Ansichten eines Informatikers

Weil wir selbst zu blöd für Überwachungssoftware sind

Hadmut
25.7.2013 23:06

Wenn Satire voll ins Schwarze trifft.

Eine Satire-Seite bringt eine Fake-Meldung, nach der Bundesinnenminister Friedrichs das NSA-Desaster damit erklärt habe, dass wir in Deutschland einfach zu blöd sind, Überwachungssoftware selbst zu schreiben.

Stimmt genau.

Genau das habe ich ja auch schon oft gesagt, geschrieben, gebloggt, vertreten, nur dass ich das nie satirisch, sondern ernst meinte. Wir sind zu blöd.

Woher soll’s auch kommen? Unsere Informatik-Fakultäten sind Lachnummern, die die Professuren untereinander verschieben und die Bestenauslese zugunsten der Korrupten und der Vettern sabotieren. Reine Schmiergeldstadl, die Stellen allzu oft mit Leuten besetzen, die das, wofür sie Professor sein sollen, noch nie gemacht haben. Und als ob das noch nicht dämlich genug wäre, werden sie nun noch mit Informatik-fernen Quoten-Frauen aufgepumpt, die nicht mehr können, als eine Enttechnisierung auf Kaffeeklatschniveau zu fordern.

Und dann wundert man sich, dass die Bundesregierung mit den Amerikanern kooperieren muss. Mit wem auch sonst? Hier haben wir ja keine Leute, mit denen man sowas (wenn man es denn überhaupt macht) selbst machen würde.

Korruption und die Spezialform von Korruption, Gender, haben das intellektuelle Niveau in Deutschland komplett zerfressen. Und die Folge ist, dass wir da IT-technisch fast nichts mehr auf die Reihe bekommen. Deshalb müssen wir alles, Betriebssysteme, Textverarbeitung, Tablet-Software, Suchmaschinen, Facebook usw. aus den USA nutzen. Weil wir selbst zu blöd sind. Ganz ohne Satire.

32 Kommentare (RSS-Feed)

Fry
25.7.2013 23:51
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…und was ist jetzt dein Punkt, Hadmut?

Dass “wir” blöd sind (also mich nimmst du da aber bitte raus, ja?)

Dass es eine intelligente Sache sei, Überwachungssoftware zu schreiben? (ich glaube, wer noch schlauer ist, zB Snowden, der lehnt sowas ab)

Oder dass die “Blödheit” der Deutschen ursächlich für den Überwachungsskandal der NSA wäre (das glaubst du doch wohl selbst nicht)

Ich verstehe deine Postings zum Thema nicht wirklich. Als bloggender Informatiker und mittlerweile de facto auch politischer Mensch fallen dir doch sicher mehr Dinge zum Überwachungsskandal ein als dieses Uni-Bashing. Das mag ja auch seinen Platz haben, aber in diesem Kontext ist das doch nebensächlich.

VG, Fry


Hadmut
26.7.2013 0:05
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> Dass “wir” blöd sind (also mich nimmst du da aber bitte raus, ja?)

Ja, das ist der Punkt. Und nein, ich nehme Dich nicht aus. Weil ich das, was Du kommentierst, für Teil des Problems halte.

Du verwechselst nämlich politisch korrektes oder akzeptiertes oder moralisches (oder ideologisch wünschenswertes) Verhalten mit „schlau” bzw. dem Gegenteil von blöd. Darum geht es nicht. Ob man abhört oder nicht, ist zunächst mal eine politische Frage, auf die es mir hier gar nicht ankam. Der Punkt ist, dass man seine politischen Entscheidungen nicht mehr innerhalb der eigenen Befähigungsgrenzen ausüben kann, und dass wir in Informatik das Know How und die Technik der Amerikaner brauchen, ob man Abhören nun für richtig oder falsch hält.

Denn würde man innerhalb von Deutschland und mit deutscher Technik abhören, dann wäre es zumindest innerhalb unserer Rechtsordnung, und damit dem deutschen Rechtsweg und der politischen Entscheidung etwa durch Abwahl usw. zugänglich. Lagert man das aber an die USA aus, sind wir im rechts- und demokratiefreien Raum.

> Ich verstehe deine Postings zum Thema nicht wirklich.

Ja.

> fallen dir doch sicher mehr Dinge zum Überwachungsskandal ein als dieses Uni-Bashing. Das mag ja auch seinen Platz haben, aber in diesem Kontext ist das doch nebensächlich.

Das ist genau der Punkt. Ich halte es ganz und gar nicht für nebensächlich, sondern – wie ich schon oft erwähnt habe – für ein ganz zentrales Problem, dass wir technologisch nicht nur unsere Souveränität verloren haben, sondern nicht einmal mehr verstehen, wie unsere Infrastruktur aufgebaut ist und funktioniert. Deutschland beruht inzwischen in weiten Teilen auf Technik, die wir in Deutschland nicht mehr verstehen und beherrschen, womit wir den politischen Einfluss verlieren und letztlich nur noch von den USA ferngesteuert werden.

Und da bringt es solches Polit-Geschwurbel wie „schlau ist es, es abzulehnen” überhaupt nicht. Denn mit der Haltung baut man nur die Dummenrepublik Deutschland weiter aus. Und ich kann Leute, die sich Dummheit und Unwissenheit zum politischen Ziel setzen, überhaupt nicht ab.

Ein analoges Beispiel: Man kann für oder gegen Kernkraftwerke sein. OK. Aber dagegen zu sein, sich damit überhaupt technologisch zu befassen, das halte ich für völlig daneben. Und genauso ist das hier.


Unerster
26.7.2013 0:03
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Ich glaube es ist noch viel schlimmer. Als ich Studiert habe sage ein Professor wozu braucht man mehr als 16 Bit Arbeitsbreite, U880 war das Thema. Einen anderen fragte ich mal warum werden nur Speicherstellen mit 0 und 1 benutzt und nicht -1, 0 und +1. Er hat nichts begriffen oder wollte nicht.
Uhl hat lange gebraucht für seinen Vergleich mit den Hitlertagebücher.
Wer soll den mit einem Beamtengehalt Software schreiben?
Wer soll große Serverfarmen aufstellen für ein neues Google. Der arme Teufel müsste nicht nur die hohen Strompreise bezahlen er müsste auch für jeden Server einen Anwalt einstellen um die Wünsche der Kritiker zu bearbeiten. Ich denke da an die vielen von der Leine oder sonstige Sauberfrauen die dann verlangen erst nach 22 Uhr. Man hätte es mit Leuten zu tun die auch bei den beiden Militärflugzeugen entschieden haben und jetzt nicht fliegen dürfen.


FullxD
26.7.2013 0:06
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Warum senden wir all die Quoten-Frauen nicht endlich ans Ende der Welt? Ab ins australische Outback! http://diepresse.com/home/panorama/skurriles/406887/Australien_Haessliche-Frauen-dringend-gesucht


FullxD
26.7.2013 0:16
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Die Briten hatten seinerzeit ihr Imperium erhalten, in dem sie die Probleme ihrer kleinen Insel nach Australien verschifft haben. Als die Tommies damit aufhören später, ging es mehr und mehr bergab mit dem Gameplay ihres Age of Empire.


kokko
26.7.2013 0:40
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naja eigentlich so ganz blöd ist es ja doch nicht

offiziell darf man eben rein rechtlich manche sachen in Dtl nicht aber man darf sich (auf in Dtl nicht erlaubten wegen erlangte) infos von jemand anderem besorgen

ist dann bloß ein abhängigkeitsverhältnis von anderen diensten was für einen BND eigentlich höchst peinlich sein sollte/müsste… aber wer weiß was sonst noch so alles zusammen verzapfen


Tichy
26.7.2013 2:37
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ist das nicht vielleicht auch ein grosses stueck weit eine reine mentalitaetsfrage und vieles letztlich dann nur eine folge daraus? auslaendische chefs haben ja gerne genau damit ein erhebliches problem. nur ist das nicht die sache von einzelnen, sondern ein gesellschaftliches problem, alles haengt ja irgendwie zusammen und ist von einander abhaengig.


Johanna
26.7.2013 8:35
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@Fry: Die Formulierung “mittlerweile de facto auch politischer Mensch” ist, wenn Sie ehrlich sind, ziemlich blöd. Denn für “unpolitische” Menschen ist in einem demokratischen Rechtsstaat nur sehr wenig Platz am Rande. Sie sagen also indirekt, dass Ihnen bis vor kurzem vieles ziemlich egal war und heute teilweise immer noch ist. Das aber ist genau das, was Hadmut anprangert: Ein massives Bildungsproblem. Der demokratische Rechtsstaat existiert nämlich nicht, bloß weil man in der Schule erzählt bekommt, es gäbe da ein Grundgesetz oder eine Verfassung, wo der demokratische Rechtsstaat beschrieben wird. Er existiert nur dann, wenn Bürger und politische Amtsträger dieses auch aktiv umsetzen und nicht nur “de facto”. Also kann man Sie hier nicht herausnehmen.

@Unerster: Ziel einer Ausbildung an einer Universität ist NICHT, Ihnen das neueste vom Neuen beizubringen. Ältere Technologie (gerade bei Prozessoren) ist oft einfacher gestrickt, als manch modernes Teil und eignet sich damit als Studienobjekt zum Erlernen der fachlichen Grundlagen deutlich besser. Will ein Student mehr, kann er in den Semesterferien Praktika absolvieren. Ziel einer Ausbildung an einer Universität ist es auch mit Sicherheit NICHT, für Google Serverfarmen aufzubauen. Das ist ein klassischer Fall für Elektriker und Energieanlagen- oder Klimaelektroniker. Auch hier haben wir also ein Bildungsproblem, da ich (als fachfremde Ingenieurin) oft den Eindruck gewinne, gerade angehende Informatiker haben vollkommen unzureichende und teilweise falsche Vorstellungen von dem von Ihnen gewählten Beruf.


Thomas
26.7.2013 9:19
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Irgendwie geht mir der Blogpost am Ziel vorbei. Zum Einem fällt mir zuerst der “FinFisher” der Gamma International GmbH ein, die sind zumindest partiell deutsch und sitzen in München. Und das Ding ist nicht von Pappe.

Zum Anderen liegt der Hund bei der Geheimdienstkooperation nicht bei der Unfähigkeit begraben. Sowohl NSA als auch BND sind Auslandsgeheimdienste. Wenn man mal noch einen Cent drauf gibt, dass die sich wenigstens jeder für sich daran halten, so hebeln die Kooperationen das natürlich völlig aus. Jeder Mensch ist für fast alle Staaten ein Ausländer. Durch die Kooperationen erlangen die Dienste daten über die Bürger des eigenen Staates.

Dass der BND dabei nicht mal die ihm genehmigte Quota für das Abschöpfen von Verbindungen “nach draußen” schafft, steht auf einem anderen Blatt. Aber man kann davon ausgehen, dass der BND gezielte Abhörmaßnahmen hinreichend gut beherrscht. Vom MAD war bisher nichts nennenswertes geleakt, und der Verfassungsschutz ist eh unbrauchbar. Die potentiell vorhandene Unfähigkeit hilft uns also keinen Deut.


Stephan V
26.7.2013 11:57
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Ich weiss ja nicht so genau, aber Hadmut scheint da schon auf der richtigen Spur zu sein. Wenn ich das so lese:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Euro-Hawk-und-NSA-Eine-verwirrende-Geschichte-1924145.html

Zitat:
In der Sprechererklärung des Verteidigungsministeriums heißt es darum zur NSA-Zusammenarbeit: “Als Lieferumfang wurden selektive Einzelkomponenten der Trägerplattform (z.B. Kommunikations-/Kryptogeräte) und selektive Unterstützungsleistungen, wie Beistellung von Erprobungseinrichtungen und -personal, vereinbart.”
/Zitat

Krypto da haben wir doch in Deutschland die ausgewiesenen Spezialisten für.
Wenn derart wichtige Komponenten, bei einem deutschen Projekt, nicht vom Innland kommen können was denn bitteschön dann ?

Da haben die Schlapphüte doch mal eben 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Deutschen sind dank Gender Export jetzt eh zu blöd, und wenn’s hart auf hart kommt können die sogar den Stecker ziehen.

Perfekt.


Wolfgang Keller
26.7.2013 13:26
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@Unerster

> Einen anderen fragte ich mal[,] warum werden nur Speicherstellen mit 0 und 1 benutzt und nicht -1, 0 und +1.

Das ist keineswegs eine blöde Frage und in der Tat gab es in der Geschichte Beispiele ternärer Computer: im Wesentlichen der in der UdSSR entwickelte Setun:
> http://en.wikipedia.org/wiki/Setun
welcher auf die balanced-ternary-Darstellung von Zahlen
> http://en.wikipedia.org/wiki/Balanced_ternary
setzte.

Laut
> http://en.wikipedia.org/wiki/Ternary_computer#History
erwiesen sich ternäre Computer als effizienter und kostengünstiger als binäre.
> http://en.wikipedia.org/wiki/Ternary_computer#The_future
mochte Donald Knuth die höhere Eleganz und Effizienz ternärer Computer.


Hadmut
26.7.2013 17:38
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> erwiesen sich ternäre Computer als effizienter und kostengünstiger als binäre.

Da hätte ich aber ganz große Zweifel.

Erstens, weil es viel mehr zwei- als dreiwertige oder zweierpotenzartige als dreierpotenzartige Daten zu speichern gibt.

Zweitens weil viele Algorithmen und Problemstellungen beruhen. If/else kommt wesentlich häufiger vor als das dreiwertige if, und auch eine case-Anweisung ist eine Verkettung zwei- und nicht dreiwertiger Entscheidungen. Nicht umsonst gibt es in der natürlichen Sprache nur “Ja” und “Nein”, aber kein drittes. Tertium non datur.

Drittens kann eine dreiwertige Logik nie so stabil sein wie eine zweiwertige, weil bistabile Schaltungen sehr einfach, robust und unempfindlich gegen Bauteilstreuung sind, während dreiwertige sehr problematisch sind, auch bezüglich der kompatibilität. Es ist etwa kein nennenswertes Problem, zweiwertige CMOS und TTL-Bausteine zu koppeln, bei dreiwertigen wäre das ein Problem.

Mir sind bisher auch keine dreiwertigen effizienten CMOS-Transistoren bekannt.

Außerdem spricht elementare Physik dagegen. Jeder mit Grundkenntnissen in Elektronik weiß, dass ein Transistor als Schalter nur sehr wenig Energie verbraucht und praktisch kaum heiß wird, nicht gekühlt werden muss, weil er entweder sperrt (und dann fließt kein Strom) oder durchlässt (und dann liegt nicht viel Spannung an), so dass er selbst kaum Energie abzweigt. Betreibt man ihn aber im mittleren Bereich, gibt es Strom und Spannungsabfall, dann wird der heiß und muss gekühlt werden. Man müsste das also immer mit Plus- und Minuspol machen, also den Transistor entweder in die eine oder die andere Richtung durchschalten. Dazu bräuchte man aber schon mehrere.

Zumindest mit Transistor-Technologie halte ich das für unrichtig. Erst wenn grundlegend andere Techniken darunterliegen, die weder das Problem der Bistabilität, noch des hohen Energieverbrauchs in der Mittelstellung haben, und bei denen es auch keine Abgrenzungsprobleme der drei Techniken gibt, käme das überhaupt in Betracht.


anonKlaus
26.7.2013 14:49
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Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang stellen die Einkommensverteilungen in den Berufen dar. Jedes clevere Bürschchen welches vor der Entscheidung steht, sich nun einen Job auszusuchen, wird nicht mehr in die volkswirtschaftlich lebensnotwendigen Berufe gehen (Industrie, Handwerk, Wissenschaft), weil man damit keine Familie mehr durchbringen kann. Er wird sich den volkswirtschaftzersetzenden Bereichen anschliessen: Lobby-Politik-, Rechts- und Finanzwesen o.ä.
Der Hund wird unter der gigantischen Flöhenmassen nicht zusammenbrechen, aber das Siechtum wird zunehmen.


Andreas
26.7.2013 14:53
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In den 80ern war Deutschland noch vorne mit dabei.

Ich gebe aber zu bedenken:

Wer sich Drohnen vom Iran hacken lässt ist selbst nicht helle.

Die Dinger hätte der Iran nichtmal sehen dürfen.

Im nächsten richtigen Krieg werden die Amis sowas von untergehen.

Ich würde mal sagen die Russen haben es mehr drauf.


Andreas
26.7.2013 14:57
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Im Übrigen:

Es hat auch einfach mit der Sprache zu tun:

Wäre Russisch Weltsprache wie Englisch (ohne kyrillisches Alphabet), dann würden eher russische Firmen dominieren.


Fabian
26.7.2013 15:14
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“Wir sind zu blöd. Woher soll’s auch kommen? Unsere Informatik-Fakultäten sind Lachnummern”

Na, das heißt aber noch lange nicht, dass die Leute, die aus den Informatikfakultäten kommen selbst Lachnummern sind. Aber die staatlichen Rekrutierungsmechanismen versagen. Im akademischen Bereich hast du ja mehr als genug Beispiele zusammengetragen. Aber auch in anderen Bereichen der Exekutive: wie sollte es auch dazu kommen, dass sich gute Leute beim Staat sammeln, wenn der fähige Techniker schlechter bezahlt als so manche unproduktive Sesselpupser. Nicht das Volk ist zu blöd, die Entscheider sind es. Und auf die Entscheiderposten kommt man nur über Parteiticket. Und die Parteien und die Parteiendiktatur in diesem Land sind das Problem und das Einfallstor für die Korruption. Der Staat müsste ganz grundlegend reformiert werden, dann bestünde zumindest begründete Hoffnung, dass sich mittelfristig mehr technische Potenz an einigen kritischen Stellen ansammeln könnte und würde.


Hadmut
26.7.2013 17:21
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@Fabian:

> Na, das heißt aber noch lange nicht, dass die Leute, die aus den Informatikfakultäten kommen selbst Lachnummern sind.

Das ist zwar richtig, hilft aber nicht. Denn wenn man sich mal anschaut, wer in Politik, vor Gerichten und in der Presse als Fachleute befragt und hingestellt werden, dann sind das eben nicht die, die aus den Fakultäten kommen, sondern die Professoren. Und staatliche Forschungsaufträge gehen auch an die Professoren.


thomas
26.7.2013 16:22
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@Johanna: ich würde hinzusetzen, dass es nicht nur ein Bildungsproblem ist. Schon deswegen, weil Bildung heutzutage so sehr zur heiligen Kuh geworden ist, dass der Begriff fast immer nahezu beliebig auslegbar ist, d.h. nichts sagt. Man erkennt das auch daran, dass als Antwort auf die Frage “Wozu Bildung?” heute eigentlich nur eins kommt: toller Job, hohes Einkommen.

Ich sehe solche Fahrlässigkeit bezüglich der eigenen Rechte auch als Erziehungsproblem. Und zwar als ein Problem der Charaktererziehung: wenn es mich kalt lässt, dass ein beliebiges Recht mir im Grunde noch ohne Anküdnigung (oder Kampf) genommen wird, dann hat das was von Sklavenmentalität und Selbstunterwerfung. Die Tendenz zu diesem Verhalten wird bereits in frühen Jahren gesetzt (zb. durch Unterlassen der Aufforderung, sich zur Wehr zu setzen, wenn es angebracht ist), danach lediglich noch “veredelt”. Ein Recht ist immer ein Privileg. Seine Privilegien nicht verteidigen zu wollen ist vornehmlich kein “Bildungs”defizit, so wenig wie die Unkenntnis der eigenen Rechte es ist. Sich in diesen Dingen nicht zur Strenge gegen sich selbst zu mahnen (zb. gegen die Bequemlichkeit) ist wesentlich eine Frucht schlechter Erziehung, welche zur Gleichgültigkeit gegen sich selbst erzieht. Wenn man sich selbst mehr oder weniger egal ist, dann ist einem auch egal, dass einem scheibchen- oder paketweise Rechte genommen werden. Und das Ausbleiben einer tatsächlichen Empörung über diesen jüngsten Skandal sagt für mich nichts anderes, als dass viele meinen: wir haben diese Rechte auch gar nicht wirklich verdient (denn zustehende Verdienste verteidigt man).

Dass die Uni hier aber viel Anteil am Problem hätte, das glaube ich auch nicht. Wenn die aktiv wird, sind die meisten Züge, welche zum Bahnhof Dummheit reisen, schon abgefahren. Man muss dumm sein wollen, um dumm zu sein. Man muss so gebaut sein, dass man es gar nicht anders mehr will. Genau dieser Bau findet in der Kindheit statt, nicht im jungen Erwachsenenalter.

Über Erziehung spricht man in diesem Land aber eigentlich nicht mehr. Man redet nur über Bildung. Deswegen hat man auf die Frage “Wozu Erziehung?” auch noch weniger zu antworten, als auf die Frage “Wozu Bildung?”, nämlich gar keine.


Cpt.Chilli
26.7.2013 19:04
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@Thomas

“Ein Recht ist immer ein Privileg.” Ach was. Wo haben Sie denn das her? Ein Privileg ist das genaue Gegenteil eines Rechtes, schließlich ist es ein Vorrecht. Es geht also dem Recht vor und über es.

Merke: Marie von Ebner-Eschenbach: “Der größte Feind des Rechtes ist das Vorrecht.”

Aus dieser vielfältigen Bevorrechtigung aller möglichen sozialen Gruppen ergeben sich die meisten der Probleme, die hier verhandelt werden. Privilegierung ist es, die die von Hadmut Danisch so energisch und zu Recht geforderte Bestenauslese auf Dauer ausschaltet. Alternativ werden auserwählte Merkmalsträger bevorrechtigt. Sozusagen “von Gottes Gnaden”, lediglich aktualisiert. Etwas platt formuliert könnten Sie sagen: genderistischer Genitalabsolutismus. Dass für die meisten Genderistas genital und genial synonym sind, ist dann nur noch eine Marginalie. Vielleicht sollte man künftig von Vagenialität als Zugangsvoraussetzung reden, dann wäre das mit der Qualifickation endgültig geklärt.


Philipp
26.7.2013 19:31
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>>Nicht umsonst gibt es in der natürlichen Sprache nur “Ja” und “Nein”, aber kein drittes.<<

Naja, da gäbe es noch das "Jein".

Ein Computer, der die Zustände Ja, Nein, Jein kennt wär doch super. Man könnte endlich mal einen gendergerechten PC bauen…

Programm wirklich beenden?
Ja [] Nein [] Jein []


Wolfgang Keller
26.7.2013 23:39
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@Hadmut

Das ist zumindest das, was im Wikipedia-Artikel steht (und ich habe es auch unabhängig hiervon schon gelesen). Um die Frage der Ursache zu beantworten, müsste man sich aber sicherlich detailliert mit Details des Setun beschäftigen.


Andreas
27.7.2013 8:37
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Leicht OT:
Zum Verständnis von IT und gesetzlichen Anforderungen bei unseren Parteien:
http://www.wortfilter.de/news13Q3/4728-Online-Shops-der-Parteien-missachten-Verbraucherrechte.php

Merke: Mache keine Gesetze, die du nicht selbst verstehst 🙂


Joe
27.7.2013 10:32
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Und dann wundert man sich, dass die Bundesregierung mit den Amerikanern kooperieren muss. Mit wem auch sonst? Hier haben wir ja keine Leute, mit denen man sowas (wenn man es denn überhaupt macht) selbst machen würde.

Wir haben möglicherweise solche Leute, aber daß sich a) zu erkennen geben und b) freiwillig mit der Bundesregierung zusammenarbeiten, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Ich vermute auch, daß diese nach dem Abholen des Zettels (oder schon davor) das “Bildungssystem” fluchtartig verlassen haben. Wenn sie Forschung betreiben, dann für andere.

Die Leute allein reichen auch nicht, ohne die entsprechenden wirtschaftlichen Strukturen läuft nichts. Und damit tut sich der Ökosozialismus naturgemäß schwer. Ist ja prima, wenn Leute in Böblingen für IBM geile Sachen entwickeln – nur da freut sich IBM drüber, davon hat das Land nichts. Die Strukturen entsprechen denen einer Dritt-Welt-Kolonie, wobei die Kolonialherren hauptsächlich den Rohstoff Wissen abbauen.

Die Blaupause dafür stellt der Anschluß der Ostzone dar. Diese wurde komplett deindustrialisiert, um kurzfristig neue Absätzmarkte für die darbende Wirtschaft zu schaffen. Wer also wissen will, was sich die Bundesrepublik für die USA darstellt, braucht bloß in die blühenden Landschaften zu gucken: Der Michel hat in seiner Dummheit sogar übersehen, daß er im Gegensatz zu den Amerikanern finanziell für die Folgen geradestehen muß…


Johanna
27.7.2013 14:05
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@Thomas: Nur weil der Begriff “Bildung” teilweise politisch und teilweise sogar unsinnig besetzt ist, muss man ihn deswegen noch lange nicht abschaffen. Ihren Hinweis auf “Erziehungsprobleme” teile ich dennoch, weise dabei aber darauf hin, dass Bildung und Erziehung (gerade in jungen Jahren) nicht voneinander zu trennen sind.

Ein Recht ist, wie “Cpt.Chilli” korrekt ausgeführt hat, gerade kein Privileg. Schon gar nicht, wie Sie schrieben, ist ein Recht “immer” ein Privileg. Dann wäre nämlich das Konzept der Menschenrechte hinfällig, denn entweder es gibt (angeborene allen Menschen gleichermaßen gegebene) Menschenrechte, oder aber es müsste Angehörige der Art Homo Sapiens Sapiens geben, die keine Menschen sind. In so einer Gesellschaft möchte ich dann bitte doch nicht leben. Suchen Sie es sich aus…


Skeptiker
27.7.2013 20:22
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> Parteiendiktatur … Der Staat müsste ganz grundlegend reformiert werden … begründete Hoffnung, dass sich mittelfristig mehr technische Potenz

@Fabian, alle Staaten der Welt werden von Parteien beherrscht, das ist kein deutsches Alleinstellungsmerkmal. Was allerdings auffällt, ist der unterschiedliche Anteil der besten Köpfe im IT-Sektor, die im Staatsdienst arbeiten.

Aus verschiedenen Gründen arbeiten z.B. in USA (von Kindesbeinen an einmassierter Patriotismus, und Stipendien!), in Russland (Konditionen, Privilegien) und China (Zwang) viele helle IT-Köpfe für den Staat und seine Gliederungen (btw, “government” heißt nicht “Regierung” nach unserem Wortsinn, sondern Exekutive oder einfacher: Staat).

In Deutschland keiner. Obwohl es welche gibt, dochdoch. Die hiesigen IT’ler sind eher mal liberale Freigeister ( –> Piratenpartei), und die o.a. Motive ziehen hier nicht, oder es gibt sie gar nicht. Ihr Verhältnis zum Staat ist distanziert, und so schlecht finde ich das übrigens auch gar nicht (sinngemäß: Der beste Schutz vor Überwachung ist die Unfähigkeit der Überwacher … scheiße aber auch, dass die Amis da so unfähig leider nicht sind).

Nun bin ich ziemlich sicher, dass Computer-Science-Studenten in USA, Russland, China und anderswo im Studium theoretisch und praktisch passgenau das lernen, was sie später im Job (bzw. im Staatsdienst) brauchen.

Wie bei uns, zumindest früher, die Diplomingenieure (allein der Klang von Wörtern wie “Bachelor-” und “Master-Ingenieur” lässt mich bibbern). Die mussten für ihr Diplom was Reales bauen oder an was Realem konkret und sichtar mitarbeiten. Die konnten selbst bei ihrem ersten Job nach Einarbeitung in die Firma und/oder das jeweilige Projekt sofort produktiv und konstruktiv mitarbeiten und Verantwortung für ihre Arbeit übernehmen.

Ein Wasserbauingenieur hat in der Uni den Umgang mit realen großen Wassermassen gelernt, nicht mit einer idealisierten Schulversion von Wasser. Ein Architekturabsolvent kann Häuser konstruieren, die man tatsächlich bauen kann und die stehenbleiben. Ein Elektroingenieur kann Starkstromschaltschränke konstruieren, die Teile zusammenkaufen und bauen, und nicht nur mit einem abstrakten Elektrizitätsmodell und professoralen Hobbytheorien hantieren.

Können in Deutschland ausgebildete Informatiker das sinngemäß auch? Auf seiner ersten Stelle mit einer vorgegebenen Entwicklungsumgebung 20 Jahre altes Cobol warten und die Anwendungen dann erweitern? Oder sich überhaupt fremden Code aneignen? Verstehen die was von Sicherheit (safety, security) oder von realen Produktionsumgebungen in kleinen oder großen Firmen?

Doch wohl nur aus ihren Nebenjobs. Und das war nur Software. Hardware- und Chipleute haben wir glaubich gar nicht in nennenswerter Anzahl.

( Exkurs, Frage an Insider: Wir haben viele chinesische Studenten hier im Land. Auch in anderen westlichen Ländern. Schon klar warum. Wie ist ihr Anteil in Informatik im Vergleich zu sagenwirmal Maschinenbau? Und wie sieht das Verhältnis in anderen Ländern aus, namenlich USA?)

Viele der hellsten Köpfe bei uns sind meines Erachtens Autodidakten und darob sehr selbstbewusst dazu, und haben es allein schon deshalb nicht so mit (staatlichen) Autoritäten.

Insoweit hat Hadmut 100% recht: Selbst wenn unsere unfähigen Politiker hinsichtlich Infrastruktur und Softwareentwicklung eine Kurswende beschließen würden: An der Potenz zur Umsetzung fehlt es komplett.


thomas
27.7.2013 23:55
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@ Chilli:

Ganz großer Käse. Rechte hat man nicht einfach, sondern sie werden gewährt. Erster Anhaltspunkt fürs Privileg.
Und selbst dann muss man sie noch verteidigen. Es gibt natürlich solche Schwachsinnsideen wie “Menschenrechte” (als käme Recht von woanders als vom Menschen, als ginge es woanders hin als zum Menschen; selbst Tierrechte schützen Menschen in ihrer Empfindsamkeit, ihrer “Moral”). Schwachsinnig sind Menschenrechte deswegen, weil es weder ein Gericht noch eine anerkannte Verfassung für selbe gibt. Sie sind eine seichte Utopie. Wie Einpinkeln im Winter: anfangs warm…

Als Deutscher genieße ich Rechte, die ein Ganese nicht genießt und umgekehrt. Ich habe als Deutscher in Deutschland Ganesen in Deutschland gegenüber Vorrechte. Umgekehrt gilt dasselbe. Jemandem, der mir einen Schaden verursacht, habe ich das Recht gegenüber, ihn vors Gericht zu zerren. Macht das ein Ganese, verschärft das die Macht meines Rechts ihm gegenüber. Zweiter Anhaltspunkt fürs Privileg.
Ein Recht, das jeder gegen jeden hat, ist kein Recht, sondern ein Idiotismus. So als wäre jeder “Chef von allem und jedem”. Dabei sind die meisten Menschen schon zu dumm, wenigstens ihr eigener Chef zu sein.
Ebner-Eschenbach war ein Crétin.

Ganz besonders falsch ist dann Ihre Gendereinlassung: die sind gerade die Bewegung, die absolut gleiches Recht für alle fordern und zwar unter der Berücksichtigung der “Schwäche” der von den Genders als schwach qualifzierten Subjekte (Frauen, Farbige, Homos, Behinderte und wer sonst noch mitmachen will, vielleicht arme Christen oder so). Der ganze Wunsch, Qualifikation und Eignung aussen vor zu lassen ist ein Wunsch der Gleichheitsideologie: auch der Dümmste solle noch Kanzler werden können, alles andere wäre unfair (ja, aber DIESE Idee ist die allerschädlichste in Fragen von Führung von Massen). Die Genders machen nichts anderes, als diese Ideologie vollkommen auf die Spitze zu treiben und genau daher kommt auch ihre Macht. Am Nasenring durch die Manege, nichts anderes.
Es sind nicht alle Menschen gleich, nicht einmal vor Gericht. Die ganze Geschichte der Justiz in jedem Land und jedem Volk dieser Welt beweist das seit Anbeginn. Es gibt kein Beispiel eines Staatswesens, das funktioniert hätte mit dem Credo, dass alle gleich sein. Das am längsten überdauernde Imperium war das römische und keines war so weit entfernt wie dieses von der seichten Hoffnung auf “Gleichheit aller, selbst in den Rechten”. Alles, was überdauert, hat die Kraft, Unterschiede zu machen… Gleiches Recht für alle ist eine Synthese aus Sozialismus und Christentum.
Der Glaube an diese Gleichheit (genau genommen: die Hoffnung darauf) ist nichts als Besänftigung. Und diese Hoffnng ist zutiefst christlich, d.h. abzulehnen. Gott schützt alle Schwachen, ihnen baut er sein Reich…und genauso sieht es dann auch aus!

Meinem Verständnis nach sollte man soviel Recht haben, wie man in der Lage ist zu tragen und zu verteidigen (keine Frage von Reichtum oder Herkunft, sondern von Intellekt, Redlichkeit und Disziplin). Alles andere ist Besudelung des ganzen Konzepts von Recht und Justiz.

Ich kann mir vorstellen, dass meine Worte hart klingen, aber ich suche auch durchaus harte Diskussionen und nicht “Konkussionen”, d.h. Gespräche, wo von vornehrein sich alle einig sind.
Die Legitimität des “Gleiches Recht für alle” steht jedenfalls für mich nur als Götzenbild da, hinter dem ich nicht viel historische Wahrheit sehe, genau genommen gar keine.


WikiMANNia
27.7.2013 23:56
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Ich möchte Hadmut “Wir sind zu blöd. … Das ist nicht der Punkt. … Lagert man das aber an die USA aus, sind wir im rechts- und demokratiefreien Raum.” mit seinen eigenen Argumentationsfiguren schlagen.
Hadmut, Du sagst, wir hätten keine eigene Überwachungssoftware, weil wir dazu zu blöd wären. Das ist nicht der Punkt. Möglicherweise waren wir (ich meine die Regierung) so schlau, das von Anfang an außerhalb unserer Rechtsordnung zu konzipieren, und damit dem deutschen Rechtsweg und der politischen Entscheidung etwa durch Abwahl usw. zu entziehen, so wie es die USA mit ihren KZs macht, die sich nicht auf US-Territorium, sondern auf Cuba betreibt.
Der Universitätskritik unbenommen, aber das hätte ich politisch auch so gemacht.


WikiMANNia
28.7.2013 0:15
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@Hadmut: Zu dem Thema, “dass wir technologisch nicht nur unsere Souveränität verloren haben, sondern nicht einmal mehr verstehen, wie unsere Infrastruktur aufgebaut ist und funktioniert. Deutschland beruht inzwischen in weiten Teilen auf Technik, die wir in Deutschland nicht mehr verstehen und beherrschen, womit wir den politischen Einfluss verlieren und letztlich nur noch von den USA ferngesteuert werden.”

Nun ja, ich denke, dass die Welt so global und Technik so umfangreich geworden ist, dass kein Land mehr alles selbst beherrscht. Warum sonst kauft Israel von Deutschland U-Boote und Saudi-Arabien Leopard2-Panzer?
Ich möchte mal wissen, was die USA an technischen Know-How allein durch ihre Produktionsverlagerungen nach China verloren haben. Auch Russland mag auf einigen Gebieten Spitze sein, aber eben nicht auf allen …


Joe
3.8.2013 17:09
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O.
4.8.2013 3:20
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@Hadmut:
“Korruption und die Spezialform von Korruption, Gender, haben das intellektuelle Niveau in Deutschland komplett zerfressen.”

Sicherlich ist “Gender” nicht die Ursache, sondern nur das Symptom.
Liegt das Immunsystem erst einmal brach, kann so ein Gender-Bazillus sich prächtig ausbreiten, der ansonsten nicht weit gekommen wäre.

Korruption, Vetternwirtschaft etc. gibt es ja schon lange vor Gender.
Heisst ja auch nicht ohne grund Vetternwirtschaft und nicht Basenwirtschaft.

Primitive Gleichberechtigungsforderungen (statt Forderungen nach Verbesserungen der Verhältnisse nur Gleichberechtigung auch des größten Scheißdrecks) führen eben von Vetternwirtschaft zur Basenwirtschaft, statt diese Mißstände anzugehen.

DAS ist das Grundproblem der Gleichberechtigungs-/Gleichstellungsdebatte: egal, worum es geht, ob um Erstrebensertes oder den größten Scheiß: man will es gleich verteilt auf Geschlechter haben.
Damit bleibt die Frage nach besseren Verhältnissen auf der Strecke.

Aber es bedeutet auch: Gender kann nicht als Erkärung für jeden Unfug
her halten. Es ist bloß die Erweiterung des schon bekannten Unfugs.

Es ist ein Symptom.


O.
4.8.2013 3:23
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“Wir sind zu blöd dafür” – eine Ausrede, wbenso wie “wir haben nichts gewusst”.

“Wir haben nichts gewusst” ist ja ganz aktuell.
Aber in der Deutschen Geschichte auch nicht ganz neu.

Und “wir sind zu blöd, darum lassen wir es andere machen” ist ethisch gesehen auch keine wirkliche Glanzleistung.


O.
4.8.2013 3:46
Kommentarlink

@Joe (https://www.danisch.de/blog/2013/07/25/weil-wir-selbst-zu-blod-fur-uberwachungssoftware-sind/comment-page-1/#comment-28442)

“Die Blaupause dafür stellt der Anschluß der Ostzone dar. Diese wurde komplett deindustrialisiert, um kurzfristig neue Absätzmarkte für die darbende Wirtschaft zu schaffen.”

Naja, so viel aktiv deindustrilaisieren musste man da auch nicht … 😛