Warum kann man im Flugzeug die Fenster nicht öffnen?
In diesem Artikel steht, dass Blogger sich darüber lustig machen. Also muss ich das wohl auch tun. 😀
Obwohl: So ganz stimmt’s ja nicht. Auch bei Verkehrsflugzeugen kann man die Seitenfenster runterkurbeln. Allerdings nur die im Cockpit. Meines Wissens gehört es sogar zur Pilotenausbildung, bei Rauch im Cockpit – notfalls im Sturzflug – auf eine Höhe mit akzeptablem Druck und überlebenstauglicher Temperatur zu sinken und dann die Fenster aufzumachen um mal durchzulüften. Danach sind dann auch die Flugpläne usw. im Cockpit aufgeräumt, weil bei 500-700 km/h Fenster aufmachen kommt gut. (Die volle Geschwindigkeit erreichen die angeblich auch nur oben, wo die Luft dünner ist.)
18 Kommentare (RSS-Feed)
Flugzeuge gibt es wirklich, Ökonomie nur in der Einbildung. Was ist schlimmer, von Flugzeugen keine Ahnung zu haben, oder mangelnde Bibelkenntnisse?
> Was ist schlimmer, von Flugzeugen keine Ahnung zu haben, oder mangelnde Bibelkenntnisse?
Im Flugzeug das Fenster zu öffnen…
Palin, W. Bush und Romney bestätigen so wunderbar die hiesigen Vor(?)urteile über das Bildungsniveau des Durchschnittsamerikaners: “Zeige mir Amerika hier auf dem Globus!” – “Hm… das da? oder das hier? No I think it’s off the map.”
Hadmut, ich glaube eher die Cockpitfenster sind nicht zum Entrauchen, sondern als Notausstieg am Boden (und nur da :-)). Aufmachen im Flug ist eher die Hölle. Über den Fenstern sind Klappen und dahinter sind Seile. Die Vorschriften, wann man damit abhauen darf, dürften auch sehr enggefasst sein, seit mal eine ganze Crew durch so ein Fenster raus ist und ihre Passagiere hinten drin haben verbrennen lassen (n.m.E. eine DC10 in Paris, 70er Jahre irgendwann).
@Skeptiker: Die Fenster sind nicht zum Entrauchen da, sondern zum Aufmachen. Entrauchen ist nur der wesentliche Grund, warum man sie auch in der Luft aufmacht.
Das sind auch nicht immer Notausgänge, die gibt es bei manchen Flugzeugen separat für das Cockpit.
Das sind einfach Fenster zum Aufmachen, rausgucken, Sprechen, Stander raushängen, Manta-Ellenbogen raushängen wenn man am Tower vorbeifährt,…
Grundsätzlich kann man bei Flugzeugen die Fenster öffnen. Meistens steht gleich nebendran, bis zu welcher Geschwindigkeit das zulässig ist. Daß es spezielle Modelle mit Druckkabine gibt, bei denen das Passagieren nicht erlaubt ist, verhält sich bei der Bahn mit TGV und ICE ganz ähnlich.
In Schland neigt man dazu, “Flugzeug” mit Jumbo-Jet (nach Malle) gleichzusetzen, weil wegen des Terrorwahns die allgemeine Luftfahrt (GA) praktisch nicht mehr existiert.
Aber auch den bei den großen Eimern werden die Cockpitfenster nur geöffnet, wenn der Außendruck dem Kabinendruck angeglichen ist. Dazu muß auf maximal 7500 bis 10000 ft gesunken werden und dort wird nicht schneller als 250 kt geflogen. Bei 700 km/h macht niemand die Fenster auf.
Ich hab auch schon mal die ganze Tür weggelassen. War aber ‘n Heli…
Hadmut, klar braucht man die auch, um dem Tankwart die Quitting zu unterschreiben (siehe “Airplane!” – “Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug”). Die erklären einem auch den Instrumentenflug 🙂
Joe, um Jets gings ja. Das mit dem Druckausgleich und der TAS hatte ich auch so gemeint, nur die Zahlen kannte ich nicht. Dürfte trotzdem wenig Situationen geben, in denen man die airborne aufmacht (ggf um nach der Richtung zu fragen oder wenn man im Anflug wegen Qualm die Panels nicht mehr sehen kann …)
Aber >weil wegen des Terrorwahns die allgemeine Luftfahrt (GA) praktisch nicht mehr existiert< suggeriert, das früher größere Bevölkerungsgruppen mit der GA unterwegs waren und das jetzt nicht mehr können. Stimmt so ja nicht.
> Im Flugzeug das Fenster zu öffnen…
Das heißt genauer bei der falschen Geschwindigkeit und Höhe zu öffnen.
Es gibt durchaus Flugzeuge, die ganz ohne Fenster auskommen. Die haben nicht mal ein Dach. 🙂
lks
“Das heißt genauer bei der falschen Geschwindigkeit und Höhe zu öffnen.”
Ack
Ich bin mal in einer Piper 28 (kleines, einmotoriges Flugzeug mit 4 Sitzplätzen) mitgeflogen.
Da hatte der während des Fluges das Fenster geöffnet, um bessere Fostos machen zu können, also geht das wohl schon – natürlich nicht mit einer Verkehrsmaschiene in [ganz vielen] km Höhe…
Cockpitscheiben kann man auch runterkurbeln, um dem Piloten von der Konkurrenz, den man gerade beim Wettrennen zur Startbahn überholt hat, den Stinkefinger zu zeigen.
Es ist ja nur ein Gerücht, dass die Startpositionen vom Tower zugeteilt werden.
Es startet der zuerst, der als erster die Startbahn erreicht.
Da heißt es Gummi geben.
Besonders wenn man ein wenig spät dran ist.
Nur wird darüber kaum berichtet.
Um die Leute nicht nervös zu machen.
@Alexander:
Stimmt. Ich glaube die Dokumentarfilmer der Bullyparade haben das einmal mit versteckter Kamera gefilmt:
http://www.youtube.com/watch?v=mnW68SmhnCs&feature=related
Aber in die Massenmedien hat es diese Sensationstory natürlich nicht geschafft. War wahrscheinlich zu heiß…
@Heinz Doch, das geht auch bei einer Verkehrsmaschine in jeder Höhe. Dass man dann rausgesogen wird gibts nur im Film. Es wird windig, kalt, Druck fällt ab. Das ist das einzige Problem, wenn er zu niedrig zum atmen ist. Aber alle bleiben drin.
über dumme politiker wunder ich mich nicht mehr aber wie konnte der inestmenbanker an hoher position werden? dafür muss man schon ein bisschen ahnung, zumindest von der materie, haben. oder beziehungen, das könnte natürlich auch sein.
@anonym: Wenn ein Hochstapler ganz ohne Medizinstudium als Chirurg Karriere machen kann, dann kann man mit ein bisschen echtem Studium und demselben Talent bis ganz nach oben kommen. Gute Hochstapler und echte Überflieger sind seltene Ausreisser, die Mischformen sind viel häufiger.
Die Idee, die Fenster zu öffnen, kam diesen Germanwings-Piloten angeblich erst, als ihre Maschine die Parkposition erreicht hatte:
http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/reportagen/germanwings111.html
@bb Flugzeuge haben Sauerstoffmasken an Bord, auch im Cockpit. Nach logischem Ermessen muss das Sauerstoff oder Druckluft sein. Weil wenn es auch Zapfluft wäre, wäre das bei bestimmten Arten von Druckabfällen unzureichend. Also was haben die Piloten da gemacht, warum haben die keine Sauerstoffmaske benutzt und sind lieber benebelt rumgeflogen? Das Problem ist bekannt und hat damit zu tun dass die Luft am Triebwerk gezapft wird. Wie blöd mus man denn dafür sein? So überraschend kann es also auch nicht gekommen sein. Ich halte das, auch unter Berücksichtigung der Lufthansa Äußerungen dazu, um öffentliches Theater um den Druck auf den Hersteller zu erhöhen die lang erwünschte Änderung des Luftsystems vorzunehmen. Aber das ist ja nicht ganz das Thema, oder?
@Sonia: Dass man dann rausgesogen wird gibts nur im Film. Zugegeben, großes “Fenster”, allerdings dürfte Flugbegleiterin Clarabelle Lansing des berühmten Aloha-Airlines-Flugs 243 Deine Einschätzung nicht teilen. @jr934: Hatte gestern Abend mit meinem Onkel darüber gesprochen, einem pensionierten Lufthanseaten; die Luftzapfung am Triebwerk hat mit Temperatur und Eiskristallbildung zu tun. Normalerweise verwirbeln da keine Verbrennungsgase hinein, war wohl eine absonderliche Anhäufung von krassen Koinzidenzen bei dieser jüngsten Germanwings-Geschichte.
Mitt “Goldfinger” Romney hat keine Ahnung von Flugzeugen.
Barack “You didn’t build that” Obama hat keinen Schimmer von Ökonomie.
Was soll’s?