Fotorecht: Recht am eigenen Bild
Ich find’s ja immer toll, wenn mehrere meiner Dauerblogthemen plötzlich zusammenkommen. Bitte, das ist doch ein herrlicher Diskussionsgegenstand über die Rechte am eigenen Bild und dessen Veröffentlichung, vor allem, wenn es dem Zweck der üblen Nachrede bzw. der öffentlichen Rufschädigung und dazu noch der Zensur von fremden Privatgesprächen (!) dient. Nun ist das zwar in den USA passiert, aber nachdem in diesem Bereich gerade alle Verhaltensweisen von den USA zu uns herüberkopiert und nachgemacht werden, wird das zweifelsohne auch hier passieren. Und da sehe ich nun wirklich keine Rechtfertigung im Kunsturhebergesetz. Wenn es dann auch noch solche Folgen hätte wie im beschriebenen Fall, dann dürfte es da heftige Schadensersatzforderungen geben. Immerhin wird die Debatte angeheizt.
Grundsätzlich halte ich die Veröffentlichung solcher Fotos in dieser Art für ein absolutes No-Go. Als nächstes werden dann auch noch fremde Privatgespräche aufgenommen und veröffentlicht. Was in Deutschland glücklicherweise ja noch durch § 201 StGB unter Strafe steht. Ohne Aufnahme wird man solche Gespräche auch nicht beweisen können und sich damit eine Bestrafung wegen Verleumdung oder übler Nachrede einhandeln, zudem Schadensersatz. Und dann eben noch wegen der Verletzung der Persönlichkeitsrechte durch solche Bilder.
Ich bin mal gespannt, wie lange es noch dauert, bis das hier in Deutschland passiert.
Irgendwie ist die Gesellschaft gerade wieder im Rückwärtsgang in das Mittelalter, so mit Selbstjustiz, Dorfpranger und dem Bewerfen mit faulen Tomaten.
21 Kommentare (RSS-Feed)
Der totale Geschlechterkrieg geht jetzt halt in finale Phase. Das ist alles. Die meisten Leute merken vom Krieg eben erst was, wenn die Kanonen am Horizont donnern.
Das betrifft vor allem Frauen. Frauen, die Exzesse solcher Feminazis schweigend oder insgeheim zustimmend dulden. Die sind nämlich mitschuldig, auch wenn sie natürlich behaupten, nie mitgemacht zu haben. Die wird man auf den Bullshit der von ihnen mitgewählten Frauenbeauftragten verweisen, wenn sie dann künftig rein präventiv ausgeschlossen werden.
Irgendwie ist die Gesellschaft gerade wieder im Rückwärtsgang in das Mittelalter,
Das Phänomen nennt sich “spätrömische Dekadenz”. Die Tages des Abendlandes sind gezählt.
“Was in Deutschland glücklicherweise ja noch durch § 201 StGB unter Strafe steht.”
Wie auch in der Mehrheit der US Bundesstaaten. Im Gegensatz zu denen würde bei uns ein Gesprächsmitschnitt aber vermutlich vor Gericht als Beweis bei der Verleumdungsklage zugelassen werden. Wir haben die “fruit of the poisenous tree” Doktrin nämlich nicht.
Eine Stellungnahme von dem Typen, der gefeuert wurde:
https://news.ycombinator.com/item?id=5398681
“She gave me no warning, she smiled while she snapped the pic and sealed my fate.”
Zum einen sagt das eine Menge über diese Frau.
Zum anderen irritiert mich allerdings sehr, dass er und/oder sein Kollege sich nicht dagegen gewehrt haben, oder zumindestens nachgefragt haben, warum sie ungefragt ein Foto von ihnen schießt… bemerkt haben sie es schließlich.
Finde es ja schon krass: einfach ein Bild einstellen, dazuschreiben das anzügliche Witze gemacht wurden und schwupps wird man gekündigt.
Bin gespannt auf die Entwicklung des online Dorfprangers. Vielleicht schon eine Idee für ein Startup? 🙁
@Philipp: ja, das sind Zustände wie in der DDR:
Irgendwo mal privat Deine Meinung gesagt, schon sägt Dich der IM, der zufällig in der Nähe stand, gleich ab.
So, wie bei uns die Grundrechte vom Feminismus abgesägt werden, so auch in den USA die Freedom of Speech.
Was ist eigentlich daraus geworden:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/ueberwachungsideen-apple-patentiert-das-spy-phone-a-713258.html
?
Der Mittelaltervergleich passt da ganz gut: Anklageerhebung = Schuldbeweis (Hexenprozesse andersherum). Die Rechtsprechung ist in den USA vielerorts wohl schon so, was “Harrassment” angeht.
Interessant & unerwartet finde ich, dass die Frau ihren Job wohl auch (und praktisch auf der Stelle) verloren hat, lt. Heise weil ihr Arbeitgeber (oder Auftraggeber?) in diese Schmutzwäschedebatte nicht hineingezogen werden will. Das rechtliche Nachspiel davon dürfte viel Popcorn kosten, weil da bei den Amis hohe und höchste Rechtsgüter gegeneinanderstehen.
@Philipp so etwas gibt es schon seit Jahren (aus ideellen Gründen poste ich diesmal keinen Link)
Zum anderen irritiert mich allerdings sehr, dass er und/oder sein Kollege sich nicht dagegen gewehrt haben, oder zumindestens nachgefragt haben, warum sie ungefragt ein Foto von ihnen schießt… bemerkt haben sie es schließlich.
Es ist ganz normal, dass auf Konferenzen viele Leute Photos schießen. Insbesondere während eines guten Vortrags ist das eher die Regel.
Die meisten Firmen wollen gerne einen kurzen Blogpost über die Konferenz schreiben und stellen i.d.R. eine Photo eines Vortrags mit möglichst vielen Menschen rein.
Außerdem machen sich viele auch Erinnerungsphotos. Im Allgemeinen vertraut man darauf, dass jeder die Bilder mit der nötigen Sorgfalt für die Außenwirkung für die darauf abgebildeten Personen verwendet.
Sicherlich wird man in Zukunft auf dieser Konferenz Photos viel kritischer sehen.
Frauen scheinen – mein persönlicher Eindruck – sowieso mehr Probleme mit solchen “ungeschriebenen” Regeln zu haben.
Gefeuert wurde der Typ auch nicht wegen der Aussage, sondern (so zumindest der Tenor in den Posts) wegen dem schlechten Image für die Firma.
AFAIK gab es mal von der CDU Vorschläge, wenn bei einer Telefonüberwachung Beleidigungen von Amtspersonen/Politikern gehört würden, daß das dann zur Anzeige kommen sollte, selbst wenn wegen ganz anderer Vergehen abgehört würde.
Wenn dann also jemand auf das Merkel schimpft, ab in den Bau.
nach alter DDR-manier.
Schönen Gruß von FDJ-Merkel …
Nach dem ‘Darwin Arward’ gibt es nun auch den ‘Himmelreich Award’ für die gelungenste Selbstentfernung aus dem Berufsleben:
http://dkriesel.com/blog/2013/0321_himmelreich-award
P.S.: auf einer ForthCon wäre so etwas wahrscheinlich nicht passiert.
Hab ich nicht neulich irgendwo gelesen, dass Vorfälle wie dieser dazu führen könnten, Frauen zukünftig von Techiekongressen auszuschließen, quasi aus (Rechts-)Sicherheitsgründen? Wo man doch so stolz ist, da immer mehr Frauen in den Technikdisziplinen zu haben. Ich mein das war sogar Fefe, der nach seinen 29C3-Erlebnissen auf einmal sehr nachdenklich geworden ist. Finde das gerade nicht wieder.
Mich bringt das gerade aber auf eine neue Erklärung für alles (vulgo Verschwörungstheorie). Wir hier wissen ja, dass es “Sexismus” als Konzept eigentlich gar nicht gibt bzw. von den wahren Sexistinnen nur behauptet wird, die sich “Anti-” nur nennen.
Könnte es nicht sein, dass es eine klandestine maskulinistische bilderbergerilluminatenartige Bewegung tatsächlich gibt? Ideologische, defensivkonservative, politische, wirtschaftliche, religiöse und vor allem intellektuell tatsächlich nachvollziehbare Ansätze dafür gäbe es ja eine Menge (verstehen ist nicht dasselbe wie gut finden). Könnten Anti-68er, aber auch schon im 19. Jh. entstanden sein. Deren Agenten haben die (vielfach durchaus begründete und berechtigte) Frauenbewegung weltweit(!) mit dermaßen vielen irren und gutfinanzierten V-Frauen infiltriert und unterminiert, dass die sich jetzt nur noch selbst zerlegen. Aktuell sind die Irren in Medien, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ja noch recht erfolgreich, aber das muss und wird alles implodieren.
Ironie, dass die wirklich bewegten und ehrlichen Kämpferinnen, männlichen Feministen und sogar die Eichhörnchen da in Wirklichkeit nur die Sache ihrer Feinde betreiben.
@Skeptiker:
> Könnte es nicht sein, dass es eine klandestine maskulinistische bilderbergerilluminatenartige Bewegung tatsächlich gibt?
Halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich, wenn nicht unmöglich. Denn so geheim können die gar nicht agieren, und die Feministinnen, mit denen ich bisher zu tun hatte, sind ganz sicher keine Agenten, weil dafür viel zu dämlich. Davon abgesehen wären sie auch schlecht, denn sie richten ja soviel Schaden an, dass sie keineswegs zugunsten einer solchen Bewegung effektiv wären.
Nichtsdestotrotz: Falls Du die findest, sag mal Bescheid, wo ich einen Mitgliedsantrag herbekomme…
Hadmut, die findest du nicht. SIE finden Dich. Im übrigen scheinen SIE Dir schon einen Kommentardejokifikator in Deinen Rechner eingebaut zu haben. Perfide!
> keine Agenten, weil dafür viel zu dämlich
Nein im Gegenteil – wer noch mindestens sieben Tassen im Schrank hat, würde doch den Genderstuss gar nicht so überzeugt vertreten können.
> schlecht, denn sie richten ja soviel Schaden an
Eben!! Ziel erreicht, Patriarchat durch Selbstridikulisierung der Frauenbewegung perpetuiert.
Habe irgendwie Lateintag heute ….
Ist die IT-Branche eigentlich übermäßig anfällig für falsche Sexismus-Anschuldigungen, und hat das mit dem Männerüberhang zu tun? Wenn ja, wie sieht denn das in anderen “Männerberufen” aus, z.B. Piloten oder so. Werden da ähliche Debatten geführt?
@Hank: Nein, es hat damit zu tun, dass eine Menge Frauen in die IT wollen, weil’s als cool gilt, weil man da passabel verdient, und weil sie alle Internet, Twitter usw.nutzen, obwohl das alles von Männern erfunden wurde. Aber nicht alle, die wollen, packen das auch fachlich. Und die probieren es dann eben so.
Nochwas bzgl. Anfälligkeit für falsche Beschuldigungen. Ich sehe sowas in der Naturwissenschaft. Die Naturwissenschaft ist besonders erpicht darauf korrekt zu sein und jeder noch so leisen Anschuldigung von Fehlern wird nachgegangen. Das haben diejenigen, denen die Wissenschaft gerade mal nicht passt erkannt, z.B. Klimawandelleugner, und die nutzen diese Schwachstelle aus, indem mit immer neuen Anschuldigungen die ehrlichen Wissenschaftler auf Trab und in der Defensive gehalten werden.
@Skeptiker, es scheint eher, dass es mehr Interessen für eine Frauenbewegung gibt:
http://die-rote-pille.blogspot.se/2010/11/rockefeller-faundation-haben-die.html
@Phil, ich beginne zu verstehen, warum Satiriker es so schwer haben. Mist, wenn man von der Realität oder anderen Satirikern oder gar ernstmeinenden Spinnern ständig links und rechts überholt wird.
Deine und meine Verschwörer haben allerdings völlig konträre Ziele: Rettung vs Zerstörung der Familie, Niederlage vs Sieg der Feministen, Errichtung einer vergangenen vs einer utopischen Gesellschaftsordnung. Was nichts heißen muss, die können durchaus parallel am Werk sein. Das wäre sogar eine zusätzliche Erklärung für die intellektuelle Konfusion bei den Genderist*n.
Fußnote: Immer wieder schön zu beobachten, wie Ideologen ihren Gegnern dieselben Methoden und Denkstrukturen vorwerfen, in denen sie selbst gefangen sind, egal wie absurd das ist.
TheAmazingAtheist hat da auch was zu gemacht:
http://youtu.be/Lug2S0HzY40
@Skeptiker:
> das war sogar Fefe, der nach seinen 29C3-Erlebnissen auf einmal sehr nachdenklich geworden ist.
Nein, leider nicht, der ist immer noch für Feminismus z.B. für den Vortrag “Sprache, Ungleichheit und Unfreiheit” von Anatol Stefanovitsch
Die Beiträge zum 29c3 auf Fefes Blog:
http://blog.fefe.de/?q=29c3
Die Dame, welche das ganze Theater verursachte wurde mittlerweile selbst von ihrem Arbeitgeber gefeuert:
https://twitter.com/SendGrid/status/314768776577036288