Saufen (und Besoffene) in öffentlichen Verkehrsmitteln
Noch’n Grund für die Sinnhaftigkeit von Verboten. Mit Orangensaft wär das nicht passiert.
12 Kommentare (RSS-Feed)
Solche Strafzahlungen gibt’s meines Wissens in manchen Rechtssystemen. Schadensersatz kann nochmal obendrauf kommen. Ersteres ist wohl das Strafverfahren, letzteres wohl die Schadensersatzklage. Es hieß ja, sie haben sich schuldig bekannt, was es meines Wissens dort nur im Strafrecht gibt.
Ich habe mal eine Notlandung erlebt, weil ein Taucher unbedingt ein paar Stunden vor dem Flug noch einen Tauchgang machen musste. Ich habe leider nie erfahren, was dem an Rechnung später präsentiert wurde.
Als Passagier eines Flugzeuges alkoholisiert zu sein ist mit gutem Grund (siehe oben) übrigens bereits verboten, wobei es eher eine Vorschrift an den Luftfahrtunternehmer ist, solche Passiere nicht befördern zu dürfen, die ersterer dann per allgemeiner Beförderungsrichtlinie an zweitere weitergibt.
Ich hab als Kind mal erlebt, wie in einem Flugzeug auf dem Weg vom Gate zur Startbahn einer im Suff randaliert und die Stewardessen angegriffen hat. Die sind dann noch auf dem Boden wieder zum Gebäude gefahren, Tür ging auf, vier Polizisten kamen rein, auf die ist er auch losgegangen, dann hat er von denen ein paar aufs Maul bekommen und sie haben ihn mitgenommen. (War in Teneriffa.) Eine Stewardess sagte damals, das würde teuer.
Und angeblich gibt’s irgendwo (weiß nicht mehr, Pazifik oder Atlantik) so einen winzigen Inselstaat mit ner riesigen Landebahn, die eben als Notlandeplatz für Jumbos usw. dient, weil sonst weit und breit nur Wasser ist. Dort landen öfters mal welche, um besoffene Randalierer rauszuwerfen. Und weil denen das dort stinkt, haben sie dafür gleich ganz drakonische Strafen festgelegt. Weiß nicht mehr, aber war irgendwas mit ewig im Kerker bei Wasser und Brot.
Wenn die schon besoffen waren: Warum haben die im Flieger noch mehr Sprit bekommen?
Ich frage mich eher, warum die erst überhaupt an Bord durften, wenn sie schon besoffen waren.
@klonderer und @yasar:
Weil beispielsweise zwei der drei Kategorien von Hardcoretrinkern/ Alkoholikern durchaus einen ordentlichen Pegel “Grundlast” vertragen und sich normal verhalten (können), und erst der sprichwörtliche Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt.
Als nun schon einige Jahrzehnte trockener Alkoholiker darf ich versichern, daß ich in meinen “besten” Jahren durchaus zwei, zweieinhalb ‰ im Blut haben konnte, ohne irgendwelche Ausfallerscheinungen zu offenbaren, sei ‘s zu torkeln, sei ‘s zu lallen. So wird es wohl auch bei den RIM-Leuten gewesen sein, die Stewardessen haben somit keinen Grund gesehen, den Herren anfangs zwei, drei Gläser Whisky zu verweigern.
Tscha, und dann folgte halt, was diese Krankheit ausmacht, namentlich der sogenannte Kontrollverlust, mit dem Rauschmittel der Wahl aufhören zu können –> führt zu immer schnellerer Einnahme –> führt zum allmählichen Anstieg der Manifestation der Ausfallerscheinungen –> führt zur Verweigerung weiteren Ausschanks durch die Ausschenker –> führt zu gesteigerter Aggression des Süchtlings –> führt zu Pressemeldungen dieser Art.
PS: Ihr glaubt gar nicht, was jahrzehntelang geübte Alkoholiker sich in den Körper kippen können, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken; “Normale” wären bei diesen Konzentrationen bereits lange tot.
In der Tat. Ich verstehe überhaupt nicht warum wir die Prohibition nicht einführen. Die USA haben in den 20er Jahren ja schon erfolgreich zeigen können, dass das Verbot von Alkohol das gesellschaftliche Zusammenleben deutlich verbessern kann und die Kriminalitätsraten deutlich senken kann. Warum wir uns als Gesellschaft solche Randale wie in der Münchner S-Bahn in der letzten Woche antun, kann ich beim besten Willen nicht verstehen.
Ich dachte, in der US-Prohibition wäre die Kriminalität gestiegen und sie hätte die typischen US-Mafia-Ganster im AlCapone-Stil mit Maschinenpistole erst zustandegebracht?
@Hadmut: Ironietags überlesen? Locker bleiben. 🙂
Und hier, noch ein Beispiel für die fatalen Auswirkungen von Alkohol auf unsere Gesellschaft: http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_Bierkrawall
20 Tote! Was soll denn noch passsieren, damit die Politik endlich reagiert? In was für Zeiten leben wir eigentlich?!
Weil es so schön passt:
http://www.der-postillon.com/2011/12/schockstudie-passivtrinken-schadet-der.html
Wieso müssen die jeder nur 35k CAD an die Airline zahlen, wenn der Schaden 200k CAD betrug? Oder kommt da zivilrechtlich noch etwas hinterher?
Mir ist jedenfalls unklar, was “Strafe an die Fluggesellschaft” rechtlich sein soll.