Ansichten eines Informatikers

Warum man Muslimas niemals nach dem G-Punkt fragen sollte

Hadmut
3.7.2011 10:42

selbst wenn sie das Thema selbst wählen, erläutert der österreichische Kurier. Das kann einen den Job kosten. Was ist eigentlich der korrekte Plural von Muslima? Ist Muslimas richtig? (Danke für den Link.)

10 Kommentare (RSS-Feed)

georgi
3.7.2011 11:16
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Leider verrät uns der Zeitungsartikel nicht, worum es geht. Da gibt es immer nur Andeutungen. Spielt der Islam hier in diesem Zusammenhang überhaupt eine Rolle? Die Schülerin hat doch nicht protestiert. Ihre Eltern auch nicht. Was sind das für Verfehlungen, die sich der Lehrer da geleistet hat? Sind es gesundheitliche Gründe, so daß dem Lehrer empfohlen wurde, in Pension zu gehen, oder sich vom Amtsarzt die Dienstfähigkeit bescheinigen zu lassen? Oder hat seine Funktion als FPÖ-Mann etwas zu bedeuten? Stört sich die Schuldirektorin daran? Man weiß so wenig.


Hadmut
3.7.2011 11:19
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Tja, aber die Wahrscheinlichkeit, durch einen Blog-Eintrag etwas mehr darüber zu erfahren, weil vielleicht irgendein Leser was weiß, ist deutlich höher, als die etwas zu erfahren, wenn ich nichts darüber schreibe.

Und das Bemerkenswerte daran ist ja gerade, daß es ja gerade nicht die Muslima selbst war, die sich beschwert hat, sondern unbeteiligte (männliche) Dritte. Sagt etwas über die Sichtweise.


georgi
3.7.2011 11:44
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Noch besser ist es natürlich, die Sichten beider Streitparteien in Erfahrung zu bringen. Dann könnte man gerecht urteilen. Beim jetzigen Kenntnisstand kann man ja nur mutmaßen wie im DSK-Fall.


yasar
3.7.2011 11:47
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Nachdem das Mädchen damit kein Problem hatte, interpretiere ich das so, daß es entweder “vorauseilender Gehorsam” ist, weil irgend jemand damit rechnet, daß jetzt eine große Entrüstungswelle kommt, oder tatsächlich ein konstruierter Vorwand, um einen unliebsamen Kollegen/Mitarbeiter loszuwerden.


Mephane
3.7.2011 12:00
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Naja Hadmut, der Artikel erklärt es doch selbst – die junge Dame selbst hatte mit der Frage überhaupt kein Problem, sondern irgendwelche Dritten (Stichwort: Blockwarte *g*) haben sich dann empört.

Sagt weniger was über Muslima aus als über die Kollegen des Lehrers.


georgi
3.7.2011 12:39
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Hadmut beschäftigt sich ja ausgiebig mit den Schweinereien im deutschen Wissenschaftsbetrieb. Mit den Schweinereien im österreichischen Schulsystems kennt er sich wahrscheinlich nicht ganz so gut aus.

Wie kündigt man da einen unkündbaren Kollegen, wenn er bei der Direktorin oder bei der Redaktion der Schülerzeitung unbeliebt geworden ist? Da gibt es verschiedene Wege. Manchmal hilft da ein amtsärztliches Gutachten. Wenn das nicht hilft, muß man schon nachweisen, daß drei goldene Löffel fehlen, oder Kolleginnen oder Schülerinnen sexuell belästigt oder gar vergewaltigt wurden.

Den Eindruck habe ich, wenn ich das hier lese.


J.
3.7.2011 14:09
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“Professor”? Ah: “In Österreich ist Professor auch ein Berufs- bzw. Ehrentitel und ein Amtstitel für ernannte Lehrer an höheren Schulen.”


Hadmut
3.7.2011 14:11
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Nicht nur in Österreich, auch in vielen englischsprachigen Ländern. Vergleiche auch Professor Dumbledore und die anderen Hogwarts-Lehrer in Harry Potter.


Grammatikus
3.7.2011 16:08
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Wer argumentiert, dass “Muslima” ein Fremdwort sei, steht selbst in der Bringschuld, die (seiner Auffassung nach korrekte) Pluralform zu liefern.

Da im Deutschen der Plural regelmäßig durch Anfügen eines “s” gebildet wird, ist “Muslimas” also durchaus ein korrekter, da grammatikalisch akzeptabler, Plural.

der Moslem -> die Moslems
die Muslima -> die Muslimas

Wobei “Moslem” natürlich auch umfassend für alle (also männliche und weibliche) Anhänger des Islam verwendet wird.


quarc
6.7.2011 21:14
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Die befragte Schülerin hatte offenbar nichts gegen die Frage einzuwenden
gehabt, sie hatte das entsprechende Themengebiet auch selbst gewählt.
Sie stammt übrigens aus Bosnien und das lag schon immer in Europa.
Wahrscheinlich kann sie den verklemmten Katholiken sogar noch etwas
Aufklärungshilfe bieten.

Damit dürfte es sich um eine persönliche Iniative der Direktorin handeln,
über deren Gründe (und religiösen Hintergrund) man nun spekulieren kann.
Es könnte sich natürlich eine Projektion ihrer eigenen Vorurteile über
die ach so empfindlichen Muslime sein (was, wie gesagt, gerade bei Muslimen
aus Bosnien abwegig erscheint). Allerdings wird aus dem Artikel nicht klar,
ob die Direktorin nicht vielleicht grundsätzlich mit dem Frage (oder dem
G-Punkt) Schwierigkeiten hat. Oder es ist eine eiskalte Instrumentalisierung
ebendieser Vorurteile um den Lehrer loszuwerden.

Zur Grammatik: das Grundwort ‘Moslem’ kommt zwar auch noch vor, aber
es scheint sich zunehmend ‘Muslim’ (Pl. ‘Muslime’) durchzusetzen.
An sich kommt mir die weibliche Form ‘Muslimin’ (Pl. ‘Musliminnen’)
unauffällig vor. Aber vielleicht wollten sich die Muslime ja vor dem
Binnen-I schützen, und bevorzugen deshalb als weibliche Form ‘Muslima’
(Pl. ‘Muslimas’). Ist halt wie mit der Pizza.