Analytisches Denken hemmt Religion
sagen ein paar Kanadier. Scheint zu stimmen.
13 Kommentare (RSS-Feed)
Ich glaube, Hanz Moser hat Recht. Andersherum wird auch ein Schuh draus: Religion hemmt analytisches Denken. Die meisten religiösen Menschen werden von ihren Eltern von klein auf an die Religion herangeführt, erst später lernen sie analytisches Denken.
Man kann das in den in unserem Land zahlreich vorhandenen islamischen und evangelikalen Hochschulgemeinden sehr gut beobachten: Analytisches Denken klappt bei den jungen gläubigen Studenten bestens, je strenger der Einzelne aber seine Religion auslebt, desto eher werden Widersprüche, die sich durch analytisches Denken aufzeigen, verworfen und durch religiöses pseudowissenschaftliches Geschwätz relativiert.
Einigen wir uns auf die schöne und treffende englische Wendung „mutually exclusive” ?
Vielleicht “Analytisches Denken und Religion schließen sich gegenseitig aus”?
Ja Anfang 20 bin ich aus einer Region mit viele Atheisten (das Wort ist schon eine Frechheit, denn man ist ja nicht “unwissend” ) in eine Region mit deutlich stärkerem Religiösen Hintergrund gezogen.
Am Anfang hat mich das Torschlagargument “Glauben heißt nicht wissen” bis ich es für mich umgestellt “Wer nichts weiß muss glauben” , damit bin ich zwar mehrfach angeeckt,aber kann damit super leben.
Atheist heißt nicht unwissend, sondern gottlos. Theos ist der Gott (vgl. Theologie), und atheistisch ist eben was ohne Gott.
Man könnte auch sagen „lieber wenig wissen als alles glauben”.
Ich wurde als Atheist erzogen, in einer stark religiös geprägten Gegend. Und schon als Kind wurde mir eingetrichtert, irgendwelche Aussagen nicht einfach so zu glauben. Zum Teil hat das Zweifel an nahezu allem ausgelöst (was einen jungen Menschen durchaus verwirren kann), andererseits meine Denkweise entscheidend geprägt.
Bis heute habe ich allerdings Schwierigkeiten damit, die Denkweise anderer Menschen (i.B. religiöser Menschen) nach zu vollziehen. Auch fällt es mir schwer, Sachverhalte einfach so hin zu nehmen, wenn der zu Grunde liegende Pfad der Entscheidungsfindung nicht ersichtlich ist. Das macht mir auch bei sozialen Interaktionen zu schaffen.
Wenigstens hab ich das Beste draus gemacht und bin Softwareentwickler geworden 🙂
@ Max
Willkommen in der Welt der MINT-ler, in der man sich wundert, wie der Rest der Leute es auch nur schafft zu überleben 😀
Mir hat *schaut sich um ob Hadmut gerade weghört* Niklas Luhmann als Soziologe und die Descartsche Vorstellung von Lebewesen als komplexe Automaten sehr geholfen zu verstehen, warum meine Umwelt so komisch ist.
@ Hadmut
Ganz so scharf würde ich es nicht formulieren. Es gab durchaus einige große Wissenschaftler, die ziemlich gläubig waren und einen Widerspruch herbeiführen würden.
Allerdings fällt mir keiner ein, der an so etwas wie das wörtliche Auslegen der Bibel (bzw. einer Übersetzung) geglaubt hätte.
Ich lehne die Vorstellung vom Lebewesen als komplexe Automaten rundweg ab.
Lebewesen sind einfache Automaten.
Ab wann werden den aus einfachen Automaten komplexe? Etwa wenn sie sich mit etwas imaginärem verbinden? 🙂
Keine Idee ist so absurd, dass es nicht auch intelligente Menschen gäbe, die sie verteidigen würden 🙁
@Hadmut:
Ich weiß nicht, wenn ich so meine Katze beobachte (in der Sonne ich kraulen lassen liegend) – dann bin ich überzeugt, dass es auch intelligentes Leben gibt
@ Hadmut
Was das Denken angeht gebe ich dir als Zyniker Recht.
Wieder mal eine überflüssige Studie oder Erkenntnis, so als ob man heute noch den Wirkungsgrad einer Dampflokomotive untersuchen müsste!
Ich glaube das geht auch genau so gut umgekehrt – wenn nicht sogar besser.