Noch ne Methode, kurz, schmerzhaft und markerschütternd ein Notebook zu killen
Wie einem mittem im Schreiben ein Notebook durchbrechen kann.
Ich saß im Flugzeug und hatte, wie immer auf Reisen, ein Mininotebook (ein Neo-Netbook – seit die nicht mehr mit XP ausgeliefert werden, unterliegen die auch nicht mehr den XP-Restriktionen von Microsoft und können mit größerem Bildschirm, mehr Speicher usw. ausgeliefert werden.
Ich hatte gerade einen mehrstündigen Flug und sehe zu meiner Freude, dass es da auch in der Holzklasse (der Begriff verbietet sich eigentlich, denn nur in der Business-Class waren die Sitze mit Holzfurnier gemustert) Steckdosen für Notebooks gab. Als raus das Ding, rangehängt und noch ein paar Sachen erledigt.
Wie ich gerade so in Gedanken bin, tat’s auf einmal einen Schlag, der mir fast das Notebook zertrümmert hätte. Ich hab gerade noch schnell genug reagieren können, das Ding in zwei Zehntelsekunden zu retten, bevor’s kaputt war. Mein Vordermann hatte nämlich Lust zu pennen, gehörte aber nicht zur rücksichtsvollen (oder vorausdenkenden) Sorte. Und schwer war der auch. Also hat der einfach den Knopf gedrückt um die Lehne zu verstellen, und sich nach hinten gedrückt, den Sitz also ohne Vorwarnung, schnell und mit viel Druck nach hinten gedonnert.
Wenn man jetzt aber den Flugzeugtisch offen hat, und darauf ein Notebook, steht das Display ja gegen den Vordersitz. Und das Display meines Notebooks ist gerade so hoch, dass es genau unter die Kante der Aussparung reichte, in der der Tisch liegt, wenn er hochgeklappt wird. (Tisch hochgeklappt = Vordersitz halbwegs eben, Tisch runtergeklappt = Stauraum des Tisches wird als Vertiefung frei). Und damit bilden dann die Rücklehne, der heruntergeklappte Tisch und das Display in der Seitenansicht ein Dreieck, bei dem das Display wegen der Gummifüße des Notebooks, nicht nach vorne (also zu mir) und wegen besagter Kante nicht nach oben ausweichen kann. Hatte schon ein ganz gruseliges Geräusch gemacht, aber ich hab ihn noch rechtzeitig rausbekommen. Gerade noch so.
8 Kommentare (RSS-Feed)
Also braucht man als technische Lösung für das soziale Problem ein Mechanismus, der den Knopf deaktiviert, wenn der Tisch heruntergeklappt ist.
Hat er sich wenigstens bei deiner Reaktion bedankt, die ihn immerhin davor bewahrt hat dir zwangsweise einen neuen Laptop zu schenken?
Nein, der hat das noch nicht mal mitbekommen. Und war auch nicht der Typ, den es interessiert hätte.
Und ich habe beschlossen, dass es nichts bringt, mit dem deswegen Krach anzufangen, weil ich mit vertretbarer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, niemals mehr wieder hinter dem zu sitzen, es mir also gar nichts bringen würde, den zu belehren. Zweitens hab ich Urlaub.
Ich glaube auch nicht, dass ich gegen irgendeinen Erdenbürger irgendeines mir unbekannten Staates eine reelle Chance hätte, sowas durchzubekommen. Würde sich auch nicht lohnen, der Aufwand wäre höher als der Wert des Rechners. Außerdem: Es ist ja gar nicht so eindeutig, dass ich da im Recht war. Andere Länder, andere Regeln. Man könnte genausogut unterstellen, dass der aufpassen muss, der was kommen sieht.
Ein Grund, warum ich ungern fliege: mit fast 2m Körpergröße und langen Beinen ist das Platzangebot schon bei hochgestellter Rückenlehne sehr knapp – wenn einer das Ding runterklappt, habe ich nicht mehr genug Platz für die Beine. Ich war einmal in den USA – nie wieder!
I don’t fly. Except I’m the pilot…
Erinnert mich irgendwie an
http://www.youtube.com/watch?v=fN14c8ri00E
Hallo Hadmut, es gibt wohl schon eine technische Lösung zum Blockieren der Sitzverstellung siehe z.B. hier (mit Bild):
http://www.marthastewardess.com/knee-defender-gadget-prevents-passengers-from-reclining-seats/
Noch etwas infantiler und du könntest z.B. bei ZEIT ONLINE eine Kolumne bezahlt bekommen. http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2012-10/familienglueck-kinder-wahrheit
Passend dazu:
[…]Die meisten Passagiere verhalten sich laut Umfrage egoistisch: 70 Prozent gaben an, die Rückenlehen auch dann zurückzuklappen, wenn hinter ihnen eine schwangere Frau säße und 80 Prozent wäre es egal, ob eine ältere Person den Sitzplatz hinter ihnen belegen würde.[…]
Aus http://www.welt.de/reise/article121840591/Staendig-Aerger-um-die-zurueckgeklappte-Rueckenlehne.html vom vergangenen Mittwoch.