Ein kleiner Twitter-Dialog zum Journalismus
Ein kurzer Blick auf die Qualität des heutigen »Journalismus« am Beispiel zweier Exemplarinnen.
Ich habe vorhin zufällig einen Twitter-Dialog zwischen der Journalistin Sissi Pitzer und der Journalistin Sonya Winterberg zu einer Personalie im Westdeutschen Rundfunk gelesen und – entgegen meiner sonstigen Gewohnheit – einfach mal geantwortet. Weil ich noch zu den Grundrechts- und Verfassungsidealisten gehöre:
"#WDR schickt in Koord.gruppe f.Trimedialität doch 2 Frauen @quote_pro hat protestiert u.ist jetzt zufrieden" Traurig,dass Protest nötig war
— Sissi Pitzer (@sip_media) 21. Februar 2014
@sip_media @quote_pro waren nicht die Einzigen. Der Druck der versch. organisierten Frauen innerhalb des WDR wird leider nirgendwo erwähnt.
— Mme Winterberg (@experimentdays) 21. Februar 2014
@experimentdays @quote_pro Stimmt! Die #WDR-Frauen wollten das nicht so stehen lassen. Und der JB war auch beteiligt @WatchSalon
— Sissi Pitzer (@sip_media) 21. Februar 2014
Der Leser wird wissen, dass ich mich ja nicht nur seit Jahren mit Verfassungsrecht, sondern aktuell eben auch mit Presserecht und der Frage, wer eigentlich dazugehören darf und wer nicht, beschäftige. Es ist ja schon ein Ärgernis, dass die Parteien in den Rundfunkanstalten soviel Einfluss ausüben, was mit der Freiheit der Presse schon unvereinbar ist. Wenn jetzt aber schon überall die Politik – und Frauenquote ist ja nichts anderes als Politik – vorgibt, wer in welchem Gremium sitzen darf, bleibt von der Pressefreiheit ja gar nichts mehr übrig. Also habe ich mir erlaubt, eine Rückfrage zu stellen:
@sip_media @experimentdays @quote_pro @WatchSalon Sollte Rundfunk nicht frei von politischem Druck sein?
— Hadmut Danisch (@Hadmut) 21. Februar 2014
Als Antwort kam da:
@Hadmut Und Frauen zurück an den Herd? @sip_media @quote_pro @WatchSalon
— Mme Winterberg (@experimentdays) 21. Februar 2014
Das ist ja richtig toll. Wieder so eine Buzzword-Argumentation, man muss nur das richtige, politisch als inakzeptable eingestufte Buzzword rufen, so eben wie „Sexismus”, „Privilegien”, „Stereotype” oder eben „Frauen zurück an den Herd” – vor 20 Jahren war’s eben „faschistisch!” – und hat, als wären das so Joker-Karten, automatisch Recht. Das ist so die typische Argumentationsweise, die sich da im linken und feministischen Spektrum breitmacht, sich automatisch (vermeintliches) Recht zu erzwingen, indem man dem anderen einfach einen der Begriffe für geächtetes Verhalten an den Kopf wirft. Sie glauben, dass Frauen einfach überhaupt nichts mehr begründen oder erklären müssen (Begründungen gehören ja zum männlich-herrschaftlichen Truth-Regime und müssen dekonstruiert werden). Es reicht einfach, so die wichtigsten 5 bis 6 Buzzwords drauf zu haben und immer schnell zu rufen. Spart Mühe und Hirn.
Also fragte ich zurück:
@experimentdays @sip_media @quote_pro @WatchSalon Dumme Sprüche rechtfertigen den Bruch der Unabhängigkeit des Rundfunks?
— Hadmut Danisch (@Hadmut) 21. Februar 2014
Und bekam zwei Antworten:
@Hadmut Was soll man zu solch einer Frage sonst sagen? Schauen Sie halt in den Rundfunkstaatsvertrag und das GG.
— Mme Winterberg (@experimentdays) 21. Februar 2014
@Hadmut @experimentdays @quote_pro @WatchSalon Frauen+Männer sind lt GG gleichberechtigt. Das gilt auch im RF.Hat mit polit.Unabh.nix zu tun
— Sissi Pitzer (@sip_media) 21. Februar 2014
Die Leser wissen ja, dass ich mich gerade damit ausführlich beschäftigt und das im Buch auch betrachtet habe. Das ist wieder das alte Lied. Man hat damals in den Art. 3 GG diese Formulierung eingeflickt, wonach der Staat auf die Gleichberechtigung und die Beseitigung bestehender Nachteile hinwirke. Damals hatte man sich dabei nicht viel gedacht und das nur reingenommen, damit die damals endlich Ruhe gegeben haben. Erst nachträglich hat man das dann im Sinne dieser Ergebnisgleichstellung uminterpretiert. Und das nimmt man eben als Universalvorwand, um alle anderen Grundrechte außer Kraft zu setzen (geht wesentlich auf die Verfassungsrichterin Baer zurück). Aber weder formalrechtlich noch materialrechtlich ist das haltbar. Zumal die Vorschrift ja kein Grundrecht beschreibt, sondern als Handlungsverpflichtung des Staates gelesen werden soll, und damit in diesem Abschnitt des Grundgesetzes gar nichts zu suchen hätte, außerdem meilenweit von jeder Anforderung der Normenklarheit entfernt ist. Eigentlich geht’s da nicht um Gleichberechtigung, sondern das Einschleusen eines Virus in das Grundgesetz, um alle solche Grundrechte wie Rundfunkfreiheit, Berufsfreiheit, Freien Zugang zum Amt außer Kraft zu setzen. Aber genau mit dieser Denkweise und deren Fehlern hab ich mich ja schon ausgiebig befasst.
Davon abgesehen ist es durchaus fraglich, ob ein Art. 3 GG, selbst wenn er das bedeuten würde, was Feministinnen sich wünschen, auf den Rundfunk durchschlagen würde. Denn das Grundgesetz bindet ja ausdrücklich nur die drei Staatsgewalten Legislative, Jurisdiktive und Exekutive. Die Presse gehört dazu nicht. Zwar ist der WDR staatlich und unterliegt öffentlichem Recht, aber eben auch der Pressefreiheit. Insofern ist das durchaus fraglich, ob eine solche nichtssagende Gummiformulierung wie die in Art. 3 GG auf die Personalzusammensetzung im Rundfunk durchschlagen könnte. Man stelle sich zum Vergleich mal vor, man würde eine entsprechende Beteiligung von Politikern von CDU und SPD, von Rechten und Linken, von Katholischen und Evangelischen usw. fordern. Da würde jeder schreien. Aber dass hier nun politisch vorgegeben wird, wer in den Gremien des Rundfunks zu sitzen hat, das finden die alle normal.
Aber von mir aus, wenn es so sein soll: Dann müssten ja Männer auch „gleichberechtigt” sein und einen Anspruch darauf haben, leistungsunabhängig und allein kraft Geschlecht vertreten zu sein:
@sip_media @experimentdays @quote_pro @WatchSalon Quote ist Gegenteil von gleichberechtigt, verletzt Gleichrecht des Ausgeschlossenen
— Hadmut Danisch (@Hadmut) 21. Februar 2014
@sip_media Don't feed the troll. ^^
— Mme Winterberg (@experimentdays) 21. Februar 2014
Ganz schön damisch…
— Mme Winterberg (@experimentdays) 21. Februar 2014
Ja, solche Schmähungen die auf dem Anspielungen auf den Namen beruhen, kenne ich zu genüge. Grundschule, ungefähr 3. Klasse. Also bei Männern. Bei Frauen gilt das als Qualitätsjournalismus. Deshalb sind die auch so versessen darauf, Quoten zu bekommen. Mit inhaltlicher Leistung wird’s nämlich nichts. Deshalb rotten die sich zu „Pro Quote” zusammen. Hätten sie’s im Hirn, würde der Verein „Wir können’s besser” heißen. Heißt er aber nicht. Beteiligung in Leitungsgremien wie so eine Art intellektueller Hartz-IV-Anspruch.
Erwähnenswert wäre dann noch diese Reaktion. Denn offenbar wird da dann erst mal gegoogelt, mit wem man es zu tun hat (weiblicher Journalismus beruht heute enorm darauf, was Google, Twitter und Wikipedia anliefern):
@sip_media Alternativ kannst Du aber auch für 24.99 sein einschlägiges Werk zur Frauenquote kaufen: http://t.co/RSRPQ8YfF4
— Mme Winterberg (@experimentdays) 21. Februar 2014
Jo. (Werbung: Wem die 24.99 zu teuer sind, kann sich’s für 9.99 auch auf seinen Kindle holen.)
Und dann zeigen sie doch noch, was sie können, weil sie das Buch (500 Seiten) innerhalb weniger Minuten aus der Ferne bewerten:
@experimentdays Du hast recht! Und sein Buch mag ich auch nicht 😉
— Sissi Pitzer (@sip_media) 21. Februar 2014
So sieht (kommerzieller) Journalismus heute aus. Und das schlimme daran ist, dass zumindest eine von beiden wohl für den Bayerischen Rundfunk tätig ist, man sie also zwangsweise mit seinen Gebühren bezahlen muss, egal wie schlecht sie ist. Aber das ist ja gerade das Ziel: Qualitäts-, leistungs- und befähigungsunabhängige Dauerversorgung an den von der Öffentlichkeit befüllten Futtertrögen.
Argumentation? Nichts. Stil? Schmähungen und über den Namen lustig machen. Sachkunde? Nichts. Andere auf GG hinweisen, aber selbst keinen blassen Schimmer, einfach nur nachplappern, googeln, twittern. Und damit sich damit auch noch siegreich und überlegen vorkommen. Ja, dem haben wir’s gegeben. Wir haben ihn als „Troll” bezeichnet und überdies das Wort „Damisch” getwittert. Frauen sind einfach stärker als Männer und können jeden Mann besiegen. Und sie kennen viel mehr Schimpfwörter, weil auf die kommt’s dabei an. (Auf der letzten Jahrestagung vom Netzwerk Recherche hab ich eine erlebt, die sogar ganz offen zugab, dass sie als „Journalisten” komplett und rettungslos auf Twitter und darauf angewiesen ist, dass ihr andere die Themen zuschieben, und sie eigentlich nur wiedergibt, was aus Twitter herausblubbert. Plagiatoren klauen wenigstens selbst, aber die ließ sich ja sogar noch anliefern.)
Hätte sie das Buch gelesen, wüsste sie etwas mehr über Art. 3 GG. Aber bislang hab ich das Buch noch nicht getwittert. Ist vielleicht mal eine Idee. Einen Bot aufsetzen, der jede Stunde einen Satz aus dem Buch twittert. Ups, nee, geht nicht. Ich verwende im Buch Sätze mit Nebensätzen und Schachtelkonstruktionen. Kann man nicht twittern.
Ich will’s mal so sagen: Gäbe es nicht so viele öffentlich befüllte Dauerversorgungseinrichtungen, für die man nichts können muss, müssten sich so manche, ganz individuell und nicht geschlechtsbezogen, versteht sich, ernsthafte Gedanken machen, ob ihre Fähigkeiten und ihre Leistungen am Schreibtisch wirklich besser sind als die am Herd. Aber die Frage stellt sich nicht, denn es gibt ja Versorgungsreinrichtungen auch für die, die nicht schreiben können, damit die nicht kochen müssen.
Das Erschreckende daran ist ja, dass immer mehr Texte des Journalismus auf diesem Niveau liegen.
Gründen wir einen Gegenverein? Pro Hirn?
31 Kommentare (RSS-Feed)
@DarkynanMP: Weiß ich nicht. Versuch’s halt mal, frag mal nach. Mal sehen, was passiert.
Ich weiß ja nicht, wie Du heißt, aber Du musst halt damit rechnen, dass sie sich über Deinen Namen lustig machen und dabei gut vorkommen.
… beim Verein ‘Pro Hirn’ wär’ ich dabei….
“Ganz schön damisch…”
Hadmut, das war doch nur ein freundliches “Willkommen in unserem (Damen-) Club”
Die Antwort dieser Frau ist ja an nicht zu überbieten.
macht auf Journalistin. Die wäre noch für die Bäckerblume zu schlecht.
oh da werden spitze klammern gefiltert. Kann man dazu nicht eine Warnung im Blog einbauen?
Nimm die andere (>)
Hadmut Danisch,
unser Mann an der Front.
Support him!!!
Ich geh dann mal wieder zu den Qualitätsjournalisten am Stammtisch. Die beleidigen mich wenigstens nicht.
Wobei ich mich ernsthaft frage ob das Niveau dort wirklich schlechter ist. Weniger opportunistisch vermutlich nicht. Aber recht sicher zumindest ehrlicher.
Das ist es, was Frauen als ihre “besonders weibliche” Empathie und Kommunikationsfähigkeit verstanden wissen wollen. Eigentlich kaum mehr als das Zusammenrotten kleiner Mädchen zwecks Mobbing gegen jemanden, den sie noch blöder finden als sie selbst von anderen gefunden werden. Diagnose: infantiler Feminismus.
> “besonders weibliche” Empathie und Kommunikationsfähigkeit
Jau.
Ich will’s mal so sagen: Gäbe es nicht so viele öffentlich befüllte Dauerversorgungseinrichtungen, für die man nichts können muss, müssten sich so manche, ganz individuell und nicht geschlechtsbezogen, versteht sich, ernsthafte Gedanken machen, ob ihre Fähigkeiten und ihre Leistungen am Schreibtisch wirklich besser sind als die am Herd.
Ich bezweifle, dass die Kochen können. Kochen können eigentlich nur Mädels mit guter Erziehung.
Vielleicht bestehen Sie ja gerade deswegen so auf die Quote?
> Pro Hirn?
“Pro Kompetenz” vielleicht? Aber den Verein gibt es ja schon! Er nennt sich “Bundesrepublik Deutschland” mit allen Verfassungen, Gesetzen, Satzungen usw. die der hypothetische Verein Pro Hirn auch hätte. Muss man nur anwenden. Also klagen statt vereinsgründen.
Staatsfunk abschaffen.
Dann kochen solche Damen wieder Kaffee im Vorzimmer.
Für “dumme Sprüche” muss man doch nicht erst Journalistinnen auf Twitter suchen. Da reicht die Kommentarsektion dieses Blogs doch auch: https://www.danisch.de/blog/2014/02/21/gleichwertigkeit-von-beruflicher-und-hochschulischer-bildung/comment-page-1/#comment-37756
Das einzige was an dieser Art von Journalismus noch kritisch ist, ist sein Geisteszustand.
Deswegen wurde ja der Dummfunk auf die verfassungswidrige “Haushaltsabgabe” umgestellt. Als ob diese Erfindung der Besatzer überhaupt noch nötig wäre…
Allerdings bin ich schon lange über das Stadium hinweg, mich mit denen zu beschäftigen. Zahlen muß man dafür, konsumieren muß man den Dreck (noch) nicht.
Und ich bin voll für Quoten beim Dummfunk, denn je blöder diese Agitpropmaschine daherkommt, desto früher wird nämlich klar, daß die Kaiserin keine Kleider anhat. Die totale Selbstdemontage durch genau solche Personen ist nämlich das einzige, was einem vielleicht irgendwann den Weg um die Dummfunksteuer herum bahnt.
@Danisch (((“Argumentation? Nichts. Stil? Schmähungen und über den Namen lustig machen. Sachkunde? Nichts. Andere auf GG hinweisen, aber selbst keinen blassen Schimmer, einfach nur nachplappern, googeln, twittern.”)))
Ja. Stimmt. Die beiden haben aber trotzdem gewonnen.
Weil deinen besseren Argumente nichts zählen, wie man daran sieht, dass die Männerrechtler seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts argumentieren, aber für Männer alles immer schlimmer geworden ist.
Es liegt eben nicht an Argumenten, sondern an völlig anderen Dingen.
@Frauenhaus – ich gebe ihnen recht.
Argumente – oder der Austausch von Argumenten bedingt eine gewisse Grundintelligenz, ein Niveau wo man nur in etwa die gleiche Sprache spricht.
Hadmut hat sehr schön aufgezeigt, allein das die Frage ob Unabhängigkeit nicht wichtig sein könnte oder Quoten gewisse gleichqualifizierte Menschen ausschließt, löst den üblichen infantilen, sauschnute-ziehenden Reflex aus, den man von kleinen Gören kennt, die ihr Pony nicht bekommen. Mich wundert es trotzdem und immer, immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit, bar jeder Reflektion, “gestandene Powerfrauen” diesen Mist von sich geben..
Mich wundert es trotzdem und immer, immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit, bar jeder Reflektion, “gestandene Powerfrauen” diesen Mist von sich geben..
Menschenweibchen werden erst 12, danach altern sie nur noch körperlich.
Herrlich und dämlich in einem Thread!
Wieso sollten die beiden “links” sein?
Das ganze Genderzeugs kommt ja gerade deshalb in die Medien,
um klassische linke Themen nicht aufkommen zu lassen, also Themen wie soziale Gerechtigkeit.
Solche Wohlstandstussis, die sich da nach oben gegendert haben, aber wohl kaum linke Themen anpacken…. kannst mir aber gerne auch Links schicken, die das Gegenteil aufzeigen, si genau kenne ich die beiden nicht… genau genommen hatte ich erst durch Deinen Artikel von den beiden Damen gehört, und eine schnelle Googlerecherche hat mir da nicht viel Hintergrundwissen raus gegeben, müsste man wohl genauer recherchieren, wenn etwas Zeit ist.
Eine der beiden zumindest scheint gerne Smalltalk auf Twitter zu betreiben und irgendwss mit Häkeln habe ich da auch gefunden.
Politische Texte fand ich da keine… insofern weiss ich nicht, wieso Du da das Thema politisch links ansprichst.
Orgendwie ist das ganze Gendergefasel erschreckend unpolitisch,
und das, wie gesagt, scheint der Grund zu sein, wieso das so gepusht wird.
Statt Revolte und Aufstand angesichts einer größer werdenden schere zwischen Arm und Reich, geht es um “Wir Frauen wollen auch was vom kuchen abhaben, alle anderen sind uns aber scheißegal”.
Das ist wirklcih weit weg von politisch bzw. klassich egoistisches Gebahren im Sinne einer kapitalistisch gut verwertbaren Mitläufermasse…. und damit eher rechts einzuordnen. Irgendwo bei CDU und FDP… aber die SPD ist ja seit Schröder eh auf CDU/FDP-Linie, und kann wohl kaum als links bezeichnet werden.
@O. (((“um klassische linke Themen nicht aufkommen zu lassen, also Themen wie soziale Gerechtigkeit.”)))
Unsinn. Hast du die letzten 30 Jahre verschlafen, oder wie?
Frauenquoten werden immer mit “sozialer Gerechtigkeit” begründet.
Als das EU-Parlament vor kurzem EU-weiten Frauenquoten zugestimmt hat, wimmelte es in den Begründungstexten nur so vor lauter Begriffen wie “Gerechtigkeit”, “Gleichberechtigung”, “Teilhabe”, “Balance”, “Bekämpfung des Demokratiedefizits” usw.
Frauenquoten sind voll auf linker Linie, wie man auch konkret daran sehen kann, welche Fraktionen im EU-Parlament für die Frauenquote gestimmt haben:
Ach, der “linke Feminismus” ist nur so ein Kampfbild dass verwendet wird.
Letztlich ist (aktueller in Dtl) Feminismus unabhängig von links/rechts Einordnungen – vor allem wenn man in erster über die Wirtschaftspolitik einordnet.
Mit Sicherheit ist diese Versorgungsmentalität rückschrittlich in dem Sinn, dass es ausgewählte Privilegierte (eben XX) gibt – nicht aber rückschrittlich ist er(*) allerdings in dem Sinn, dass es nicht zurück zu einem althergebrachten Familienbild soll.
Letztlich sollte jeder Demokrat (sei er nun konservativ oder progressiv, “rechts” oder “links”) massiv gegen die aktuellen Spielarten des Feminismus sein, und dafür gibt es genug sehr gute Gründe.
Übrigens ist auch geschichtlich bekannt, weder (extrem) linke noch (extrem) rechte sind demokratisch. Selbst bei heutigen Konservativen kommt oft das Gefühl auf, dass sie undemokratisch sind (am tollsten wäre n König..)
(*) fällt mir eben auf:
Vieleicht sind die Feministen ja so grantig, weil “der” Feminismus männlich (in der Sprache) ist 🙂
Nicht streiten. Es lässt sich auch wunderbar argumentieren, dass der Radikalfeminismus “rechts” wäre, siehe zum Beispiel hier:
“Warum die Gleichstellungspolitik keine linke, sondern eine rechte Politik ist! Interview mit Professor Günter Buchholz”
http://cuncti.net/streitbar/83-feministische-dichotomie-maenner-versus-frauen
Darum geht’s aber nicht. Haltet Euch mit dieser unnötigen Frage nicht auf, und lasst Euch darüber nicht spalten. Bei der Einordnung des Genderkrams geht es nicht um die Frage “links” (rot) oder “rechts” (braun), sondern darum, dass diese Ideologie in erster Linie massiv kollektivistisch ist. Neben dem Rotsozialismus (Klasse) und dem Braunsozialismus (Rasse) also ein Lilasozialismus (Geschlecht). Und es ist erschreckend, wie sich die Mechanismen gleichen: Umdeutung, Manipulation, Diffamierung, Sprachregelung, Unterwanderung, Propaganda, … Jeder, der ein wenig in Geschichte und Gemeinschaftskunde aufgepasst hat, weiß was ich meine. Das an sich noch harmlose Twitter-Beispiel oben zeigt bereits einen Hauch der typisch totalitär-faschistoiden Unterdrückungsmethodik, und damir sehr schön, wohin die Reise mit “Gender” geht.
Wen wundert’s. Frau Schwarzer hat den Weg gebahnt, und was nachkam, war halt nicht besser.
Was links und rechts betrifft, so war die Zuordnung vor 30 Jahren mal einfach, als sich Konservative wirklich noch auf Herd-Sprüche reduzieren ließen; aber in Zeiten, in denen die SPD Hartz IV ausheckt und die Grünen ungenehmigt gebaute Braunkohlekraftwerke nachträglich legalisieren und sich FDP-artig anbiedern, hat ein “linkes” Etikett doch keine Bedeutung mehr. Gender ist ein Hauch von Totalitarität, und die Proponenten plustern kräftig die Backen, mit der EU als Windkanal.
@Gast$FF (((“Nicht streiten. Es lässt sich auch wunderbar argumentieren, dass der Radikalfeminismus “rechts” wäre, siehe zum Beispiel hier:”)))
Nö, es läßt sich eben nicht “wunderbar” argumentieren.
Solche Spinnereien wie “Frauenquoten sind rechts” lassen sich nur aufrechterhalten, wenn man der politischen Realität nicht ins Auge sehen will.
Auch der Herr Professor aus deinem Link hängt einer kindischen Definition von links und rechts an, weshalb er dann zu solchen Fehlschlüssen kommt.
Ein kurzer Blick ins EU-Parlament zeigt dass Frauenquoten eine linksextreme Bestrebung sind.
@jd. (((“Was links und rechts betrifft, so war die Zuordnung vor 30 Jahren mal einfach, als sich Konservative wirklich noch auf Herd-Sprüche reduzieren ließen; aber in Zeiten, in denen die SPD Hartz IV ausheckt und die Grünen ungenehmigt gebaute Braunkohlekraftwerke nachträglich legalisieren und sich FDP-artig anbiedern, hat ein “linkes” Etikett doch keine Bedeutung mehr.”)))
Das ist falsch.
Links und rechts sind aktueller und sichtbarer denn je. Man muss nur die korrekte Definition von links und rechts haben und keine Tarndefinition für Leichtgläubige wie “Links steht für Gerechtigkeit”.
@Frauenhaus – Von Frauen. Für Frauen.
Wie lauten Deine Definitionen von links und rechts?
Ich frage aus ehrlicher Neugier und will Dich nicht in die Pfanne hauen.
Arne Hoffmann redet dauernd von einer ‘linken Männerbewegung’, und wie wünschenswert die sei. Mehr als Worthülsen bekommt man von ihm aber leider nicht zu hören.
Ursprünglich galt: links = republikanisch, rechts = royalistisch
Aber was bedeuten die Begriffe heute, wo es praktisch keine Royalisten mehr gibt und beinahe alle republikanisch sind?
@FH: Nicht aufregen, hast ja recht. Ich habe “rechts” ja extra in Anführungsstriche gesetzt. Und “wunderbar” war natürlich ironisch gemeint. Ich dachte eigentlich, dass wäre aus dem weiteren Text hervorgegangen.
Wurscht. Mein Punkt ist, dass die üblichen “links/rechts” Keilereien bei den aktuell grassierenden Ausformungen von Gender-Ideologie und Gleichstellungswahn nicht mehr weiter helfen. Die Hütte brennt.
@Hadmut
> im linken und feministischen Spektrum
Woanders gibt es das auch, etwa bei den Zionisten ist “Antisemit” eines der Zauberwörter.
Und wie Gast$FF schrieb:
> Wurscht. Mein Punkt ist, dass die üblichen “links/rechts” Keilereien bei den aktuell grassierenden Ausformungen von Gender-Ideologie und Gleichstellungswahn nicht mehr weiter helfen. Die Hütte brennt.
Hallo Hadmut
danke dafür. Ich bin jetzt nur etwas ratlos: Ich möchte ja lauthals lachen, habe aber die tiefe Besorgnis, dass mir das im Halse stecken bleibt.
Ach ja, eine Frage hätte ich dann doch noch: Wieviel Knete ziehen die dafür vom Sender?
Geht das über Twitter?