Ale to the Chief
Wat et nich allet jibt – oder: Barack Obama hat’s auch faustdick hinter den Ohren.
Heute morgen auf SWR3 gehört: Kürzlich kam zufällig heraus, dass sich Barack im Weißen Haus sein eigenes Bier brauen lässt, er hatte wohl auf irgendeiner Veranstaltung in seinem Bus eigene Flaschen dabei. Es handelt sich dabei um ein Honig-Bier. (Ich kenne mich als Nichtalkoholiker da nicht so aus, aber es ist wohl etwas anderes als Met, ich glaube Met ist eher eine Art Honig-Wein, oder? Von Butterbier wollen wir jetzt mal gar nicht reden.)
Naja, jedenfalls waren die Fans dort aus dem Häusschen, Amerika wollte unbedingt das Rezept für Präsidentenbier haben. Das Weiße Haus lehnte zunächst ab, dieses Bier sei nur für den Präsidenten bestimmt, und das Rezept deshalb ein Fall staatlicher Geheimhaltung.
Schließlich gab man dem Informationsfreiheitsbedürfnis des Volkes aber doch nach, und das Weiße Haus baute unter dem Titel „Ale to the Chief” (man beachte das selbstironische Wortspiel) sogar eine eigene Webseite und fertigte einen Video darüber an, wie das Bier gemacht wird. Sehenswert. Wundert mich aber, dass auf den Flaschen nicht das Präsidentensiegel ist, wo sie es doch sonst im Umfeld des Präsidenten überall draufdrucken.
Wird wohl nicht lange dauern, bis Präsidentenbier Einzug in die einschlägigen Rezeptbücher findet.
Ich bin auch etwas verblüfft darüber, mit wie wenig Aufwand und kleiner Ausstattung man Bier brauen kann. Ich kenne das von Brauerei-Besichtigungen, den vielen Brauereien, an denen man in München, besonders beim Nachtskaten vorbeikommt, aber auch aus einer Karlsruher Kneipe mit eigener einsehbarer Brauerei alles im großen Maßstab und dachte immer, dass das erst ab bestimmten Größen- und Volumensmaßstäben ordentlich funktioniert, so von wegen Hefe unten, Hefe oben und Lagerung. Ich kenne Leute, die schon selbst in der Küche Schnaps gebrannt oder Sekt hergestellt haben, aber von Bier hab ich’s noch nicht gehört. Und Obama scheint’s ziemlich zu schmecken, und der dürfte ja durchaus Zugang zu großer Auswahl haben.
Na, dann mal los…
5 Kommentare (RSS-Feed)
Bier brauen ist sehr einfach möglich. Wäre dem nicht so, hätte man es auch zu den Zeiten, als es sich den Titel “Muttermilch der Zivilisation” beschafft hat, nicht so einfach in großen Mengen herstellen können.
In Amerika ist es übrigens sehr viel üblicher, solche kleinen Brauereien zu treffen. Microbreweries, die vergleichsweise winzige Mengen herstellen, gibt es sehr viele und sie sind in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen.
Auch Hobbyisten, die einfach mal so ihren eigenen Sud zusammenköcheln, sind viel häufiger anzutreffen als hier. Die Truppe hinter der Serie “Futurama” hat bspw. auch bei der Konzeption irgendeiner Staffel angefangen ihr eigenes “Bender-Brau” herzustellen…
Ist das denn dann Bier, sprich, erfüllt es das Reinheitsgebot?
Jens: Wenn du es nach Reinheitsgebot herstellst, ja. 🙂
Zu zeiten als es noch kein Google & Co gab (Ende 70er) hatten wir mit einigen Kumpels uns auch an den Versuch gewagt. Das Ergebnis kam leider nicht so an das heran, was man als “genießbar” bezeichnen würde.
Da haben wir uns dann mit den Produkten der örtlichen Brauerei zufriedengegeben.
Tim Pritlove hat zum Thema Bier einen sehr ausfürllichen CRE (Folge 194) gemacht – siehe http://cre.fm/cre194. Demnach lässt sich Bier wohl auch in der Küche brauen (natürlich in kleineren Mengen)