Ansichten eines Informatikers

Dafür, dagegen oder irrelevant?

Hadmut
25.7.2011 14:32

Es ist erstaunlich, wie nach dem Attentat in Norwegen sofort wieder die Reflexe der notorischen argumentativen Trittbrettfahrer zuschlagen. Manche behaupten sofort, der Anschlag in Norwegen sei ein Beweis dafür, daß man die Vorratsdatenspeicherung braucht. Andere behaupten, daß das Attentat belege, wie überflüssig die Vorratsdatenspeicherung sei, weil sie das nicht verhindert hätte (und bisher nirgends etwas über das Attentat berichtete wurde, worauf man die VDS hätte anwenden können). Beides bekloppt.

Nachtrag: Womöglich könnte sich eine VDS dort doch noch als nützlich herausstellen. Ich habe gerade gelesen, daß der Täter gegenüber dem Richter andeutete, daß es noch weitere Täter oder „Zellen” gebe. Unter diesen Umständen könnte es nun doch wichtig und wesentlich sein, die Telekommunikationsverbindungen auszuforschen. Trotzdem kein Grund, nach so einem Vorfall pauschal für oder gegen VDS zu sein, wenn man die Fakten noch nicht kennt.

Der Attentäter ist blond

Hadmut
25.7.2011 12:19

Die Medien sind seit Tagen voll von Berichten über den Anders Behring Breivik, den Attentäter von Norwegen. Und in allen, wirklich allen schriftlichen Berichten, die ich gelesen habe (und das waren viele in vielen verschiedenen Medien) wurde immer gleich zu Anfang prominent herausgehoben, daß er blond ist. Als ob das der wichtigste Teil der Täterbeschreibung ist, als ob das nicht jeder auf den Fotos selbst sehen könnte. Warum? Welche Rolle spielt das? Warum ist das so wichtig oder überhaupt von Bedeutung? Was hätte man geschrieben, wenn er braune Haare gehabt hätte? Ist es vielleicht so, daß der Mensch sich – wie so oft – irgendeine fiktive Hilfserklärung sucht, wenn er sich etwas auf normalem Wege nicht erklären kann? Oder habe ich einen echten Zusammenhang übersehen?