Radfahrer der Woche
Rote Ampeln? Verkehrsregeln? Alles Unfug, muß man nicht beachten. (Irgendwie habe ich das Gefühl, daß sich in Deutschland mehr und mehr die egozentrische Ansicht breit macht, daß die Gemeinschaft und die Rücksichtnahme auf andere auch nur unverbindliche Empfehlungen und Handlungsvorschläge sind. Erinnert mich an den blöden Witz von dem Dorf, bei dem alle bei Rot über die Ampel brettern, aber bei grün anhalten, um nicht von denen überfahren zu werden, die nun in der Querrichtung bei rot drüberbrettern…)
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“Alles Unfug, muß man nicht beachten.”
Genau. Wenn diese alljährliche Schwerpunktkontrollaktion rum ist, wird es wieder niemanden jucken, insbesondere keinen Polizisten. Heutzutage kannst Du mit defektem Schlusslicht vor einem Polizeiwagen an der Kreuzung stehen, und es passiert – nichts.
Ich hab heute irgendwo einen Artikel über die Kriminalität in Berlin gelesen und daß Berlin viele Stadtteile (wie Kreuzberg) komplett zum asozialen Anarchohaufen zerfallen. Da wurde unter anderem erwähnt, daß in Berlin die extrem hohe Zahl von bespielsweise Handtaschendiebstählen dazu führt, daß die Polizei sie nicht mehr untersucht und verfolgt, sondern nur noch für die Statistik zählt.
Über die berühmte rote Ampel um Mitternach an einer leeren Straße
lässt sich streiten.
Dazu: Ist mir vor vielen, vielen Jahren in Karlsruhe passiert.
Nach Mitternacht; große Kreuzung in der Innenstadt; absolut nix los.
Wir sind trotz roter Fussgängerampel über die Straße gelaufen und wurden prompt von einer Polizeistreife angehalten.
Ich dachte schon, dass jetzt genau diese elende Diskussion los geht.
Stattdessen wollten die Polizisten nur wissen, ob wir sie provozieren wollten. Nachdem wir ihnen versichert hatten, dass wir sie (die Polizisten) nicht gesehen haben und deshalb auch nicht provozieren wollten, waren alle zufrieden. Wir wünschten uns gegenseitig eine “gute Nacht” und giengen weiter.
So geht’s auch — vielleicht auch hier im Blog?
Ich bin auch schon über rote Fußgängerampeln gegangen, wenn gerade wirklich kein Verkehr ist.
Aber ich lehne Ampeln und Verkehrsregeln nicht kategorisch ab, vor allem maße ich mir nicht an, eigenmächtig Verkehrsregeln für ungültig zu erachten.
Es ist immer noch ein Unterschied ob man um Mitternacht bei guter Sicht und fehlendem Verkehr über die rote Ampel geht, oder ob man Ampeln schlechthin ablehnt. Das sind nämlich dann auch meisten die Typen, bei denen nichts zu holen ist, wenn sie anderen Schaden zufügen.
Jaja, die bösen Radfahrer. Wurzel allen Übels und Quelle des Bösen – vor Allem auf unseren Straßen. Wird Zeit, dass die endlich verschwinden, damit auch der letzte Rad-weg zum Parkstreifen gemacht werden kann…
…und dann endlich, endlich die Fußgänger als Wurzel allen Übels und Quelle des Bösen aus dem Straßenverkehr entfernt werden können. Wäre ja noch schöner…
Letzte Woche haben mich in der Innenstadt von München drei Radfahrer fast über den Haufen gefahren. Auf dem Fußweg.
Zwar rempeln einen die Fußgänger in München auch ständig an (die Navigation und Steuerung des eigenen Körpers ist eine Gabe, die nicht jedem gegeben ist, schon gar nicht in Bayern), aber das verursacht in der Regel keinen nennenswerten Schaden.
witzig.. als ich nach münchen zog, dachte ich auch dass ich, wenn dann von einem radler überfahren werden würde…
die fahren hier schon extrem aber ich lebe noch 🙂
@User: Nun die Autofahrer fahren hier auch einen sehr bayerischen Dialekt der Straßenverkehrsordnung.
“Wird Zeit, dass die endlich verschwinden, damit auch der letzte Rad-weg zum Parkstreifen gemacht werden kann…”
Warum sollten dafür die Radfahrer verschwinden müssen?
Als Hexe ist doch die Abhilfe des Problemes ganz einfach:
Einfach den Autopiloten des Besens auf “fünf Meter über den Grund”
einstellen.
Dann schwebst Du auch in diesem Falle (wie so oft)über
den Dingen! 😉
B. 😉
Wie sehr Fahrradfahrer den Verkehr gefärden ist ja allgemein bekannt. Täglich hören oder lesen wir von Verkehrstoten die von Radfaheren verursacht werden.
@Hadmut
also ich bin meistens als Fußgänger unterwegs oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln und als Fußgänger hatte ich bis jetzt wirklich nur mit Radlern “Probleme”. Ich weiß auch nicht woran es liegt aber wenn ich an ein Zebrastreifen komme und ein Auto kommt dann hält es meistens an, ein Radler scheint zu glauben er müsste mehr “Gas” geben damit er vor mir über den Streifen kann.
Wenn es kein Radweg gibt dann fahren die Radler auch meistens auf der Strasse (was für Fußgänger ja eigentlich zu begrüßen ist) aber leider fahren die oft einfach in der Mitte, als ob sie selbst ein Auto (nur eben recht langsames) wären. Kann mir da den Ärger der anderen schon gut vorstellen.
Das allgemeine und stereotype Radfahrergebashe nervt mich allmählich erheblich, ungeachtet des Umstandes, daß der gemeine Vollidiot offenkundig auch auf dem Fahrrad unterwegs sein kann.
Ampeln in dem Sinne schlechthin abzulehnen, daß man sie auf gut Glück ignoriert, dürfte sich aufgrund der Veränderungen der körperlichen Konstitution, die das mit sich bringt, nur für relativ kurze Zeit praktizieren lassen. Ein gewisser Anteil scheinbarer Rotlichtverstöße von Radfahrern liegt auch daran, daß Fuß- und Radwegampeln keine Gelbphase haben. Übrigens sind gewisse Details des Ampelreglements für Radfahrer sowieso weitgehend unbekannt; da spielen etwa solche Sachen wie die Anordnung von Fuß- und Radwegfurten eine Rolle. Und wenn ich auf entsprechenden Straßen zu Fuß unterwegs bin und dabei gelegentlich auf Ampelverstöße von Autofahrern achte, dann kriege ich da erstaunlich viel zu sehen. Nur scheint im allgemeinen Gerede die präzise Beachtung von Ampeln geradezu das Markenzeichen des vorbildlichen Autofahrers zu sein, und ihre Mißachtung das Markenzeichen des Radfahrers, und das scheint auch die Wahrnehmung zu steuern.
@User: Wenn ein Radfahrer in handbreitem Abstand an parkenden Autos entlangfährt und dabei gegen eine sich unerwartet öffnende Türe knallt, kann er vor Gericht mit einer Mitschuld rechnen.
@rjb: Es ist gerade so eine Zeitgeist-Mode-Erscheinung, Ignoranz gegenüber jeder Form von Kritik zu üben, indem man alles als Gebashe abtut.
Radfahrerbashing ist auch nach meiner Wahrnehmung weit verbreitet. Jedenfalls steht die veröffentlichte Meinung hier in meiner Gegend im umgekehrten Verhältnis zu den Fakten: In Hannover und Umgebung werden jedes Jahr ca. 30000 Unfälle von KFZs verursacht, knapp 1000 von Fahrradfahrern und ca. 100 von Fußgängern. Dieses Verhältnis von 300:10:1 ist seit Jahren unverändert – dennoch vergeht keine Woche in der im Lokalteil der hiesigen Presseerzeugnisse nicht über die schrecklichen Radfahrerrüpel hergezogen wird.
@RFE: Diese Sichtweise halte ich für falsch.
Erstens sind solche Statistiken nicht sonderlich haltbar, weil viele Unfälle zwischen Radfahrern oder Radfahrern und Fußgängern ja nicht erfaßt werden.
Zweitens würde ich Radfahrern, die Unfälle verursachen, nach meiner Beobachtung und Lebenserfahrung deutlich häufiger bedingten Vorsatz unterstellen. Bei Autofahrern ist es häufiger der Fall, daß sie fahrerisch überfordert sind. Bei Radfahrern ist es häufiger der Fall, daß der Straßenverkehr sie charakterlich überfordert.
Beispielsweise beobachte ich es eher selten, daß Autofahrer ohne Beleuchtung oder auf dem Fußweg herumfahren.
Und daß Autofahrer bei Rot über die Ampel fahren, sehe ich sehr, sehr selten. Bei Radfahrern sehe ich das überaus häufig.
Bei Autofahrern wie Radfahrern sehe ich eine Tendenz, jede Vergeudung körperlicher Energie zu verhindern.
Beim Radfahrer äußert sich dass darin, dass er seinen schönen, mühsam aufgebauten Schwung durch Ampel, Stopschild oder anderes nicht nehmen lassen will, und nach Möglichkeit ungebremst weiterfährt.
Beim Autofahrer ist es zuviel verlangt, vor der Ampel zu blinken, oder wenn sie die Schnauze ihres Fahrzeugs zu weit vorgeschoben haben, und auf dem Radweg stehen, dann ist es zuviel verlangt, den Rückwärtsgang einzulegen, und wieder zurückzusetzen – der Radfahrer kann ja Rücksicht nehmen, und einen Schwenk ums Auto rum fahren.
Aber der Anteil jugendlicher oder erwachsener Radfahrer auf dem Fußweg, Radfahrer als Radweggeisterfahrer und Radfahrer, die über Fußgängerüberwege fahren ist deutlich höher – ich würde schätzen 1/3 bis 2/3 aller Radfahrer verstoßen häufig gegen diesbezügliche Regelungen. Auch wenn ich an der Ampel, hinter der weißen Linie stehe, werde ich fast immer von fröhlich-undogmatischen Kreativradlern überholt, die bis zur Sichtlinie an die Kreuzung vorfahren, um 1s früher starten zu können, und dann schon einen Vorsprung von 3m zu haben, sich an der Fußgängerampel dann orientierend, oder am Gelblicht für den Querverkehr, oder eben vorab losradeln, wenn kein Auto mehr kommt.
Sie übersehen dabei, dass sie, wenn sie so krass an den Rand des Möglichen gehen, und beispielsweise bis ans Rotlicht ranrasen, und dasnn scharf quer über den Fußgängerüberweg setzen, wo es gerade grün ist, um dann über den Zebrastreifen links die Fahrt als Linksabbieger fortzusetzen, total davon abhängen, dass alle anderen sich an die Regeln halten, und die PKWs z.B. nicht auch nochmal vorsetzen bis zu Straße, und sie dabei mitnehmen.
Oder wenn ich mein Rad aus der Toreinfahrt schiebe, dann flucht da oft ein Radler, der meint, auf dem Fußweg fahren zu müssen, wo es eine Risikosportart wird; v.a. Kinder, die auf den Fußweg treten, können so leicht Opfer werden. Aber der arme Radler muss sich ja vor den bösen Autofahrern in Sicherheit bringen – da haben die Fußgänger eben Opfer zu bringen.
Dabei würden mehr Radler auf der Straße, die aber zivilisiert fahren, dafür sorgen, dass es für alle sicherer wird, wenn Radfahrer insgesamt berechenbarer wären.
Ich fürchte aber, dass die Autofahrer ähnlich wären, wenn sie ohne Nummernschild fahren dürften, und nicht Angst um ihr sauberes Blechli hätten. 🙂 Und dass sie auch nicht besser sind, wenn sie auf’s Rad umsteigen.
Verblüffend viele Autofahrer sind ja auch nicht in der Lage an einer Kreuzung abzubiegen ohne die umgekehrt abbiegende Spur zu schneiden, weil sie zu faul sind, das Lenkrad zu bewegen und deshalb den größtmöglichen Radius fahren.
@ Hadmut
Ich würde das eher darauf zurückführen das bis 1992 das nichttangentiale Abbiegen die Regel war, und das das als einzig richtige Art den Fahrschülern eingetrichtert wurde.
hadmut: “Beispielsweise beobachte ich es eher selten, daß Autofahrer ohne Beleuchtung oder auf dem Fußweg herumfahren.”
Du solltest einfach mal genauer hinschauen. Kleiner Tipp: Dass auf-dem-Fußweg-herumfahren nennen Autofahrer gerne “parken” und finden das ganz normal.
“Und daß Autofahrer bei Rot über die Ampel fahren, sehe ich sehr, sehr selten. Bei Radfahrern sehe ich das überaus häufig.”
Nur so als Denkanstoß: Es ist gar nicht verboten, bei Rot über eine Ampel zu fahren. Manchmal _kann_ man als Radfahrer (oder Fußgänger) gar nicht anders. (Tipp: “Gelb”).
Und wenn Du jetzt mindestens 10 solche Artikel über das merkwürdige Verhalten von Autofahrern schreiben würdest, müsstest Du nicht mehr so seltsame Sätze wie “Es ist gerade so eine Zeitgeist-Mode-Erscheinung, Ignoranz gegenüber jeder Form von Kritik zu üben, indem man alles als Gebashe abtut.” schreiben. Und ja, Radfahrer bauen auch Scheiße. So what. Wir haben Probleme auf unseren Straßen, aber Radfahrer gehören eher nicht dazu. Wenn die wirklichen Probleme mal etwas ausreichender behandelt werden würden, würde auch keiner bei Kritik an Radfahrern mehr von “Gebashe” reden. Aber so einseitig, wie es im Moment immer auf die bösen, bösen Radfahrer geht? – Fail.
@Thomas
Ich habe meinen Führerschein 1981 gemacht und da wurde mir beigebracht, auf die “amerikanische Weise” links abzubiegen. Allerdings sollte man mit dem gegenüber Blickkontakt aufnehmen, um zu sehen, ob derjenige das auch kapiert, weil “bis vor kurzem” noch an beigebracht bekommen hätte, “rechts” statt “links” an dem anderen vorbeizufahren.
Und die meisten konnten das sogar.
Ich denke, es ist wie üblich der Fall, daß Großteil der Rad- und Autofahrer wieder unauffällig sind und wieder einige wenige in Relation zu der Großen Masse, das Bild bestimmen.
Daß manche Radfahrer besonders frech sind, liegt vermutlich wieder in der Anonmyität des Radlers. Zumindest die wildesten Auswßüchse würden vermutlich zurückgehen, wenn man auch für Räder eine Kennzeichenpflicht hätte. verhindern würde es die Taten vermutlich nciht, denn auch mit Kennzeichen sind sie nicht direkt identifizierbar, sondern nur “pseudonym”.
Womit wir wieder bei einem Lieblingsthema von Hadmut wären. 🙂
PS. ich gebe zu, daß auch ich in meinen Karlsruher Studentenzeiten es nicht immer mit Rotlicht udn Fußgängerzonen genau genommen habe. Das aber immer nur dann der Fall, wenn keinerlei andere Verkehrsteilnehmer zugegen waren. Nachts um 3 in der Karlsruher Fußgängerzone gefährdet man sehr selten Fußgänger, insbesondere weil dort die Gehwege schon um 21.00 Uhr hochgeklappt werden. 🙂
Linksabbiegen: Sorry, Ihr habt mir falsch verstanden, weil ich mich dämlich ausgedrückt habe.
Ich meinte nicht den entgegenkommenden Verkehr und damit nicht das amerikanische Abbiegen.
Ich meinte folgendes:
Stellt euch vor, einer mit Grün oder Vorfahrt biegt an einer normalen Kreuzung links ab. Von links (aus seiner ursprünglichen Fahrtrichtung gesehen) kommt einer, der Rot oder Stoppschild hat und deshalb nicht in die Kreuzung ein- sondern nur bis zur Haltelinie fährt. Viele Linksabbieger schneiden dessen Fahrspur aus Lenkfäule aber so, daß der schon aufpassen muß, nicht gerammt zu werden. Weil die Leute einfach zu faul sind, eine ordentliche Kurve zu fahren und schon vorzeitig links einschlagen, um einen möglichst großen Radius zu fahren und die Arme nur wenig zu bewegen.
@Hadmut: Zwischen Gebashe und Kritik besteht ein Unterschied.
Es gibt nunmal Idioten, OK. Die können auf zwei oder vier Rädern unterwegs sein, oder laufen.
Ich musste bis vor einigen Jahren einmal wöchentlich mit dem Rad neben einer Bundesstraße herfahren. Dort gab es einen eigenen Radweg. Neben dem Radweg war mal eine Post. Es verging keine Woche, ohne dass vor der Post einer geparkt hätte. Das ist eine Ordnungswidrigkeit, egal wo er steht, denn entweder hat er an einer Bundesstraße geparkt oder auf dem Radweg, oder auf dem Fußweg. Es ist an dieser Stelle übrigens nicht so, dass keine Parkplätze vorhanden wären, sie sind nur in einer Nebenstraße und deshalb zehn Meter weiter weg.
Nicht selten kam es vor, dass Autofahrer mir fast eine Tür ins Gesicht gedrückt hätten, weil sie nicht nur auf dem Radweg parken, sondern dann auch noch überrascht sind, wenn der benutzt wird.
Und als ich dachte, dass das besser wird, nachdem die Post geschlossen wurde: Nope. Ich hab keine Ahnung wofür, aber es stand trotzdem wöchtenlich einer auf dem Radweg.
Die Strecke führte mich nahe ihres Abschlusses noch einen Berg hinab. Auf halber Strecke des Berges ist eine Sparkasse, mit Kundenparkplatz. Aber jede zweite Woche befand es irgendsoein Idiot für nötig, auf der Straße zu parken, mit den üblichen Begründungen: “Ich bin doch gleich wieder da!” und “Es ist noch _nie_ was passiert!” Ich meine, OK, dass der da steht, wäre ja verzeihlich gewesen, wenn die Straße nicht auch Straßenbahngleise hätte, und diese Wildparker zwingen mich dazu, auf ihnen zu fahren.
Aber das schärfste war immer noch einer dieser Wildparker, der auch nicht hinsah, bevor er die Tür öffnete. Wenn es mir nicht selbst wehgetan hätte, bräuchte der jetzt ne neue Tür.
@ohno: Doch, es ist eigentlich verboten, aber wie das rechtlich mit dem Grenzfall “Radfahrer nach
@ohno “Es ist gar nicht verboten, bei Rot über eine Ampel zu fahren. Manchmal _kann_ man als Radfahrer (oder Fußgänger) gar nicht anders. (Tipp: “Gelb”)”
Es ist nicht verboten bei Rot über die Ampel zu fahren? Das ist mir aber neu! Wenn man bei Gelb über die Strasse fährt und es wird während dessen Rot, dann ist es ok. Aber dann ist man ja auch nicht bei Rot drüber gefahren, sondern bei Gelb!
Und dieser Einwand man darf nichts über Radfahrer schreiben, solange man nicht mindestens 10 Artikel über Autofahrer schreibt, ist ja echt großartig!!! Gratuliere zu diesem bemerkenswerten Kommentar!
@User: Das ist doch immer dasselbe mit diesen Kommentaren. Über Frauen darf ich nichts böses schreiben, bevor ich nicht die Männer zertrümmert habe. Über Ausländer darf ich nichts schreiben, wenn ich nicht die Deutschen mindestens doppelt aufs Korn nehme. Über Moslems darf ich nichts schreiben ohne mindestens gleichzeitig klarzustellen, daß Juden und Christen schlimmer sind. Und nun darf ich über Radfahrer erst schreiben, wenn die Autofahrer zuvor plattgemacht wurden.
Das ist so ein Zeitgeistphänomen der politisch korrekten Meinungslosigkeit, Übertoleranz und Extremliberalität. Wenn man überhaupt eine Meinung äußert, dann darf sie nur so geäußert werden, daß sie diskriminierungsfrei im Rundumschlag alle betrifft und sich keiner angesprochen fühlen muß, sich also jeder immer einreden kann, ihn betrifft’s ja nicht, die anderen sind gemeint.
@Hadmut: Reparier mal bitte die Kommentarfunktion. Ich hatte ein kleiner-als-Zeichen im Beitrag und alles, was danach kam, wurde abgeschnitten.
alert(“You have been hacked!”);
@nullplan: Kann ich nicht reparieren, ist fremder undurchdringlicher Spaghetti-Code. Wird bis voraussichtlich Jahresende komplett durch was anderes ersetzt.
Aber einfach so JavaScript reinklopfen scheint es (hoffentlich) nicht zu akzeptieren. Dürfte eher so sein, daß es < als Anfang eines HTML-Tags sieht und dann der Tag nirgends endet und deshalb weggeschnitten wird. An sich ist das korrekt so, denn es soll ja sowas wie Fettschrift, Itemize usw. erlauben.
Es ist immer wieder interessant, wie Radfahrer sich auf Grund der Vorwürfe ereifern. Jeder Verkehrsteilnehmer wird durch die Konkurrenz von anderen VT genervt. Aber nur eine bestimmte Gruppe von Radfahrern produziert daraus ein Recht auf Sebstjustiz durch Missachten der Verkehrsregeln.
Mich nerven z.B. langsam laufende Jugendliche, Alte, Muttis, Yuppies, whatever. Trotzdem halte ich Beseiteschubsen für nicht richtig. Die meisten Fußgänger und Autofahrer wissen um ihre Verfehlungen und belassen es dabei. Gewisse Radfahrer machen daraus eine Heldengeschichte mit Widerstand gegen die verfehlte Verkehrsgesetzgebung.
Ich muss sagen, mich als fast-ausschließlich-Radfahrer stört die falsche Einstellung der anderen Radfahrer am meisten. Wenn Radfahrer auf dem Fußweg, bei Rot über die Ampel, direkt vor’s Auto oder sonstwie §1-StVO-verletztend fahren, ist das auch ein indirekter Schaden für mich, der ich versuche mich an die Verkehrsregeln zu halten.
Durch das “alle sind gegen mich”-Fahren dieser Radfahrer schwindet nämlich jedesmal wieder ein bisschen Respekt und Anerkennung als Verkehrsteilnehmer mir gegenüber seitens der Autofahrer und Fußgänger. Und das zeigt sich dann wieder im Rücksichtslosen fahren derjenigen, was mich dann wieder ärgert usw.
Allerdings muss man auch sagen – manchmal ist es einfach auch Unwissen. Als ich einmal mit einer Mitbewohnerin mit dem Fahrrad unterwegs war und an einer RVL-Kreuzung anhielt, kuckte sie mich an wie ein Pferd und ich musste erst mal lang und breit die Vorfahrtsverhältnisse (bzw. StVO-Grundregeln im Allgemeinen) erklären… Für’s Fahrradfahren braucht man eben keinen Führerschein.
frag mich ja auch, warum die meisten fahrradfahrer auf einen helm verzichten.
ganz unabhaengig versteh ich die “ein radfahrer ampel hat kein geld” diskussion nicht. zum einen kann ich das bei berliner rad-ampeln nicht nachvollziehen. und selbst wenn die gelb-phase fehlt, ist das doch nicht rechtfertigung bei rot zu fahren. zumal ich das nicht nur bei “dorf-ampeln” beobachte, sondern auch bei kreuzungen, wo sich 3 straßen + 3 tramlinien kreuzen. hier vermute ich einfach, dass die meisten leute sowieso keinen sinn mehr in ihrem leben sehen.
Oh, ganz schlechtes Thema.
Ich hab mal vor einiger Zeit gebloggt, daß ich Fahrradhelme für wichtig halte und wurde zugeschüttet mit – teils ausfälliger – Kritik und Beschimpfungen, daß das alles Industrieschwindel wäre und der Helm mehr schadet als nutzt, Leuten das Genick bricht, aber unsere Politiker mit der Industrie unter einer Decke stecken um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen.
die boese fahrradhelm-lobby 😀 hier riskiere ich dann doch lieber, einer lobby zuzuspielen. schliesslich bekommt man bei boesen stuerzen, wo der helm wirklich zum einsatz kommt, nicht viele versuche, auszuprobieren, ob der helm jetzt genuetzt hat oder doch nur doof aussieht.
Was ich gechrieben hatte, war “daß Fuß- und Radwegampeln keine Gelbphase haben”. Damit sind die Ampeln mit Fuß- und Radfahrersymbol in den Streuscheiben gemeint, nicht diese putzigen kleinen Fahrradampeln, die es hier und da und in Berlin meinetwegen etwas häufiger _auch_ gibt; die haben eine Gelbphase. Während ein Fußgänger auf die Gelbphase verzichten kann, weil er nahezu augenblicklich anhalten kann, hat ein Radfahrer einen Bremsweg, und wenn die Ampel ohne Gelbphase innerhalb dieses Bremswegs umspringt, dann kann er eben nicht mehr anhalten. Man könnte natürlich von Radfahrern verlangen, sich nur in Schrittgeschwindigkeit an solche Ampeln anzunähern; und für eine ganze Reihe anderer Probleme wäre das auch eine Art Lösung. Nur ist das Fahrrad dann als Verkehrsmittel unbrauchbar, denn Schrittgeschwindigkeit erreiche ich auch ohne ein solches.
Das Thema “Fahrradhelm” ist emotional aufgeladen, und zwar deshalb, weil da im Hintergrund die Möglichkeit einer Helmpflicht steht. Wenn es jedermanns eigene Sache wäre und auch verläßlich bliebe, ob er sich so ein Ding aufsetzt oder nicht, dann könnte man bei Bedarf über Sinn oder Unsinn von Fahrradhelmen unaufgeregt diskutieren. Nur ist das nicht so, und erwartbare Probleme der Durchsetzbarkeit bzw. einer befürchteten Abnahme des offiziell ja “geförderten” Radverkehrs im Falle einer Helmpflicht sind auch für “die Politik” Grund, eine solche nicht zu forcieren. Diese Erwartung beruht nicht zuletzt auf der Manifestation emotionaler Ablehnung, Und das ist ein rationaler Grund, solche emotionale Ablehnung zum Ausdruck zu bringen.
Argumente zum Thema Fahrradhelm gibt es auch, z.B. in der relativ umfangreichen einschlägigen wissenschaftlichen Literatur, in der aber die Ergebnisse hinsichtlich der Schutzwirkung solcher Helme durchwachsen, insbesondere nicht eindeutig positv, sind. Und es gibt allerlei kleine Anekdoten, mit denen man verblüffende Effekte erzielen kann. Etwa die Frage, warum man niemals eine Empfehlung für Treppenhelme hört. Das ist nicht ganz so bescheuert, wie es sich zunächst anhören mag, denn man kann einschlägigen Quellen entnehmen, daß die Zahl der Todesopfer durch Treppenstürze in Deutschland etwa doppelt so hoch ist wie die der Todesopfer durch Fahrradunfälle.
Damit kann das Thema Fahrradhelm von mir aus wieder beendet werden.
@mkind
Man könnte es ja wissenschaftlich untersuchen. Man nehme sich 100 fahrradhelmgegner und lasse 50 von ihnen mit und 50 ohne helm auf den Kopf fallen. Hitnerher macht man dann eine Umfrage unter ihnen wie weh es getan hat. 🙂
Aber im Ernst:
Ich selbst bin in einer Generation ohne Fahradhelme großgeworden. Damals war es sogar üblich auch auf Mofas keinen Helm zu tragen, bevor die Helmplficht mit empfindlichen Strafen kam. Ich habe mich schwergetan, mit Fahrradhelm zu fahren:
– Komisches gefühl,
– sieht bescheuert aus (ich kenne keinen Fahrradhelm, der gut aussieht).
– Unbequem
– u.v.m.
Erst als die Kinder mit Radfahren anfingen habe ich ihn konsequenter angezogen.
Ich denke, es hängt viel davon ab, mit welchem verhältnis dazu man aufwächst. Ich erinnere mich noch deutlich an die 70er, als “plötzlich” die Gurtpflicht aufkam. Mein Vater hatte sich auch immer schwergetan, den Gurt anzulegen. Es kamen auch viele Ausreden. Wenn man genauer nachschaut, sind die Gurtmufffel meist älteren Semesters. Ich denke, nach ein paar Generationen von Kindern, die “mit” Helm aufwachsen, wird sich die Zahl der “Helmmuffel” reduziert haben.
PS: Es war zu meiner Mofazeit ein ungewohntes Gefühl, mit dem “langsamen” Mofa einen Helm tragen zu müssen und mit dem “schnellen” Fahrrad keinen zu tragen.
Zum Thema Fahrradhelm: Meines erachtens nach völlig sinnvoll. Ich fahre Mountainbike und bin schon öfters gestürzt (kommt halt vor^^) und wahr bis jetzt immer heilfroh das ich ein Helm aufhatte. Wenn man noch zweifel hat wie sinnvoll Helme sind sollte man eventuell sich mal bei Mountainbikern oder Radrennfahrern umhören. Grade unter Mountainbiker gibt es keinen mir bekannten der ohne Helm in die Berge fährt.
Es gibt übrigends auch annehmbar aussehende Helme… mann muss sich nur länger umgucken :P.
blabla .. du wirst alt
“typisch deutsch” ist wohl auch nachts an einer leeren straße an einer roten ampel stehen zu bleiben und zu warten bis grün wird..