Welche Charaktereigenschaften sind angeboren und welche anerzogen?
Dazu kam vorhin im Ersten unter „W wie Wissen” ein Beitrag über Zwillingsforschung, in dem als Ergebnis gesagt wurde, dass die Gene mehr Einfluss auf unser Verhalten haben als die Umwelt.
Schon wieder mal ein Punkt, der Genderismus widerlegt.
18 Kommentare (RSS-Feed)
Ich hatte leider noch nicht die Gelegenheit, das Video zu gucken (ich hole es selbstverständlich nach 😉 ), möchte das Ganze aber trotzdem en passant mit einer kleinen Frage kommentieren:
Inwiefern genau sollen Gene denn unser Verhalten beeinflussen können? Verhalten wird meines Wissens nach durch die Umwelt ausgelöst, bzw. durch persönliche Mangelerscheinungen (Hunger etc.). Oder anders gesagt: genau wie unsere Gene wird Verhalten von der Umwelt ausgewählt, seine Konsequenzen formen es. Insofern wird Verhalten immer durch die Umwelt erworben (das heißt nicht zwangsläufig Erziehung!). Angeboren wäre wenn dann der nötige Lernmechanismus, wahrscheinlich funktioniert der auch bei Individuen unterschiedlich stark.
Inwiefern aber die Gene “Charaktereigenschaften” festlegen sollen, ist mir schleierhaft, vielleicht kann mir das jemand etwas genauer erklären :/
Bei der ganzen Gleichheitspropaganda geht ja oft unter, daß Männer mehr schlicht mehr Gene als Frauen haben. Weswegen die Lesben oft versuchen, ein bestimmtes Chromosom zum “minderwertigen” zu erklären, also praktisch Gene nach “wertvoll” und “nicht wertvoll” sortieren…
@Joe, welche Gene sollen Sie mehr haben?
@Alexander Kohl
Der Einfluss der Gene auf unser Verhalten ist eigentlich ganz einfach. Die Gene sind der Bauplan für die Strukturen unseres Körpers. Umwelteinflüsse können zwar etwas verändern, aber meistens sind signifikanten Änderungen nicht mehr lebensfähig.
Ich beschreibe es mal anekdotisch: Gut untersucht ist der Aufbau des Gehirns und die daraus resultierende Gewaltbereitschaft. Unser Gehirn besteht aus mehreren Bereichen, welche zum Teil gegeneinander gerichtet arbeiten. So gibt es ein Zentrum, welches permanent einen Angriffsimpuls sendet (aktiv) und eines welches permanent beruhigt (passiv). Bei sehr impulsiven Personen (Choleriker) fehlt der beruhigende Teil oder ist zumindest stark eingeschränkt. Solche Personen können wie aus dem Nichts explodieren und legen sich auch mit deutlich stärkeren Personen an.
Letztlich ist unser Körper eine große, biologische Maschine, welche natürlich bei “mechanischen” Fehlern ein “fehlerhaftes” Verhalten aufweist. Es wäre naiv anzunehmen, dass ein genetischer Defekt (oder schlicht ein Unterschied) keinen Einfluss auf das Verhalten hätte.
Die Frage ist also nicht ob, sondern wie und wie viel.
@AlexKohl
Das Vorhandensein eines Gens (z.B. für ein körperliches Merkmal) ist nicht immer gleichzusetzen mit der Ausprägung dieses Gens und damit des sichtbaren Merkmals. Die Ausprägung (Expression) der Gene unterliegt komplexen, sich gegenseitig regulierenden Steuerungen. Ein Gen hat immer einen ‘Startbereich’ auf der DNA (Promoter), der bestimmt, wann, und in welchem Kontext das Gen abgelesen wird. So haben körperliche Merkmale, und vor allem Charaktermerkmale, mehrere beeinflussende Faktoren, deren Ausprägung unterschiedlich stark sein kann.
Z.B. das Verhältnis Angst/Risikobereitschaft ist basal genetisch (DNA-Sequenz) reguliert, kann aber durch Erfahrungsprozesse überformt werden, und interessanterweise durch weitere (reversible) Modifikationen an der DNA an Nachkommen weitergegeben werden (Epigenetik). Referenzen müsste ich raussuchen …
Also direkte Entscheidungen sind nicht genetisch bedingt, aber statistische Tendenzen in manchen Bereichen genetisch vorbeeinflusst (Bias).
Danke für die beiden Kommentare. Wenn ich das also richtig verstehe ist der Einfluß der Gene auf das Verhalten also ein indirekter; die Gene legen den physischen Bauplan vor, der wiederum auf den Erwerb von Verhaltensweisen wirkt, zum Beispiel müssen sich kleine Menschen anders verhalten als große, Frauen anders als Männer. Damit wäre das Verhalten selbst natürlich erworben, aber natürlich verändern körperliche Voraussetzungen die Möglichkeit ihrer Ausprägung. Praktischerweise fielen dann Nature und Nurture zusammen, womit diese sinnlose Debatte über Täter- und Opferrolle auch unnötig wird.
Hadmut, Du übersiehst da etwas ganz Entscheidendes: Die Genderfritzen interessiert es überhaupt nicht, ob sie von einer wissenschaftlichen Profession widerlegt werden. Solange die Fördergelder fleißig fließen, werkeln die unbekümmert vor sich hin.
Was die Zwillingsforschung angeht… gibt es nicht so oft, ist aber sinnvoll: getrennt lebende Zwillinge zu untersuchen. Da gab es früher aber schon allerlei Untersuchungen dazu. Heute wäre das mit verfeinerten Methoden sicherlich sinnvoll nochmal zu prüfen.
Zu den Genen: Gene bzw. deren Aktivität können auch durch Umwelteinflüsse an/abgeschaltet werden.
Das heisst allerdings nicht, daß das bei allen Genen und allen eigenschaften funktioniert. Auch die Epigenetik erlaubt zwar einerseits Einfluß von Erfahrung auf die Gene bzw. deren wirken, aber soweit, daß Lamarck wieder als aktuelle Lehre angesehen werden kann, geht es dann halt doch nicht.
Sehr komplexes, spannendes Thema. In so einem Fernseh-Beitrag von ein paar Minuten kann man das nicht komplett erläutern.
Hatten die aber wohl auch nicht vor.
@O.:
Ich kann mich erinnern, vor Jahren mal von einer Studie gelesen zu haben, in denen man die Lebensläufe früh getrennter eineiiger Zwillinge verglich, die seit Jahren keinen Kontakt zueinander hatten. Die gleichten sich nicht nur verblüffend, sondern die liefen auch gleich rum, gleiche Klamotten, gleiche Frisur usw.
@Hadmut
Ja, getrennt aufwachsende Zwillinge sind einander oft ähnlicher als gemeinsam aufgewachsene. Letztere haben das Bedürfnis, als Individuum wahrgenommen werden und nicht nur als “einer von den beiden Meier-Zwillingen” und setzen sich daher bewusst voneinander ab, durch Kleidung, Eigenheiten in Sprache und Verhalten usw.
Dass Verhalten zu einem wesentlichen Teil genetisch bedingt ist, ist sowieso nichts Neues, nur wird es von gewissen Kreisen geflissentlich ignoriert.
“A century of familial studies of twins, siblings, parents and children, adoptees,
and whole pedigrees has established beyond a shadow of a doubt that genes
play a crucial role in the explanation of all human differences, from the medical
to the normal, the biological to the behavioral”
Eric Turkheimer
Nur 10 Kommentare zu einem Thema, das letztlich der innerste Kern der von Herrn Danisch vielfältig beklagten Mißstände ist:
“Ist das Menschbild unserer Zeit realistisch oder nicht?”
Ist das Menschen- und Welbild falsch, sind alle Fehlentwicklungen die logische Folge dessen; “Es gibt kein richtiges Leben im falschen!”
Also nur 10 Kommentare, die meisten geben auch noch die “korrekte” linke Lehre, daß Gene nur bei Tieren was bedeuten (logo!), beim Menschen nur “die Gesellschaft” irgendwie Einfluß hätte …
Das hier, wo man vernünftige Leute (da zumeist wohl Techniker) erwarten sollte …
Denker, laß jede Hoffnung fahren, denn dieses Land ist hoffnungslos verloren!
@Kreuzweis
Jo – die Indoktrinierung über die letzten Jahrzehnte hat schon gut funktioniert. Deprogrammierung könnte man damit machen … könnte man …
Zum obigen Kommentar muß ich wohl doch noch was hinzufügen. Niemand hat behauptet, daß das Verhalten von Tieren anders geformt wird oder funktioniert als das von Menschen. Tiere werden genau wie Menschen von den Konsequenzen ihres Verhaltens geformt. Das kann durch Artgenossen ebenso wie durch die physikalische Umwelt geschehen; wenn Sie hungrig sind und an einem Baum schütteln, Früchte herunterfallen und Sie diese essen, wodurch Ihr Hunger gestillt wird, dann werden Sie dieses Verhalten öfter zeigen (vorausgesetzt, Sie haben Hunger 😉 ). Das nennt man operantes Konditionieren.
Dieser Mechanismus ist sehr gut erforscht und belegt (im Gegensatz zu den angeblichen Genen, die das Verhalten steuern … diese sind nämlich leider noch nicht gefunden), Sie können bei Youtube gerne nach den Videos von abergläubischen oder Tischtennis spielenden Tauben suchen.
Die (primären) Verstärker, die aber zumindest das grundlegende Verhalten steuern, sowie der Lernmechanismus müssen natürlich genetisch verankert sein.
Die Frage die bleibt ist jetzt also, inwiefern alle anderen Verhaltenweisen des Menschen zum Beispiel genetisch verankert sind. Nun bin ich dafür kein Experte, aber gucken Sie sich doch einmal das Sprachverhalten des Menschen an: als wohl komplexestes menschliches Verhalten ist es ganz offensichtlich NICHT genetisch erworben, sondern wird von der jeweiligen Gesellschaft geformt und verstärkt. Denn so sehr die Linguistik sich auch seit Chomsky darauf verlegt hatte, die universellen Prinzipien aller Sprachen herauszufinden, so wenig hat sie sie gefunden, beziehungsweise sind sie zu dürftig, um als genetische Grundlage des Sprachverhalten zu dienen. Oder anders gesagt: Das wahrscheinlich GESAMTE Sprachverhalten wird von unserer Umwelt geformt, Schreiben und Lesen als seine wichtigsten Bestandteile ohnehin, wie wir aus dem entsprechenden Unterricht alle wissen …
Die Krux an der ganzen Sache ist nur … der absolute Löwenanteil des menschlichen Verhaltens geht auf das sprachliche Verhalten. Man könnte auch fieserweise behaupten: wir haben uns an die Spitze der Nahrungskette gequatscht. Wenn aber nicht mal dieses wirklich wichtige Verhalten, das überlebenssichernd ist, es ins Genom geschafft hat … wieso sollte es dann andere, wesentlich unwichtigere Eigenschaften tun, die zum Teil auch Unterbereiche des Sprachverhaltens sind (vor allem Charaktereigenschaften).
Ich bestreite übrigens gar nicht, daß unsere unterschiedliche genetische Ausstattung Unterschiede im Verhalten bewirken. Aber dann indirekt. Kleine Menschen müssen sich anders Verhalten als große, um zurechtzukommen usw. Das Geschlecht spielt natürlich auf jeden Fall eine Rolle (was dann auch im Widerspruch zu Gender steht). Aber es ist nicht so, daß bestimmte Gene irgendein bestimmtes Verhalten kontrollieren.
@Alexander Kohl:
Ich halte das für Unsinn. Denn die Tatsache, dass die Umwelt das Verhalten beeinflusst (sonst könnte man ja nicht lernen) bedeutet noch lange nicht, dass es kein genetisch verankertes Verhalten gibt.
Woher sonst sollte etwa ein Säugling wissen, wie man atmet, dass er Reflexe zeigen muss, dass er unter Wasser nicht ertrinkt, wie man Milch trinkt usw., obwohl er das nie gelernt haben kann.
Und woher weiß etwa ein isoliert in der Brutmaschine aufgezogener Vogel, wie sein Balzverhalten funktioniert, wenn er es nie von einem anderen Vogel abgucken oder ausprobieren konnte?
Warum verhalten sich Tiere, die Einzelgänger sind, trotzdem gleich?
Wenn man nur ein bisschen nachdenkt und beobachtet merkt man schon, dass das nicht stimmen kann.
@Hadmut
Noch einmal: Selbstverständlich gibt es angeborenes Verhalten. Die von Ihnen genannten gehören definitiv dazu. Trotzdem lernt kein Kind seine Muttersprache ohne die Verstärkung der Sprachgemeinschaft. Verhalten wird in der Regel spontan geäußert, wenn es einem gewünschten Verhalten nahekommt oder die Konsequenzen positiv sind, wird es verstärkt.
Bezüglich des in der Brutmaschine aufgezogenen Vogels muß ich passen, ich kenne den besagten Fall nicht, da müßte ich mich erst reinarbeiten 😉
Noch etwas in bezug auf Einzelgänger: es geht nicht darum, daß eine Gesellschaft dasein muß, die uns erzieht. Einzelgänger lebenebenfalls in einer physikalischen Umwelt, die auf ihr Verhalten reagiert. Dessen Konsequenzen formen es dann wiederum. Aber soweit ich weiß, werden auch viele einzelgängerische Tiere eine Zeitlang von ihren Eltern aufgezogen 😉
Das Prinzip des operanten Konditionierens basiert auf dem Selektionismus. Es ist im Grunde nichts anderes als die Fortsetzung der Evolution auf individueller Ebene.
“Man könnte auch fieserweise behaupten: wir haben uns an die Spitze der Nahrungskette gequatscht.”
Ja, vor allem alle Linksgelehrten in “irgendwas mit Sozial”. Sie scheinen so ein Musterexemplar zu sein. Sicher ist auch die Zwillingsforschung völlig an Ihnen abgeperlt?
Da werden bereits Kleinkinder beim Spielen überwacht, ob sie sich gendergerecht verhalten (so ein Quatsch wird mit “Staatsknete” finanziert). Jungs werden dann in die Pupenstube genötigt und Mädchen zum Spielauto (selbst gesehen!). Umerziehung gegen die Natur kann nicht früh genug beginnen!
Heute war auf DWN ein Artikel zur “gesunden Ernährung”, wo ich mir zu kommentieren erlaubte:
>> Dieser ganze Ernährungsfimmel scheitert ständig am “heiligen” Dogma “Alle Menschen sind gleich!” Nicht ist dümmer, als dieses Postulat. Dabei sind die sichtbaren Unterschiede noch das Geringste, im Inneren, beim Stoffwechsel unterscheiden sich die Menschen tatsächlich enorm. Warum sich die diversen Anpassungen der diversen Ethnien an die unterschiedlichsten Klimazonen und Nahrungsgrundlagen NICHT im Stoffwechsel abbilden sollten, läßt sich wohl nur mittels mit dogmatischer Verbohrtheit “erklären”. Daher sind all diese Studien zumeist Mumpitz! <<
Der religiöse Wahn aller Sozialisten aller Schatierungen ist es, jede Individualität – sei es von Einzelnen oder Gruppen – zu hassen und die "Gleichheit der Menschen" zu postulieren. Da ist natürlich die genetische Disposition der Hauptwidersacher schlechthin …
Das stach mir noch nachträglich ins Auge:
“Aber soweit ich weiß, werden auch viele einzelgängerische Tiere eine Zeitlang von ihren Eltern aufgezogen ”
Das ist – mit Verlaub! – ganz grober Unfug. (Dies zeigt, was Sie so alles zum Thema “wissen”!)
Übrigens: Schon mal was vom Kuckuck gehört?
@Kreuzweise
Wie sind Sie denn auf einmal darauf gekommen, daß ich links bin? Davon weiß ich selbst ja nicht mal was 😀
Falls Sie meine Kommentare nicht alle gelesen haben: ich habe einige Kommentare weiter oben doch klar zu verstehen gegeben, daß ich von den Gender Studies und den daraus folgenden Umerziehungsmaßnahmen nicht viel halte, daß sie schädliche sind, steht außer Frage! Auch die Zwillingsforschung ist nicht an mir “abgeprallt”, wie Sie hier dreist behaupten, dennoch braucht man keine Genetik, um die an Zwillingen beobachteten Verhaltensweisen zu erklären. Was allerdings scheinbar an Ihnen komplett abgeprallt ist, sind die Erkenntnisse der Verhaltensanalyse.
Übrigens hasse ich nicht die Individualität der Menschen, noch plädiere ich für ihre Gleichheit (genausowenig, wie ich Sozialist bin …), aber ich erkläre sie schlichtweg nicht spekulativ mit ungefundenen Genen. Daß es Verhaltensweisen gibt, die von allen Individuen einer Art erworben werden, ist doch noch kein Grund, daß diese genetisch verankert sein müssen. Schließlich lernen auch alle Menschen ihre Muttersprache, ohne daß dies genetisch begründet wäre.
Mit den einzelgängerischen Tieren dachte ich vor allem an Raubkatzen, speziell an weibliche Geparden. Allerdings bin ich dafür auch kein Experte, mich persönlich interessiert eigentlich vor allem Sprachverhalten. Aber es wäre furchtbar nett, wenn Sie sich mit meinen Argumenten auseinandersetzen würden, anstatt einfach nur herumzukrakeelen, daß ich ein linker Spinner sei, der die Vererbung leugnen würde und nur den linken Gleichheitswahn in die Welt bringen wollte. Ich habe jedenfalls für einen Blog relativ ausführlich erklärt, warum ich der These, daß Gene unser Verhalten steuern, nicht zustimme. Jetzt erzählen Sie mir doch mal, wie genau unsere Gene das machen sollen, und inwiefern das meiner Argumentation widerspricht. Ich bin gespannt 😉
Tolle Aussage!
Natürlich liegt das Verhalten wesentlich in den Genen. Aber die Formulierung zumindest ist auf dem Niveau der journalistischen Superwaffe ‘mehr als gedacht’.
Carsten
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“Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung.”
Peter Scholl-Latour