Was ich am Chaos Computer Club übrigens auch nicht verstanden habe…
Einerseits trommelt der CCC ja mit voller Lautstärke für Anonymität, Pseudonyme,… offenes Netz, keine Vorratsdatenspeicherung, keine Filter, dynamische Adresse, alles offen, Netzneutralität usw. Schön und gut. Der Meinung kann man durchaus sein. Es gibt gute Gründe dafür, und viele Länder, in denen sowas Not tut.
Dann aber jammern sie aber ganz arg und hilflos darüber, daß ihr Online-Kartenverkauf für ihren Kongress nicht funktioniert, weil er den Denial-of-Service-Attacken, den unzähligen Mehrfach-Anmeldungen und den Blind-Bestellungen von Skript-Kiddies zum Opfer fällt. (Die Fehlermeldungen, die ich beobachtet habe, scheinen, so wie sich manche geäußert haben, darauf zurückzugehen, daß irgendwelche Idioten den Verkaufsserver mit Anfragen fluten und alle Karten mit falschen Käuferangaben bzw. anonymen Käufen fluten, worauf die Karten dann 2-3 Wochen bis zum Zahlungstimeout blockiert sind.
Letztlich jammern sie also darüber, daß genau das, was sie immer so vehement fordern, sie selbst beim Kartenverkauf so heftig behindert und stört.
Das mit der Anonymität und so ist also gut, wenn man sie selbst genießt, aber nicht mehr gut, wenn die anderen sie gegen einen einsetzen. Unter normalen, nicht von Ideologie geprägten Umständen könnte man da ja einen gewissen Lerneffekt oder so etwas Nachdenken erwarten…
Glaubwürdigkeit sieht anders aus.
31 Kommentare (RSS-Feed)
So hier und da, in den Kommentaren zu meinem Artikel über die Eintrittskartensache und in so mancher E-Mail.
Aber nicht etwa so? “Die Nutzung unseres Kartenvorverkaufs gleicht einem DoS-Attack.”
Nein, nicht etwa gleicht, und auch nicht Nutzung, sondern mit konkretem Bezug auf a) Skript-Kiddies, die voll draufhauen und b) Leute, die unter meheren Namen bestellen (und dann nicht kaufen, weil sie nur eine und nicht viele haben wollen).
Mir erschließt sich der Zusammenhang zwischen dem Einsatz „mit voller Lautstärke für Anonymität, Pseudonyme,… offenes Netz, keine Vorratsdatenspeicherung, keine Filter, dynamische Adresse, alles offen, Netzneutralität usw.” und der gezielten Störung eines Kartenverkaufs nicht so ganz.
Kannst du das bitte weiter ausführen?
@Joschi: Naja, darum geht’s doch gerade dabei.
Solche Angriffe gegen Server gibt es öfters mal, auch gegen andere Webshops usw. Und gegen solche Angriffe von zu Hause aus (also nicht über irgendwelche Bot-Netze) kann man normalerweise ganz gut mit VDS vorgehen, wenn es sie gibt (hab ja auch mal auf die Weise einen Angriff auf meinen Server aufklären lassen). Ich persönlich halte das Stören/Sabotieren eines Kartenverkaufs durchaus für eine Straftat und bin der Meinung, daß man solchen Leuten auf die Finger kloppen sollte. Und auch solche Vorgänge, wenn Leute mehr Karten kaufen/reservieren, als sie haben wollen und unter verschiedenen Pseudonymen kaufen, halte ich für nicht schützenswert. Das sind aber ebenfalls Probleme die sich quasi automatisch aus Anonymität und Pseudonymität ergeben. In anderen Bereichen (womöglich auch hier) ergeben sich dann sogar solche Effekte, daß Leute das Angebot leerkaufen um die Karten dann auf dem Schwarzmarkt zu höheren Preisen wieder zu verkaufen.
Und ich finde es eben erwähnenswert, daß der CCC a) selbst unter solchen Effekten leidet , b) kein Gegenmittel innerhalb seiner Sichtweise hat, aber c) anderen zumuten will, sich ebenfalls solchen Angriffen auszusetzen.
So einsichtig und schwarz-weiß klar ist es eben nicht, daß anonym und ohne VDS usw. nur gut ist.
Im Prinzip könnte man über die Verkaufspraktiken des CCC die ganze Veranstaltung sprengen. Wenn man nämlich per Bot usw. alle Karten aufkauft, sobald sie angeboten werden und dann nie bezahlt. Und das immer wieder macht. Dann würde der CCC den größten Teil seiner Karten nie verkaufen können und letztlich mit den Kosten für die Veranstaltung, aber ohne Teilnehmer und damit ohne die Einnahmen dastehen. Das System des CCC, Karten zu verkaufen, ist also nicht sicher, sondern gegen das, was er selbst fordert, äußerst anfällig. (Und da ziehen die über alle her, die irgendwelche Schwächen in der Software haben…)
“Unter normalen, nicht von Ideologie geprägten Umständen könnte man da ja einen gewissen Lerneffekt oder so etwas Nachdenken erwarten…”
Verhältnismäßigkeit ist das Stichwort. Man kann durchaus gewisse Auswirkungen der eigenen politischen Ziele blöd finden, und diese Ziele trotzdem weiterhin haben. Geht vielen Menschen so. Keinerlei logischer Widerspruch sichtbar. Wie so oft wenn du dich zu diesem Thema auslässt.
Ach, zu sagen, daß man irgendwo keinen Widerspruch sieht, ist so einfach und billig… So kann man etwas ablehnend kommentieren ohne auch nur ein einziges greibares Wort zur Sache gesagt zu haben (womit wir wieder bei der Rabulistik angekommen wären).
Würde ich bloggen, daß heute Donnerstag wäre, kämen mindestens fünfe an, die als Kommentar schrieben, daß sie darin keinen Widerspruch sähen.
Hadmut !!
Warst DU das ?
Ob ich was war? Fehlt da ein Link oder noch was zum Kommentar?
(Falls das heißen soll, ob ich deren Server angegriffen habe: Sowas mache ich grundsätzlich nicht. Nicht mein Stil.)
Mit dem Verweis auf Rabulistik machst du es dir entschieden zu einfach. Es ist eher so, dass dein ganzer Eintrag selbst die Grenze zu schlechter Argumentation klar hinter sich lässt und man ihn guten Gewissens rabulistisch nennen könnte. Du verkürzt auch die Position und Sichtweise “des CCC” ziemlich stark, um überhaupt zu deinem Widerspruch zu kommen.
Wenn ich für die strikte Anwendung der Unschuldsvermutung bin und die Onlinedurchsuchung ablehne bin ich trotzdem kein Befürworter davon und nicht erschreckt wenn einige Verbrecher sich das zu Nutze mache. Wenn ich trotzdem nicht fine, dass man Verbrecher schützen sollte ist das auch kein Widerspruch.
Sei bei deiner Kritik am CCC vorsichtig, dass dir das Vorurteil, die Grenzen der eigenen Sichtweise oder das exemplarische Beispiel einzelner Idioten, die halt pro oder im CCC sind, nicht den Blick versperrt.
So eindimensional wie du es unterstellst ist auch “beim CCC” die Sichtweise nicht. Von den Hardlinern abgesehen dürften auch dort die meisten wissen, dass es letzten Endes um eine Abwägung verschiedener Aspekte geht und man nicht den Hühnerbraten und die Eier haben kann.
Sorry, Hanz, aber da liegst Du ziemlich daneben.
Gegen die Vorratsdatenspeicherung und für die Unschuldsvermutung zu sein sind zwei völlig unterschiedliche Sachen. Gegen die Vorratsdatenspeicherung zu sein hier so ganz kommentarlos und stillschweigend als Teil der – selbstverständlichen und unangegriffenen Unschuldsvermutung – zu stellen, halte ich für eine ganz unlautere und unsaubere Argumentationsweise. Das ist wieder so Totschlag-Rabulistik, nämlich etwas fragliches fälschlich als etwas Unangreifbares hinzustellen. So nach dem Motto wer nicht völlig gegen Vorratsdatenspeicherung ist, will gleich die Unschuldsvermutung abschaffen.
Die Leute, die Du beschreibst, die das Abwägen sehen, mag es geben. Aber dann ist die Haltung des CCC noch fragwürdiger, denn dann wäre es sogar bewußte Desinformation.
Anstatt inhaltlich auf das einzugehen, was ich geschrieben habe, pickst du dir etwas daran heraus, was du stattdessen angreifen kannst. Schlag doch mal in der von dir verlinkten Liste nach, da steht auch das als Kniff drin.
Es war auch nicht meine Absicht, die beiden Dinge inhaltlich zu verbinden, sondern sie waren als jeweils einzelne Beispiele gedacht.
Verkürzen wir doch mal deinen ursprünglichen Beitrag ein wenig auf den Teil, der die Würze hat. Dann sehen wir schnell, wo der der Wrum drin steckt.
“Einerseits trommelt der CCC ja mit voller Lautstärke für […]
Dann aber jammern sie aber ganz arg und hilflos darüber […]
Letztlich jammern sie also darüber, daß genau das, was sie immer so vehement fordern, sie selbst beim Kartenverkauf so heftig behindert und stört.
Das mit der Anonymität und so ist also gut, wenn man sie selbst genießt, aber nicht mehr gut, wenn die anderen sie gegen einen einsetzen. […]
Glaubwürdigkeit sieht anders aus”
Ein schöner Gegensatz, trommeln klingt auch immer so ein bisschen nach hetzen und laut schreien. Das tun Demagogen, Vertreter unlauterer Meinungen und solches Gesocks.
Auf der Gegenseite jammern sie aber. Auch alles andere als eine neutrale Beschreibung, weil es es hier neben der Eigenverantwortlichkeit an der Situation auch noch Hilflosigkeit und klein beigeben impliziert.
Zudem stellt sich die Frage, wo sie denn gejammert haben. Ja, es wurde bestätigt, dass wohl einige via Skriptbestellung den Server lahmgelegt haben und man darüber nicht glücklich ist.
Auch der Schluss, dass die Probleme ein direktes Resultat der Werte sind, für die sie sich einsetzen, ist an den Haaren herbeigezogen. Als Ob alleine die Möglichkeit etwas anonym zu tun und dabei keiner rigorosen Kontrolle unterworfen zu sein zwangsläufig dazu führt, dass sowas passiert.
Die Möglichkeit, dass man sowas bewusst duldet und geringer einstuft als die Probleme, die mit den Mitteln zur Verhinderung einhergehen wird auch einfach ausgeblendet.
Das gipfelt in dem Satz “Letztlich jammern sie also darüber, […] was sie immer so vehement fordern […]”
Genau das haben sie eben nicht getan, selbst wenn sie gejammert hätten. Hier wird als zwingende logische Konsequenz etwas präsentiert, was bestenfalls deine Meinung ist, aber nur durch Verkürzung zustande kommt. Dazu noch sprachlich so verpackt, dass es lächerlich klingt.
Das ist das gleiche Strickmuster und Niveau wie “wenn VDS gegen Kipo hilft, dann sind alle VDS Gegner für Kipo!”.
Dann stellt sich auch die Frage, woher du überhaupt weißt wie “der CCC” dazu steht. Du berufst dich auf eine Hand voll Querulanten, die für den CCC sprechen wollen und auf ein paar Kommentare in deinem Blog. Sind die überhaupt exemplarisch oder gar repräsentativ? Haben die sich jemals zu dem was du hier ausführst in einer Weise geäußert, die solche Schlüsse tragen würde?
Das muss man schon sehr selektiv zurechtstückeln.
ich habe die ccc-kartengeschichte hier mit interesse verfolgt und finde hadmuts empörung, auch in den ersten zwei artikeln, absolut gerechtfertigt:
ich fahre seit 2005 zum roadburn nach tilburg. 2005 kostete eine dreitageskarte noch 20€ und man konnte auf blauen dunst hinfahren. jetzt kostet diese etwa 170€ und viertageskarten kosten ca. 200€. es kommen bands (teilweise nur für diesen einen gig) und leute aus aller welt dorthin und längst aufgelöste bands reunieren sich nochmals sich um dort zu spielen. der veranstalter mußte dann, auf grund des wachsenden ansturms auf die begrenzten karten auf einen externen kartenvorverkauf zurückgreifen. ticketmasterNL. das festival ist im april und der vorverkauf beginnt traditionell zu einem gesetzten datum und uhrzeit!!! ende november des vorjahres. pro emailadresse werden maximal zwei karten verkauft. in diesem jahr waren das kartenkontingent für 2012 von etwa 3000 stück innerhalb 7 minuten ausverkauft.
ich würde nach holland fahren und denen die bude anzünden, hätte ich eine nachricht bekommen, dass meine erfolgreiche!!! bestellung einfach wieder gelöscht wurde, weil sich irgendwer zu doof angestellt hat.
wenn man sachen nicht bewältigt bekommen und das seit einigen jahren bekannt ist, sollte man sich überlegen, ob es nicht besser wäre den kartenverkauf für den ccc-congress jemanden zu überlassen der sich damit auskennt. damit wäre allen geholfen und solchen zoff würde es nicht geben. allerdings malt auch der, der zuerst kommt. für leer ausgegangene bildet sich aber kurzzeitig immer ein kleiner markt.
Hadmut,
mir erschließt sich noch nicht ganz, wie die VDS gegen eines der Probleme des CCC helfen soll. Ich dachte, dass selbst die Skriptkiddies von heute ihren VPN zu einem Anbieter im Ausland anwerfen bevor sie Böses oder Unerwünschtes tun.
Was unterscheidet die VDS im Internet denn von den unsäglichen Stop-Schildern, die jetzt zum Glück wieder vom Tisch sind? So lange sie nicht global mit einem gleichzeitigen Kryptographieverbot eingeführt wird hat sie in meinen Augen den identischen Effekt: Unschuldige Nutzer werden kriminalisiert, wer dagegen etwas böses tun möchte kann sie kinderleicht umgehen. Nach einer kurzen Anfangsphase, in der noch ein paar unerfahrene Internet-Bösewichte auffliegen werden, wird sie nichts mehr bringen, außer alle Bürger unter Generalverdacht zu stellen.
@Erich: Nein. Ziemlich viele Angriffe kann man über die VDS aufklären. Den auf meinen Webserver damals ja auch, und der kam sogar von „professionellen Securityspezialisten”. Einen VPN-Anbieter im Ausland kann/will sich nicht jeder leisten, zweitens denken viele aufgrund Teilwissens nicht so weit und drittens glauben viele, daß die dynamische IP-Adresse reicht. Und viele glauben auch gar nicht, daß sie für irgendwelche Hackereien belangt würden (schon gar nicht vom CCC). Es ist erstaunlich, aber ein ganzer Haufen Unfug kommt tatsächlich aus dem „Kinderzimmer” über Papis DSL-Zugang.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum in der Aufzeichnung einer IP-Adresse gleich eine „Kriminalisierung” liegen soll. Das hat irgendwer in Umlauf gesetzt und alle schwafeln es nach, aber es stimmt nicht. Mein KFZ-Kennzeichen und meine Telefonnummer sind auch fix, trotzdem liegt darin noch lange keine Kriminalisierung.
Und wie ich damals zur VDS schon geschrieben habe: Es ist geradezu völliger Schwachsinn, die VDS zu verdammen, solange man nicht erst einmal einen Anspruch auf dynamisch wechselnde IP-Adresse postuliert. Vielen ist nicht bewußt, daß man dynamische IP-Adressen nicht aus Datenschutzgründen hat, sondern aus anderen, die nicht mehr für alle Provider gelten. Gibt aber ein Provider seinen Kunden statische IP-Adressen, die damit Bestandsdaten und ständig herauszugeben ist, ist der Effekt noch weitergehend als bei der VDS – aber keiner beschwert sich, weil es nicht kampagnenfähig ist. Erst mit IPv6 dämmert den Leuten so ganz langsam, daß statische Adressen noch tiefgreifender sind als die VDS. Komischerweise regen sie sich aber nur bei IPv6, nicht aber bei IPv4 darüber auf. Und seltsamerweise behauptet auch niemand, daß in statischem IPv6 eine Kriminalisierung läge – obwohl der Effekt viel stärker als bei der VDS ist.
Dieses ganze Gerede um die VDS und die Kriminalisierung Unschuldiger ist ein sehr gut bis zur Reflexhaftigkeit eingeübtes, aber bei Licht betrachtet ziemlich dummes Geschwätz. Da wird ganz bewußt auf der Emotions- und Buzzword-Ebene die Aufwiegelung betrieben und keiner hinterfragt’s. Auch die Verfassungsbeschwerde mit 30.000 Leuten damals war ein PR-Stunt, aber inhaltlich ziemlich blöde und am Thema vorbei. Aber mit sowas kann man die Massen mobilisieren. Zum Schreien, nicht zum Denken.
@Hadmut:
Könnte nicht vielleicht auch folgendes zutreffen? Die CCCler sind angenervt über Bots und DoS auf ihren Ticketserver, beschweren sich, jammern meinetwegen … aber andererseits nehmen sie das einfach in Kauf, weil sie schlussendlich in einer *Güterabwägung* zu dem Schluß kommen, dass Anonymität, keine VDS, etc. wichtiger ist, als ein ge-dos-ter Ticketserver?
Und wenn ich einer *Güterabwägung* (Stichwort: Opportunitätskosten) ein Ding hinten anstelle (Verlässlichkeit des Ticketverkaufs), dann darf ich ja wohl dennoch darüber sprechen, dass es mich das nervt. Ich fahre ja auch mit der Bahn, weil ich mit dem PKW im Stau stehen würde, aber deswegen darf ich ja dennoch sagen, dass die Bahn suboptimal ist, auch wenn ich mich für sie entschieden habe.
Wäre alles ja auch eine Erklärung; so ein bißchen ausgewogener als Deine “Heuchelei”-Vorwürfe.
@karbau: Jain. Das kann gut sein, daß sie eine Güterabwägung treiben – aber keine, die meine Billigung fände.
Weißt Du, hier geht es um Eintrittskarten, also eigentlich fast Nichtigkeiten. Wenn man keine bekommt, hat man ein Blog-Thema, aber die Welt geht nicht unter. Ich hatte ja nicht mal mehr Lust, noch hinzugehen. Eine solche Güterabwägung an etwas so popeligem und ohnehin miserabel organisiertem wie Eintrittskarten zum C3 zu messen, ist per se schon blödsinnig, weil das Ergebnis klar ist. Zumal die sich ja sowieso keine Mühe mit den Karten geben, wie soll dann bei einer Güterabwägung was anderes rauskommen?
Jetzt mußt Du aber berücksichtigen, daß es im Internet (ob per Web-Shop oder in anderem Zusammenhang) viel wichtigere Sachen gibt, die ähnlich bedroht sind. Gerade wurde wieder eine CA kompromittiert (zumindest ihr Webserver, aber da gab’s ja mehr Fälle), und manchmal richten solche Angriffe auch ernsthaft Schaden an, können Leute vom Betrieb abhalten, zum Aufgeben zwingen und und und.
Eine Güterabwägung an so etwas Lächerlichem wie einem Eintrittskartenserver vorzunehmen und dann das Ergebnis auf den Rest der Welt zu übertragen und damit jedem zuzumuten, mit seinem Server genauso nachlässig umzugehen wie die mit ihrem, ist per se vermessen und untauglich.
Man kann nicht sagen, daß man den Mist mit seinem (ohnehin lausigen) Ticketverkauf aushalten kann, also müßten es alle anderen auch aushalten.
@Hadmut: Immerhin war die Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe durchaus erfolgreich. Inwiefern sie “inhaltlich ziemlich blöde” war, solltest du — um deiner hier oft zur Schau gestellten Kompetenz willens — aber mal genauer erklären. Auch das “am Thema vorbei” würde mich interessieren …
@Erwin: Hab ich doch schon längst. Siehe meinen damaligen Blog-Artikel über die Vorratsdatenspeicherung. Ich kann doch nicht jedesmal alle früheren Blogartikel wieder wiederholen…
Ich frage mich, ob man den CCC als homogene Masse sehen kann. Der letzte CCC-Thread zeigte mir, daß es wie bei politischen Parteien eine Menge an Grüppchen, Gruppen und Strömungen zu geben scheint – und aus dem Verhalten einzelner auf das Verhalten der Gesamtheit zu schließen, ist nicht wirklich zulässig.
Klar. Die Leute, die für sich reklamieren, im Namen des CCC zu sprechen oder handeln, müssen sich da eher Kritik gefallen lassen, als diejenigen, die das nicht tun. Aber auch gewählte Politiker gönnen sich ja manchen massiven Medienpatzer. (Noch besser: Kiddies, die meinen, im Namen einer beliebigen “Community” zu sprechen. “Die Community wird das nicht akzeptieren…”)
“Sicher” und “Unterdrückung” sind nicht per se linear abhängig voneinander. Man kann sich sicherlich Systeme denken, die es erlauben, Karten für ein CCC-Event zu verkaufen, OHNE daß Skript-Kiddies da viel ausrichten können. Anonymität? Wir hatten doch schon geklärt, daß es sich bei der GmbH um einen Geschäftsbetrieb handelt. Da kommt ein Vertrag zustande (oder auch nicht). Da wäre mit als Käufer schon klar, wenn es eine Klarnamenspflicht beim Onlinekauf gäbe – und vielleicht auch sehr kurze Fristen zur Bezahlung. Anonym Karten kaufen kann man auch. Ist trivial. Man fährt zu einer Vorverkaufsstelle, die phyische Karten verkauft, zahlt bar, gut ist.
Alles machbar, alles überhaupt kein Prublem.
Wenn das aber jemand nicht will (weil es im Verhältnis zum Nutzen nicht angemessen scheint), darf sich dann nicht beschweren, wennd ie Script-Kiddies zuschlagen.
Wannabe-Hacker sind halt Schad-Wetware. Die wollen keine Karte, die wollen, daß jemand dann doch mal ihren winzigen E-Peen zur Kenntnis nimmt.
Für mich wäre der Fall relativ einfach. Kartenverkauf in deutschen Großstädten (ist machbar, bezahlbar und funktioniert), kombiniert mit dem Verkauf der Online-Karten über spezialisierten Diensleister mit modernen Zahlungsmethoden. Klassisches “Make or buy”. Wer Anonymität will, tobt zum Buchhändler/Ticketshop in Uninähe. Wer “so” eine Karte will, kauft sie online. Sonderfall: Leute mit einem wirklichen Bedürfnis an Anonymität, für die man noch eine Sonderregelung braucht. Aber man darf die Events nicht überschätzen. SO wichtig, daß der Kartenverkauf in einer Vorverkaufsstelle von Leuten mit Schlapphut überwacht wird, ist das Ganze nicht.
@Jens: Die Sache hat nur einen gewaltigen Schönheitsfehler: Mit dieser Logik kann der CCC alles behaupten und für nichts kritisiert werden. Das läuft auf völlige Unkritisierbarkeit hinaus, man könnte gar nichts mehr in Frage stellen, weil alles, was gesagt wird, im Zweifelsfall immer nur eine Splittergruppe war, die nicht für den CCC spricht. Das kann’s ja nun auch nicht sein.
Ach Hadmut, so langsam könnte man das als manisches Verhalten bezeichnen, mit dir und dem CCC. Wenn du dir den schonmal von mir verlinkten Blog-Eintrag von einem der Organisatoren durchliest, dürftest du da eigentlich nirgends großartiges Gejammer finden, sondern eher ein achselzuckendes “ist halt so”. Wenn es dem CCC darum ginge, da ein einwandfreies, gut skalienderes Presale-System zu bauen, dann gäbe es dieses System mittlerweile. Das war ein Server, wahrscheinlich ein halbwegs getunter Apache mit davorgeschaltetem nginx.
Woher nimmst du die Information, dass es sich ganz offensichtlich um absichtliches DDoS gehandelt hat, um den Vorverkauf zu blockieren?
Scripte, die mehr als die maximal pro Person zulässigen Tickets zu verkaufen versuchen, hätte man durch einen relativ einfachen Mechanismus verhindern können. Technisch ist das den Jungs zuzutrauen und die Tatsache, dass das nicht gemacht wird, nährt ein wenig das, was dir einige Kommentatoren schon in den vorigen Rants von dir mitzuteilen versucht haben: Das ist kein Business, von dem jemand Frau und Kind ernährt.
> Die Fehlermeldungen, die ich beobachtet habe, scheinen, so wie sich
> manche geäußert haben, darauf zurückzugehen, […].
Die einzig mir bekannte Fehlermeldung war ein “Bad Gateway”. Was meinst du genau? Deine Beschreibung klingt ein wenig merkwürdig. Dass da jemand im großen Stil Tickets mit Fake-Namen bestellt haben soll, ist mir neu. Das muss natürlich nicht heissen, dass es das nicht gegeben hat.
Ich hatte es dir schonmal versucht zu erklären: Das Presale-System vom CCC ist darauf ausgelegt, dass man die Möglichkeit hat, anonym zu bestellen und zu bezahlen. Wo liest du jetzt die CCC-Stellungnahme, in der behauptet wird, dass diese Anonymität die Wurzel des Presale-Problems ist?
Oh, und wo spricht sich der CCC für dynamische IP-Adressen aus? Die Quelle hätte ich ja gerne.
Ich befürchte, dass ich hier einen Troll füttere und du einfach die Keule schwingen wirst, dass die blinden CCC-Fanboys halt naiv sind, aber ich bin hin und wieder Optimist.
@Daniel:
Erstens: Ich habe nur eine Fehlermeldung gesehen im Sinne von unterschiedlichen Texten. Die aber bei diversen Versuchen über knapp eine halbe Stunde immer wieder. Daher halte ich den Plural für angemessen. Ich hab ja nicht gesagt, daß es verschiedene Fehlermeldungen waren.
Zweitens: Wer bist Du überhaupt, daß Du glaubst, daß etwas schon deshalb unrichtig ist, weil es „Dir neu” ist?
Drittens: Der CCC hat sich ja wohl ziemlich deutlich gegen die Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen. Das setzt zwingend voraus, für dynamische IP-Adressen zu sein, weil statische IP-Adressen kein Verkehrs-, sondern ein Bestandsdatum wären und damit nicht nur unbegrenzt lange gespeichert werden dürften, sondern sogar müßten. Man kann (in Bezug auf Internet) nicht gegen eine Vorratsdatenspeicherung sein ohne gleichzeitig auch für dynamische IP-Adressen zu sein, sonst wäre es grob unsinnig.
Viertens: Ich bin hier nicht der Tanzbär und wir sind hier nicht bei Wünsch Dir was. Ich werde nicht bei jedem beliebigen Leser, der gerade mal seinen Vornamen oder ein Pseudonym hier aufkreuzt, den ganzen Krempel jedesmal von neuem aufzählen und vorbeten, sonst würde ich nämlich nichts anderes mehr machen. Daß ich kontrovers blogge bedeutet noch lange nicht, daß ich grenzenlos Arbeitszeit zu verschenken habe. Wer hier einfach so vorbeikommt und „ich hätte gerne” argumentiert steht bei mir in der Priorität ganz hinten.
Du:
> Wer bist Du überhaupt, daß Du glaubst, daß etwas schon deshalb unrichtig ist, weil es „Dir neu” ist?
Ich:
> […] Das muss natürlich nicht heissen, dass es das nicht gegeben hat.
Haken wir einfach mal ab, ja?
Zu drittens: Stimmt, die juristische Unterscheidung hatte ich nicht bedacht.
Zu viertens: Dein Herumgeraunze bei anonymen/pseudonymen Kommentaren nimmt aber langsam obskure Züge an. Wenn dir das auf deinem Blog nicht passt, dann verlang doch, dass man sich mit seinem NPA authentifiziert. Das müsste dir doch sehr gut tun und es wäre dein gutes Recht.
Aber zu meinem Vornamen: Anhand meiner Mailadresse kann jeder auf meinen Namen schliessen. Nicht nur, dass die Domain auf meinen Namen registriert ist, schon der Aufruf der minimalistischen Webseite enthält meinen Nachnamen. Als ich zuletzt eine Allgemeinen Kommentarbestimmungen gelesen habe, stand da nichts von dem Wunsch, in Kommentaren mit seinem bürgerlichen Namen aufzutreten.
Natürlich will ich es dir nicht abverlangen, bei jedem Kommentar ein whois auf die Domain zu machen oder bei der Denic zu gucken, wer dir da schreibt. Wenn es aber keine 3 Sekunden erfordert, meinen kompletten Namen herauszubekommen und es primär das Fehlen des selbigen ist, deine Behauptungen nicht zu belegen, dann kann ich dir unterstellen, dass du dich einfach aus der Affäre ziehen willst. Du stellst kontroverse Behauptungen auf, die du nicht mit Quellen unterfüttest und blökst dann herum, wenn jemand gerne wüsste, worauf du dich beziehst. Das ist nach meinem Empfinden kein guter Stil.
Bitte erklär mir doch, welchen Sinn Kommentare hier erfüllen sollen, wenn du auf Anfrage nichtmal dazu bereit bist, einen solchen Rant mit Fakten zu untermauern?
Entschuldige, wenn ich gerade zynisch wirke – viel anderes fällt mir dazu gerade nicht ein.
@Daniel: Ich habe nichts gegen anonyme/pseudonyme Kommentare im Allgemeinen, zumal ja auch viele nützliche und gute dabei sind (und ich auch ziemlich viele nützliche Informationen für Forschungsmafia.de anonym bekommen).
Ich habe nur was gegen eine bestimmte Kategorie anonymer/pseudonymer Kommentare. Nämlich die, die trollen, durch Kommentar-Ping-Pong vollmüllen und die, die durch Gemecker bis Dreckwerferei Meinungen entwerten wollen, und sich dem Verdacht aussetzen, versteckt hinter Pseudonymen Lobbyismus und Propaganda zu betreiben.
Ich bin auch nicht gehalten, meine Meinung jedem gegenüber kostenlos zu begründen, der vorbeikommt und irgendwas fordert. Das würde nämlich bedeuten, daß man erst dann eine Meinung äußern darf, wenn man 24 Stunden am Tag rund um die Uhr Anfragen beantwortet, zumal es eine Masche mancher Leute ist, einen gezielt in so viele Einwände, Rückfragen, Beweisforderungen zu verstricken, daß es zur DoS-Attacke wird. Auch eine Zeitung oder Fernsehsendung ist nicht verpflichtet, Dir irgendwas zu begründen oder näher zu erläutern, wenn Du da anmeckerst. Aus irgendwelchen Gründen glauben die Leute aber, daß dann, wenn etwas im Web veröffentlicht wird, jeder beliebig mitschwätzen kann und ich alles veröffentlichen müßte, was die Leute an Müll einwerfen, und daß ich für jeden hier vortanzen müßte, der irgendwas fordert. Und das mache ich nicht mit. Ich stecke in das Blog soviel Arbeitszeit, wie ich persönlich übrig und Lust habe. Wer von mir was will, was ich nicht aus eigener Lust tue, kann das gegen meinen üblichen Stundensatz haben. Ich lasse mich aber nicht von irgendwelchen Leuten, die nicht mal sagen wollen, wer sie sind, zu irgendwelchen Arbeiten oder Ausführungen verpflichten.
Das mag in Deinen Augen kein guter Stil sein, was Dir erlaubt ist, denn wir haben Meinungsfreiheit und auch Du mußt das mir gegenüber nicht begründen.
Du mußt aber kapieren, daß es mir erstens völlig schnurz ist, was eine mir völlig unbekannte Person, die nicht mal sagt, wer sie ist, davon hält. Zweitens geht es darum, mit einer begrenzten Menge an Zeit möglichst viel Blog-Spaß (bei mir und bei Lesern) zu erzeugen. Und das geht nur, indem man sich auf die durchschnittliche Einschätzung und nicht auf jeden Einzel-Leser konzentriert. Setzt man sich zum Ziel, jeden beliebigen Einzel-Leser befriedigen zu wollen, ist das Blog tot. Das geht einfach nicht, weil sowieso jeder was anderes will.
Und nein, Du wirkst gar nicht zynisch. Du wirkst naiv. Jedenfalls auf mich.
Du hast es völlig ignoriert, dass es keine 3 Sekunden kostet, meinen Namen herauszufinden.
Du wirfst Behauptungen in den Raum, die zumindest von zweifelhafter Natur sind und weigerst dich, diese zu belegen, weil dich das ggfs. Zeit kostet.
Warum relativierst du eine solche Behauptung nicht einfach, indem du dich auf Hörensagen oder von mir aus auch Tagträume beziehst, anstatt erst vermeintlichen Unsinn oder zumindest Halbwahrheiten in den Raum zu stellen und dich beim ersten Zeichen von Zweifel auf “bezahl mir doch meinen Stundensatz, du anonymer Speinner!” zu pochen? Das macht es natürlich sehr einfach für dich, dir auf weitere Kommentare zu antworten, ist dann aber müßig und wird von mir künftig unterlassen. Ich möchte keinen Troll überfüttern und ich fazialpalmiere eigentlich schon, dass ich mir *nochmal* die Zeit nehme, dir zu antworten.
Das ist hier dein Blog, tu und lass, was dir passt. Nur wundere dich dann nicht, wenn man deine CCC-bezogenen Beiträge für verschwörtungstheoretischen Unsinn hält. Diese Chemtrail-Esos inhaltlich nämlich genau so vor.
Dass der Naivitätsvorwurf kommt, hatte ich ja prophezeit.
Over and out.
Korrektur: Diese Chemtrail-Esos [gehen] inhaltlich nämlich genau so vor.
…. dabei ist doch die Erklärung für alles ganz einfach:
Ursula von der Line hat ganz einfach Herrn Maguhn auf die
Seite genommen und ihm klargemacht, das solange keine
Eintrittskarten an das männliche Geschlecht augegeben werden dürfen,
solange die von der EU in Brüssel beschlossene Haecksenquote
nicht erfüllt wird!
😉
hanna.
WOW, daß ich da nicht gleich drauf gekommen bin. Das ist es. Die Frauenquote!
Rein der Neugierde halber, falls ein Besucher der Kongresse mitliest: Wie hoch ist den der Haecksenanteil dort?
> Dann aber jammern sie aber ganz arg und hilflos darüber, daß ihr Online-Kartenverkauf für ihren Kongress nicht funktioniert, weil er den Denial-of-Service-Attacken, den unzähligen Mehrfach-Anmeldungen und den Blind-Bestellungen von Skript-Kiddies zum Opfer fällt.
Wo tun sie das denn wieder?