Döner-Roboter
Heute habe ich beim Türken zum ersten Mal einen Döner-Drehspieß gesehen, bei dem man das Fleisch nicht mehr mit der Hand runtersäbelt, sondern an dem ein automatischer Arm mit mehreren Freiheitsgraden vollautomatisch rauf und runter fährt und das Fleisch runterschält wie eine CNC-Fräse. (Ja, ja, jetzt werden wieder alle kommentieren wollen, daß es das schon lange gibt und es ein alter Hut ist – ich kannte es noch nicht.)
Wißt Ihr, was das bedeutet?
Es bedeutet, daß die Chinesen jetzt die Türken als Konkurrenten auf dem Restaurantmarkt angreifen können, indem sie Stuxnet in die Prozeßsteuerung der Döner-Automaten einschleusen und sie damit dazu bringen, unmerklich in der falschen Rotationsgeschwindigkeit zu drehen und letztlich zu platzen, wie die Uran-Zentrifugen im Iran. Also alles in Deckung wenn Ihr beim Türken Chinesen mit USB-Sticks seht….
14 Kommentare (RSS-Feed)
Oha, ich glaube ich mache mich mal morgen mit NetBSD im Gepäck auf den Weg zum Dönermann meines Vertrauens, nicht dass der Windows mit Siemens Treibern nutzt…
Die Dönerbude soll Siemenszeugs bezahlen können und wollen? Dat jlob ikk nich! Wer teuer kauft, der kauft zweimal. Wer hätte das gedacht?
Carsten
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“Nichts ist schwieriger, als der geordnete Rueckzug aus unhaltbarer Position.”
Carl von Clausewitz
Das bedeutet nur, dass auch der Arbeitsmarkt für’s Dönerdrehen und ~schneiden verschwindet. Dazu passt die Meldung, dass Foxconn auf Roboter setzt. Die Säle mit chinesischen Textilarbeiterinnen wird es in wenigen Jahren auch nicht mehr geben, weil die Lebensmittelpreise schneller steigen als die Kosten für Windstrom…
Was mich mal interessieren würde: bei mir hier ums Eck gibt’s einen Dönerdealer, der jeden Morgen zwei monströse Dönerspieße (Volumen jeweils Biotonnengröße) an den Start bringt.
Pro Döner verlangt er 3,50 Euro.
Abends sind die Monster weg. Eigentlich müßten die Jungs doch längst alle Milionäre sein, oder?
Bei Golem hat jemand als Signatur: “Es gibt nichts, was nicht eine Millionen Chinesen billiger machen könnten.” Daran musste ich gerade denken, bei dieser Dönerbudenautomatisierung. 😉
Aber ich als Konkurrent von Gegenüber würde jetzt werben: “Döner, noch mit Liebe von Hand geschnitten.”
@FF
So ein Ladeninhaber kann schon Umsatzmillionär sein. Allerdings braucht man pro Döner sicherlich mehr als eine Minute von der Bestellung, bis die Kohle in der Kasse ist. Mann kann Parallelisieren und Fließbänder einrichten, um den Durchsatz zu erhöhen, aber der Umsatz pro Personenminute läßt sich nicht wirklich steigern.
Ich schätze, dass man zum Verkauf dieser Spiesse mindestens vier Mitarbeiter braucht und die haben keine Langeweile. Bei einem Stosszeitengeschäft braucht man eher sechs Leute oder der Tag wird sehr lang.
Ob sich so eine CNC-Fräse lohnt, wäre übrigens nochmal eine andere Frage. Wobei das einmal mit zusätzliches staunendes Publikum, das dann Döner kauft, und andererseits nur den Ersatz der Arbeitsleistung Fleisch schneiden, berechnet werden müßte. Das könnte in der Stosszeit einen Mitarbeiter sparen.
@FF:
Ich schätze am meisten wird mit Zusatzartikeln verdient.
Am Dönerspieß selbst verdienen wohl die Zulieferer.
http://welt.de/wirtschaft/article6936154/Viele-Doener-Buden-koennen-keinen-Doener-herstellen.html
@Knut Grunwald, Someone
Ich schätze, der besagte Dönermann könnte aus seinen irgendwie obszönen Monsterspießen seine 1000 Döner pro Tag schnitzen. Macht 3500,- plus Getränke, diverses tralala – sagen wir, kommt er auf 5000 pro Tag. Das wären so um die 150 000 im Monat.
Da dürften die meisten Gastwirte von träumen.
Vielleicht sollte man im nächsten Leben den Job eines Dönerdealers in Betracht ziehen.
Ich habe kürzlich mal etwas darüber gelesen, was ein Eigentümer von ca. 60 mobilen Imbissbuden in guter Lage pro Bude für einen Wochenumsatz macht. Ich kann mich zwar nicht mehr an die Zahlen erinnern, aber es war einfach pervers hoch. Macht so auf Billig-Pappteller-Image, aber ist Einkommensmillionär.
Für die typisch durchschnittliche Dönerbude dürfte das aber wohl kaum gelten.
(Obwohl ich mich erinnern kann, daß ich mich in Dresden mal sehr gewundert habe. Da habe ich mir gelegentlich an einer winzigen Imbissbude gelegentlich Crepe gekauft, und die waren da drin auch nur minimal ausgestattet, alles auf möglichst billig gemacht. Irgendwann hab ich den Mann von dieser Bude mal zufällig bei Metro getroffen und gesehen, daß der nen dicken neuen Mercedes fuhr… (sie standen mit ihrer Bude halt an einer hochfrequentierten Position, weshalb die Leute bei ihnen oft Schlage standen).
wer es mal sehen will:
http://www.youtube.com/watch?v=Ur1xtefLSNw
@klonderer Danke !
@FF
Die Umsatzkalkulation hatte ich auch. Schließlich habe ich dem Besitzer ja den Umsatzmillionär zugestanden. Und ein Laden, der soviel verkauft, macht sicherlich auch reichlich Gewinn. Das ist aber ein 7 Tage die Woche 14-16 Stunden Geschäft. Ich gehe mal davon aus, das der Besitzer auch bei nicht 100% Anwesenheit seine 70 Stunde Woche hat und Urlaub existiert nur im Traum. Wenn der dann mit dem Dönerladen nach Gehältern, Ware und Pacht noch doppelt soviel hat, wie ich jetzt, wäre es trotzdem nicht der Traumjob.
Und für ein paar Jahre mal einsteigen klappt nicht. Bis der Laden so brummt, muss man das Geschäft draufhaben. Also Organisation und das Glück einen Laden an der richtigen Stelle zu bekommen. Erst wenn man die Läden baut und dann an die Betreiber das Know-How verpachtet, kommt die richtige Kohle bei annehmbaren Arbeitsaufwand rüber. Etwa wie die Patentlizensierer von MPEG-LA.
Also wnn ich das richtig sehe, will ich keien Döner von diesem Automaten. So wie das aussieht, schneidet der einfach runter, was gerade da ist, egal ob roh oder verbrannt.
Da vertraue ich lieber dem Menschen, der da die Erfahrung hat.
Der Döner wird den Menschen ersetzen!
Bawahaha 🙂
Ich hab so etwas auch noch nicht gesehen. Kannst beruhigt sein.