“Frau” ist doch keine hinreichende Universalqualifikation…
Oh. Ein Kommentator weist mich gerade auf etwas hin.
Nämlich auf ein Urteil des VG Ansbach. Die Uni Erlangen wollte die Kanzlerstelle mit einer Frau besetzen.
Das VG meinte jedoch, Frau zu sein reicht alleine nicht. Man muss auch das können, was die Stelle an Tätigkeiten erfordert.
Man fragt sich zwar auf den ersten Blick, seit wann an deutschen Universitäten überhaupt irgendwer irgendwas können muss, um eine Stelle zu bekommen, aber für das feministische Lager ist das doch ein Schlag ins Kontor. Denn die waren ja immer der Meinung, dass Gleichstellung auch befähigungs- und anforderungslose Ergebnisgleichheit bedeutet und sie jetzt einfach gar nichts mehr lernen und können müssen. Geht so wohl doch nicht. Hihi.
Fragt sich natürlich, wie sie auf ihre Frauenquote kommen wollen, wenn’s jetzt doch so ist, dass die irgendwas können müssen…
[Nachtrag:] Wirft natürlich auch die Frage auf, wie genau die es mit dem üblichen Spruch nehmen, dass Frauen bei gleicher Befähigung bevorzugt werden. Sollten die männlichen Bewerber etwa auch alle nicht befähigt gewesen sein?
20 Kommentare (RSS-Feed)
‘Gleiche Befähigung’ wird bei der Besetzung von Stellen längst ausgehebelt. So werden inzwischen z.B. Frauen im ÖD eingestellt, die im Zeugnis ein ‘befriedigend’ stehen haben, während ein Mann mit Zeugnisnote ‘gut’ leer ausgeht. Es reicht bereits eine ‘annähernd gleiche’, bzw. ‘nicht signifikant schlechtere’ Qualifikation.
Inzwischen sind rund 3/4 aller Neueinstellungen im ÖD weiblich.
Da triffts ja die richtige Uni und die Nachfolge des richtigen Kanzlers. Was Gleichstellungspolitik angeht, scheint Kanzler Schöck, um dessen Nachfolge es geht, ein braver lila Pudel nach dem Geschmack der Genderistas zu sein: http://www.nordbayern.de/region/erlangen/frauenpreis-fur-den-kanzler-1.3260940
da fehlt ‘Uni Erlangen’ zw. ‘die’ und ‘nämlich’ und ‘nämlich’ würde ich weglassen.
Dachte, du bist in Urlaub 😉
> Dachte, du bist in Urlaub
Ja, aber nicht im Koma und diesmal auch nicht da, wo es keinen Strom und kein Internet gibt.
[Quote]Sollten die männlichen Bewerber etwa auch alle nicht befähigt gewesen sein?[/quote]
Das kann ich mir nicht vorstellen, ansonsten hätte eine Klage durch den unterlegenen Mann doch keine Aussicht auf Erfolg* – und er hätte sie sich sparen können.
Dass die Findungskommission tatsächlich bereit war diese Kandidatin auch nur zu erwägen spricht allerdings Bände, wenn man sich ansieht was Wikipedia als Aufgabenbereich aufzählt:
[Quote] Der Kanzler einer deutschen Hochschule […] ist Dienstvorgesetzter des nichtwissenschaftlichen bzw. nichtkünstlerischen Personals und zuständig für den Haushalt, die Liegenschaften sowie für Rechts- und sonstige Verwaltungsaufgaben.[/quote]
Und was hat ihr laut VG Ansbach gefehlt?
[Quote] Ihr fehlten sowohl Verwaltungserfahrung als auch Kenntnisse im Haushaltsrecht und im Rechnungswesen. Auch verfüge sie über keine Erfahrung in Personalführung.[/quote]
Im Prinzip hat die Findungskommission hier versucht einen Chefarztposten mit einer Frau zu besetzen die weder Medizin studiert hat, noch jemals in einem OP war. Gruselig. Bleibt die Frage, was sie dann für Qualifikationen hatte. Ein Kommentator von der zitierten Internetseite schrieb:
[Quote]Qualifikation: Ehefrau eines mächtigen Professors. Das muss reichen.[/quote]
Wenn das stimmte, wäre das schon ein starkes Stück.
* Schon wenn man alle Trümpfe in der Hand hat, ist solch eine Klage schon schwierig genug. Insofern ist dieses Urteil schon ein kleiner Grund zum feiern, auch wenn es mich nicht wundern würde, wenn es von der nächsten Instanz kassiert würde. Spätestens dann beim Bundesverfassungsgericht.
http://central.banktunnel.eu/_OET_E-R–egistered-TraD_mark–ist-hier-unerwuenscht.jpg
_oet_e® unerwünscht!
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Kampfanzug als Umstandsmode – der Vertedigungsfall macht Babypause!
> [Nachtrag:] Wirft natürlich auch die Frage auf, wie genau die es mit
> dem üblichen Spruch nehmen, dass Frauen bei gleicher Befähigung
> bevorzugt werden. Sollten die männlichen Bewerber etwa auch alle nicht
> befähigt gewesen sein?
Beim Posten des Kanzler kann das durchaus der Fall gewesen sein. Je nach Bundesland wissen die Unis meist selbst nicht, was der eigentlich können sollte. Hauptsache irgendwas mit Jura und wenn möglich photogen. Die obige Vorgabe “bei gleicher Befähigung werden Frauen bevorzugt” läuft ja bei korrekter Anwendung auf lexikographische Ordnung hinaus: erst ordnet man nach Befähigung und dann nutzt man das Geschlecht als “tie-break”. Wenn man aber zuvor gar keine Kriterien zur Beurteilung der Befähigung aufgestellt hat, bleibt dann nur noch das Geschlecht übrig (oder natürlich das übliche Korruptionsgeflecht, dass es auch schon vor der Genderitis gab). Es wird auch Universitäten geben, die das mit der lexikographischen Ordnung nicht verstanden haben und dementsprechend zuerst nach Geschlecht ordnen und erst danach nach Befähigung.
Andererseits gibt es auch nicht immer gleich eine Kandidatenflut. Ein Professor hat mir vor einiger Zeit mal erzählt (allerdings ohne dass ich das habe nachprüfen können), dass man an seiner Uni mangels Kandidaten irgendeinen Gebrauchtwarenhändler genommen hat.
Ich selbst kenne eine ehemalige Uni, da haben sie einen abgehalfterten Manager eines Baukonzerns zum Kanzler gemacht (ob man nun öffentliche Gelder in der Elbphilharmonie oder in der Uni versenkt ist ja auch egal). Dessen Universitätserfahrung erschöpfte sich in einem offensichtlich folgenlosen 2-jährigen Wirken als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Da könntest Du (Hadmut) auch locker mithalten. Du musst nur die richtige Rektorin kennen.
Es gibt halt bestimmte Bereiche, da könnte auch die dümmste Quotenfrau nichts mehr verderben, die sind schon kaputt.
> diesmal auch nicht da, wo es keinen Strom und kein Internet gibt.
Das wirst du noch bereuen. 😉
Das beschriebene Verhalten dürfte den Genderismusexperten hier gut bekannt sein. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/feminismus-die-schneekoenigin-laesst-alles-gefrieren-12674869.html
@Herbert: Vielleicht liest Du den verlinkten Artikel zunächst einmal, ehe Du solchen Unsinn postest?
Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass die von einer Findungskommission der Uni ausgewählte Bewerberin nicht die erforderlichen fachlichen Anforderungen erfülle.
und
Auch verfüge sie über keine Erfahrung in Personalführung. Diese Kenntnisse verlange jedoch das Bayerische Hochschulgesetz vom Kanzler einer Universität […]
Sooo schwer ist das ja wohl nicht, oder?
Ja Josh_, vielleicht lässt du dir auch mal Humor transplantieren. Und die Auffassung des Gerichts muss ja nicht die Auffassung derjenigen sein, welche die Arbeitsstelle besetzen wollten, wenn du schon so kleinbürgerlich sein willst.
@georgi
Zickenkrieg bei PiratInnens, da lacht meine schwarze Seele!
Wobei ein vernichtender Kommentator von alusruh (Ursula Bub-Hielscher) in nicht-feministischen Kreisen eher als Ritterschlag betrachtet werden dürfte.
Diese Dame ist ja erstmals mit ihrer Mikrofon-VT einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden:
Die #piratinnenkon und die Mikrofone des Patriarchats
http://asemann.de/?p=28
https://www.danisch.de/blog/2013/04/05/piratinnen-und-technik/
“Frau” ist mitnichten die hinreichende Universalqualifikation. Hadmut,
Du weißt doch, daß die nicht Frauen, sondern Feministinnen auf diese Posten setzen wollen. Wenn also die ideologische Ausrichtung nicht hundertprozentig paßt, dann kommt es auch schon mal zu solch “merkwürdigen” VG-Urteilen. Natürlich umschreibt man das dann mit “Verwaltungserfahrung”. 🙂
@Herbert: Tscha, wie das so ist mit den Themengebieten Humor, Ironie und Sarkasmus im Webz, fehlen die entsprechenden (Text-)Marker, ein persönliches Kennen oder der Kontext gibt’s nicht her, so ist der Ursprungsposter selbst Schuld, wenn’s in die Hose geht.
🙂
Dessen zum Trotz ein “Nix für ungut” an Dich, obwohl fadenthemaabschweifend und auch nach erneutem Beitragslesen den Humor suchend.
PS: Ich bin alles andere als “kleinbürgerlich”, vielmehr steht mein Dasein sozusagen qua Geburt für den Prototypen eines Sprösslings dekadenten Großbürgertums.
🙂
Wie Bernd oben schon schrieb (“Qualifikation: Ehefrau eines mächtigen Professors”) handelt es sich wohl eher um “stinknormalen” Klüngel als um angewandten Feminismus. Wobei Frau zu sein heutzutage im Beamtenreich sicher ein Vorteil ist.
Kennt eingentlich jemand den Namen der betreffenden Dame bzw. ihres Herrn Gemahls? In der Presse konnte ich nämlich auf die Schnelle nichts finden.
Noch ein falscher Platz für Frauen?
http://www.heise.de/tp/blogs/8/155384
“Schrittlänge beim Marschieren für Frauen zu lang”
Frau kann nicht Chefredakteur und wird gefeuert.
Frau schrieb früher u.a. für “Zeit” und “FAZ”, machte als Fernsehjournalistin bei Radio Bremen Karriere, schied aber im Streit beim Regionalmagazin “buten un binnen” aus.
http://www.turi2.de/2013/12/24/heute2-weser-kurier-entmachtet-chefredakteurin-17458705/
Na, das “befähigt” bezieht sich dann vielleicht auf den speziellen Posten und vielleicht braucht man genau auf diesem ja null Befähigung?