Die Grünen: Themennot und Themenwechsel nach Atomausstieg
Jahrelang war der Atomausstieg das Hauptthema der Grünen, mit dem sie die Massen mobilisiert und Wählerstimmen geerntet haben. Nun hat ihnen die CDU mit dem Atomausstieg den Sinn und Zweck geraubt, die Wurst vom Brot geklaut, das Pferd unterm Hintern gestohlen, den Bio-Sprit während der Fahrt aus dem Tank gelassen. Sozusagen. Und sie befinden sich in einer tiefen, tiefen Sinnkrise, das Zerbrechen droht. Was könnte man tun? Wofür könnte und sollte man die Grünen noch wählen?
Und siehe da, in ihrer Not fanden sie ein neues Thema, fast so gut wie das mit der Atomkraft. Betrifft mindestens die Hälfte plus x der deutschen Bevölkerung, ist alternativ und modern, schwer ökologisch, mit eingebautem Ekelfaktor, und wieder was, womit man die Konservativen aufregen kann. Kurz: Das perfekte Thema nach dem Atomausstieg.
Bin gespannt, wann die ersten Demonstrationen durch die Innenstadt ziehen.
Nach meinem Wissensstand als Ingenieur sind übrigens Materialen wie Glas, Stahl und – ganz ökologisch und alternativ – auch Holz anzuraten. Völlig schadstofffrei, unbedenklich und en vogue.
8 Kommentare (RSS-Feed)
@Bleistiftanstumpfer: Au weia, wenn das die Tierschützer lesen…
Und der Spiegel bringt die Story natuerlich nicht aus Zufall, jetzt, wo man ueberall gegen die Gruenen wettert. Huebsch kritisch aufgemacht, aber die Einleitung des Artikels setzt die Stimmung und verraet die Intention.
Die wirtschaftliche Elite, deren Sprachrohr der Spiegel und die meisten anderen Zeitungen und privaten Sendeanstalten sind, hat ueberhaupt kein Interesse an einem System mit mehr als zwei Parteien. Mehr Parteien bedeutet mehr Schmiergeld, mehr Personal fuer Beratung und Parties.
Sehr schönes Textlein! Ich halte die Grünen ohnehin für die am meisten überschätzte Partei in der deutschen Parteiengeschichte: 1. rein quantitativ – die würden alle miteinander nicht mal die Allianz-Arena ausverkaufen. 2. qualitativ – da ist wirklich nicht viel übrig, wenn Atom wegfällt. Allenfalls gefühliges Gefasel im Claudia-Roth-Style. Das rot-grüne Trauerspiel wird heute übrigens völlig zu Unrecht fast nur “Gas-Gerd” und der SPD angelastet. Die Grünen knick(t)en genauso geschmeidig vor “Wirtschaft&Banken&Märkten” (und privater Karriereoption) weg wie alle anderen auch. Bis auf die “Linke” vielleicht… Eventuell sollte man, die alte Kurt-Schumacher-Weisheit abwandelnd, von “grünlackierten Konservativen” sprechen.
Man könnte natürlich statt Hornissen auch Klapperschlangen nehmen. Da könnte man eventuell auch das Bambusrohr gleich weglassen. 🙂
Der Spiegel verbreitet gerade fleißig die Message den Grünen würden nun die Themen ausgehen und alle fressen es. Ich empfehle folgenden Beitrag zu dem Thema:
http://blog.br-online.de/quer/quer-schlaeger-nix-01072011.html
Das der merkelsche Atomausstieg Murks ist kommt noch hinzu, aber das lässt sich dem Wähler nicht so schön in einem Satz vermitteln wie “Grüne kämpfen für Dildos”:
http://www.ausgestrahlt.de/hintergrundinfos/artikel/5192b0bcb7/atomausstieg-schwarz-gelb.html
Bei dem Querschläger mußte ich irgendwie an die Pythons denken:
http://www.youtube.com/watch?v=BbOedZN3Sb4
(Leben des Brian: Was haben die Römer jemals für uns getan).
Holz, Stahl, Glas – gibt es alles ja auch schon. Also über mangelnde Produktauswahl braucht sich niemand in dem Feld beschweren. *g*
Öko-Vibrator: Bambusrohr mit Hornissen drin…