Ansichten eines Informatikers

Jürgen Trittin und die 1000 Omas

Hadmut
28.4.2013 22:30

Die Doppelmoral der Grünen.

Jürgen Trittin von den Grünen wird zum Fall Uli Hoeneß und der Frage der strafbefreienden Selbstanzeige mit der Aussage zitiert:

Wer 1000 Omas um jeweils 1000 Euro erleichtere, komme um eine Strafe kaum herum, wer aber eine Million Steuern hinterziehe, gehe straffrei aus. „Deswegen ist diese verlogene Doppelmoral, die im Fall Hoeneß auftritt, schlicht unerträglich.“

Da hat Jürgen Trittin ausnahmsweise mal Recht. (Kommt ja selten vor.) Aber auch hier ist es wieder nur die halbe Wahrheit und ein Beleg der Doppelmoral der Grünen.

Denn wer tausende von unfähigen, untätigen, unproduktiven Gender-Beauftragten und Quoten-Pseudo-Professorinnen in die Universitäten drückt, und das dürften insgesamt inzwischen weit über 10.000 sein, die jeweils pro Monat Tausende Euro verdienen und meist verbeamtet sind, also vom Steuerzahler fürs Nichtstun und Nichtskönnen bis zum Tod ausgehalten und bezahlt werden müssen, der richtet weit aus mehr Schaden als ein Uli Hoeneß an.

So eine Quotenprofessorin kostet mit Drittmitteln, Gebäude, laufenden Kosten usw. ohne weiteres mehrere hunderttausend bis sogar über eine Million pro Jahr.

Wenn man (zu Recht!) fordert, dass jemand, der eine Million hinterzieht, in den Knast geht, wo müsste man dann den hinstecken, der eine solche Megaabzocke baut?

14 Kommentare (RSS-Feed)

Juergen Sprenger
29.4.2013 7:24
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Also wenn es weit über 10.000 Quoten-Pseudo-Professorinnen in den Universitäten gibt, dann wäre das Ziel der Quotenregelung bei einer Gesamtzahl von ca. 22.000 Professoren in Deutschland doch erreicht. Da könnte man glatt die Quotenregelung wieder streichen.

Aber Spass beiseite, in Deutschland sind ja die Staatsanwaltschaften zum Glück weisungsgebunden und dem Herrn Hoeneß wird da schon nichts Gravierendes geschehen.

Das konnte man schon am Fall Zumwinkel beobachten. Das wird ausgehen wie das Hornberger Schießen. Und so gesehen erwarte ich für Hoeneß – abgesehen vom bald abflauenden medialen Interesse – keine essentielle Ungleichbehandlung im Vergleich zu den Verwantwortlichen der Quotenregelugen. Damit wäre dann wieder alles im Lot für unsere geliebten Eliten.

Davon abgesehen sind sowohl der Fall Hoeneß als auch die Quotenprofessorinnen im Vergleich zu den Kosten der Bankenrettungen geradezu die berüchtigten Peanuts. Da findet praktisch der größte Raubzug aller Zeiten offen vor aller Augen statt und fast alle schauen in die andere Richtung und arbeiten sich an Nebensächlichkeiten ab.


Hans-Peter
29.4.2013 11:51
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Trittins Vergleich hinkt trotzdem:
1000 geschädigte Omas sind direkt betroffen während Hoeneß den Staat – also uns alle – betrügt. Wir sind indirekt betroffen, da uns das Geld für Schulen, Straßen, Bahnhöfe, Flughäfen und Professorinnen fehlt 😉

Und die Immunität bei Gesetzgebern stört mich schon da, wo das BVG immer wieder Gesetzesentwürfe zur GG-Konformität verhelfen muß.


Klaus Jarchow
29.4.2013 13:43
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Es gibt Astrologie, Ökonomie und Homöopathie. Warum soll es da nicht auch Genderismus geben?


Knut
29.4.2013 13:55
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Noch schlimmer:
Wer 100000 Omas 10 Euro abzockt kommt fast immer ungeschoren davon.
Zumindest darf er einen wesentlichen Teil behalten.

Das nennt sich Spendenaufruf. Man denke sich einen Zweck aus. Finde einen blöden Promi für billige Werbung. Dann zahlt man sich ein schönes Gehalt und schließt das Ganze, wenn genug da ist. Sollte einer Klagen, bekommt man eine kleine Strafe, darf aber das Gehalt im wesentlichen behalten.

Letztendlich ist es nur schwierig das Ganze in Gang zu bekommen ohne ein Vermögen zu investieren. Danach ist das ein Selbstgänger, da niemand für 10 Euro klagt. Soweit ich weiß, ist Deutschland ja verbrecherfreundlich und zockt den Klagenden ab, wenn der Beklagte nachgibt. Die Gebühren fallen immer an, der Titel erstreckt sich aber nur auf den geschuldeten Betrag. Bis man sein Kosten zurück hat oder gar eine Kompensation für den Aufwand an Zeit, ist jeder zermürbt.


Karl Marx
29.4.2013 17:24
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@Hans-Peter: Warum heißt der Staat eigentlich “Staat” und nicht “Wir alle”?


Lohengrin
29.4.2013 17:42
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Es ist etwas komplizierter.
Wenn Hoeneß eine Millionen Euro über hat und irgendwo anlegt, dann wächst dieser Geldberg in Euro gemessen langsam an. Aber es wird nichts dafür gekauft. Niemand muss dafür arbeiten.
Wenn jemand 1000 Omas jeweils 1000 Euro wegnimmt, und das Geld nicht ausgibt, können andere das verbrauchen, was die Omas jetzt nicht mehr verbrauchen können.
Wenn Quotenposten für eine Millionen Euro installiert werden, wird dieses Geld ausgegeben. Dafür werden Wohnungen bewohnt, Fahrzeuge verschlissen und Urlaub gemacht. Das, was die Inhaber von Quotenposten verbrauchen, wird denen, die Waren und Dienstleistungen erbringen, vorenthalten. Noch schlimmer ist, dass diese Inhaber von Quotenposten, die Erzeugung von Waren und Dienstleistungen durch blödsinnige Auflagen behindern.


anony
29.4.2013 18:15
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Das setzt voraus, dass die Steuererhebung legitim ist, was eine unbewiesene Behauptung darstellt. Ich bin gespannt, wie Sie ohne Zirkelschluss die Legitimität der Steuererhebung nachweisen wollen. Um jedes Ihrer zu erwartenden Argumente ad absurudm zu führen; zuvordere Legitimität, wie Gesetze, sind ein Zirkelschluss, weil sie ebenfalls aus sich heraus oder mit anderen Begründungen, deren Legitimation eine unbewiesene Behauptung darstellt, begründet werden, ergo ebenfalls einen Zirkelschluss darstellen. Das ist das Interessante an Recht, es lässt sich nur mit Zirkelschlüssen begründen.


Hadmut
29.4.2013 19:04
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@anony:

Könnten Sie sich bitten so ausdrücken, dass ich verstehe, was Sie eigentlich meinen oder von mir wollen?

Soll das eine generelle Aussage sein, dass Gesetze schlechthin nicht gültig sein sollen? Was denn dann?


anony
30.4.2013 16:15
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Was ich meine, ist, dass “Wenn man (zu Recht!) fordert, dass jemand, der eine Million hinterzieht, in den Knast geht” nicht belastbar ist, weil es unterstellt, dass Steuererhebung legitim ist. Das kann jedoch nicht unterstellt werden, weil die Legitimität der Steuererhebung willkürlich ist, d.h. ohne Beweis behauptet, oder sich, wenn man versucht sie zu begründen, nur mit einem Zirkelschluss begründen lässt, was unzulässig ist. Das Gleiche gilt für Recht insgesamt.

Ich möchte also kritisieren, dass Sie Ihre Meinung mit etwas unhaltbarem begründen, was man sonst von Ihnen nicht gewohnt ist.

“Soll das eine generelle Aussage sein, dass Gesetze schlechthin nicht gültig sein sollen?”

Es ist die Feststellung, dass Recht logisch nicht begründbar ist, nur mit Zirkelschlüssen. Ergo ist Recht nicht logisch. Daraus resultiert, logisch betrachtet, die Ungültigkeit dessen, was mit einem unzulässigen Zirkelschluss begründet ist. Ansich weiß das jeder Student.


Hadmut
30.4.2013 19:34
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@anony:

> Ich möchte also kritisieren, dass Sie Ihre Meinung mit etwas unhaltbarem begründen, was man sonst von Ihnen nicht gewohnt ist.

Dann müssen Sie das bitte so formulieren, dass ich das auch verstehen kann. Ich sehe nämlich bisher nicht, wo da 1. der Zirkelschluss und 2. die Unwirksamkeit liegen soll.

> Es ist die Feststellung, dass Recht logisch nicht begründbar ist, nur mit Zirkelschlüssen. Ergo ist Recht nicht logisch.

Niemand hat behauptet, dass Recht logisch sein müsste, es ist ja keine Naturwissenschaft. Recht ist ein Konsens, keine Logik. Davon abgesehen habe ich auch schon einiges darüber geschrieben, dass Recht auf Gerechtigkeitsgefühl beruht (oder beruhen sollte) und ich das für genetisch codierte Verhaltensweisen halte.

> Daraus resultiert, logisch betrachtet, die Ungültigkeit dessen, was mit einem unzulässigen Zirkelschluss begründet ist.

Falsch. Mehrfach falsch.

Erstens ist eine unlogische Aussage keine falsche, und auch keine ungültige, sondern ein unbewiesene und damit möglicherweise falsche Aussage.

Zweitens sind weder Natur noch Menschheit an Logik gebunden.

Drittens vermag ich die Unlogik nicht nachzuvollziehen.

Viertens wäre die Konsequenz Ihrer Behauptung, auf Gesetze völlig zu verzichten, was die lebenswichtige Sozialisation und Synergie unmöglich machen würde. Auf Gesetze zu verzichten, obwohl sie Vorteile bringen, halte ich für unlogisch.


anony
30.4.2013 16:16
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@Karl-Marx Weil der Staat nicht “Wir alle” ist, das ist Propaganda, um von den Zirkelschlüssen abzulenken.


anony
1.5.2013 16:32
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“Ich sehe nämlich bisher nicht, wo da 1. der Zirkelschluss und 2. die Unwirksamkeit liegen soll.”

Woraus ergibt sich die vorgebliche Legitimität von Recht? Sie werden feststellen, dass Sie sich aus einer Behauptung ergibt, die sich für Ihre Legitimation auf Recht beruft, was einen Zirkelschluss ergibt.

Zirkelschlüssen folgt die Unwirksamkeit der Begründung, weil sie eine unzulässige Kausalverknüpfung darstellen. Die Existenz von A begründet sich in B, B begründet sich in der Existenz von A.

“Niemand hat behauptet, dass Recht logisch sein müsste, es ist ja keine Naturwissenschaft.”

Alles ist Naturwissenschaft.

“t. Recht ist ein Konsens, keine Logik.”

Recht ist kein Konsens. Dahinter steckt wieder ein Zirkelschluss, nämlich dass die Mehrheit eine Legitimität des Rechts verursachen kann, was sich aus Recht ergibt.

“dass Recht auf Gerechtigkeitsgefühl beruht (oder beruhen sollte) und ich das für genetisch codierte Verhaltensweisen halte.”

Sie verwechseln Recht und Gerechtigkeit. Recht hat, das habe ich von einem Richter mal schriftlich bekommen, als ich auf Gerechtigkeit bestand, nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Wäre dem so, bräuchte man das Recht nämlich nicht. Gerechtigkeit ist genetisch codiert, wäre damit legitim, Recht nicht.

“Erstens ist eine unlogische Aussage keine falsche, und auch keine ungültige, sondern ein unbewiesene und damit möglicherweise falsche Aussage.”

Unlogisch und unbewiesen sind zwei verschiedene Dinge. Sozibiologie ist unbewiesen, daher richtig oder falsch, Gender ist unglogisch, daher falsch.

Wenn die Unlogik in einem Zirkelschluss besteht ist sie falsch, weil ein Zirkelschluss nicht zur Begründung taugt.

“Zweitens sind weder Natur noch Menschheit an Logik gebunden.”

Doch, man nennt es in der Biologie nur nicht Logik, sondern Folgerichtigkeit, ist das selbe.

Weiters behauptet die Rechtfertigung der Existenz von nicht-natürlichem, wie Recht, logisch zu sein, und zieht daraus seine Legitimität, die bei näherer Betrachtung, aufgrund des Zirkelschlusses, nicht vorhanden ist.

“Viertens wäre die Konsequenz Ihrer Behauptung, auf Gesetze völlig zu verzichten, was die lebenswichtige Sozialisation und Synergie unmöglich machen würde.”

Wenn Gerechtigkeit genetisch codiert ist, wozu dann Gesetze, die überwiegend Ungerechtigkeit schaffen? Gesetze schaffen Dissynergien, mehr als Synergien. Lebenswichtig sind sie nicht, sonst hätten wir die Zeit ohne Gesetze, zwischen homo erectus und homo sapiens, nicht überlebt.

“Auf Gesetze zu verzichten, obwohl sie Vorteile bringen, halte ich für unlogisch.”

Das wäre unlogisch, wenn signifikante Vorteile sichbar wären, was ich bestreiten würde. Ich verbringe mehr Zeit damit mich gegen ungerechte Gesetze zu verteidigen, als Ihren Schutz zu genießen. Ich dachte dass Sie das nach “Adele und die Fledermaus” ähnlich sehen würden.


@anony: Wow, Du hast heute offenbar den Eintrag über Eristische Dialektik in der Wikipedia gefunden & konntest nicht widerstehen, hier mit den Kunstgriffen herumzutrollen.

Musst Du heute nicht in Hamburg ein Auto abfackeln?


anony
2.5.2013 15:15
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@Josh Wikipedia lese ich nicht und Logik ist kein rumtrollen, es als solches zu bezeichnen ist die hier schon oft kritisierte Rabulistik, und der Angriff ad personam statt das Argument ad rem.

Womit dann nach sciencefiles auch nachdenkseiten erledigt wäre. Erschreckend, dass diese Methoden auch auf die Gegenseite übergreifen, doer waren sie schon immer da (diese These würde ich verteten).