Der Chaos Computer Club (Stuttgart) macht jetzt auf feministisch
Kürzlich hat mich jemand vom CCC noch ganz übel angeraunzt, weil ich den CCC nach der Sache mit den „Creeper Move Cards”, die der CCC ja immerhin geduldet hat, in die Nähe feministischer Ideologie gestellt habe.
Zumindest der Stuttgarter CCC hält jetzt ganz offiziell feministische Veranstaltungen ab:
“Seit Jahrzehnten arbeiten Frauen in der Informatik, aber ihre Arbeitsbedingungen sind nicht gleich. Die Gender-Forschung zeigt auf,
warum und in wie fern Frauen unter anderen Bedingungen arbeiten als ihre männlichen Kollegen. Neuere Forschungsergebnisse von Andrea Herrmann zeigen auf, in wie fern Frauen anders mit Konflikten umgehen, und wie sie sich in Konferenzen einbringen (dürfen).”
Zeigt mal wieder die Doppelzüngigkeit und die Doppelmoral des CCC. Würden sie an sich selbst wenigstens ähnliche Maßstäbe anlegen, wie sie sie an andere anlegen, gäbe es sowas nicht.
25 Kommentare (RSS-Feed)
Was ja ziemlich meiner Sichtweise des CCC entspräche, für die ich häufig angegriffen werde. Die tun gerne so, als ginge es nur um Computer und Bürgerrechte, tatsächlich aber sind sie massiv links unterwandert.
Ich halte wenig von den meisten aktuellen feministischen und “entgender”zentrierten Debatten.
Gleichberechtigung sieht für mich anders aus und ist m.E. in den meisten Köpfen schon lange selbstverständlich. Wer heute dennnoch freiwillig meint nach “traditionellen” Wertemustern leben zu wollen, kann es – mit sich – ebenso gern tun.
Eine “Frauenquote” von 40% per Gesetz widerspricht ebenso dem grundgesetzlichen Gleichstellungsgrundsatz (nach diesem müsste dies für beide Geschlechter gelten, ungeachtet irgendwelcher verallgemeinerten Erhebungen oder aktuellen Trends) wie die angebliche “Entgenderisierung” der Sprache in der Praxis auf Behauptungen beruht, die die “männliche Vormachtstellung” durch Entgegenstellen einer Vormachtstellung der Frau “auszugleichen” sucht.
Allein die Behauptung, das z.B. der Begriff “Studenten” frauenfeindlich sei, weil neben der sächlichen auch die männliche Verwendung des Begriffes möglich ist, dreht den Spieß lediglich um, wenn er fordert dies durch “Studierende” zu ersetzen, welches neben der sächlichen auch die weibliche Verwendung ermöglicht. Da sucht man einmal mehr den “Teufel mit dem Belzebub” auszutreiben, wie der Volksmund sagen würde…
Gerade in der IT kann ich nicht erkennen, wo Frauen benachteiligt werden würden – ganz im Gegenteil. Da der Anteil ingenieurwissenschaftliche Fächer wählende Frauen sehr gering ist, investiert man viel Geld, Zeit und Mühen explizit in Maßnahmen zur Gewinnung von Frauen für diese Fächer. Dennoch liegen die Quoten nicht selten unter 5 % und weniger…
Und wer als ITler gut ist, wird auch gefragt sei – egal ob Fraulein oder Männlein…
Ich hätte mir – auch und gerade für den CCC – mehr Sachlichkeit in der Debatte gewünscht. Allerdings kann ich auch nicht bewerten, inwieweit es sich hierbei um die Aktivitäten des CCC als Organisation handelt bzw. tatsächlich Mehrheiten der Mitglieder dahinter stehen oder ob es die Aktivitäten Einzelner sind und bleiben. Für mich sieht es eher so aus, als ob man das Topic mit doch um jeden Preis zu einem “CCC Thema” biegen wollte, der sich ja sonst aus politischen Debatten oder gar Parteinahmen i.d.R. heraushielt, soweit diese nicht seine Kernkompetenzen betraf…
Du machst offenbar den Fehler, den CCC für ein kohärentes Gebilde zu halten, welches “mit einer Stimme” spricht?
Dem ist aber nicht so, es finden sich Vertreter so ziemlich aller Meinungen darunter, und die einzelnen lokalen Gruppen haben Gestaltungsfreiheit, mit welchen Themen sie sich auseinandersetzen.
Die von dir behauptete “Duldung” der Creeper-Cards ist in der Interpretation ja auch mal ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt, kann man dir jetzt aber auch nicht vorschreiben, ein “gerade so noch nicht in hohem Bogen von der Veranstaltung fliegen” nicht als Duldung oder Unterstützung auszulegen. Ist ja ein freies Internet hier.
Der CCC ist von ziemlich allem “unterwandert”, er setzt sich schliesslich aus einer von allen möglichen politischen Spektren unterwanderten Bevölkerung zusammen. Überraschung.
Und Du machst den Fehler zu glauben, dass jemand nur deshalb, weil er „mit vielen Stimmen” spricht und verschiedene Maßstäbe anlegt, jeder Kritik und Bewertung entzogen sei.
Selbe Masche wie beim Feminismus, das moving target abgeben und unter diesem Vorwand jegliche Kritik abwehren. Folgte man Deiner Argumentation, wäre der CCC völlig unkritisierbar, und das ist ja auch das, worauf der hinauswill bzw. Du hinauswillst. Der CCC ist aber nicht über Kritik erhaben, ganz gleich mit welcher Taktik er sich dagegen zu schützen versucht.
> Die von dir behauptete “Duldung” der Creeper-Cards ist in der Interpretation ja auch mal ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt…in “gerade so noch nicht in hohem Bogen von der Veranstaltung fliegen”
Sie sind nicht von der Veranstaltung geflogen, die Leute wurden dort mit solchen Karten bedroht. Das kann man auch mit einem „gerade noch so” nicht gutreden. Man hat sie nicht rausgeworfen, man hat es geduldet.
> Der CCC ist von ziemlich allem “unterwandert”, er setzt sich schliesslich …
Ja. Dann soll er aber anderen Organisationen dasselbe Recht einräumen und sich selbst nicht mit eigenen Sonder-Maßstäben messen. Man kann durchaus so agieren wie der CCC, wenn man anderen dasselbe Recht zugesteht. Macht der CCC aber nicht. Der CCC glaubt, nur er selbst hätte solche Rechte und alle anderen müssten sich für jeden Piep kritisieren lassen.
@Dettenbach:
Du schreibst: “…Eine “Frauenquote” von 40% per Gesetz widerspricht ebenso dem grundgesetzlichen Gleichstellungsgrundsatz…”
Achtung, #Aufschrei:
ES GIBT KEINEN GLEICHSTELLUNGSGRUNDSATZ!
GLEICH*STELLUNG* UND GLEICH*BERECHTIGUNG* SIND ***NICHT*** DASSELBE!!!
—DOUBLE-FACEPALM—
So, pumpen, tief durchatmen… Hier noch eine etwas sachlichere Einlassung zum Thema:
@Spinozafreund (((“ES GIBT KEINEN GLEICHSTELLUNGSGRUNDSATZ!
GLEICH*STELLUNG* UND GLEICH*BERECHTIGUNG* SIND ***NICHT*** DASSELBE!!!
—DOUBLE-FACEPALM—”)))
Das stimmt, im Grundgesetz ist von Gleichberechtigung die Rede (“Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.”)
Und es stimmt, Gleichberechtigung ist das GEGENTEIL von Gleichstellung:
Allerdings bestand Dettenbachs Fehler nur daraus, den Begriff ‘grundgesetzlicher Gleichstellungsgrundsatz’ benutzt zu haben statt ‘verfassungsrechtlicher Gleichstellungsgrundsatz’. Denn in der “Europäischen Verfassung” steht sehr wohl etwas, was man als Quotenzwang interpretieren könnte. Da werden die Worte “Gleichberechtigung” und “Gleichwertigkeit” nie benutzt, sondern man spricht dann tatsächlich sofort von ‘Gleichstellung’ und ‘Gleichheit’:
Die “EU Verfassung” wurde zwar nicht ratifiziert, man kann an ihr aber sehen, wohin der Hase hoppelt.
Hadmut,
Du kennst mich noch von früher. Komm doch einfach mal vorbei – gerade zu diesem Vortrag – und höre ihn Dir an. Vorurteilsfrei wird nicht gehen (nach Deinem Artikel), aber versuche es mit unvorbelastet. Es wäre schön.
Der CCCS hat schon ziemlich viele Vorträge gehabt, auch und gerade kontroverse. Damit habe ich kein Problem. Aber wenn Du schon so vorverurteilst wäre es gut, Du kämst wenigstens vorbei und würdest – falls Du doch siehst dass Deine Vermutungen nicht bestätigt werden – dieses hier auch schreiben.
@Hanno: Hi Hanno,
natürlich kenne ich Dich, brauchst mich ja nicht dran erinnern. 😉 Und auch Princess sagt mir was.
Und wenn Du mein Blog kennst, weißt Du auch, dass ich keine Hemmungen habe, zu solchen Vorträgen zu gehen, hab ich ja in letzter Zeit öfters gemacht. Nur kann ich da nicht, weil ich beruflich zu weit weg bin. Ich muss leider noch für meinen Lebensunterhalt arbeiten und kann nicht innerhalb von ca. einer Stunde mehrere hundert Kilometer weit springen.
Mir eine Vorverurteilung zu unterstellen, halte ich jedoch für eine gewisse Frechheit und Dreistigkeit. Denn damit unterstellst Du mir auch eine gewisse Dummheit und Denkfaulheit. Ich habe mich inzwischen über ein Jahr lang mit dem Thema befasst und habe weitaus mehr Fachbücher zu dem Thema gekauft und gelesen als die meisten Feministinnen. Du kennst mich doch persönlich und weisst doch, dass ich meine Urteile nicht aus der Luft greife.
Davon abgesehen ist Dein Standpunkt auch »sexistisch«: Denn Du unterstellst damit, dass jedes x-beliebige oberflächliche und bewusst erlogene Opfergejammer (genannt Gender Studies, und damit beschäftige ich mich nun wirklich intensiv, siehe auch mein Buch darüber, und auf „Gender Studies” bezieht sich die Akündigung ja explizit) richtig ist, während meine Kritik daran automatisch ein „Vorurteil” und damit unberechtigt sein muss.
Deine Denkweise hier ist:
Frau, die jammert, hat automatisch Recht.
Mann, der das kritisch sieht, muss Vorurteile haben. Du gestattest mir ja erst gar nicht, mir über Gender Studies ein „Urteil” (ohne Vor- davor) gebildet zu haben. Du gibst von vornherein vor, dass niemand fundiert Recht haben kann, der anderer Meinung ist. Typische Meinungsdiktatur, wie ich sie vom CCC kenne.
Hätte der CCC ansatzweise Hirn und den Willen, es zu benutzen, würde man sich mit weitaus mehr Energie gegen Gender und Feminismus als totalitär-ultradumme Unterwanderung der Gesellschaft und Staatsdiktatur einsetzen als etwa gegen Vorratsdatenspeicherung oder Staatstrojaner, die ein Witz gegen das sind, was hier gerade abläuft. Stattdessen macht sich der CCC hier noch zum Steigbügelhalter. Immerhin hat der (Berliner) CCC die bisher einzige mir bekannte Veranstaltung in Deutschland abgehalten, auf der es geduldet wurde, dass Leuten für das Äußern einer vom Feminismus abweichenden Meinung direkt Gewalt in Form von Schlägen angedroht wurde.
Hätte man sich mit dem Schwachsinn, den man da ankündigt, mal befasst, hätte es diese Ankündigung so erst gar nicht gegeben. Denn die „Gendier Studies” betreiben gar keine Forschung und lehnen sie aus ideologischen Gründen sogar ab. Gender Studies sind eine rein opportunistische Behauptensbewegung.
Und sie behaupten, dass es Frauen gar nicht gibt, dass das nur eine ansozialisierte Rolle wäre, die man dekonstruieren müsse. Wenn man also innerhalb einer Ankündigung auf Gender Studies verweist, und trotzdem behauptet, das Frauen sich generell anders verhalten, dann ist das schon ein Widerspruch in sich. Und das riecht nach leerem Gelaber.
Davon ganz abgesehen hängen mir feministische Vorträge zum Hals heraus, weil sie nicht zitierfähig sind und die hinterher jeder anders gehört haben will. Und man die Lächerlichkeit des Auftretens vieler Feministinnen sowie deren Losgehen auf abweichende Meinungen schwer authentisch wiederzugeben sind. Feminismus beruht auf Moving Target Taktik.
Ich bevorzuge daher Schriftliches. Oder einen Videomittschnitt.
Hallo Hadmut,
schade dass Deine Sichtweise so schwarz und weiss ist.
Ich habe mir bisher kein Urteil über die Vortragende erlaubt – einfach weil ich nicht weiss was Sie in dem Vortrag einbringen wird. Du hast dies schon gemacht, zumindest klingt Deine Antwort danach. Ob Du dies über alle Personen die sich mit dem Thema beschäftigen (müssen, der CCC hat die Creeper Card nicht selbst mitgebracht, er wurde da reingezogen) macht oder konkret auf Frau Herrmann, weiss ich nicht.
Damit erübrigt sich aber eine Diskussion.
Einen Mitschnitt wird es wie üblich vom Audio-Stream geben. Ob wir die FOlien als PDF bekommen, weiss ich (noch) nicht, meistens dürfen wir diese aber veröffentlichen.
Hallo Hanno,
> schade dass Deine Sichtweise so schwarz und weiss ist.
Ja, ja, die Sache mit der Political Correctness. Auch dann, wenn etwas schwarz ist, darf man es höchstens grau sehen, weil der Mainstream das so will. Warum soll ich eigentlich zu einem Vortrag kommen, wenn doch unterschwellig schon vorgegeben wird, welche Sichtweisen man erst gar nicht haben darf?
Und merkst Du nicht, dass Du Dir gerade selbst widersprichst? Einerseits sagst Du, dass Du nicht weißt, was in dem Vortrag kommt. Andererseits reklamierst Du, der CCC sei in die Creeper Cars „reingezogen worden”. Jammert der CCC dann nach dem Vortrag auch, er könne nichts dafür und wäre da nur reingezogen worden?
Und übrigens ist der CCC in die Sache mit den Creeper Cards nicht „reingezogen” worden. Der CCC wusste zwar vielleicht vorher nichts davon und ist davon vielleicht etwas überrascht worden. Aber der CCC hat die Leute gewähren lassen und sie nicht rausgeworfen. Und damit hat er es zumindest geduldet. Der CCC hat damit den Dammbruch zugelassen, dass man in deutschen Konferenzen Schläge ins Gesicht angedroht bekommt, wenn man seine Meinung sagt. Ich wüsste nicht, dass irgendeiner derer, die vom CCC immer so barsch und extrem kritisiert werden, in einer so derben Weise in Grundrechte eingegriffen hätte, wie es der CCC hier mitgetan hat.
Davon abgesehen bin ich mir gar nicht mal so sicher, dass der CCC davon wirklich so überrascht wurde. Die Creeper Cards waren ja nicht neu und wurden in den USA, und angeblich auch in Deutschland schon früher eingesetzt und es wurde vorher schon irgendwo im Netz erwähnt, dass die das auf dem CCC vorhaben. Zumal es die Dinger ja vorher zum herunterladen, ausdrucken, bestellen gab, und das geht ja nicht erst während der Konferenz. Und irgendwo im Zusammenhang mit CCC und seinen Konferenzen oder seiner Satzung stand auch irgendwas, was ziemlich deutliches Gender-Gefasel war. Ich würde zumindest nicht drauf wetten, dass der CCC nichts wusste und überrascht und reingezogen wurde. Jedenfalls hat er es nicht wirksam unterbunden und den CCCongress damit zur gewaltsamen Meinungsdiktatur verkommen lassen. Es riecht doch sehr danach, als hätten da zumindest die sehr linken Kräfte im CCC durchaus Interesse daran gehabt.
> Ich habe mir bisher kein Urteil über die Vortragende erlaubt – einfach weil ich nicht weiss was Sie in dem Vortrag einbringen wird.
Ja. Wenn man sich noch nicht mit etwas befasst hat, ist es ratsam, sich mit Urteilen zurückzuhalten.
Aber nur, weil Du Dich mit etwas noch nicht befasst hast, kannst Du das anderen nicht auch unterstellen und ihnen ebenfalls Urteilsfähigkeit absprechen.
Ich kenne zwar die Dame und ihre Vorträge nicht. Aber erstens bezieht sie sich in der Ankündigung ausdrücklich auf Gender Studies, und mit denen habe ich mich sehr tief uns ausführlich beschäftigt. Und Gender Studies sind nicht nur frei erfundenes Geschwafel ohne jegliche wissenschaftliche oder belastbare Grundlage. Zum Kern von Gender Studies gehört die Strategie, die Umgebung durch Desinformation zu täuschen und zu verwirren, vulgo: zu lügen. Zumal die Gender Studies so etwas wie einen Wahrheitsbegriff, Verifikation oder Widerspruchsfreiheit grundsätzlich ablehnen. Gender Studies und feministische Theorien haben das erklärte Ziel, durch willkürliches Lügen die besten Vorteile rauszuholen und quasi in einer Art des Ausprobierens wie bei genetischen Algorithmen die effektivsten Lügen zu erarbeiten. Wer sich inhaltlich auf Gender Studies bezieht – und das tut sie ja explizit – der kann ideologisch gar nichts anderes als eine Lügnerin sein, denn sonst wäre es ja nicht Gender Studies.
Alles, was wissenschaftlich erarbeitet, verifiziert, überprüft, was »wahr« ist, wird von den Gender Studies grundsätzlich abgelehnt und angefeindet, weil »Wahrheit« oder jede Art von wissenschaftlichem Nachweis als Machtausübung und Unterdrückung alles anderen aufgefasst und damit als männliches Unterdrückungsgehabe eingestuft wird. Selbst Frauen, die wissenschaftlich arbeiten, werden von den Gender Studies als vermännlicht sozialisiert ausgegrenzt und angefeindet.
Gender Studies sind wie Scientology. Und Scientologen würde man heute ja auch nicht mehr einladen um ihnen mal zuzuhören. Irgendwann weiß man, dass die nichts seriöses und glaubwürdiges im Schilde führen.
Komischerweise siehst Du ein, dass Du Dich damit nicht beschäftigt hast, und Dir kein Urteil über die Dame gestatten willst – bildest Dir aber trotzdem ein Urteil über mich.
> Damit erübrigt sich aber eine Diskussion.
Nein. Eine Diskussion ist von vornherein unmöglich, wenn die von Dir als schwarz oder weiß bezeichneten Sichtweisen a priori ausgeschlossen werden. Du kneifst gerade vor der Diskussion und redest Dich heraus. Würde man mir dann dort auch androhen, mir aufs Maul zu hauen, wenn ich der Meinung wäre, dass Gender Studies komplett falsch sind?
Mach doch mal ein Experiment, wenn Du Dich traust:
Wenn die Dame wie angekündigt darauf kommt, dass sich Frauen in der Informatik anders verhalten als Männer, dann frag sie doch mal, wieso sie die Menschheit in diese zwei Gruppen Mann und Frau einteilt und woran genau man erkennt, ob jemand Mann oder Frau sein soll. Nach der Ideologie der Gender Studies gibt es nämlich keine zwei Geschlechter und kein Unterscheidungskriterium. Wer sich also auf Gender Studies beruft, der könnte einen solchen Vortrag erst gar nicht halten. Es sei denn, man nimmt die Gender-Studies-typische Freiheit für sich in Anspruch, sich ständig und kontinuierlich selbst zu widersprechen und ständig die Maßstäbe zu ändern. Bei denen sind die Geschlechtsunterschiede nämlich immer nur ansozialisiert, wenn sie sich benachteiligt fühlen, und angeboren, wenn es ihnen gerade passt.
Und davon mal ganz abgesehen:
Der CCC kann sich schon deshalb nicht als neutral und unschuldig hinstellen, weil der CCC ja immer nur pro-Gender auftritt.
Würdet Ihr jemanden zu so einem Vortrag einladen, der vorträgt, warum Gender krimineller Betrug und Schwindel ist? Nöh, würdet Ihr nicht. Habt Ihr bisher jedenfalls nicht gemacht. Also tut nicht so, als wärt Ihr da offen und neutral. Ihr seid schon von der Themenauswahl fest auf Gender festgenagelt, und Deine angebliche Vorurteilsfreiheit ist damit auch nur Heuchelei.
@Hanno Wagner (((“schade dass Deine Sichtweise so schwarz und weiss ist. Ich habe mir bisher kein Urteil über die Vortragende erlaubt”)))
Ahem, was denn nu?
Du selbst hast noch kein Urteil, bemängelst aber bereits die Urteile von anderen?
Mein Eindruck von der Berichterstattung nach dem 29C3 war, dass nicht wenige Teilnehmer von den Creeper-Card- und anderen Vorfällen schockiert waren. Sogar fefe, ansonsten ziemlich unreflektierter “Linker”, kratzt sich seitdem vernehmlich am Kopf, wenn es um solche feministische Exzesse geht. Der war da mE mal deutlich kritikloser, wenn es um die angeblich systematsche Benachteiligung von Frauen ging.
Das Bild, dass die da von früheren Kongressen gezeichnet haben (Nerds im respektvollen Umgang miteinander, Geschlecht egal, Technik und Kreativität und Freiheit zählen), mag romantisch überzeichnet sein. Viele der Teilnehmer (m/w) können mit dem anderen Geschlecht vielleicht eh nicht soviel anfangen, dass es das Klima stören würde.
Für mich wäre der nächste Kongress der Lackmustest: Können sie die liberale tolerante Kultur hoch- und die Ideologen, die mit Technik nix am Hut haben, raushalten? Bis dahin schreib ich den Club nicht ab, mir sind die zu wichtig.
@Skeptiker:
Zeigt aber, dass der CCC da ohne heftige Kritik von außen nicht drauf gekommen wäre und dass die angeblich so hohe und selbsternannte moralische Instanz CCC eigentlich komplett versagt, wenn es mal drum geht.
Und dass sie für sich selbst eine Milde beanspruchen, die sie selbst anderen nicht gewähren.
Aber es zeigt hat endlich auch mal sehr schön, dass die Ideologie, die da auch vom CCC so gepflegt wird, nämlich alles grenzenlos offenzuhalten, und das als Allheilmittel zu predigen, nicht funktioniert, und dass deren Gutmenschenschema vom bösen Staat und den guten Bürgern nicht stimmt, dass es eben auch Bürger sind, die Freiheit missbrauchen und damit die Freiheit anderer beschneiden.
Ob die im CCC aber zu denken anfangen und über ein Kratzen am Kopf hinauskommen, wage ich zu bezweifeln. Sie haben jedenfalls aus den Creeper-Cards wirklich gar nichts gelernt, sonst würden sie solchen Vorträgen nicht noch ein Forum bieten. Schon gar nicht, ohne vorher gefragt zu haben, um was es da eigentlich geht. Und hinterher dann beschweren, dass sie da „reingezogen” worden seien.
Das wäre jetzt der Brüller, wenn die Gender-Tussi da nun mal so wirklich nach dem Schema der Genderisten vom Leder zieht und heftige Forderungen ala Creeper Cards aufstellt. Dann hätten sie den Müll wieder unter dem Label CCC laufen gehabt und wieder Gewalt gepredigt. Denn dass die den Vortrag mittendrin abbrechen und der Vortragenden Hausverbot erteilen kann ich mir bei denen nicht vorstellen.
Die müssen schon ziemlich naiv sein.
> Und irgendwo im Zusammenhang mit CCC und seinen Konferenzen oder seiner Satzung stand auch irgendwas, was ziemlich deutliches Gender-Gefasel war.
Wo genau?
Gerade in der Satzung kann ich mich nicht an soetwas erinnern:
http://www.ccc.de/club/statutes
> Nein. Eine Diskussion ist von vornherein unmöglich, wenn die von Dir als schwarz oder weiß bezeichneten Sichtweisen a priori ausgeschlossen werden.
Das erlebe ich auch öfters bei allen möglichen Themen.
Gerne verpackt als Todschlagargument:
“Du darfst nicht alles so Schwarz Weiß sehen”
Wenn man dann fragt, was genau an der konkreten Schlussfolgerung falsch sei kommen nur leere Sprechblasen/Rethorik.
> Wenn die Dame wie angekündigt darauf kommt, dass sich Frauen in der Informatik anders verhalten als Männer, dann frag sie doch mal, wieso sie die Menschheit in diese zwei Gruppen Mann und Frau einteilt und woran genau man erkennt, ob jemand Mann oder Frau sein soll.
@Hanno Wagner
…könntest du die Veranstaltung wenigstens filmen (denk dir einen glaubwürdigen Vorwand aus)
und anschließend den Link zu dem Vid hier herein setzen/an Hadmut schicken, damit wir uns alle ein qualifiziertes Bild von der Veranstaltung machen können?
@Hadmut
> Würdet Ihr jemanden zu so einem Vortrag einladen, der vorträgt, warum Gender krimineller Betrug und Schwindel ist? Nöh, würdet Ihr nicht. Habt Ihr bisher jedenfalls nicht gemacht. Also tut nicht so, als wärt Ihr da offen und neutral. Ihr seid schon von der Themenauswahl fest auf Gender festgenagelt[…].
Ja, aber dagegen vorzugehen ist, auch als Mitglied, nicht einfach.
Ein Großteil hat Gender/Feminismus zwar als Schwachsinn erkannt, aber sieht es nicht als ernstzunehmende Gefahr und hat Angst sich mit Kritik daran die Finger zu verbrennen – da bleiben viele, wenn es denn mal um Entscheidungen geht lieber “neutral” und lassen die Genderisten machen, die sich auf strategisch wichtige Posten gesetzt haben…
Kannst zum 30c3 ja mal so einen Vortrag einreichen – wenn er abgelehnt wir bin ich auf die Begründung gespannt, vor allem weil die Organisatoren sich über zu wenige Einreichungen beschwerten.
@Hadmut, von “Zeigt aber…” bis “…Freiheit anderer beschneiden” und dann wieder “Die müssen schon ziemlich naiv sein.”: Jup, 80-100% d’accord. Den Teil dazwischen werden wir uns anschauen, und deine Erwartungen sind meine Befürchtungen. Ein Jammer.
Na was denn nun?
Wenn Geschlecht NICHT erfunden ist, dann sollten auch (biologisch bedingte) Unterschiede zu finden sein zwischen Mann und Frau. Das scheint das Thema dieses Vortrags zu sein??!
(Oder geht es um “rein sozialisierte” Unterschiede?)
Wenn Geschlecht nur erfunden ist, gibt es keine (biologischen) Unterschiede.
Das wird von Dir Hadmut doch immer moniert.
Wenn also Unterschiede benannt werden, und das unter dem Thema “Gender” läuft, dann widerspricht das aber dem, was hier im Blog unter “Gender” kritisiert wird, nämlich, daß die Unterschiede nicht existieren würden, oder nur gesellschaftlich bedingt sind.
Mir scheint, daß unter dem Motto “Gender” zwei ganz gegensätzliche Denkrichtungen subsumiert sind, und dies gilt für Befürworter, als auch Kritiker.
Einmal meint “Gender”, es gibt keine (oder keine biologischen) Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Ein an deres mal meint “Gender”, es gibt ganz große Unterschiede zwischen den geschlechtern (biologisch oder sozialisiert).
Ein begriff, zwei gegenläufige Bedeutungen.
(Und das auf Befürworter- wie Kritikerseite.)
Der Begriff schafft daher IMHO eher Verwirrung als Klarheit.
Alles in Allem ein ziemliches Durcheinander, aber eben auf beiden Seiten.
Vorhandene oder fehlende geschlechtsspezifische Unterschiede erst einmal festzustellen bedeutet noch lange nicht, jegliche damit einhergehende Forderung anzuerkennen.
Eines ist aber Gewiß: das Genderthema ist sehr gut geeignet, Denkkapazitäten in unsinnigen Streitereien aufzusaugen, die man stattdessen besser in andere Themen investieren könnte/sollte.
Hat O. ein Rad ab?
Oder was will der Mensch uns sagen?
Hadmut, Du musst meine Meninung nicht
veröfffentlichen
Hast Du oft mit solchen “Spezialmeinugen”
zu schaffen?
@DerdieBuchstabenzählt:
> Hat O. ein Rad ab? Oder was will der Mensch uns sagen?
Immerhin verstehe ich bei O. einigermaßen, was er sagen will. Bei Dir verstehe ich es nicht, was Du eigentlich willst.
> Hadmut, Du musst meine Meninung nicht veröfffentlichen
Sorry, wenn ich Dir das mal so sage, aber: Du hast keine Meinung geäußert.
> Hast Du oft mit solchen “Spezialmeinugen” zu schaffen?
Ich habe manchmal mit »Meinungen« zu schaffen. Kommt aber eher selten vor. Die meisten halten es schon für »Spezial« und Bäh, wenn jemand überhaupt eine hat.
@Hatmut
“Eines ist aber Gewiß: das Genderthema ist sehr gut geeignet, Denkkapazitäten in unsinnigen Streitereien aufzusaugen, die man stattdessen besser in andere Themen investieren könnte/sollte.”
Das meinte ich!
Die Gefahr des Gender nicht sehen können, nicht sehen wollen!
Gender sei unwichtig.
“Denkkapazitäten in unsinnigen Streitereien aufzusaugen”
Das eben Gender unsere Wirklichkeit gestaltet, wird als
“unwichtig” erklärt!
Und man solle sich doch darüber keine Gedanken machen!
Ich gebe zu in den Kommentar keine Meinung geäussert zu haben.
Da hast Du recht!
Nur Dir wurde auch schon von M. Klein eine zwanghafte Beschäftigung
mit den “Generthema” unterstellt!
Das genau macht der “Kommentar” hier auch!
Die unterstellen Dir “unsinnigen Streitereien”
Wie dem auch sei, Du hättest meine dumme Bermerkung eben nicht
feischalten müssen?
Oh, Leute.
Einerseits beschweren sich die Leute darüber, dass ich Kommentare blockieren würde, die ich nie blockiert habe.
Jetzt kommen sie und beschweren sich darüber, dass ich ihre Kommentare veröffentlichen würde.
Leute, soll ich hellsehen oder Gedanken lesen?
> Hadmut, Du musst meine Meninung nicht veröfffentlichen
Wie soll ich das verstehen? Als Anspielung auf die Diskussion über Blogkommentare? Oder wie? Im englischen Sinne von „must not” = „darfst nicht”?
Warum schreibst Du nicht klar „Diesen Kommentar nicht veröffentlichen”.
Bevor Du dich beschwerst, dass andere schwer verständlich sind, solltest Du Dich selbst verständlich ausdrücken.
@ Hatmut
“Einerseits beschweren sich die Leute darüber, dass ich Kommentare blockieren würde, die ich nie blockiert habe.
Jetzt kommen sie und beschweren sich darüber, dass ich ihre Kommentare veröffentlichen würde.
Leute, soll ich hellsehen oder Gedanken lesen?”
Hast Recht! Der Kommentar von mir war eine Dummheit!
“Bevor Du dich beschwerst, dass andere schwer verständlich sind, solltest Du Dich selbst verständlich ausdrücken.”
Das ist auch wahr. Werde versuchen mich daran zu halten.
@Hadmut
> Ob die im CCC aber zu denken anfangen und über ein Kratzen am Kopf
> hinauskommen, wage ich zu bezweifeln.
Es tut sich was
Fefe verweist auf etwas, was er aus diesem Blog haben könnte http://blog.fefe.de/?ts=af689afd
Vor einem Jahr klang das noch anders http://blog.fefe.de/?ts=b11dc229
Im CCC gibt es viele linke Pudelchen in leitenden Positionen. Sehr unangenehm fällt Volker Birk (volker.birk@ulm.ccc.de) auf. Meistens ist auch linksextreme Ideologie mit im Spiel.