Was mir gerade gefällt und was mir akut nicht gefällt
Wißt Ihr, was mir gerade gut und was mir gar nicht gut gefällt?
Gut gefallen mir die „Occupy”-Demos gegen das Finanzsystem, weil es vor allem intellektuelle und nicht Krawallveranstaltungen sind.
Gar nicht gefällt mir, wie die Parteien jetzt plötzlich alle daherschleimen und das Thema aufnehmen, weil da Wählerstimmen zu holen oder zu verlieren sein könnten. Dieses schmierige Anbiedern an jede Wählergruppe, die gerade auftaucht. Würde es größere Demonstrationen dafür geben, daß wir uns alle die Ohren abschneiden lassen, hätten mindestens drei Parteien innerhalb einer Woche entdeckt, daß sie das ja eigentlich schon immer auf ihrer Agenda hatten und dafür stehen wie keine andere, und Politiker würden das auf Kundgebungen vehement fordern.
Das wirklich Paradoxe daran ist, daß ausgerechnet die Parteien so mit dem Wind segeln, die gerade kein Segelboot im Wappen haben.
8 Kommentare (RSS-Feed)
Ich hoffe ja immer noch, dass sich die meisten Wähler nicht mehr von den Parteien für Dumm verkaufen lassen und solchen fadenscheinigen Aussagen Glauben schenken. Die würden doch auch alle ihre eigene Mutter verkaufen, wenn das Wählerstimmen verspricht…
Ich meine es ist ja nichts Neues, dass die sich meistens wie ein Fähnchen im Wind verhalten, mal so und mal anders. Wieso merken das die meisten Leute nicht und fallen immer wieder auf die gleichen bzw. auf ähnliche Aussagen herein? Dabei ist es egal ob es sich um Finanzthemen oder etwas Anderes handelt.
Anscheinend hat der Otto-Normal-Wähler ein sehr schlechtes Gedächnis oder will verarscht werden. Anders kann ich mir das nicht erklären, dass z.B. die FDP mit ihrem “Mehr Netto vom Brutto” im letzten Bundestagswahlkampf mal wieder punkten konnte.
Es hat beim Thema “Stuttgart21” so funktioniert, es hat beim Thema “Fukushima” so funktioniert und es wird bei den Anti-Finanzsystem-Demos funktionieren: Politische Lippenbekenntnisse bis einem alle verstandsbefreit hinterherlaufen, dann ein bischen dranrum korrigieren und alles weiterlaufen lassen. Ich bin mir sicher, es wird trotzdem ein Bahnhof in Stuttgart gebaut werden, 2022 werden nicht alle AKW’s vom Netz gegangen sein und es wird sich auch das Finanzsystem nicht kurzfristig gravierend ändern lassen. Und wie immer wird das Volk danach blauäugig jammern “Ihr habt’s uns aber doch versprochen”…
Aber nur solange die Kritik gegen andere geht: Das Demo-Lager vor der EZB wurde genehmigt, das vor dem Reichstag von der Polizei geräumt. Interessant auch dass die Äußerung der Meinung in Form von Demos genehmigt werden muss.
Das dürfte wohl eher mit der Bannmeile als mit dem Thema der Demo zu tun haben.
Ist aber ansich trotzdem ein Unding, dass man nicht vor dem Reichstag (oder vorm BVerG) demonstrieren darf.
Nein, völlig korrekt und in Ordnung.
Wieso findest Du das in Ordnung? Ich finde das ist Machtpolitik. Auf die eigenen Fehler will man keine allzu deutlichen Hinweise haben, besonders nicht direkt vor der Tür.
Was mir in diesem Zusammenhang noch viel weniger gefällt, ist, dass von den eifrig daherschleimenden Parteien – wie immer – lediglich Lippenbekenntnisse kommen werden. Die eigenlichen Ursachen und Gründe für die derzeitige Situation werden nicht benannt, geschweige denn behoben. Die Finanzlobby kann Einfluss auf _alle_ Parteien ausüben; und es ist dieser egal, ob Sie gelbe, schwarze, rote, grüne oder orange Marionetten tanzen lässt.