Noch ne (feministische?) Informatik-Dissertation aus Bremen
Weil ein Leser gerade darauf hinwies: Hier gibt’s noch eine sicherlich beachtliche Dissertation in Informatik aus Bremen.
Beim ersten Draufblicken habe ich nicht erfassen können, was eigentlich deren Thema ist, außer dass es irgendwas mit empirischer Sozialforschung und den Lernprozessen von Kindern zu tun haben soll, wofür es auch da wieder einen Dr.-Ing. gab.
Scheint, als bekomme man als Frau den Dr.-Ing. einfach für alles, egal was man vorlegt. Das Thema scheint zwar nicht offensichtlich feministisch, aber die Doktormutter ist es.
Fragt sich, wo das Niveau der Bremer Informatik eigentlich liegen soll.
8 Kommentare (RSS-Feed)
Actual code: Da sollte man den Link schon dazupacken http://dilbert.com/strips/comic/1995-11-09/
Dürften die genannten Herren aus den Acknowledgements programmiert haben. Schon toll, was man aus den Screensaver-Algorithmen so rausholt.
Auf den ersten Blick liest es sich deutlich besser als der Text von Bath und ist durchaus schön und ansprechend gestaltet. Nach einer Informatik-Dissertation sieht es nicht aus, könnte aber wohl in Sozialwissenschaften/Pädagogik/Psychologie o.ä. interessant sein. Im Anhang ist auch eine Art Methodik erläutert. Mich wundert aber, wieso der Fragebogen in A.3 englisch ist, während der ganze Rest deutsch ist.
Gegen den Feminismus der Autorin spricht übrigens die Fußnote 4
auf S. 2 (S. 16 im PDF).
@El
Ich kann dir zustimmen, denn die angesprochene Stelle widerspricht dem feministischen Sprachdiktat:
“4 Zur Gewährleistung der Lesbarkeit des Texts wird in diesem Vorhaben auf eine Unterscheidung von männlicher und weiblicher Form verzichtet. Es wird die männliche Form zur Benennung von Personen bzw. -gruppen benutzt, womit die weibliche Form ebenfalls angesprochen ist. Die weibliche Form wird verwendet wenn keine männlichen Personen (mit-)angesprochen werden und/oder die Unterscheidung der Geschlechter explizit gemacht werden soll.”
Diese Form ist übrigens sprachhistorisch und linguistisch gesehen, die korrekte Form in unserer Sprache. Soziolinguistisch gesehen ist der Sprache jedoch kaum Grenzen gesetzt.
Das ist beispielsweise hier schön erklärt http://www.belleslettres.eu/artikel/der-oder-das-blog_genus.php
Mir ist grad beim Überfliegen aufgefallen: Im Kapitel 2.2 Algorithmische Bilder wird Bezug auf die Werke diverser Personen genommen. Überraschenderweise ist eine dieser Personen Herr Frieder Nake, seines Zeichens Gutachter dieser Dissertation. Zufälle gibts aber auch…
Aus der Promotionsordnung Uni Bremen, Informatik:
§ 1
Zweck der Promotion und Doktorgrade
(1) Die Universität Bremen verleiht aufgrund der abgeschlossenen Promotion die Grade Doktor der Naturwissenschaften (Dr.rer.nat.) durch die Fachbereiche 2, 3 und 5; Doktor der Ingenieurwissenschaften
(Dr.-Ing.) durch die Fachbereiche 3 und 4.
(2) Für jedes Arbeitsgebiet, das in Lehre und Forschung in diesen Fachbereichen vertreten ist, ist die Promotion zu ermöglichen.
(3) Die Promotion dient dem Nachweis der Befähigung zu vertiefter wissenschaftlicher Arbeit.
Und wenn ich zwischen Dr. rer. nat. und Dr.-Ing. waehlen kann, nehme ich doch den mit dem ‘schwierigerem’ Image.
Jetzt sei doch nicht so streng. Da ist echter Code (vgl. Dilbert: “Look! Actual code”) drin! Also wenn das keine Informatik ist…
(Wer Ironie findet usw.)