Ansichten eines Informatikers

Obama, Osama und die US-Pleite

Hadmut
17.5.2011 12:52

Vor ein paar Tagen hatte ich noch den Verdacht geäußert, daß der Zeitpunkt der Kommandoaktion auf Osama bin Laden kein Zufall war und nicht auf einem Zufallsfund beruhte, sondern daß die USA einen gesichtsverlustfreien Grund brauchten, um den teuren Krieg zu beenden. Da haben mich noch einige ausgelacht.

Nun ist es passiert, die USA stoßen gerade an ihr gesetzliches Schuldenlimit. Sie müßten es also wieder einmal erhöhen, was sie zweifellos tun würden und werden. Nur: Diesmal nutzt es ihnen nicht mehr viel, denn irgendwo (link nicht mehr gefunden) habe ich in den letzten Tagen gelesen, daß auf dem Internationalen Kapitalmarkt amerikanische Schuldverschreibungen erstmals nicht mehr verkauft werden konnten. Der Punkt ist wohl erreicht, an dem die USA von außen kein Geld mehr bekommen. Viele Beobachter sehen das als das entscheidende Kriterium für einen Staatsbankrott, und es mehren sich die Stimmen, die vor einer Zahlungsunfähigkeit im öffentlichen Dienst warnen, an dem die USA ihre Beamten nach Hause schicken müssen, weil sie sie nicht mehr bezahlen können.

Man kann sich nun überlegen, was es für das Ansehen und den militärischen Erfolg der USA bedeuten würde, wenn sie da im mittleren Osten Krieg gegen den Terrorismus führen, bislang ohne nennenswerten Erfolg, und dann ihre Soldaten plötzlich alle einpacken und abreisen, weil sie nicht mehr bezahlt würden. Taliban und Co. würden sich krümeln vor Lachen und Spott. Das gibt dem alten Spruch „Stell Dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin” eine ganz neue Bedeutung.

FOCUS berichtet nun, daß die USA mit den Taliban in Deutschland geheime Gespräche führten, weil sie den teuren Krieg so schnell wie möglich beenden wollen (müssen).

Da würde die Liquidierung Bin Ladens (ad hoc, nicht erst in quälend langwierigen Gerichtsprozessen über Jahre) genau reinpassen, um den teuren Krieg zu beenden ohne innenpolitisch oder gegenüber dem Gegner das Gesicht zu verlieren oder einzugestehen, daß man einfach nicht mehr kann.

Ich habe immer noch die Vermutung, daß die schon länger wußten, wo bin Laden steckt, den aber als Schreckgespenst haben stehen lassen, um den Krieg weiterzuführen. Nun wollten sie den Krieg beenden, also haben sie ihn einfach abgeschaltet und das ganze Thema Al Qaida als ausgelaufen herabgewertet, indem sie Bin Laden als alte Vogelscheuche mit Hang zu ideologiewidrigen Pornos darstellten.

Ich glaube immer weniger, daß das ein Zufall war. Das war der fingierte Grund, um halbwegs glaubwürdig und möglichst schnell aus dem Krieg rauszukommen und Truppen abzuziehen, bevor die im laufenden Gefecht pleite gehen und ohne Munition dastehen.

5 Kommentare (RSS-Feed)

Frank
17.5.2011 14:38
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War der verlorene Link vielleicht einer von diesen beiden?

http://www.heise.de/tp/artikel/34/34589/1.html
http://www.heise.de/tp/artikel/34/34719/1.html

(Auch wenn nicht so sind die beiden Artuikel wenigstens lesenswert.)


Hadmut
17.5.2011 14:42
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Oh ja, das war das eine (mit dem Pleite-Kriterium). Irgendwo anders habe ich noch gelesen oder gehört, daß sie gestern (Montag) an der Grenze angekommen wären und jetzt an sich schon Pleite sind, aber mit ein paar Tricks und noch etwas Erspartem unter dem Kopfkissen noch bis August die Gehälter im öffentlichen Dienst zahlen können. Das würde bedeuten, daß die jetzt ganz schleunigst ihre Truppen abziehen müssen, damit die bis August wieder in den USA zurück sind. Deshalb vermutlich die bin-Laden-Aktion.


Werner
17.5.2011 23:28
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Ich habe gestern irgendwo gelesen, daß das “Ersparte unter dem Kopfkissen” die öffentlichen Pensionsfonds sind. Das Thema ist ja im ersten der beiden
der beiden Artikel auch angesprochen worden: Die weltweiten Zahlungsversprechen der Altersversorgungen sind höher als die geamtem Zentralbankgelder. Wahrscheinlich sagen sich die Amis jetzt, bezahlen können wir die Pensionen ohnehin nicht, also her mit dem Geld und alles verjuxt.


Stefan W.
18.5.2011 0:29
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Die Gegenfrage wäre aber, wie lange man einen BinLaden observieren würde, ohne zuzuschlagen.

Einerseits kostet die Überwachung ja auch Geld. Dann kann man selbst auffliegen. Oder BinLaden zieht per se immer alle 2 Jahre um, und die 2 Jahre sind erreicht, und er taucht ab, und schüttelt so die Verfolger ab, oder ist am neuen Ort schlechter zu überfallen – zumindest die Pläne dafür müssen neu erarbeitet werden.

Oder in den Erbfolgekriegen wird BinLaden ausgebootet, oder stirbt an sonstwas – Krankheit oder Unfall. Dann hat man gar keine Reputation gewonnen – nicht nur zur Unzeit.

Und es ist die Frage, wie lange sich die Lage jetzt schon zuspitzt. Das ist ja wie beim Hochwasser, wo man beklagt, so hoch sei es noch nie gewesen, und die Deiche reißen fast, und nächsten Tag ist es noch 50 cm höher, und am übernächsten noch höher, und dann noch höher.

Hätte man weiter zugewartet, dann hätte es geheißen “eine Wahlkampfkampagne”, hätte man kürzer zugewartet, hätte Busch die Lorbeeren noch ernten können. 🙂

Irgendwas findet man immer.


| Irgendwas findet man immer.

Und wenns die Pornosammlung des größten Terroristen ist.

Carsten

Berlustconi
http://www.youtube.com/v/W3k9pMtrccQ