PDF/X-3, Druckprofile und CMYK
Kennt sich jemand sehr gut damit aus? (Nachtrag)
Ich bin gerade am Rätseln.
Ich will/muß ein Werk mit Bildern drin druckfertig für die Abgabe zur Druckerei erstellen. Man erwartet PDF/X-3 mit Farbprofil Fogra27. Klingt erst mal unkompliziert.
Die Software zum Erstellen (Scribus 1.4.0 weil’s nichts/wenig kosten soll und Scribus im Prinzip alles kann, was gebraucht wird) unterstützt das auch alles ganz ausführlich und spuckt mir das bestellte PDF/X-3 auch aus.
Das Problem daran: Ich habe schon ewig rumprobiert, aber Scribus wandelt die eingebetteten Bilder nicht in CMYK, sondern läßt sie in sRGB (je nach gewählter Kompression als JPEG oder PPM) und pappt nur ein Profil dran, das beschreibt, in welchem Farbmodell die Bilder sind.
Im Prinzip erscheint mir das nicht mal unlogisch, denn es kommt gerade so in Mode, die Farbseparation nicht mehr selbst zu machen, sondern nur genau zu beschreiben, was man hat, und die Wandlung dann den RIP des jeweiligen Druckers vornehmen zu lassen. Das steht nicht nur so in der Anleitung von Scribus, ich weiß auch von einigen Spitzen-Farbdruckern, daß die Hersteller empfehlen, die Wandlung bleiben zu lassen und das dem Druckertreiber zu überlassen. Das heißt aber noch lange nicht, daß auch Druckereien schon alle so modern drauf sind. Ich kenne das eigentlich so, daß die Druckerei sagt, welches Profil sie verwendet, und dann der Auftraggeber die Aufgabe hat, die Farbseparation vorzunehmen, damit das dann auch so aussieht, wie er es haben will.
Was ist denn da nun bei gewerblichen Druckereien derzeit so üblich? PDF/X-3 mit Bildern in CMYK oder läßt man die Bilder in sRGB und das dann den RIP erledigen?
(*Großer Seufzer*)
[Nachtrag:]
Ich bin inzwischen etwas weiter gelangt mit meinem Erkenntnisstand.
Es ist wohl so, daß PDF/X-1a nur die Darstellung in CMYK gestattet, während PDF/X-3 beides, also auch RGB mit Profil, gestattet.
Von vielen wird aber die Variante, es in RGB zu belassen und ein Profil dranzupappen, für besser und vorteilhafter erachtet, weshalb Software wie Scribus keine Umwandlung mehr vornimmt. Zwar wäre die Darstellung in CMYK in PDF/X-3 möglich, aber nicht verpflichtend. Wenn die Druckerei also ein PDF/X-3 haben will, dann heißt das, daß man auch RGB einreichen kann, sonst wäre es kein PDF/X-3. Eine Druckerei, die also unbedingt CMYK haben will, muß also ein PDF/X-1a anfordern.
Das stimmt zwar nicht so ganz mit dem überein, was manche Druckereien anfordern, erscheint mir aber sinnvoll und plausibel.
Damit dürfte das Problem – mehr oder weniger – dadurch gelöst sein, daß das Problem bei vertiefter Betrachtung nicht besteht.
Tatsächlich ist es wohl so, daß in der Zeit analoger (Film) und auch in der Anfangszeit der digitalen Vorlagen tatsächlich – so wie ich das eigentlich immer kannte – immer Farbauszüge in CMYK (plus eventueller Schmuckfarben) eingereicht werden mußten, die die Druckereien dann genau so verwendet haben. Da war es das Problem des Kunden, das richtig zu konvertieren.
Neuerdings, also erst seit ein paar Jahren, ist es wohl so, daß praktisch an jeder Druckmaschine ein individueller Computer (bzw. Software) hängt, die für diesen Drucker gedacht ist, und das Farbmanagement inzwischen üblich ist, man also nunmehr RGB zur Wandlung am Drucker einreichen kann.
[Nachtrag 2:]
Eben rief mich die Druckerei an, bei der ich nachgefragt habe, und hat mich noch weiter erleuchtet. So ergibt das wirklich Sinn.
Sie nehmen also problemlos PDF/X-3 mit RGB (und zwar besser AdobeRGB als sRGB) und Profilen, weil sie ohnehin nicht mehr mit Druckplatten und Fogra27 arbeiten, sondern mit Digitaldruckern, die teils auch mehr als 4 Farben haben, und den Druck mit 4 Farben und Fogra27 nur simulieren. Tatsächlich kommen dann (wie man es von besseren Fotodruckern kennt) mitunter mehr als 4 Farben heraus. Fogra27 wird nur vorgegeben, um überhaupt einen Standard zu haben, weil ansonsten da jeder Drucker längst macht und mischt, was er will, und dessen individueller RIP dafür verantwortlich ist.
PDF/X-3 mit RGB und Profil ist also das Mittel der Wahl.
Juhuu, jetzt hab ich’s kapiert! 🙂
28 Kommentare (RSS-Feed)
Ich habe schon bein einer Druckerei angerufen, die in Frage käme. So wahnsinnig präzise war die Angabe aber auch nicht. „4C Euroskala” wollten sie haben. Auf der Webseite stand es etwas genauer mit Fogra. Gut und schön. Daraus kann ich aber noch nicht entnehmen, ob ich auf Scribus einschlagen muß, bis es den Farbauszug selbst macht, oder ob ich nur die Eingabedaten genau beschreiben muß und die Druckprofile nur für den Softproof brauche. Zumal ich da heute abend auch niemanden mehr erreiche.
Meine Empfehlung lautet:
Fotos grundsätzlich im RGB-Format lassen, dabei aber für herkömmlichen Print nicht sRGB, da der Farbraum kleiner ist als bei “Adobe 1998 RGB”. sRGB ist für den Digitaldruck und für z.B. Onlinepräsentationen im Web oder auf Bildschirmen sehr gut geeignet, da dort weniger Farben ausreichen (72dpi). “Adobe1998 RGB” ist unter anderem für den herkömmlichen Printbereich z.B. Offsetdruck durch seinen größeren Farbraum notwendig bei 300dpi (27,6 Mio Farben).
Fotos im RGB-Format lassen und so durch den gesamten Dateien und Programmprozess mitschleppen. Das RIP (Raster-Image-Prozessor) wandelt bei der Konvertierung der Gestaltungs-Dateien in Druck-Dateien die eingebundenen Fotos automatisch (bei richtigen Vorgaben) in das gewünschte Format um. CMYK-Dateien entstehen im RIP. Solch ein RIP hat heute jeder professionelle Drucker, Druckplattenbelichter oder auch Direktbebilderungssysteme für Druckzylinder.
Weiteres Profil für Print
ISO Coated v2 (ECI) -FOGRA39-
Dabei kommt es immer auf die Papier (Bedruckstoff) Qualität an und auf den Rastertyp.
Das Profil lässt sich bei Photoshop in Fotos auch direkt einbinden. Das kann ich aber nur dann empfehlen, wenn klar ist mit welchem Drucksystem auf welchem Papier mit welchem Rastertyp gedruckt wird und welches Profil dafür verwendet werden muss. “Beispiel Periodika, Zeitschriften”. Bei der Bildbearbeitung ist es auch etwas anderes ein RGB-Bild farblich zu korrigieren oder ein CMYK-Bild. Das sollte mann ausschließlich erfahrenen Bildbearbeitern überlassen. Dann kann das Foto direkt in z.B. InDesign platziert werden und anschließend gedruckt werden.
Also, Fotos immer in RGB lassen und bis zum Prozessende unverändert mitschleppen.
@fotoaufnahme
Hadmut hat die Bilder aber bereits im sRGB-Profil. Wenn er die Bilder also nicht neu bearbeiten kann/will, nützt ihm die Empfehlung auf Adobe-RGB umzusteigen nichts. Weiterhin sagt die dpi-Zahl nichts über die Größe des Farbraums aus, sondern beschreibt, wieviele Punkte pro Inch dargestellt werden können. Daraus ergibt sich der Detailgrad der Widergabe. Relevant für Hadmut sind nur die tatächlichen Pixel seiner Bilder im Verhältnis zur Fläche, die die Bilder jeweils einnehmen. Dabei gilt: 6MP (z.B. 2000px * 3000px) sind genug für A4 – auch im Offsetdruck.
27,6 Mio Farben ergibt so oder so keinen Sinn. Die Menge der darstellbaren Farben eines Farbraumes ergibt sich aus der Wahl Bitauflösung der einzelnen Kanäle. Bei RGB ergibt das bei 8bit/Kanal 16,7Mio Farben. Theoretisch hätte man in CMYK also sogar mehr Farben zur Verfügung als in RGB (CMYK = 4 Kanäle je 8bit). Praktisch sieht man das aber nicht, weil der Gamut (bis auf wenige Ecken) kleiner ist, also weniger gesättigte Farben enthält.
Ansonsten stimme ich zu: RBG-Bilder so lange wie möglich als RGB belassen, und erst zur Druckausgabe in CMYK Wandeln.
Die Ansage der Druckerei scheint mir deutlich: die wollen ein PDF, das als CMYK aufgebaut ist. Das sollte also bei der Erstellung des PDF vorgegeben sein. Scribus muss dann aus den RGB Bildern entsprechende CMYK-Daten rechnen. Als Profil für die Umwandlung würde ich ISO Coated v2 (ECI) “FOGRA39” wählen (gestrichenes Papier).
Der Fehler scheint im Scribus zu liegen bzw. in der Software, die Scribus nutzt, um ein PDF zu erstellen.
Liefert man der Druckerei ein sRGB-PDF, *kann* das gut ausgehen. Im schlimmsten Fall bricht der Rip-Prozess ab und die Datei wird verweigert. Im Idealfall wandelt das Rip die Daten korrekt um.
Was mir an der Sache mit sRGB im PDF/X-3 noch nicht klar ist: An welcher Stelle kommt denn da der gewählte rendering intent (wie die Umwandlung passieren soll, also Wahrnehmung, farbmetrisch usw.) ins Spiel? Steht das irgendwo im PDF/X-3 mit drin?
An der Separation in Scribus bin ich auch schon halbwegs verzweifelt. Letztlich habe ich meine Tiffs mangels (bei mir) funktionsfähiger linuxseitiger Separation in Photoshop in CMYK umgewandelt, bevor ich sie in Scribus platziert habe. Sehr unbefriedigend, das muss doch auch mit freier Software gehen?!
@chw: Na, zumal sich Scribus so besonders seines Farbmanagements rühmt und stolz darauf ist, schon als erste DTP-Software PDF/X-3 unterstützt zu haben.
Fragen Sie Kai-Uwe Behrmann (http://www.behrmann.name/index.php).
Ich bin gerade erst mal damit beschäftigt, mir die Details von PDF/X-3 durchzulesen ( http://www.bvdm-online.de/aktuelles/downloads.php?Action=Download&FileID=19 ) bzw. durch Analyse von PDF-Dateien auseinanderzunehmen.
Es ist tatsächlich so, daß der rendering intent im Dictionary des eingebetteten Bildes mit drin steht.
Und soweit ich in der PDF/X-3 Doku bisher bin, ist es tatsächlich der Fortschritt von PDF/X-3 gegenüber PDF/X-1, daß die Daten eben nicht mehr separiert als CMYK vorliegen müssen, sondern druckerunabhängig als Quelldaten, und die Wandlung vom RIP des Druckers erledigt wird. Sowas erscheint mir auch durchaus sinnvoll und plausibel.
Die Frage ist halt, ob die Druckereien das auch akzeptieren (was sie eigentlich müßten, wenn sie sagen, daß sie PDF/X-3 haben wollen, was aber in Widerspruch zur Angabe einer Druckerei steht, daß sie PDF/X-3 in CMYK haben will, weil es dann eigentlich nicht PDF/X-3 ist).
Ich habe noch Lese-/Lern-/Übungsbedarf.
Ha! Die Sache ist geklärt und ich hab’s jetzt kapiert. Siehe Nachträge oben im Blog-Text.
🙂
@HaSi
Danke für die Korrektur! 27,6 Mio Farben ist natürlich falsch. Es sollte korrekt 16,7 Mio Farben heißen. War wohl schon etwas spät.
Die 72 dpi und 300 dpi habe ich nur genannt um mitzuteilen, dass man Fotos für den Onlinebereich überwiegend in 72 dpi wandelt und das sRGB-Profil nutzt und bei 300 dpi für den Druckbereich das Adobe1998-RGB-Profil oder das ECI…-Profile.
Ich empfehle mal ein Foto mit sRGB-Profil und das gleiche Foto mit dem Adobe-Profil zu versehen und auf einem Bildschirm nebeneinander zu betrachten. Die Unterschiede in der Intensität müssten dann auffallen. Darum auch das sRGB für Bildschirmdarstellungen.
Grüsse
So einfach ist das mit dem Schirm nicht.
Die meisten (preislich bezahlbaren) Bildschirme schaffen nicht mehr als sRGB, oft nicht mal das. Insofern kann ein Adobe1998-Bild auf dem Bildschirm nicht mehr anzeigen als ein sRGB, weil’s der Bildschirm nicht kann.
Bei „doofer” Software und fehlender Kalibrierung sieht das sRGB besser aus, weil es eben dichter am Schirm ist. Sobald man aber einen kalibrierten Monitor verwendet, sollte sich das nicht mehr wesentlich unterscheiden.
@fotoaufnahme
Sorry, wenn ich auf den dpi nochmal rumhacken muss, aber leider ist das Thema nicht totzukriegen: Man wandelt Bilder gar nicht in irgendeine dpi-Zahl um. Ein Bild hat eine fixe Pixelzahl. Ein Bild hat aber keine fixen Seitenmaße. Die hängen davon ab, mit welcher dpi die *Ausgabe* erfolgt. Ein Beispiel: Kamera Canon 5DMII erzeugt Bilder mit 3744×5616 Pixeln. Bei 72dpi werden diese Pixel auf 132 x 198 cm verteilt. Bei 300dpi werden die gleichen Pixel auf 31,7 x 47,55 cm verteilt. Für das Web brauche ich diese Unmenge an Pixeln nicht, weshalb man das Bild auf das gewünschte *Pixelmaß* skaliert. Die dpi-Angabe ist dabei irrelevant. Für den Druck gilt das gleiche. Die dpi des Druckers, Plattenbelichters etc sagt mir, auf welche Fläche die vorhandenen Bildpixel verteilt werden. Möchte ich obiges Bild auf 31,7 x 47,55 cm drucken, dann muss ich *Ausgabeseitig* 300dpi wählen. Was an dpi in der Datei steht, ist dabei komplett irrelevant und dient nur zur Orientierung.
Zum Thema aRGB vs sRGB hat Hadmut ja schon etwas gesagt.
Das Digital-Druckereien so gerne aRGB haben wollen, obgleich sie ihre Hardware im Endeffekt auf Offset limitieren, wie im vorliegenden Fall, ist an sich schon ein Witz. Die paar Farben, die der Offset dem sRGB voraus hat fallen da auch nicht mehr ins Gewicht. Insofern kann man sich aRGB dann auch sparen. Interessant ist aRGB doch erst, wenn im nativen Farbraum des Druckers ausgegeben wird.
@HaSi: Das stimmt so auch nicht.
dpi ( dots per inch) is ja der Quotient aus pixel pro Längeneinheit.
Ein Bild, das aus der Kamera kommt, hat nur die Zahl der Pixel, aber keine „Länge”, also auch keine dpi.
In dem Moment, in dem ich ein Bild aber zum Drucken auf ein bestimmtes Format bringe, etwa weil ich das vom Drucker auf ein DIN A3-Blatt gedruckt haben will, oder weil ich es in einem DTP-Programm (wie Scribus) oder meinetwegen auch Word (oder sogar eine Webseite, wenn die Bildschirmauflösung bekannt ist) irgendwo hinpappe, wo es eine bestimmte Größe haben soll, hat das Bild natürlich eine Breite und damit einen dpi-Wert.
So weit, so schön.
Wenn ein Bild aber von einer Aufnahmeeinheit kommt, die selbst mit einem bestimmten Längenmaß verbunden ist, dann stimmt das nicht mehr.
Bestes Beispiel: Flachbettscanner.
Ein Bild aus einem Scanner hat eben nicht nur Pixel, sondern auch eine immanente Angabe zur Aufnahme, wie groß das Objekt in Original war. Und in dem Moment, wo man das Größenverhältnis erhalten will, etwa weil man etwas in einem Buch in der gleichen Größe wie im Original abbilden will, ist es ungemein wichtig, die dem Foto eigenen dpi zu beachten. Deshalb gibt es für manche Dateitypen wie TIFF auch angaben zu den dpi. Finden sich normalerweise in jedem Scan. So weiß die Scan-Software dann auch, welche Größe sie dem Ding geben muß, wenn der Scan als PDF ausgegeben werden soll.
Dann sind die ja heute inzwischen weiter.
Früher wußten viele Drucker nicht mal selber was sie denn alles verarbeiten können. Man mußte ihnen mühsam erklären, was die RIPs in/vor den Belichtern machen und was sie selbst vorbereiten müssen. manche wollten separierte Postscript-Dateien, manche Xpress-Dateien, manche CorelDraw und manche meinten, sie könnten alles verarbeiten und haben dann angerufen, wenn es doch nicht ging (Ich habe auch mal Durckvorstufensysteme wie High-End-Scanner, Belichter, Macs und PCs mit Layout-Software, etc supportet).
@Hadmut
Zu kalibrierten Bildschirmen:
Wer hat schon kalibrierte Bildschirme, dass sind doch nur Fachleute in den Medien, z.B. Fotografen, Werbestudios, Agenturen, Bildagenturen. Wer solch eine Kalibrierung benötigt, um das vermeintlich optimale Bild zu erzeugen muss allerdings auch ständig Korrekturen in der Kalibrierung vornehmen, dass auch möglichst jeden Tag und zwar dann, wenn der Monitor Betriebstemperatur erreicht hat. Ich kenne keinen der das macht. Der Endverbraucher will ein knackig schönes Foto/Bild sehen und vor allen Dingen so naturgetreue Farben wie nur irgend möglich, und das auf Papier oder auf einem Standard-Bildschirm vom Local-Hero-Discounter.
@HaSi
Deine Worte zu dpi und Skalierung ist soweit o.k., wobei ich noch anmerken möchte, dass die dabei entstehende Dateigröße nicht vernachlässigt werden darf. Ich kann mich noch an die Anfänge des Internets erinnern und die ersten entstehenden Homepages mit großen Fotos, die nicht auf Bildschirmqualität skaliert wurden. Ladezeiten!!!
@Hadmut
Zum Beispiel Flachbettscanner:
Auch dort spricht man von ppi (pixel per inch) und dpi (dots per inch). Beim Einscannen einer Aufsichtsvorlage werden die einzelnen Bildelemente mit Hilfe der Eingabeeinheiten und das sichtbare Farbspektrum auf das RGB-Farbspektrum reduziert. Dabei wird jedem Pixel ein Farbwert zugewiesen.
@yasar
An diese Zeit will ich mich nicht mehr erinnern. Der Erklärungsbedarf war grenzenlos.
@fotoaufnahme: Stimmt so auch wieder nicht.
Selbst bei billigen Monitoren kann man mit einem Kalibriergerät (ich hab eins) ziemlich viel ausrichten, weil man erstens ein Profil erstellt und es einem zweitens bei Monitoren mit Einstellung sagt, wie man sie einstellen soll. Selbst wenn man das nur einmal und nicht regelmäßig macht, bringt das ziemlich viel, das Bild sieht danach wirklich anders aus (wärmer; die Hersteller stellen die Monitore zu blau ein, weil das frischer, detaillierter und brillanter wirkt und die Leute das eher kaufen).
Davon abgesehen gilt das mit der Betriebstemperatur und der ständig neuen Kalibrierung für LCDs weniger als für Röhrenmonitore, und für LCDs mit LED-Beleuchtung fast gar nicht mehr, weil LEDs praktisch nicht von einer Betriebstemperatur abhängig sind und nur sehr langsam altern, also konstante Lichtfarben erzeugen.
Ich habe einen separaten Windows-Rechner für Bildverarbeitung, und da mache ich schon so alle 2-3 Wochen eine Kalibrierung, wenn mich das Tool wieder mal dran erinnert. Die unterscheiden sich dann aber praktisch nicht. Dafür ist es ein ziemlicher Unterschied gegenüber dem unkalibrierten.
(Ja, ich weiß, eine Kalibrierung macht aus einem billigen Monitor keinen guten und keinen kalibrierten, für nen guten Monitor legt man mindestens einen Tausender raus. Aber ein Billig-Monitor mit einem per Kalibriergerät erstellten Profil ist immer noch drastisch besser als ohne.)
@Hadmut
“Stimmt so auch wieder nicht” …stimmt so auch wieder nicht!
Also ein guter Monitor 24 Zoll, der den Ansprüchen der Werbe- und Druckindustrie gerecht wird kostet so ca. 1500 Euro. Beispiel: http://www.eizo.de/monitore/colorgraphic/24-zoll/CG241W.html
Ein geeignetes Kalibrierungsgerät kostet auch einiges. Auch das muss den Ansprüchen gerecht werden und auch den Monitor kennen.
Dann kommt noch der Geschmack der Bildbetrachter ins Spiel, der nicht zu unterschätzen ist.
Der Betrachter (Kunde) hat diesen Monitor weder zuhause noch in seiner Firma, wo er z.B. Produkte, die in der Werbeagentur mit Top-Ausstattung und erfahrenen Fachleuten für ihn erstellt wurden drauf betrachtet oder sogar über einem externen Monitor dem Kunden präsentieren möchte. Beispiel Autohäuser, Schiffswerften,
Das mit der Kalibrierung klingt alles sehr schön und notwendig, ist aber bei schätzungsweise 90% aller Kunden völlig egal, denn das ist das Problem der Werbeagentur. Den Kunden interessiert wenig ob der Monitor der Agentur kalibriert ist.
Meine Erfahrung sagt mir, dass die Fotos, Bilder oder Abbildungen, die der Kunde bekommt auf dessen Monitor gefallen muss. Da kann der Fachmann nochsoviel seinen Monitor kalibriert haben, denn wenn ein Stück Fleisch, ein schönes saftiges Steak auf dem Papier oder auf dem Monitor einen Farbstich hat und das beim Kunden erst sichtbar wird, nützt eine Kalibrierung recht wenig, das Fleisch sieht eventuell sogar ungeniessbar aus. Diese anspruchsvolle Technik will ich nicht abwerten, auf keinen Fall. Ich komme aus der Druckindustrie, habe ständig in Kundenbegleitung Farbabstimmungen an der 4-Farben bis 10-Farben Druckmaschine durchgeführt. Proofs sind komplett verworfen worden, da die Farbwerte anschließend auf dem Bedruckstoff (Papier) keinerlei Ähnlichkeiten mehr hatte. CMYK-Farben wurden geschönt oder anderweitig verändert um möglichst nahe an die Farb-Wünsche des Kunden zu kommen. Da hochwertige Drucksachen erstellt wurden und auch in der Vorstufe kalibrierte Monitore und ISO-Standards praktiziert wurden, gab es immer auch den Geschmack des Kunden und der bezahlt es letztendlich. Mit der Technik umzugehen macht auch Spass. Schön wenn alles funktioniert, man als Druckdienstleister oder Medienfachmann auf der Höhe der Zeit ist. Noch so eine kleine Anmerkung am Rande: Die Medienwelt, die mit Fotos, Bildverarbeitung und Drucktechnik sowohl digital oder noch analoge Druckverfahren arbeiten alle mit Mac´s. PC´s werden auch eingesetzt, aber meistens zur Steuerung von Arbeitsvorgängen oder für den Transfer von Daten.
Einen NEC PA241W mit LUT und (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) Wide Garmut bekommt man für ungefähr 1000 Euro. Und für mein Kalibriergerät habe ich ungefähr 150 Euro gezahlt.
Und Du machst einen gewaltigen Denkfehler: Deine Kritikpunkte sind zwar berechtigt, aber das spricht nicht gegen sondern für eine Kalibrierung, denn ohne Kalibrierung ist es ja noch schlimmer!
Und das mit dem Monitor des Kunden ist hier völlig irrelevant, denn hier ging es ja um das Drucken und nicht um den Monitor beim Kunden.
Und um Dich zu beruhigen: Ich hab auch nen Mac. Auch wenn ich ihn zur Bildverarbeitung nicht einsetze. Zumal der Mac keines der hier angesprochenen Probleme löst. Das ist da alles genauso.
@ Hadmut
Ja, ich bin für die Kalibrierung. Ja, ohne Kalibrierung ist es schlimmer
Gut, der Monitor beim Kunden ist schon Realität und wird in naher Zukunft sehr viel häufiger sichtbar sein als bisher.. Sollte auch nur ein Beispiel für Farbdarstellungsunterschiede sein.
Die in der Druckvorstufe erstellten Proofs sind die Farbabstimmungsvorlagen für den Drucker an der Druckmaschine und gleichzeitig auch das unterzeichnete, also genehmigte und gewünschte Farbergebnis des Kunden. Auf dem Proof befinden sich neben dem Druckbild auch Druckkontrollstreifen, die mit Hilfe von Densitometern oder Farbortbestimmungsgeräten in den Computer der Druckmaschine eingelesen werden. Diese Farbwerte stellen dann die Farbschieber in den Farbkästen ein und dosieren so die Druckfarbe für die einzelnen Druckzonen auf dem Druckbogen. Es gibt flächige Druckbilder oder Raster oder Strichdarstellungen die unterschiedlich viel oder wenig Farbe benötigen. Die Proofs sind in den seltesten Fällen auf dem nachher tatsächlich bedruckten Papier erstellt. Meistens sind diese auf Laserdruckern erstellt. Dabei sind Laserdrucker meistens Vierfarbdrucker und zusätzliche Sonderfarben werden aufgerastert aus den vier Farben gemischt aufgedruckt. Alles auf diesem Proof. Proofs sind meistens hochglänzend oder auch nur glänzend. Das Auflagenpapier für den Druckauftrag meistens nicht hochglänzend sondern eher matt oder mattgestrichen. Damit ist das Einlesen der Farbwerte in den Densitometer oder Spektralfotometer schon abweichend. Diese Abweichung muss korrigiert werden. Die Korrektur nimmt der Drucker an der Druckmaschine vor und korrigiert einzelne Zonen manuell oder durch Korrekturvorgaben, die er direkt in den Computer der Druckmaschine als Referenzwerte eingeben kann. Die Maschine druckt nach Druckfreigabe los und der Drucker zieht Druckbogen, der auch Druckkontrollstreifen enthält, liesst mit den Messgeräten die tatsächlich vorhandenen Farbwerte des Druckbogens während des Auflagendrucks ein und korrigiert wieder die Abweichungen zum Referenzwert und nähert sich zunehmend dem Ideal-Farbmuster des Kunden. Das hier Beschriebene ist so im Offsetbogendruck gängige Praxis.
Im Digitaldruck sieht das anders aus. Dort spielt der Bedruckstoff die größte Rolle. Im großformatigen Digitaldruck für Affichen oder Großfotos werden meistens Tintenstrahldrucker eingesetzt, die bis zu 12 Farbtanks mit unterschiedlichen Farben haben, darunter natürlich auch CMYK-Farben. Proofs werden auch dort erstellt, die der Kunde absegnet auch auf dem Bedruckstoff, der für die Druckauflage verwendet wird. Wenn wir jetzt mal eine einzelne Farbe auswählen und diese auf verschiedenen Bedruckstoffe mit dem Tintenstrahldrucker bedrucken, sieht jeder Druckbogen anders aus.
In so einer Digitaldruckerei ist das drucken und Farbabstimmen nicht mehr das Problem, sondern der Bedruckstoff. Die Kunst des Digitaldrucks für farbgetreue Drucke liegt dort nämlich in der Auswahl des Bedruckstoffs. Der Weg des Fotos als digitale Datei vom kalibrierten Monitor zum Tintenstrahldrucker ist damit so optimal, wie er noch nie zuvor war. Der analoge Offsetdruck hat zu viele unsichere Faktoren und damit Zwischenstationen wo Abweichungen für die anschließende Farbdarstellung auf dem Druckpapier entstehen können. Da nützt eine Kalibrierung sicherlich viel, um schon mal von Anfang an gute Qualität in den Herstellungprozess einzubringen. Wenn dann die Druckplatten belichtet/bebildert werden und dann Abweichungen in der Rasterpunktgröße entstehen, weil diese Bebilderungsgeräte nicht kalibriert sind wird ein Foto dann auf dem Druckpapier “spitzer” oder wenn der Rasterpunkt größer ist “voller” gedruckt.
Ergebnis: Farbabweichung!
Mögliche weitere Abweichungen sind: zuviel Pressung, Konsitenz und Temperatur der Druckfarbe, nicht geeichte Farbwertmessgeräte, durch Wärme oder Sonnenlicht geschmolzene Farbfilter im Densitometer, Färbungsabweichungen des Druckauflagenpapiers. Kompetenz und fachliche Eignung des Druckers und Stimmung des Kunden, der zur Farbabstimmung an der Druckmaschine steht und den Auflagendruck begleiten möchte.
Die Druckerei, mit der ich heute gesprochen habe, hat den Proof als zuverlässig eingestuft, weil sie ihn auf denselben Druckmaschinen mit denselben Farben und demselben Papier wie den Seriendruck vornehmen. Im Prinzip ist es also kein Proof, sondern eine Auflage vom Umfang 1.
Und was haben sie gedruckt Herr Danisch? Poster? Photo…?
Mich würde mal Format, Auflage, Preis interessieren und wo man das online in Auftrag geben kann.
Weder noch. Und gedruckt habe ich es auch noch nicht.
Ich habe für eine Malerin deren Bilder abfotografiert und daraus eine Art Kunstkatalog für sie gefertigt, weil sie den in einer kleinen Auflage als Büchlein haben möchte. Ich liefere ihr ein drucktaugliches PDF ab und sie gibt das dann bei einer Druckerei vor Ort in Auftrag. Die haben zwar eine Webseite mit ihren Leistungen, aber ein echter Online-Dienstleister sind die nicht. Die machen mehr so Auftragszeug vor Ort, kleine Buchauflagen und sowas. Am besten mal die gelben Seiten vor Ort durchklappern und fragen.
Was es kostet? Ich habe (noch) keinen blassen Schimmer. Ich werde sie dann hinterher mal fragen.
Allerdings interessiert mich die Sache auch persönlich. Bisher habe ich nämlich schon einen dicken Stapel Fotobücher mit Reise- und anderen Fotos gemacht, die aber immer bei Internet-Dienstleistern mit deren Windows-Software amateur- bzw. laienmäßig zusammengeklickt. Das war zwar an sich nicht schlecht, nervt aber entsetzlich, weil die Software nicht viel taugt, die Möglichkeiten beschränkt sind und jeder Backup gleich einige GB verschlingt, weil diese Fotobuchsoftware immer alles zusammenpackt. Und wenn man den Abieter wechselt, geht alles von vorne los.
Inzwischen gibt es aber auch diverse Fotobuchanbieter für Einzelexemplare (Auflage 1), die PDF/X-3 akzeptieren (aber leider manchmal geringen bis deftigen Aufpreis nehmen). Daher ist das für mich ein durchaus willkommener Testlauf. Ich werde dann künftig meine eigenen Fotobücher auch als PDF/X-3 produzieren.
Das Ergebnis würde moch auch interessieren. Vielleich auch als eigenen Blogeintrag. Ich habe bisher zwar einige Kunden geholfen Fotobücher zu erstellen, aber die Fotobuchsoftware (nur für Windows) hat mich bisher nicht vom Hocker gerissen.
Wenn ich hingegen ein PDF mit meine eigenen Mitteln generieren und das als Foto-Buch für kleines Geld produzieren lassen könnte, würde ich das ein oder andere machen lassen.
Das neue Adobe Lightroom 4.0 (derzeit gibt es die bis Ende März oder April oder sowas lauffähige Beta zum kostenlosen Testen, aber Lightroom ist halt auch nicht ganz billig) hat einen Modus zur Erstellung von Fotobüchern.
Besonders gut wäre Adobe InDesign, aber das kostet extrabreit.
Derzeit experimentiere ich mit dem kostenlosen Scribus. Hat so die ein oder andere kleinere Macke oder Unsauberkeit, funktioniert aber prinzipiell ganz gut. Ich dachte erst, das hätte ein Problem mit der CMYK-Wandlung, aber das war (wie oben beschrieben) ein Verständnisproblem meinerseits. Die übliche Fotobuch-Software hat etwa den Vorteil, daß man fertige Seitenllayouts mit Bildpositionen vorwählen kann und daß sie einem zu Verzeichnissen mit Bildern Thumbnails anzeigen und markieren, welche man schon verwendet hat. Sowas macht DTP-Software wie Scribus nicht. Dafür kann man Scribus mit Skripten automatisieren.
Inzwischen kommt das aber in Mode, daß die Fotobuchdrucker auch PDF/X-3 annehmen, allerdings zu stark unterschiedlichen Zusatzkosten. Blurb, Pixum, myphotobook.de zum Beispiel.
@Hadmut:
Ich bleibe dabei 😉 Dpi sind keine Eigenschaft des Bildes sondern des Ausgabegerätes. Die ppi, die der Scanner in der Datei vermerkt, sagen nur aus, dass, wenn Du ein 10x10cm Bild bei 300ppi gescannt hast, und auf 300ppi ausgibst, ein Pixel des Bildes einem Pixel des Ausgabegerätes entsprechen (und somit die gewünschten Bildmaße 1:1 ohne Detailverlust ausgegeben werden). Eine absolute Länge hat das Bild deshalb immer noch nicht, denn Du kannst die gleiche Datei (in der ja 300ppi vermerkt sind) ja ebenso gut mit 600ppi ausgeben. Dabei werden die gewünschten Bildmaße ja nicht automatisch verkleinert (denn die bestimmt ja dein Satzprogramm) sondern die vorhandenen Pixel durch mehr Pixel des Ausgabegerätes dargestellt. Du bekommst dadurch aber auch keinen höheren Detailgrad, weil Du eben nur eine begrenzte Anzahl von Pixeln in der Datei hast. Umgekehrt kannst Du die 10x10cm 300ppi-Datei auch bei 72ppi ausgeben. Bleiben die gewünschten Bildmaße weiterhin gleich, hast Du einen niedrigeren Detailgrad in der Ausgabe. Viele Pixel werden auf wenige Pixel umgerechnet.
Mithin sind die dpi keine Eigenschaft des Bildes, sondern ein Verhältnis, das sich je nach Ausgabegerät und Verwendungszweck ändert – und zwar egal, was in der Datei vermerkt ist. Gleich bleibt in jedem Fall nur die Anzahl der Pixel in der Datei. Und die bestimmen somit den Detailgrad, den Du darstellen kannst. Kameras z.B. vermerken i.d.R. per default 72dpi in der Datei, was totaler Mumpitz ist. Scanner dagegen vermerken eben ihre Scanauflösung, was als Hinweis auf den möglichen Detailgrad zu verstehen ist. Wie hoch der dann in der Praxis sein muss, hängt ab, welche Details Du darstellen musst/möchtest, welche Ausgabeauflösung vorhanden ist, und aus welcher Distanz Du das Bild betrachten willst.
Das ganze kannst Du auch selbst durchspielen, wenn Du die dpi-Zahl Deiner Scans/Digitalbilder einfach mal per EBV änderst. Achte darauf, dass die Software die gegebene Pixelzahl nicht ändert, sondern nur die Eintragungen für das Bildmaß. Gib nun beide Dateien auf Deinem Drucker bei gleichen Einstellungen aus: voilà, identisch.
Hoffe, mich damit etwas klarer ausgedrückt zu haben.
@fotoaufnahme:
Als “professioneller Freiberufler” im Fotobereich sollte Farbmanagement auch ein Thema für Dich sein. Deine Ausführungen zum Thema finde ich deshalb befremdlich. Farbmanagement ist kein nice-to-have-Feature sondern in der heutigen Zeit ein unbedingtes Muss. Aus meiner Sicht trennt sich genau an dem Punkt die Spreu vom Weizen. Es mag ja sein, dass die Kunden kein Farbmanagement beachten, aber der Lieferant sollte es immer tun, denn nur so kann er Standards einhalten und Reklamationen sinnvoll beantworten. Ein guter Monitor ist, wie Hadmut schon anmerkte, für unter 1000 Euro zu haben. Ein Colorimeter (besser als nix) kostet auch nicht die Welt. Nur beschäftigen muss man sich damit. Bei Deinen weiteren Ausführungen zum Thema Druckabnahme/Proofs musste ich auch schlucken. Entweder arbeitest Du nur mit Non-Profis oder bist auf einem alten Stand. Fakt ist, dass farbverbindliche Proofs heutzutage ausschließlich auf Tintenstrahlern erzeugt werden (z.B. Epson, GMG-Rip, 250g Semimatt). Alles andere (Laserdrucker!!!1Elf) ist Killefitz. Und wenn alle Beteiligten ihre Hausaufgaben gemacht haben, ist die Qualität bei standardisierten 4C-Bedingungen (also sowohl beim Proofen, als auch in der Druckerei) so gut, dass ein Andruck entfallen kann. So kenne ich es zumindest aus den Offset- und Tiefdruckereien, für die ich in den letzten Jahren Farbabstimmungen gemacht habe. Leider gibt es aber immer noch zuviele “Profis”, die bei PSO/PSR an eine Funktion ihres Autos denken und MediaWedge für knusprige Kartoffelspalten der Firma “Fogra” halten. Dass da dann nix bei rauskommt…
@HaSi
Dein DPI-Kommentar kann ich nur bestätigen. Er bezieht sich nur auf das Ausgabemedium. Soweit ist mir das auch alles bekannt und auch praxiserprobt.
Als Fotograf ist Farbmanagement mehr als ein Thema für mich. Da ich keine Auftragsarbeiten im Sinne von Studiofotografie betreibe, muss ich immer wieder mit unterschiedlichsten Lichtverhältnissen vor Ort zurechtkommen um ein für den Verwendungszweck geeignetes Foto zu liefern. Dazu gehören auch künstliche Lichtquellen, die ich dann gezielt einsetzen und abstimmen muss.
Zu den Proofs:
Bei großen Druckobjekten mit hohem Qualitätsanspruch bekommen Kunden auch entsprechende Proofs, die, wie Du beschrieben hast aus Tintenstrahldruckern kommen.
Ich gehe davon aus, das sie auch alle mit pigmentierten Farben eine für den Druckprozess geeignete Annäherung zustandebringen. In Großbetrieben ist das ein mir gut bekannter Standard.
@Hadmut hatte bereits vom Proof auf Auflagenpapier gesprochen mit der Auflage 1.
Das bezeichne ich einfach mal als klassischer Andruck.
Die Realität sieht aber in kleineren bis mittleren Betrieben nicht immer so aus.
Ich komme häufig zu Druckereien, um Druckarbeiten zu begleiten. Proofs sind dort ein weiter Begriff. Für mich ist ein Proof eine verbindliche Farbvorlage, die auch möglich macht Messwerte der einzelnen zum Druckobjekt gehörenden Farben mit Hilfe von zeitgemäßen Kontrollstreifen messbar zu machen. Es gibt auch noch Druckereien, die keine Inline-Messung haben und auch den Ansprüchen des Kunden gerecht werden. Da auch dort die Qualität der standardisierten 4C-Bedingungen herrschen nenne ich diese einfach auch mal Vollprofis, auch wenn diese nicht volldurchdigitalisiert sind, aber doch den Boden unter den Füßen behalten.
Ich habe mir die Seite hier durchgelesen und habe eins verstanden: ich fotografiere sehr gerne seit einigen Jahren aber ich habe davon keine Ahnung :(.
Also digitale Bildbearbeitung(ein paar -klicks in Picasa) und Print =0.
Das Spielchen mit der Blende, Verschlusszeit und Brennweite geht einigermaßen.
Obwohl ich so wenig mitreden kann, möchte ich ein Thema aus einer anderen Perspektive betrachten. Vielleicht ist es falsch aber da könnt Ihr mich gleich des besseren belehren.
Es geht mir grundsätzlich nur um das Equipment: Monitor, Kalibriergerät, Drucker, Farbmessgerät ….., das alles was in der Beziehung vorgetragen wurde.
Mein Beruf hat mit diesen Sachen absolut nichts zu tun aber ich denke, dass man durchaus vergleiche ziehen könnte. Kurz gesagt die o.g, Hilfsmitteln sind wie in meinem Zerspaner-Leben Werkzeuge. Werkzeuge die zweckmäßig eingesetzt werden sollen und die Aufgaben nach allen Kriterien erfüllen sollen. ( Wirtschaftlichkeit nicht aus der Acht lassen)
Ob ein Werkzeug hochwertig sein muss? Ob es immer das beste sein muss? Ob es immer präzise kalibriert werden muss?
Also wenn es um meine privaten Bilder geht dann brauche ich nicht den ganzen Kram, ich justiere mir mein Monitor, meine Bilder oder was auch immer so wie es mir gefällt und gut ist aber sobald ich einen Kunden bedienen sollte und seine wünsche verwirklichen sollte, dann ist da gewisse Disziplin notwendig.
Ich möchte hier nicht im Detail erzählen wie das in der Metallindustrie aussieht, angefangen von der Auftragsvergabe über Entwicklung, Prototypenbau, Erprobung, Produktionsplanung, Maschinen und Werkzeugbestellung bis zum Anlauf der Fertigung, Grünbemusterung(Prozessabnahme durch den Kunden) und Serienproduktion.
Was ich aber damit sagen will, ist die dringende Notwendigkeit bei solchen Aufträgen konstante Qualität zu sichern und damit wären wir bei Mess- und Kalibriergeräten, bei Prüfverfahren, beim kontinuierlichen Verbesserungsprozess, bei der Dokumentation und Protokollierung aller eingeflossenen Maßnahmen die mir eine Wiederholbarkeit eines Ergebnisses ermöglicht, sichert.
Konkret jetzt übertragen auf ein Fotobuch oder Katalog-rechne ich mit weiteren Aufträgen, sollte ich wissen wie ich den Kunden mit der gleichen Qualität nach seinem Geschmack wieder beliefern kann, also muss ich wissen an welchen Schrauben wie viel ich drehen muss um zum gleichem Ergebnis zu kommen und deswegen braucht man auch Referenzpunkte oder Kalibrierwerkzeuge mit deren Hilfe ich immer zu einer Grundeinstellung, zu einer Ausgangsposition komme. Ich stelle mir nur vor H. Danisch fotografiert alle Malereien seiner Kundin ab, bearbeitet diese, speichert in einem bestimmten Format und Datei ab um es an die Druckerei zu übergeben, da ruf die Auftraggeberin noch kurz vor der Freigabe an den Print und möchte noch einige Stücke hinzufügen und wenn man in, gleicher Qualität, gleicher Helligkeit und Farbstimmung um weitere Bilder ergänzen möchte muss man auch wissen wie man es vorher gemacht hat. (Ich würde jeden schritt in der ganzen Prozesskette festhalten wie ein Rezept für einen guten Eintopf)
Also im dem Fall vom H. Danisch würde ich auch nicht auf Kalibrierung des Monitors verzichten aber auch bedenken, dass auch Prüfzeuge sollten regelmäßiger Prüfung unterzogen werden ;). Es sei den handelt es sich ausschließlich um Vergleichsmessungen.
Da hilft es nur, die entsprechende gewerbliche Druckerei anzurufen.
Man verliert bei der Transformation der Farbräume ja gerne mal etwas, daher werden die am besten wissen, was sie haben wollen und vielleicht auch beurteilen können, ob das bei Deinen Vorlagen eine Rolle spielt. Ein Anruf kostet nichts, aber durch eventuell ungünstige Umwandlungen Qualität zu verschenken, wäre doch doof.
(Ich mache im erweiterten Sinne Reprografie, bin aber kein Farbspezi – kann aber morgen mal den entsprechenden Kollegen befragen.)