moslem-Funktionärin nicht Zeichen eines ständigen Beleidigtseins wären. Zumal ja andere Interessenvertreter wie Alice Schwarzer oder der Zentralrat der Juden entschieden stärker in der öffentlichen Wahrnehmung stehen als so ein Liberal-Islamischer Bund.


Hadmut
11.3.2011 16:18
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Hallo Georgi,

man sollte zur Fortbildung und zur Information nicht immer nur das lesen, wo genau das drin steht, was man schon glaubt oder lesen will. Etwas zu lesen, was einem nicht so paßt, und sich dran zu reiben, ist oft viel nützlicher und bringt einem mehr. Man kann etwas auch lesen, um es richtig schlecht zu finden (weil man es erst richtig schlecht finden kann, wenn man weiß, was drin steht).

Nicht ist langweiliger als etwas zu schreiben, womit alle einverstanden sind.


O.
11.3.2011 19:26
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Ich halte es hier mit Broder:

HNA-Interview mit Henryk M. Broder zur Islam-Debatte: „Das ist ein absoluter Nullsatz“

http://www.hna.de/nachrichten/politik/politik-lokal/henryk-broder-das-absoluter-nullsatz-1155405.html


O.
11.3.2011 19:28
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@georgi

Manche explodieren wirklich – auch ohne Sprengstoff – und rennen dann mit ner Axt durch die gegend…

Einige der von Dir genannten leute stehen unter Polizeischutz,
weil durchgeknallte Beleidigtheiten sonst womöglich an Ihnen
ihre Mordgelüste ausleben würden…


georgi
11.3.2011 19:34
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Lieber Hadmut! Stell Dir mal vor, Du würdest irgendeiner Minderheit angehören, wärest Jude, Moslem, schwul oder so etwas ähnliches! Und dann käme ein Innenminister daher, der erklärte, Du gehörtest nicht zu Deutschland, und der führte noch irgendeinen Blut-&-Boden-Bockmist an. Dann würdest Du Dich nicht provoziert fühlen? Oder einen Verein, der für Deine Interessen streitet, dafür schelten, daß er zu diesem Vorfall dahingehend Stellung bezieht, daß er die Pöbelei zurückweist?

Übrigens, Lamya Kaddor hat Matusseks Artikel gelesen:

Damit scheint es vorerst allerdings nichts zu werden. Man greift lieber weiter in die Mottenkiste der Rhetorik – jüngstes Beispiel der Journalist und Intellektuelle Matthias Matussek. Auch Matussek ist nur in der Lage, eine Behauptung aufzustellen. Die Mühe, seinen Lesern zu erklären, warum der Islam nicht zu Deutschland gehört, macht er sich nicht. Was ihn aber nicht davon abhält, genau das ausgerechnet von den Kritikern Friedrichs zu verlangen – selbst wenn es sich wie in meinem Fall nur um ein kurzes Statement handelt:

„Die Vorsitzende des liberal-islamischen Bundes wird schon orientalisch-bunter. Sie verteidigt die Ehre. Sie nennt die Ministeraussage eine “Ohrfeige ins Gesicht der Muslime” und hält sie für “politisch wie historisch falsch”. Und wie wäre es, historisch, richtig? Fehlanzeige.“

Und statt des für Matussek so wichtigen ultimativen Beweises, fällt dem ehemaligen Chef des Kulturressorts beim Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL nichts weiter ein, …

Ich meine ja, Matusseks Artikel reiht sich in die Islamdebatte ein, enthält keine Fakten und neue Einsichten sondern nur die übliche Vorurteile. Die Lektüre dieses Artikels ist also reine Zeitverschwendung.


Hadmut
11.3.2011 20:20
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@georgi: Wenn ich in ein fremdes Land ziehe, und mich dann dort nicht den dortigen Sitten anpasse, sondern versuche, da das Deutschtum einzuschleppen, mich bevorzugt mit Deutschen abzugeben, mir einen Schutzanzug gegen Menschen anziehe, den dortigen erkläre, daß ich sie als Ungläubige und damit Minderwertige betrachte, und ständig demonstriere, daß ich meine mitgebrachte Kultur für besser und wichtiger halte als die des Landes, dann wäre es völlig korrekt und richtig, wenn die mir sagen, daß ich nicht dazu gehöre. Weil ich dann nämlich nicht dazugehöre. Denk mal über die Bedeutung des Wortes dazugehören nach.

Man muß halt überlegen ob man „dazugehören” im objektiv-sachlichen Sinne sieht, oder ob man jemand schon allein deshalb dazugehören läßt, damit er sich nicht ausgegrenzt fühlt.

Im übrigen ist es kein Argument dafür, ob etwas zutreffend ist oder nicht, wenn man mit der Frage „wie würdest Du dich fühlen” ankommt. Für diese Gefühlsargumentation habe ich gar nichts übrig. Das sind solche Nulldiskussionen.

Und deshalb ist jetzt hier mit diesem Gefühlsgeschwafel Schluß, das führt nämlich zu nichts und ist nicht diskussionsfähig. Weitere Kommentare dieser Art (d.h. ohne greifbare Argumente) lasse ich hier nicht mehr durch.


O.
11.3.2011 20:20
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georgi
12.3.2011 7:45
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Lieber Hadmut!

Ich schwafel nicht über Gefühle. Ich wollte nur belegen, daß Interessenvertretern dieser “anderen” das Recht zusteht, die Interessen ihrer Klientel öffentlich zu verteidigen. Eine Interessenvertretung pauschal abzuqualizieren (als chronisch beleidigte Leberwurst), um ihre Argumente nicht mehr zulassen zu müssen, ist irgendwie unfairer Stil. Mit Einzelheiten kann man sich ja auseinandersetzen, so wie man auch die Verlautbarungen von Gewerkschaften, dem Zentralrat der Juden und dem Bauernverband kritisch kommentieren kann.

Zu wissenschaftlicher Seriosität gehört es, so weit wie möglich von allen politischen und religiösen Systemen Abstand zu halten, die zu selektiver Wirklichkeitswahrnehmung führen. Das tut der Wissenschaft nicht gut. Der öffentliche Diskurs ist voll diesen Systemen. Da gibt es anthroposophische, reformpädagogische Systeme, ökologistische, feministische, stalinistische, bildungsfetischistische, kemalistische, katholische, evangelikale, zionistische, bayrisch-populistische, auf alle möglichen Arten nationalistische, chauvinistische, gauck-wollenberg-ddr-bürger-hasseristische und sonstwie verfolgungswahn-schiebendistische, ddr-nostalgistische und eben auch moslemhasseristische. Kein Problem hätte ich übrigens, den teilweise gewalttätigen kurdischen und türkischen Nationalismus zum Thema einer öffentlichen Diskussion zu machen, weil der tatsächlich in den Schulen stärkere Probleme macht als so ein Moslem-Schutzanzug.

Ach ja, noch kurz etwas zu den Deutschen. Es gibt in Osteuropa, Südamerika, in den Vereinigten Staaten und anderswo eine ganze Reihe deutscher Populationen. Manche von ihnen wurden von der kuk-Monarchie zurückgelassen. Viele Populationen sind protestantische Sekten, die sich scharf von der Umgebung abgrenzen, wie die Mennoniten und Amish, und sich gerade nicht an ihre Umgebung anpassen. Mit ihrem grotesken Konservatismus der letzteren hat der US-Bundesstaat Pennsylvanien zuweilen Probleme, u.a. die Schulpflicht durchzusetzen. Aber im Grunde genommenn hat wegen des liberalen Geistes der Amerikaner niemand ein ernsthaftes Problem mit ihnen.


euchrid eucrow
12.3.2011 14:42
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@hadmut
ich denke, das auch solch eine gefühlsduselei durchaus eine berechtigung in dieser dieskussion haben sollte. der grund dafür ist einfach: wir sind alles denkende und fühlende menschen. das ist es, was uns menschen ausmacht.
das andere ist, das uns bilder oftmals von unseren gleichgeschalteten medien suggeriert werden, die nicht den tatsachen entsprechen. das schlimme daran ist, das sich solche suggestionen in gesellschaften manifestieren. ich, und das ist meine subjektive betrachtung, bin beispielsweise nicht mit dem öffentlichen bild des deutschen einverstanden. pünktlich, fleißig, folgsam (auch in sachen politik)… das ist doch alles scheiße daber durchaus real in den köpfen!
ich bin auch nicht damit einverstanden, wie unsere politischen und wirtschaftlichen repräsentanten in der welt agieren und auftreten und uns damit vertreten. das erzeugt ein falsches bild von unserer gesellschaft und schaff nationale und auch internationale konflikte. leider ist es nur so, das diese hohlköppe in berlin nun mal das öffentliche ohr und auge bekommen. und das ist mist, weil wir mit diesen elitären untermenschen in verbindung gebracht werden.
ich kann mir gut vorstellen, das es den konflikt zwischen israelis und palästinensern gar nicht mehr gäbe, wenn der mehrheit in beiden bevölkerungen geöhr geschenkt und ihrem willen entsprochen würde. die menschen beider nationalitäten würden schon einen weg des gemeinsames miteinanders finden ohne auf den anderen herabzublicken, wenn es nicht in beiden lagern menschen geben würde, die ständig darauf aus sind den konflikt zu schüren und am leben zu erhalten.
und so ist es auch hier: teile und herrsche! es muß eben auch für die minderheit der harzIV-empfänger eine weitere und schwächere minderheit herhalten. auch der hartzer soll sein opfer haben, auf das er nach belieben eindreschen kann. wenn es aber nach dem willen der deutschen mehrheit gehen würden, wäre unser staat sozialer, gerechter und demokratischer oder überhaupt erst demokratisch. wir hätten eine 32-stundenwoche, es gäbe keine zweiklassenmedizin und und und. leider ist es von den lebensunwerten untermenschen der elitären klasse in berlin und auch auf landesebene nicht so gewollt. wo kämen wir da denn hin, wenn es jedem deutschen gut gehe? das ist doch sozialismus! wo bleiben denn da die finanziellen und materiellen vorteile der gehobenen kaste?
ich habe neulich mal ein zitat gelesen: “einige menschen sind mit einem sattel auf dem rücken geboren, und andere sind gestiefelt und gespornt, um diese zu reiten. und es tut ihnen gut!“ das gute daran ist, das man den reiter abwerfen kann, wenn es einem zuviel wird, auch wenn dieser noch so krampfhaft versucht sich im sattel zu halten. bestes beispiel dafür ist guttenberg. und ich hoffe, das ihm seine anhänger so peinlich sind, das er aus seiner versenkung nie wieder auftauchen möchte. wir werden noch viele und vorallem solche hetzer und streitschürer abwerfen müßen.
naja, der erzeugte konflikt zwischen deutschen und muslimen ist keiner. er ist nichts weiter als politisches kalkül.
und: der blick in die vergangenheit zeigt, das alle themen, die von der politik derart aufgeblasen wurden, sich letztlich als dünnhäutige seifenblasen und lügen erwiesen haben. bse, schweine- und vogelgrippe, e10, ständig drohender terror, klimawandel, erderwärmung, co2emmission, energieknappheit, der glühbirnenmist, haushaltsdefizit, spar- und kürzungswahn…


quarc
12.3.2011 18:41
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> Wenn ich in ein fremdes Land ziehe, und mich dann dort nicht den
> dortigen Sitten anpasse, sondern versuche, da das Deutschtum
> einzuschleppen, mich bevorzugt mit Deutschen abzugeben, mir
> einen Schutzanzug gegen Menschen anziehe, den dortigen erkläre, daß
> ich sie als Ungläubige und damit Minderwertige betrachte, und ständig
> demonstriere, daß ich meine mitgebrachte Kultur für besser und wichtiger
> halte als die des Landes, dann wäre es völlig korrekt und richtig, wenn
> die mir sagen, daß ich nicht dazu gehöre. Weil ich dann nämlich nicht
> dazugehöre.

Ich nehme an, dass Du noch nicht mehrere Jahre in einem fremden Land gelebt
hast. Daher versuche ich es gar nicht erst mit Gefühlsgeschwafel.

(a) welche Verhaltensweisen wir “hier in Deutschland haben wollen”, wird
in der Regel durch Gesetze festgelegt. Natürlich sind auch dies einer
fortlaufenden Diskussion unterworfen, aber es ist eines ihrer Kennzeichen,
das sich _alle_ daran zu halten haben. Bestimmten Gruppen der Bevölkerungen
zusätzliche Bekenntnisse oder Verhaltensweisen abzuverlangen um ihre
Zugehörigkeit unter Beweis zu stellen, haben in einem demokratischen Staat
nicht zu suchen. Das gilt auch für Fragen der Bekleidung. Ebenso hat jeder
das Recht, sich beleidigt zu fühlen — dafür hat auch jeder das Recht,
solche Empfindlichkeiten gegebenfalls zu ignorieren.

(b) den Angaben der DIK zufolge, sind etwa 45 Prozent der in Deutschland
lebenden Muslime deutsche Staatsangehörige; auch unter den übrigen wird
es viele geben, die bereits in Deutschland geboren und aufgewachsen sind.
Die schleppen eben keine “ausländischen” Sitten oder Gebräuche ein, und
ich kann auch nicht bestätigen, dass sie sich isolieren.

(c) es gibt keine Staatsbürger minderen Rechts. Wer als Politiker
proklamiert, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, legt also den
Deutschen islamischen Glaubens entweder nahe, ihre Religion aufzugeben,
oder bedroht sie unterschwellig mit Ausbürgerung (und letzteres ist leider
im deutschen Kontext keine bloße Phantasie). Ich halte beides für, in
diesen Kreisen altbekannte, Hetze gegenüber Minderheiten und verstehe,
warum sich einige der so angesprochenen durch solch einen Ausgrenzungversuch
beleidigt fühlen. Dabei werden sich in erster Linie diejenigen beleidigt
fühlen, die gut integriert sind und “sachlich-objektiv” dazugehören.
Denn die Deinem obigen fiktiven Beispiel enstsprechenden werden am
Geschwätz eines zum Minister beförderten Provinzpolitikers nicht weiter
interessiert sein.


O.
1.4.2011 1:13
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Lesetip:

Hiltrud Schröter: Das gesetz Allahs
– Menschenrechte, Geschlecht, Islam und Christentum –


O.
1.4.2011 10:48
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