Ansichten eines Informatikers

Erpressung mittels Foren-Spam

Hadmut
4.2.2012 11:02

Golem.de berichtet über einen Fall, in dem ein Webshop damit erpresst wurde, daß man androhte (und umsetzte), den Shop auf so vielen Schmuddelseiten zu verlinken, daß er unter Google nicht mehr gefunden wird und Umsatz verliert.

Auch ein interessanter Aspekt des Web 2.0.

10 Kommentare (RSS-Feed)

node
4.2.2012 12:02
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ein spezieller fall von imagepflege…

und ein völlig neuer aspekt der abhängigkeit von google. letztere lassen sich ja die imagepflege (ranking) teuer bezahlen, scheinen aber mit dem schutz der verkauften “leistung” etwas in schwierigkeiten.
die beweisführung sieht ja abenteuerlich aus und ist für die geschädigten eine zusätzliche belastung.

willkommen in der neuen welt.
ich wundere mich immer wieder auf welche ausgefallenen ideen und wieviel kriminelle energie in solche aktionen einfliessen.


Anmibe
4.2.2012 12:49
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Vielleicht meinte Ansgar Heveling das in seiner Kriegserklärung an das Web 2.0.


John
4.2.2012 14:16
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Macht es Sinn Seiten die Möglichkeit zu geben Fremd-Domains aus dem Pagerank auszuschließen?


HF
4.2.2012 14:27
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Ein interessanter Fall für den Sicherheits-Experten:
Wenn Google die Schmuddelwörter nicht als Sonderfall behandeln würde, dann könnte dieser Angriff gar nicht funktionieren. Die Gegenmassnahmen, die Google gegen das Link-Farming unternimmt, werden selbst zur Grundlage eines Angriffs. Ist es nicht bemerkenswert, wie schnell die Evolution voranschreitet? Irgendwann muss das Netz intelligent werden, um mit der Heimtücke der Menschen mithalten zu können.


Mir fehlt ein Nachweis, daß tatsächlich ein Zusammenhang vorliegt. Das Verfahren, nach dem Google die Suchergebnisse sortiert, ist nicht transparent (schließlich gehört es zum Kerngeschäft), und die bloße zeitliche Abfolge reicht als Beleg natürlich nicht aus. Mögliche andere Erklärungen sind, daß das eigene Suchmaschinenspamming nicht mehr erfolgreich ist (z.B. weil Google eine Änderung bei der Sortierung vornahm), daß der Mitbewerb mit Spamming angefangen hat, daß die relativen Seitenladezeiten sich verändert haben, daß der Server in einen Netzbereich mit anderen Reputation umzog, daß er kompromittiert wurde und Links auf Schadsoftware verteilte, oder daß der Betreiber selbst aus Versehen eine fehlerhafte robots.txt-Datei hinterlegte. Oder es ist einfach eine Werbekampagne für den Shop oder Suchmaschinenspamming.


HF
5.2.2012 11:06
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Für die Beurteilung des Erpressungsversuchs ist so ein Nachweis nicht nötig. Auch die Androhung eines Schadenszaubers mittels eines schwarzen Huhns wäre zu verurteilen, ganz unabhängig von der Frage, ob der Zauber funktioniert. Das Geschäftsmodell der Erpressers könnte sogar dann funktionieren, wenn er gar nichts unternimmt.


@node: Ich sehe Google da nicht direkt in der Verantwortung. Deren Aufgabe ist es erstens, das Web möglichst objektiv abzubilden, und zweitens bezahlte Suchbegriffe anzuzeigen. Letzteres ist ja nicht betroffen (wenn jemand Anzeigen kauft, werden diese trotz negativer SEO eingeblendet), und ersteres ist in ihrem Eigeninteresse – eine Suchmaschine, die nicht das findet, was man sucht, sondern nur Potemkinsche SEO-Dörfer, ist überflüssig. Genau so ist ja Google vor gut 10 Jahren groß geworden – deren Suchergebnisse waren einfach viel besser als die der anderen Suchmaschinen.

Google sollte aus reinem Eigeninteresse SEO (egal in welche Richtung) ausblenden. An sich ist obiger Fall aber eine Sache zwischen Webshop und Erpresser.

Und vielleicht sollte man den Internet-Nutzern nochmal ins Gedächtnis rufen: Nicht den Suchmaschinen-Ergebnissen blind trauen, denn sie sind nicht “die Realität”, sondern verzerrt oder sogar manipuliert. Gesunden Menschenverstand benutzen.


node
6.2.2012 5:39
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1. ich bin bevorzugt zynisch
2. kein freund der “gekauften” bestmarke bei google.
3. eine kritische haltung dem netz eggenüber und dessen versprechen ist in der tat IMMER angebracht.

ums anders auszudrücken- es ist wahnwitzif wieviel geld manche leute in diese google und aosntige suchmaschienen inbvestierne , und wie abhängig sie sich davon machen . und: wie böse ist das denn wenn man feststellt das auch im internet aufgehängte plakate und images ;)verschmeirt werden.

ich bin beileibe kein freund von erpressung und sonstigem kriminellen vorgehen – aber ich denke schon das derartige versuche andere in misskredit zu bringen im netz sicher zunehmen und sich auf neue bereiche ausweiten.

zu pessimistisch? nein – auch nicht. auf jede aktion folgt reaktion …usw


node
6.2.2012 5:41
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ich brauch ein neues keyboard – oder einen editor…


Frage
6.2.2012 18:45
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Könnte man sich gegen sowas nicht verteidigen indem man andere Suchmaschinen stärker in das Bewusstsein bringt, so dass sie mehrgenutzt werden? Oder gibt es etwas vergleichbares auch bei anderen als Google?