Plagiate und Titelbetrug: Bildungsministerin Wanka fordert einheitliche Standards
Die neue Bildungsministerin Johanna Wanka ist auf dem richtigen Weg: Sie fordert einheitliche Promotionsstandards. Endlich! Wäre toll, wenn sie es schafft, aber ich glaube nicht dran.
Denn genau das, einheitliche Promotionsstandards, wurden ja von der feministischen Verfassungsrichterin Susanne Baer sabotiert, weil es massiven feministischen Lobbyismus gibt, an Frauen viel geringere Anforderungen zu stellen als an Männer. Bei gleichen, seriösen Standards würden ihnen ja die Quote, die Gender Studies und ein paar Pseudogeisteswissenschaften komplett absaufen, die mit Wissenschaft nichts zu tun haben. Eher wird sie von den Feministinnen erwürgt als dass sie einheitliche Promotionsanforderungen durchsetzt. Und selbst wenn sie es doch schaffte, wird die für Hochschulen zuständige Verfassungsrichterin, eben die Radikalfeministin Baer, das alles kippen, wie sie schon in ihren Schriften angekündigt hat. Kann also nicht funktionieren. Woran die CDU selbst schuld ist, denn die hat sich auf den Richter-Deal ja eingelassen.
Außerdem ist da unter den wenigen, die es bisher versucht haben, noch jeder daran gescheitert, in der deutschen Wissenschaft Seriosität einzuführen und Korruption und Titelhandel abzuschaffen. Das gehört so in die Kategorie „Allein gegen die Mafia”. Ist sie mutig oder naiv?
Und dann beauftragt sie ausgerechnet den Wissenschaftsrat, jenes ominöse Gremium, das nicht mal ein rechtskonformes Impressum für seine eigene Webseiten hinbekommt und nicht weiß, was seine Rechtsform sein könnte. Ausgerechnet die sollen das hinkriegen? Na gut, die sind immer noch weit besser als die DFG. Immerhin hat der Wissenschaftsrat ja schon herausgefunden, dass in der Medizin die Doktorgrade völlig leistungsunabhängig vergeben werden, was man auch dringend mal abschaffen sollte. Korruption und Inkompetenz in der deutschen Wissenschaft weigern sie sich bisher aber zu sehen. Ein bisschen Wille ist also vielleicht da, die Befähigung eher fraglich.
Bin mal gespannt, wie das ausgeht und wie da der Schlagabtausch abläuft. Ich wäre dafür, bin aber pessimistisch.
16 Kommentare (RSS-Feed)
“weil es massiven feministischen Lobbyismus gibt, an Frauen viel geringere Anforderungen zu stellen als an Männer.”
Was? Nicht ernsthaft, oder?
Hab ich da irgendwas verpasst?
Was wären wohl die Konequenzen daraus?
Würden dann noch Frauen bei gleicher bBefähigung (bestätigt durch die Abschlüsse) eingestellt werden, oder würden die Firmen nicht doch eher noch weniger Frauen einstellen?
Oder geht das dann wegen Diskriminierungsgesetzen nicht?
Dann könnte aber as mit den anderen Abschlüßen auch nicht durchkommen.
Obwohl, wenn im Bundesverfassungsgericht so ein UBoot sitzt (oder eine Ubootin?)…
Das Genderzeugs ist doch eh nur eine Ablenkungsmaschinerie der oberen Mittelschicht und Oberschicht. Damit soziale Ungerechtigkeit von solchem BlahBlah verdrängt wird.
Leztens kam mir ein Gewerkschaftsflyer einer großen Firma aus München in die Hand. Da wurden auch Gehaltsunterschiede aufgelistet.
Bei den aufgelisteten Gehaltsgruppen lagen die Werte der schlechter-Bezahlung der Frauen zwischen -0,2% und -6,1%.
Dem Weibergekreische nach zu Urteilen müsste das bei 15% bis 50% liegen. Und dann liegt das bei maximal 6,2 %.
(Es waren in den Gehaltsgruppen -0,2%, -4.2%, -6,2% und -3,7 %).
Kann jetzt nicht alles abtippen, aber malso als rste Einschätzung.
Die Zahlen stammen aus den Betriebsrats-Daten.
Von so großen unterschieden, wie es gemeinhin in den Medien dargestellt wird, braucht man also nicht auszugehen.
Der Rest ist dann eben mangelnde Qualifikation; geringbezahlte Jobs sind eben geringer bezahlt, auch wenn Frauen den machen, so what. Der Rest ist Statistik.
Viel wichtiger als das #aufschrei-Gelaber der gelangweilten Wohlstandstussis finde ich zum Beispiel dies hier:
“Das Rechtsstaatsprinzip bröckelt gewaltig”
Jürgen Roth über dubiose Justiz- und Staatspraktiken in Deutschland
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38830/1.html
Hast du selbst irgendwo Vorschläge gemacht in deinem Blog, wie man einheitliche Standards garantieren könnte?
@Argumente: Im Buch bzw. In der Verfassungsbeschwerde. Eigentlich braucht man keine Vorschläge, weil es verfassungsrechtlich zwingend ist, dass inPrüfungen, und damit auch in Promotionen, die Anforderungen und Bewertungsmaßstäbe eine Gesetzliche Grundlage haben. Der Staat darf Prüfungen nur durchführen, wenn er sie gesetzlich und einheitlich normiert. Hat das Bundesverfassungsgericht 1990 entschieden.
Das interessiert aber an Unis und in der Regierung niemanden.
Und seit eine radikale lesbische Feministin die dafür zuständige Verfassungsrichterin geworden ist, interessiert es nicht mal mehr das Bundesverfassungsgericht selbst.
Oder geht das dann wegen Diskriminierungsgesetzen nicht?
Im öffentlichen Dienst werden natürlich bevorzugt Unfähige eingestellt und das Ergebnis dieser Negativauslese findet man dann im Bundestag wieder. Wenig überraschend funktioniert die Verwaltung immer schlechter und die Bundesrepublik ist auf einem guten Weg zum Failed State.
In der funktionierenden Marktwirtschaft – abseits staatlich gesteuerter Großkonzerne – beurteilt man bspw. bei der Vergabe von Lehrstellen natürlich eine 1,0er-Abiturientin implizit selbstverständlich völlig anders als einen Abiturienten. Schon, weil es unter den männlichen so wenige mit Bestnote gibt. Jedem Personaler ist klar, daß es unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe gibt und diese Verzerrung wird automatisch durch Erfahrungswerte wieder korrigiert – allen ideologischen Idiotien zum Trotz.
Ich sehe das etwas anders und bin in jedem Fall GEGEN eine Einführung bundesweiter einheitlicher Standards und der damit einhergehenden Kontrolle und ich glaube auch nicht, dass es Wanka um die Standards geht. In dem Interview mit der RP gibt es das verräterische Wörtchen “Verjährung” und warum könnte wohl die Frage der “Verjährung” im Zusammenhang mit den Standards für Promotionen von Bedeutung sein.
“Einheitliche Standards” und “Bildung ist Ländersache” passt aber hinten und vorne nicht so recht zusammen. Sieht man ja bereits in der Schule, wenn man mit Kindern von Norddeutschland nach Süddeutschland umziehen muss. Im schlimmsten Fall werden die Kinder ein Schuljahr zurückgestuft. Wie sollen dann erst Universitäten mit ihren zahlreichen Ausschüssen und Kommissionen über verschiedene Bundesländer hinweg “einheitliche Standards” etablieren?
Die Idee mag gut sein, umsetzbar ist höchstens der kleinste gemeinsame Nenner. Daher wird nicht viel davon übrig bleiben.
@Johanna
Können wir die Nord-Südstandardsau nicht mal auf den Grill legen ?
Meine Beobachtung zeigt, das die Unterschiede zwischen verschiedenen Schulen weit größer sind, als die Unterschiede zwischen den Bundesländern. Desweiteren scheint es in den Südländern
eine Bevorzugung des Faktenwissens und im Norden eine höhere Betonung der Methodik zu geben. Wenn man halt Uhland nicht kennt, ist man in den Arsch gekniffen, es wird dagegen anerkannt, dass man Analysetechniken an Goethe gelernt hat und nicht an Heine oder Mann.
Desweiteren gibt es die gewisse Lehrerarroganz (Du Norden => Du doof), die zu Fehleinstufungen führen kann. Letztendlich haben die Studien große Ähnlichkeit zu den Gendergehaltsgefällestudien. Es wird über alle Schüler einer Jahrgangsstufe eine Zahl gebildet und die dann verglichen. Da kann sich dann jeder einen drauß’ stricken.
Mich würde es nicht überraschen, wenn die PISA-Auswahl im Süden “getuned” wäre. Mit Schülern der richtigen Schulen, geht schon was. Wenn man dann noch den Unterricht auf gewisse Inhalte des Tests optimiert, ist eine Jahrgangsstufe Vorsprung ein Kinderspiel.
Das nur mal zur Methodik. Ein gewisses Gefälle würde ich übrigens ohnehin erwarten, wenn man das Haushalteinkommen nicht aus der Statistik rausrechnet. Dazu noch den Bildungsstand der Eltern.
Weiterhin die Stadt-Land-Filterung: Nicht jedes Kind auf dem Land hat Bock 20-30 km mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, um die passende Schule zu erreichen. Wenn man dann ein altsprachliches Gymnasium statt einem naturwissenschaftlich/neusprachlichen besucht, kann sich das ziemlich rächen.
> Plagiate und Titelbetrug: Bildungsministerin Wanka fordert einheitliche Standards
Die neue Bildungsministerin Johanna Wanka ist auf dem richtigen Weg: Sie fordert einheitliche Promotionsstandards.
Ach, einheitliche Promotionsstandards. Ich dachte einheitliche Standards für Plagiate und Titelbetrug.
Die halten sich doch schon jetzt nicht an die Vorgaben, wieso soll das mit neuen anders sein?
> Bei gleichen, seriösen Standards
Wer hat was von seriösen Standards gesagt? Es wäre auch ein einheitlicher Standard Plagiate zuzulasen, Titelbetrug als üblich zu klassifizieren und Wissenschaft auf das Niveau der Gender-Esoterik zu stellen.
> “Dabei gehe es um Themen wie Gutachter, Dauer der Verfahren oder Verjährung, sagte Wanka.”
Da haben wir es doch. Die will eine Verjährung. Wahrscheinlich weil die meisten ihrer Kumpane ohne Titel dastünden, wenn sie das nicht schnell einführt. Schavan lässt grüßen. Das ist doch alles schon so lange her, deswegen muss ich den Titel doch behalten dürfen *heul*.
@Michael Klein
> Ich sehe das etwas anders und bin in jedem Fall GEGEN eine Einführung bundesweiter einheitlicher Standards und der damit einhergehenden Kontrolle
Da hast Du richtig erkannt worum es, neben der Verjährung, geht. Der selbe Gedanke kam mir als ich hörte dass die Krebsbekämpfung intensiviert werden soll. Ein, Zitat, “bundesweites Krebsregister, in dem alle Informationen über die Patienten gespeichert werden, soll das ermöglichen”. Ja, klar. Alle Informationen, unter Zwang, mit Zugriff für wer weiß wen, gegen die Schweigepflicht… Es geht immer nur um Kontrolle.
@Knut: Das mag ja richtig sein. Aber mit einem Versetzungs-Zeugnis aus demselben Bundesland ist ein Schulwechsel IMMER ohne Rückstufung möglich. Hier zumindest hinkt Ihr Vergleich. Die Nord-Südstandardsau würde daher auch nach mehreren Stunden auf dem Grill gut durchgebraten nicht schmecken.
Der Rest Ihrer Ausführungen scheint leider der Kommentarfunktion zum Opfer gefallen sein.
@O. “Von so großen unterschieden, wie es gemeinhin in den Medien dargestellt wird, braucht man also nicht auszugehen.”
Richtig. Hier wird das detailliert dargestellt:
Jetzt ist der Rest auch da, danke an Hadmut…
Ihr Vergleich hinkt damit immer noch. Denn die Probleme, die ich beschrieben habe, bestehen ja in der Praxis. Ob das nun “getuned”, “hochmütig” oder sonstwie methodisch verursacht ist, spielt für betroffene Eltern absolut keine Rolle. Abitur ist Abitur – egal, ob in Bayern oder in Niedersachsen. Hier sollte also eigentlich ein Beispiel für einen bundesweit einheitlichen Standard zu finden sein. Klappt aber eben nicht.
Und genau daher glaube ich ja, dass es die geforderten einheitlichen Regelungen auch auf anderer Ebene nicht existieren können: Es wird (übrigens aus vielen von Ihnen genannten Gründen) in keiner Schule klappen, weder in der Regelschule noch in der Hochschule – und daher eben auch nicht im Rahmen von Promotionsverfahren.
Es KÖNNTE klappen, wenn der Bund die vollständige Hoheit über die Bildungspolitik erhält – da könnte man dann aber zahlreiche Gegenargumente finden, warum man das nicht möchte.
Es KÖNNTE klappen, wenn der Bund die vollständige Hoheit über die Bildungspolitik erhält […]
mir fallen dazu keine gegenargumente ein außer, dass es mit blick auf das ddr-schulsystem verpönt ist an eine vereinheitlichung nur zu denken. und das war ja schließlich eine diktatur und die ddr ein unrechtsstaat. auch die vereinheitlichung der lehr-/ unterrichtsmaterialien und des lehrplans entsprechen ja nicht den heutigen marktwirtschaftlich liberalen grundsätzen. und der lehrbuchmarkt ist hart umkämpft.
was mich sehr wundert ist, dass hier nicht wenigstens die bildungsminister der neuen bundesländer an einem strang ziehen und im osten einheitliche bildungsstandards schaffen. die müßten eigentlich aus ihrer erfahrung wissen, dass es besser geht.
konkurrenz unter bundesländern ist das letzte, was ein bildungssystem braucht. im hochschulsystem sieht es natürlich anders aus.
Wer bundeseinheitliche Standards im Schulsystem fordert, weiß nicht, was die Südstaaten dabei zu verlieren hätten.
Das Bildungssystem ist vermurkst genug. Eine Reform in diesem Umfang würde es nicht überleben. Außer natürlich, man einigt sich auf dem niedrigsten Niveau. Das könnte klappen…
Ein Hobby von mir ist, Mathematik-Nachhilfe zu geben – und da ich an der Grenze von BW und BY wohne, komme ich mit Schülern (und Lehrplänen) aus beiden Ländern in Kontakt. Mehrere Erkenntnisse: lediglich die Schulbücher des BY-Gymnasiums gehören tatsächlich zum Fach “Mathematik”; im BW-Gym sowie beiden Realschulversionen steht eher “Rechnen” auf dem Lehrplan; Hauptschul-“Mathe” ist mir zu schwer, da finden sich im gesamten Buch keine brauchbaren Erklärungen sondern nur Beispiele; die bayrische Realschule hat in den letzten 25 Jahren unglaublich viel verloren.
Zugegeben, das ist jetzt nur der Unterschied BW-BY… aber selbst der geht massiv zu Lasten der Schüler in BW. Gut, manch einer, der ohnehin nicht auf’s Gymnasium gehören würde, freut sich, daß er weniger auswendig lernen muß (die Methode der Wahl, wenn man den Stoff nicht versteht) – aber die, die tatsächlich in ihrer weiteren Laufbahn auf den Stoff aufbauen wollen, schlagen nach dem Abi recht hart an der Uni auf. Es ist nicht schön, an der Uni zum ersten Mal eine Mathe-Aufgabe zu sehen zu bekommen, die mit den Worten “Zeige, daß…” beginnt.
Bundeseinheitliche Bildungsstandards wären eine tolle Sache. Sie würden eine Menge Hürde und Probleme beseitigen. Soweit die Theorie…
In der Praxis würde das Schulsystem die notwendigen Reformen nicht überleben. Oder kann mir irgendjemand ein Beispiel einer gelungenen Schulreform in einem einzelnen Bundesland nennen? Und das soll dann klappen, wenn ALLE Länder unter einen Hut gebracht werden sollen? Ernsthaft?
Schließlich muß man auch im Auge behalten, daß dieses Projekt von Bildungspolitikern geleitet werden würde. Ausgerechnet! Bei jeder Kabinettsbildung enden entweder die übrig gebliebenen (die es nicht auf einen wichtigeren Posten geschafft haben) oder die ideologisch verblendeten als Kultusminister…
“Dabei gehe es um Themen wie Gutachter, Dauer der Verfahren oder Verjährung, sagte Wanka.”
Von da zu “einheitlichen Promotionsstandards” ist es aber noch sehr weit…
Liest sich eher so, als ob sie Schavan noch ein paar Pseudoargumente wie “heutzutage hätte ich meinen Doktor behalten dürfen, da nach 30 Jahren alles verjährt gewesen wäre” liefern will. Schließlich nutzt die ihre neu gewonnene Freizeit ja, um ihren Titel wieder einzuklagen.