Ansichten eines Informatikers

Geheimdienste mit der Uni Karlsruhe verflochten?

Hadmut
4.9.2013 0:43

Siehe den Beitrag von ARD FAKT von heute.

Darin werden auch Verbindungen von Prof. Waibels Forschung zu den amerikanischen und deutschen Geheimdiensten (NSA, Militär, vermutet auch BND) dargestellt.

Ich habe ja in früheren Blog-Artikeln schon die Verbindungen von meinem damaligen „Doktorvater” Prof. Beth zum Bundesnachrichtendienst und seine Verbindung zum Thema staatlicher Kommunikationsüberwachung dargestellt.

Und mich haben sie damals abgesägt, nachdem ich in der Dissertation ein Kapitel über kryptographische und informationstheoretische Abwehrmethoden eben gegen staatliche Kommunikationsüberwachung aufgenommen hatte.

Da schält sich nach 15 Jahren so langsam was heraus. Da wird immer deutlicher, dass man Leute mit abweichender Denke nicht haben wollte, weil da viel Geld zu holen war. Und dass Beth damals meine Arbeiten an den BND weitergesandt hatte, ist ja auch belegt. Womöglich kam dann von denen der gesenkte Daumen.

Update: Besagter Professor Waibel hat eine Unterlassungsverfügung oder sogar ein Hauptsacheurteil (geht nichts so klar hervor) gegen Wikipedia erwirkt, die Inhalte dieses FAKT-Beitrages anscheinend unrichtig, verfälschend oder übertrieben wiedergegeben hatten, womöglich war auch an dem FAKT-Artikel nicht alles richtig war, wobei hier wohl die Macher des FAKT-Beitrages nicht beteiligt und nicht gehört wurden.

6 Kommentare (RSS-Feed)

Nagesh
4.9.2013 2:45
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Keine Uberraschung. Mister “Spracherkennung” was sicher derjenige der die Kalibieruerung fuer das durchscannen von deutscher Telefonie nach Schluesselwoertern geliefert hat. Irgendetwas anderes konnta man an dem Lehrstuhl auch nicht.

Ist uebrignend auch der einzige, bei dem die Pflichtklausur so schlampig durchgefuehrt wurde, dass ich in der Einsicht einen Notenschritt nach oben bin, obwohl es hiess “das sei nicht moeglich”. War einfach zu peinlich inkompetent korrigiert. Beth als Pruefer hab ich dann spaeter absichtlich umgangen, der hatte offensichtlich einen an der Waffel. Konnte man gut aus den alten Protokollen sehen.


Tja, falsche Denke macht schlechte Schreibe. Und wer dann nicht die richtige Zahle macht, der muß die Fliege machen. Das nötigt mir doch keine Staune ab.

Carsten

“Man kann es auch so ausdrücken: Vor einer rechtsblinden Strafvollstreckungskammer hatte Mollath in all den Jahren nie eine Chance.”
Oliver García


quarc
7.9.2013 1:44
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> Und mich haben sie damals abgesägt, nachdem ich in der
> Dissertation ein Kapitel über kryptographische und
> informationstheoretische Abwehrmethoden eben gegen
> staatliche Kommunikationsüberwachung aufgenommen hatte.
>
> Da schält sich nach 15 Jahren so langsam was heraus. Da wird
> immer deutlicher, dass man Leute mit abweichender Denke nicht
> haben wollte, weil da viel Geld zu holen war. Und dass Beth damals
> meine Arbeiten an den BND weitergesandt hatte, ist ja auch belegt.
> Womöglich kam dann von denen der gesenkte Daumen.

Passt diese Vermutung denn wirklich zum damaligen Ablauf?
In “Adele” beschreibst Du doch, dass Beth erst in dem Moment plötzlich die Dissertation kaputtschreiben wollte, als ihm klar war, dass Du keine Lust hattest, seine und Zorns wirre Ideen zu implementieren, Du stattdessen lieber bei der Firma weitermachen wolltest und Deine Kündigung also ernst gemeint war. Wenn es jetzt in erster Linie darum gegangen wäre, Dich loszuwerden, dann wäre es doch ein Selbstläufer gewesen, Dich mit einer netten Note ruhigzustellen und ziehen zu lassen, anstatt Dir soviel Ärger zu bereiten und Dich damit erst recht “scharf darauf zu machen, ihnen ihre Inkompetenz in Zukunft erst recht auf’s Brot zu schmieren.


Hadmut
7.9.2013 1:59
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Ja, es passt aber.

Denn Beth bekam im Frühjahr 1998 zeitnah von mir die Dissertation und das Bundestagsgutachten. Das Bundestagsgutachten hat er an jemanden vom BND gesandt, ich habe eine Kopie von dessen Antwort, wonach das nicht in falsche Hände kommen dürfe. Er sagte ja sogar noch, dass ich das Gutachten anfertigen müsse, damit er die Auszeichnung verteidigen könne, die er für die Diss beantragen wolle.

Damals hat Beth zum ersten Mal das Kapitel 5 gelesen, das ich nach der Bundestagsanhörung 1997 zum Kryptoverbot geschrieben habe, und eben dieses Kryptoverbot war ja hochpolitisch und vom BND in Gang gesetzt.

Da drängt es sich nicht nur auf, dass Beth auch die Diss an den BND weitergegeben hat, sondern er erwähnt sogar besagten BND-Mann in seinem Promotionsgutachten und fragt sich, was der dazu sagen würde. Beth rechnete aber nicht damit, dass ich das Gutachten bekommen würde und versuchte mit allen Mitteln, es geheim zu halten.

Beths Ziel war ja ursprünglich auch nicht, die Promotion zu verhindern, sondern zu verzögern, bis er sein Ding bekommen hat. Und er hat manche seiner Doktoranden die Diss nach der Prüfung komplett umschreiben lassen. Der hatte mit Sicherheit vor und das auch angedeutet, dass er das Kapitel 5 umschreiben lassen wollte. Steht auch in seinem Prüfungsgutachten. Weil nicht die Promotion an sich, aber der Zeitpunkt und das Kapitel 5 seinen Interessen widersprachen.

Deshalb wollte der mich erst mal noch ein Jahr festhalten, durchaus durch die Prüfung lassen, aber – übliche Masche – nicht veröffentlichen lassen, bis er bekommen hat, was er will. Beth und Zorn sind ja damals bei Xlink rumschwarwenzelt um das zu kriegen.

Dann sah das ja erst nach Fortschritt aus. Die Uni meinte, ich solle endlich einreichen und mir nicht soviel Sorgen machen. In den Prüfungsunterlagen stand sogar schon, dass ich die Prüfung bestanden habe. Und dann wollten die plötzlich nicht mehr Prüfer sein und verzögerten die Sache, bis das plötzlich in die Ablehnung umschlug.

Es würde absolut da reinpassen, wenn in dieser Zeit über die – sowieso laufend bestehende – Verbindung zwischen Beth und dem BND-Mann die Anweisung kam, dass sie da keinen sehen wollen, der gegen staatliche Kommunikationsüberwachung forscht.

Ich sauge mir das ja auch nicht aus den Fingern. Ich war ja im Bundestag bei der Anhörung zum Kryptoverbot dabei, habe das Gutachten geschrieben, habe die Antwort des BND-Mannes zu meinem Gutachten, und dessen Erwähnung im Promotionsgutachten.

Wenn jetzt dazukommt, dass BND und NSA wesentlich mehr Einfluss auf die Kryptoforschung genommen haben als bekannt, sogar Software und Protokolle sabotiert haben sollen, und ohnehin eine Forschungsverbindung zur Uni Karlsruhe haben (Waibel war damals schon aktiv), dann passt das doch exakt zusammen.


quarc
24.9.2013 17:23
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> Es würde absolut da reinpassen, wenn in dieser Zeit über die
> – sowieso laufend bestehende – Verbindung zwischen Beth und dem
> BND-Mann die Anweisung kam, dass sie da keinen sehen wollen, der
> gegen staatliche Kommunikationsüberwachung forscht.

Das würde ich gar nicht bezweifeln wollen. Aber mit Deinem geplanten Weggang zu der Firma hattest Du diesen Wunsch doch bereits selbst erfüllt. Von daher kommt mir Beths Verhalten in diesem Szenario immer noch kontraproduktiv vor: ein friedlicher und zufriedener Dr. Danisch, der sowieso außerhalb des Universitätsbetriebs bei einer Firma arbeitet, stellt kein großes Ärgernis dar; ein zorniger Danisch, der sich um die Promotion betrogen fühlt, nun erst recht weiterzugräbt und alles aufstört, dagegen sehr wohl.


Hadmut
24.9.2013 19:47
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@quarc:

> daher kommt mir Beths Verhalten in diesem Szenario immer noch kontraproduktiv vor:

Beth war viel zu naiv um sich vorstellen zu können, wie ich darauf reagieren würde, denn bis dahin war ich ja friedlicher, ruhiger Mitarbeiter. Beth hielt sich für völlig unangreifbar, weil die Professoren sich das dort so eingeredet hatten. Beth und Zorn waren ja laut Schriftverkehr zutiefst entsetzt darüber und protestierten mit aller Macht dagegen, dass ihre Gutachterexemplare der Disseration und die Gutachten eingesehen werden. Die waren fest davon überzeugt, dass ich nicht mal die Gutachten zu sehen bekäme.

Und selbst als man ihnen klarmachte, dass sie die gefälligst vorzulegen haben, glaubte Beth immer noch, dass er willkürlich bestimmen könne, wer Einsicht nehmen darf. Sein Gutachterexemplar kam doppelt in Umschlägen versiegelt dort an und enthielt eine Aufschrift von Beth, dass nur die Richter, nicht aber ich da reinschauen dürften.

Das wäre alles komplett anders gelaufen, wenn die vorher geahnt hätten, was daraus wird.