Ursula von der Leyen, das Kriegsrecht und Kinder als Schutzschilde
Weil mich gerade in der vorangegangenen Diskussion Leute drauf gebracht haben:
Wir regen uns immer fürchterlich auf, wenn Taliban, Palästinenser, damals die Iraker oder die Iraner irgendwelche kriegsrelevanten Ziele wie Kraftwerke, Kasernen und so weiter mit Zivilisten oder gar Kindern besetzt haben, um den Angreifer als bösen Mörder hinzustellen. Es gilt als absolutes No-Go, Kinder als Schutzschilde für militärische Ziele einzusetzen.
Ursula von der Leyen will jetzt Kindertagesstätten in Kasernen einrichten.
Bin mal gespannt, wann die Taliban das auch so machen uns sich dann auf die Deutschen beziehen. Wetten, dass die das dann nicht mehr Schutzschilde, sondern »Kindergarten« nennen? Mal sehen, wann mal wieder die Deutschen oder die Amerikaner oder wer auch immer einen Luftschlag durchführt und es dann hinterher heißt, es wären 137 unschuldige Kinder getötet worden, und die Deutschen hätten doch damit rechnen müssen, dass es in Kriegslagern natürlich Kindergärten gibt. Einmal von Kapazitäten regiert werden…
Ach ist das herrlich. Und die Presse überschlägt sich vor Lobeshymnen auf die tolle Verteidigungsministerin.
20 Kommentare (RSS-Feed)
Warum sollte sich daran was ändern, Sexualität dient doch schließlich der Lustbefriedigung, zu was denn sonst?
Klar kann man sagen, dass Krieg bei uns sehr weit weg ist, und wir nicht damit rechnen müssen, dass solch Unheil über uns hereinbricht. Aber trotzdem haben wir ein Militär, welches für solche Fälle zumindest von der Struktur her gerüstet sein soll. (Deswegen hält man Munition, Kriegsgerät auf Vorrat)
Ansonsten könnten wir das gleich zusperren.
Wir haben aber im Moment keinen Krieg. Wenn man mit Bombenangriffen auf deutsche Kasernen rechnen muss, wird man die Kitas ja wohl schließen. Dann müssten ja übrigens ja wohl auch zivile Mitarbeiter die Kasernen verlassen. Im Allgemeinen rücken Soldaten ja wohl im Krieg auch aus ihren Kasernen aus.
Schon interessant, wie Du Kasernen mit “Kriegslagern” gleichsetzt.
Du bist inzwischen genauso durchideologisiert wie diejenigen, die Du (meist zurecht) kritisierst. Wenn etwas von jemandem wie Zensursula kommt, dann *muss* es ja einfach falsch sein!
@Flußkiesel
Im Moment ist kein Krieg, aber sollten militärische Einrichtungen nicht weiter diesem Zweck dienen?
Wobei man so eine Kindertagesstätte ja problemlos in der Nähe der Kaserne errichten könnte.
Haben US Kasernen nicht auch “Soldatenwohnanlagen” mit Kinderbetreuung und allem möglichen in der Nähe?
Also einen Teil militärischen und einen zivilen Anlagenteil?
Abgesehen von der zivilen/militärischen Vermischung.
Dieses Ansinnen halte ich trotzdem für komisch. Ich möchte nicht, dass mein Kind regelmäßig in der Kaserne betreut wird. Und ausserhalb sollte es ja ohnehin zivile Einrichtungen in der Nähe geben.
Das erinnert mich an eine gute bekannte, die arbeitet im mittleren Management bei einem großen LKW Hersteller. Sie hat ein Kind bekommen, und der Chef meinte, dass sie bald wieder arbeiten sollte, weil sie kann ihr Kind beim betrieblichen Kindergarten betreuen lassen. (Sie ist notwendig, weil sie gut ist und eine Frau ist (quote)). Diese bekannte hat gesagt, dass das Kind auf keinen Fall auf dem Betriebsgelände des LKW Hersteller aufwachsen wird.
Will heissen, dass eine Kita in der Kaserne ohnehin etwas schwerfällig werden würde.
Wa sagen eigentlich die Genfer Konventionen dazu? Kindergärten in Kasernen stelle ich mir ähnlich problematisch vor wie Raketenabschußrampen auf Krankenhäusern.
“Im Moment ist kein Krieg”
Doch, im Moment IST Krieg, will sagen, ist DE an zumindest einem internationalen bewaffneten Konflikt beteiligt.
Genfer Konvention:
http://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19490188/index.html
“Art. 28
Keine geschützte Person darf dazu benützt werden, um durch ihre Anwesenheit militärische Operationen von gewissen Punkten oder Gebieten fernzuhalten.”
Ansonstan klingt es für mich so, als ob man Krankenhäuser mir Raketenabschußrampen angreifen darf. Also vermutlich auch die Kasernen mit Kindergärten.
Leute, Ihr habt mich da falsch verstanden.
Mir ging’s nicht drum, dass in Deutschland Kinder angegriffen werden, sondern dass in Kriegsgebieten Kinder als Schutzschilde verwendet werden, mit der Ausrede „Wieso? Wir sind jetzt auch familienfreundlich wie die in Deutschland!”
Ich halte es für eine ganz blöde Idee, Kinder in Kasernen unterbringen zu wollen.
13.1.2014 22:40
Kommentarlink
[…] Danisch scheint genauso angenervt zu sein wie ich: Teilzeitkrieger und Ursula von der Leyen – Kinder als Schutzschild. Ich mag seine direkte Art sich auszudrücken. Da könnte ich mir teilweise ein paar Scheiben […]
Ums auf den Punkt zu bringen:
Von der Leyen will Familie und Killen miteinander vereinbaren!
Als ich das gestern in der Tagespropagandashow gesehen hatte, hab ich ja nur gedacht: Die spinnt. War mir leider sogar zu doof um lauthals loszulachen (wenngleich das auch niemand gehört hätte)
Mal abwarten, was Pispers, Postillion und ähnle ich aus so ner Idiotie machen 🙂
Wobei auch die Spezialisten haben’s zunehmend schwer, siehe etwa hier: http://www.der-postillon.com/2014/01/ex-kanzleramtsminister-ronald-pofalla.html
Ich weiß gar nicht, was ihr alle habt – das ganze ist doch eine 1A PR Show für Frau von der Leyen.
Aus ihren vorherigen Ressorts bringt sie ihre “Kompetenz” für Arbeits- und Personalpolitik mit und kümmert sich erst mal um Probleme von denen man glaubt, dass sie davon was versteht. Beim Bundeswehrverband und Wehrbeauftragten rennt sie damit offene Türen ein und alle sind happy und froh -insbesondere da somit so lästige Schlagzeilen um Drohnenaffaire etc damit erst mal wieder vom Tisch sind. Insofern schon mal ein recht geschickter Schachzug von der Dame…
Wie wir aber alle wissen ist Frau von der Leyen ganz besonders groß darin Dinge anzukündigen. Spannend wird das Ganze aber eigentlich erst, wenn es darum geht diese Ankündigungen auch umzusetzen! Denn im Gegensatz zum Familien und Arbeitsministerium kann sie sich nicht mehr so einfach darauf beschränken Forderungen an andere zu richten. Als oberste Dienstherrin muss sie selber aktiv werden und insbesondere erklären wo sie das Geld und das Personal für ihre Pläne hernehmen will.
Man mag von den Plänen von der Leyens halten was man will. Ich hoffe aber, dass ihre Maßnahmen zur Umsetzung sowie die Resultate ebenso engagiert von den Medien verfolgt werden wie ihre schön inszenierten Ankündigungen.
Egal wie das genannt wird, die Kinder in Kasernen werden als menschliche Schutzschilde missbraucht, das sieht Hadmut vollkommen richtig. Im Krieg sind die Kasernen des Gegners natürlich legitime Angriffsziele, egal ob die nun im Heimatland stehen oder im Ausland. Im Grunde kein großer Unterschied zur Hamas, die ihre Raketenstellungen in Grundschulen unterbringt bevor sie auf israelische Zivilisten schießt, nur um hinterher schreien zu können, die Juden seien Kindermörder, sobald die IDF zurück schießt.
und wer verantwortet das, wenn so eine militärische anlage mit kindertagesstätte (bootcamp) in friedenszeiten ziel eines terroristischen angriffs wird?
Ob sich UvdL eigentlich darüber im Klaren ist, daß sie jetzt offiziellen Kombattantenstatus hat? Also von den Taliban völlig legal gekillt werden darf?
Das heißt, wenn man jetzt offiziell zu den Taliban übertritt, darf man ganz legal… ?
Das heißt, wenn man jetzt offiziell zu den Taliban übertritt, darf man ganz legal… ?
Das “legal” bezieht sich auf die Feststellung, ob ein Kriegsverbrechen vorliegt, da der Oberbefehlshaber der Armee natürlich keinen Zivilistenstatus genießt. Das wäre im Kriegsfall zwar eigentlich der Bundeskanzler, aber das mit dem GG nimmt ja eh keiner mehr so genau und Uschi leitet nun ja ganz offensichtlich die Bundeswehr.
Als Michel zu den Taliban übertreten wäre dennoch nicht so klug, da wenn man dem Feind die Hände fällt, dieser einen als Kombattant natürlich genauso behandeln darf. Was wohl eine Überstellung nach Guantanamo Bay bedeuten würde. Günstigstenfalls würde man wohl als “geistig verwirrter Einzeltäter” dauerhaft in der Psychiatrie interniert.
“Doch woher soll das Geld für den Reformplan kommen? …. Ein flächendeckendes Kita-Angebot würde eine zweistellige Millionensumme erfordern …”
Ich schätze, Frau von der Laien verfolgt unbeirrt ihr Programm, die Geburtenzahlen zu erhöhen.
Geld allein wird aber nichts ausrichten können.
So lange das Familienrecht einzig und allein auf die Befindlichkeiten der Mutter abstellt, wie z. B. “ehebedingte Nachteile” für die Frau und die “gesteigerte Erwerbsobliegenheit” für den Herrn Papa, wird sich am Zeugungsstreik der Männer wenig ändern.
Die Tabelle 11 auf Seite 46 bringt es auf den Punkt: 67% der männlichen Singles wollen keine Kinder haben. Auch bei den anderen Lebensformen ist Kinderlosigkeit überwiegend ein Wunsch der Männer. http://www.bib-demografie.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Download/Broschueren/keine_lust_auf_kinder_2012.pdf?__blob=publicationFile&v=15
Mit oder ohne Kindergärten wird sich daran nicht viel ändern.