Seit ungefähr 15 Jahren (wenn man die ersten Schritte dazunimmt, sind es eigentlich schon 20) wird am neuen IP-Protokoll IPv6 gebastelt. Die Deutschen haben sich – wie immer – kaum oder gar nicht an der Entwicklung beschäftigt. Hat keinen interessiert.
Jetzt, wo IPv4 erschöpft ist und die Welt (endlich) zum Sprung auf IPv6 ansetzt, wo es eigentlich kein zurück und keine Verzögerung mehr geben kann, jetzt, wo es in allen Betriebssystemen und neueren Routern und anderen Geräten implementiert ist, jetzt kommen die Deutschen an und machen sich Gedanken über die anonyme Nutzung und wie man das Verhindern kann.
Typisch deutsche Internet-Eigenheiten: Erst jahrelang ignorieren und die anderen die Entwicklungs- und Implementierungsarbeit machen lassen, und dann hinterher kommen und rummäkeln und verhindern. Wie immer.
Und warum ist das so? Ich hab’s schon so oft geschrieben. Weil wir kein Ingenieurs-, sondern ein Juristenstaat sind. Und Juristen ihrer Natur und Aufgabenstellung entsprechen nicht konstruktiv, aufbauend oder vorausschauend tätig sind, sondern abwarten, was andere machen, und dann im Nachhinein destruktiv feststellen, welche Rechte es verletzt und wie man es verhindern kann.