Die Gewerkschaft der Polizei behauptet…
…immer wieder (kam auch gerade wieder im Fernsehen), daß die Kennzeichnung von Polizisten lebensgefährlich wäre und demonstriert dies, indem sie mit einem Alu-Namensschild ein Eisbein durchschneidet. Mit solchen Schildern könnte man auch Halsschlagadern durchschneiden.
Seltsam.
Als ich (vor inzwischen 25 Jahren) bei der Bundeswehr zum Grundwehrdienst war, mußte ich an allen Kleidungsstücken (Hemd, Feldjacke, Parka) auf der linken Brust ein fest angenähtes Namensschild tragen. Verletzungsgefahr gleich Null, weil das Ding aus Stoff war. Dazu unverlierbar. Und an der grauen Prachtuniform hatte ich da ein Namensschild aus Leder. Ebenfalls ungefährlich.
Warum also könnte eine Kennzeichnung von Polizisten nur mit scharfkantigen Metallschildern erfolgen? Versteh ich nicht.
18 Kommentare (RSS-Feed)
Dann können diese Schilder in Bayern ja gefahrlos eingesetzt werden.
Da isst man doch eher Grillhaxe, oder?
😉
Ist doch praktisch. Wenn die Polizisten mit Eisbeinen angegriffen werden, können Sie Ihre Namensschilder zur Selbtverteidigung nutzen. .-)
Wo Du gerade die Bundeswehr erwähnst, fällt mir ein alter BW-Witz ein, der in diesem Fall passen würde.Vielleicht geht die Kennzeichnung nur mit austauschbaren Namensschildern, weil sonst beim wöchentlichen Wäschetausch (Meier mit Müller, Berger mit Schmittke usw.) die Namen durcheinander kämen 🙂
Diesen Hinweis mit den Schildern bei der Bundeswehr hab ich auch schon mal gebracht. Warum erfinden die was Neues wenn es doch ein seit Jahren erprobtes und sicheres System gibt?
Achja … mittlerweile sind die Schilder nicht mehr fest angenäht. Wer will kann natürlich immer noch. Sondern die Schilder sind mit Klettstreifen – wie bei den Schuhen – an den Klamotten befestigt. So kann man die Schilder problemlos zwischen verschiedenen Jacken, Hemden und so weiter wechseln oder auch mal schnell eine Jacke vom Kollegen anziehen.
Das dürfte eher damit zu tun haben, daß die Bundeswehr zu meiner Zeit eine reine Selbstbeschäftigungstruppe war, inzwischen aber in den echten Krieg zieht. Und in den Einsatz gegen den Feind nimmt man normalerweise gar nichts mit, was einen identifizieren kann, nicht mal Rangabzeichen. Könnte mir vorstellen, daß die sich vor dem Einsatz alle Namensschilder und Abzeichen entfernen.
“Und in den Einsatz gegen den Feind nimmt man normalerweise gar nichts mit, was einen identifizieren kann”
Die Polizei auch nicht.
Ist doch wieder typische Staatsidiotentaktik. Zeigt irgendwas, behauptet dass eine Gefahr davon ausgeht, und verschweigt dasss es gar nicht darum geht.
“Und in den Einsatz gegen den Feind nimmt man normalerweise gar nichts mit, was einen identifizieren kann”
Das kann ich mir bei Geheimdiensten vorstellen, oder bei Spezialeinheiten, aber bei “normalen” Soldaten ? Was ist denn dann die berühmte “Hundemarke” bei den Amis, die man immer aus den Filmen kennt ? Ich mein, irgendwie muss man doch auch Gefallene identifizieren, bzw Mitglieder verschiedener Einheiten die sich untereinander nicht kennen müssten doch trotzdem irgendwie wissen wer der Ranghöhere ist, oder nicht ?
Die Hundemarke gibt’s auch bei den Deutschen. Da steht aber kein Dienstgrad drauf. Ich weiß nicht mehr, ob bei mir damals auch der Name oder nur die Personenkennnummer drauf stand. Uns war aber damals ausdrücklich verboten worden, bei Fahrten ins östliche Ausland bzw. die DDR die Hundemarke, Dienstausweise, Bundeswehrführerscheine oder irgendwelche Uniform- oder Ausrüstungsgegenstände mitzunehmen.
Davon abgesehen kann man eine Hundemarke auch wegwerfen, wenn man in Gefangenschaft gerät. Fest angenähte Namensschilder kann man nicht einfach wegwerfen.
Und die Hundemarken sieht man normalerweise auch nicht von außen. In manchen Militärbereichen ist es beispielsweise auch nicht erlaubt, im Kriegsfall vor dem Vorgesetzten strammzustehen oder zu salutieren, damit Scharfschützen nicht sehen, wer der Chef ist.
Also, mir hat man in der BW noch beigebracht, dass, sollte ich mal in Gefangenschaft des Feindes geraten, ich meinen Namen und Dienstgrad preisgeben müsse. Das ist ein Teil der Genfer Konvention.
…
Eben nachgelesen bei Wikipedia:
“Kriegsgefangene sind bei Befragungen nur verpflichtet, ihren Namen und Vornamen, ihren Dienstgrad, ihr Geburtsdatum sowie ihre Identifizierungsnummer beziehungsweise äquivalente Informationen zu nennen (Artikel 17).”
Wenn das so ist, macht es keinen Sinn, Dienstgradabzeichen im Kampfeinsatz abzunehmen, Spezialeinsatzkräfte und Spione mal ausgenommen. Und gehört habe ich davon auch noch nie …
Und ja, die Genfer Konvention ist alt genug, dass sich hier niemand mehr rausreden kann. 😉
Als ich bei der Bundeswehr war, hat die überhaupt nichts gemacht, wofür die Genfer Konvention irgendeine Rolle gespielt hat – und ich kann mich auch nicht mehr an alles erinnern, was 25 Jahre her ist.
Vielleicht hat das auch einfach mit der Kleidung zu tun. Vielleicht geht die kaputt (Goretex?), wenn da einfach irgendwer mit der Nähmaschine ein Namenschild draufnäht. Von dem, was wir da damals hatten, war überhaupt nichts wasserdicht, da kam’s auf ne Naht mehr oder weniger nicht an.
Wegen der Rangabzeichen bei der Bundeswehr:
Klar macht es nen Unterschied ob du Rangabzeichen trägst oder den Namen als Gefangener preisgeben musst.
Als Kombatant (=Soldat) bist du quasi Freiwild. Das heißt wenn der Feind den Anführer erkennt wird er diesen bevorzugt ausschalten, um Chaos in der Truppe zu verursachen und die Moral zu schwächen.
Wenn der Soldat aber schon in Gefangenschaft ist, weil er sich beispielsweie ergeben hat, ist er ein Kriegsgefangener nach der Haager Landkriegsordnung und darf damit nicht verletzt oder gar getötet werden.
Und wo tragen Geheimdienstler denn Uniformen? Das ist doch sogar bei Spezialeinheiten bei Aufklärungsaufgaben unüblich, oder nicht?
Wegen der Schilder bei der Polizei:
Wenns Wirklich darum geht das sie dann nimmer wasserdicht wären, könnt man die auch aufkleben xD
Es gibt eine Lösung, die ich 1968 in Belgrad bei der (Bereitschafts-)Polizei gesehen habe. (Ja, ich bin ein alter Knacker.) Auf jedem Koppelschloß stand eine eingeprägte Nummer, und nein, diese Nummern waren alle verschieden. Man konnte also jeden Polizisten anhand seiner Nummer identifizieren. Und das im damals noch bösen kommunistischen Jugoslawien. Warum geht so etwas nicht im angeblich guten demokratischen Deutschland? Ich will gar nicht wissen, wie der Typ mir gegenüber heißt, ich will ihn identifizieren. Dazu reicht eine Nummer auf dem Koppelschloß.
Afaik haben die deutschen Hundemarken derzeit nur eine Personennummer und den Anfangsbuchstaben des Nachnamens als Elemente zur Identifizierung.
Als die hesschische Polizei dazu gezwungen wurde (von Rot/Grün nach den Startbahn West Krawallen) Nummern an den Helmen zu tragen, klebten sie alle Playboyhäschen drüber… Soviel zum Willen der “Co(r)ps” zu Identifikation der schwarzen Schafe.
Hier der link zu der Sendung, die Du vermutlich meinst.
Das mit der haxe ist aber schon älteren Datums (kam auch mal bei fefe durch vor längerer Zeit).
Wenn das jemand anderes gemacht hätte, wäre ein Aufschrei losgebrochen, wie man ein Polizist mit einem Eisbein vergleichen kann. “Polizisten sind doch keine fetten Schweine” oder so.
Nun ja, es waren ja nur Steuergelder. Alles was ich sonst noch zu sagen hätte ist strafrechtlich nicht unbedenklich.
Als würde es darum gehen =D
Wo kämen wir denn hin wenn Polizisten für ihre Taten Haftbar gemacht werden würden?
Die Demonstration mit dem Eisbein ist aber wirklich klasse.
Ich glaube ja immer noch, das dass in Wirklichkeit Satire ist =D